Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 86. Herzenskrankheit.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 86. Herzenskrankheit.

Ihr Herz ist geteilt. Nun wird sie ihre Schuld finden.“ Hos. 10, 2.

Israel als Volk teilte seine Anhänglichkeit zwischen Jehovah und Baal, wurde völlig unnütz und wurde der Gefangenschaft übergeben. Gott hat jedem Menschen ein Herz gegeben, und der Versuch, über zwei Herzen zu verfügen, oder das eine zu teilen, ist in jedem Fall für das Leben sehr gefährlich.

Eine in Parteien zerfallene Gemeinde wird streitsüchtig, schwach und nutzlos. Ein Christ, der neben der Verherrlichung seines Herrn noch andere Ziele erstrebt, wird ein armseliges, kümmerliches Leben führen. Er ist ein Götzendiener und sein ganzer Charakter sehr fehlerhaft. Jemand, der Christum sucht, wird Ihn nie finden, solange sein Herz sündigen Vergnügungen oder selbstgerechten Bestrebungen nachhinkt, sein Suchen ist zu mangelhaft, als dass es von Erfolg begleitet sein könnte. Ein Prediger, der außer seiner einen Aufgabe es noch auf etwas anderes abgesehen hat, sei es nun Ruf, Gelehrsamkeit, Philosophie oder Gewinn rc., wird sich als ein sehr fehlerhafter Diener Gottes erweisen.

In jedem Fall ist diese Herzenskrankheit eine höchst traurige Krankheit. Ein zerbrochenes Herz ist ein Segen, aber ein geteiltes Herz ist eine tödliche Krankheit. Lasst uns betrachten:

I. Die Krankheit. „Ihr Herz ist geteilt.“

Dieses Übel zeigt sich:

  1. In ihrer Auffassung von ihrem Zustand; sie sagen, dass sie „elende Sünder“ sind, aber sie halten sich doch für sehr achtungswerte Leute.
  2. In dem Grund ihres Vertrauens; sie bekennen Glauben an Christum und verlassen sich doch auf sich selbst. Sie versuchen es, die Gnade mit ihren eigenen Werken zu vermischen.
  3. In dem Ziel ihres Lebens. Gott und Mammon; Christus und Belial; Himmel und Welt.
  4. In dem Gegenstand ihrer Liebe. Jesus und auch irdische Liebe. Können nicht sagen: Jesus allein.
  5. In der Entscheidung ihres Willens. Sie werden nie fest, hinken auf beiden Seiten. Sie kennen ihr eigenes Herz nicht; sie haben zwei, und so überhaupt keins.

Diese tief zu beklagende Krankheit ist die Zentralquelle des Lebens und beeinflusst jeden Teil der menschlichen Natur. Sie ist leider weit verbreitet und findet sich auch bei denen, die ein öffentliches Bekenntnis ablegen. Wenn sie nicht geheilt wird, endet sie schrecklich und vielleicht plötzlich, wie das bei Herzenskrankheiten der Fall zu sein pflegt.

II. Die böse Wirkung davon. „Ihre Schuld wird sie finden.“

Auf die verschiedenste Weise wird sich die Schuld finden lassen:

  1. Gott wird überhaupt nicht geliebt, wo Er nicht ganz geliebt wird.
  2. Christus wird beleidigt, wenn ein Nebenbuhler zugelassen wird.
  3. In der Seele kann die Gnade nicht herrschen, wo das Herz nicht ganz gewonnen wird.
  4. Das ganze Leben hinkt und schwankt, wenn es nicht von ganzem Herzen geführt wird.
  5. Nach nicht langer Zeit wirft sich der arme Mensch ganz den Bösen in die Arme.

Dieses verborgene Übel wird früher oder später das ganze Bekenntnis von Anfang bis zu Ende als sehr fehlerhaft erweisen. Es muss furchtbar sein, wenn es erst dann entdeckt wird, wenn der Tod sehr nahe ist.

III. Einige Versuche zur Heilung.

Der doppelherzige Mensch erwäge es sehr ernstlich:

  1. Dass er sich selbst dadurch verdammt, dass er einen Teil seines Herzens an Gott abgibt. Wenn etwas, warum nicht das ganze Herz? Warum überhaupt diesen Weg wählen, wenn er nicht ausschließlich gewählt wird?
  2. Dass seine Errettung sein ganzes Nachdenken und sein ganzes Herz erfordert, denn sie ist keine Spielerei. Das Himmelreich leidet Gewalt.“ Mt. 11, 12. Der Gerechte wird kaum rc. 1 Petri 4, 18.
  3. Dass der Segen, den er sucht, es wert ist, von ganzer Seele und von allen Kräften gesucht zu werden.
  4. Dass Jesus sein ganzes Herz zu unserer Erlösung dargegeben hat und dass es sich deshalb für uns nicht ziemt, halbherzig zu sein.
  5. Dass alle mächtigen Wesen im Universum ungeteilten Herzens sind. Schlechte Menschen geben sich ihren Vergnügungen rc. ganz hin. Der Teufel setzt seine ganze Kraft daran, die Sünde zu fördern. Gute Menschen eifern für Christum. zu segnen. Gott liegt es ganz daran,
  6. Dass der Glaube an Christum eine Tat des ganzen Herzens ist, dass deshalb ein geteiltes Herz des seligmachenden Glaubens nicht fähig und infolgedessen sich selbst von dem Heiland abschließt.

Bitte von jetzt ab ernstlich darum, dass du ein ungeteiltes Herz habest. Lies, höre, bete, Jesu Buße und glaube von ganzem Herzen und du wirst dich bald auch von ganzem Herzen freuen können.

Hilfsmittel zum Gebrauch.

Ein Geschäftsmann in Brooklyn besuchte jüngst einen Prediger und sagte zu ihm: „Ich komme, mein Herr, um Sie zu fragen, ob Jesus Christus mich als stillen Teilnehmer an seiner Sache annehmen würde.“ „Warum fragen Sie so?“ sagte der Prediger. „Weil ich gern ein Mitglied der Firma werden möchte, und doch nicht wünsche, dass jemand davon erfahre.“ Die Antwort war: „Christus kann einen stillen Teilnehmer nicht gebrauchen.“

Manche sprechen davon, dass der Teufel einen gespaltenen Fuß habe; wie aber auch sein Fuß beschaffen sein mag gewiss ist, dass seine Kinder ein gespaltenes Herz haben. Die eine Hälfte geben sie Gott, die andere der Sünde; eine Hälfte gehört Christo, die andere der gegenwärtigen Welt an. Die Wahrheit ist, dass Gott einen kleinen Winkel darin hat, und dass alles übrige der Sünde und dem Teufel gehört. Richard Alleine.

Hinsichtlich des Übels, weder das eine noch das andere zu sein, geben uns die Wasserstraßen im südlichen China eine passende Illustration. Diese sind nämlich in der Winterzeit für den Handel ganz zwecklos. Die Temperatur ist dort eigentümlich; es wird nicht kalt genug, dass die Kanäle so fest frieren, dass das Eis Lasten trage, und nicht warm genug, das Eis aufzutauen, damit Boote auf dem Wasser fahren können.

Irgend ein König oder Potentat hat die Absicht, eine größere Stadt seines Reiches zu besuchen und beauftragt seinen Vorläufer, voraus zu reisen und ein Haus aufzufinden, das geeignet ist, Sr. Majestät Gefolge zu beherbergen. Der Gebieter selbst beansprucht ein Haus, in welchem er allein wohnen kann; wenn er nicht das ganze Haus für sich haben kann, geht er wo anders hin. Der Herold findet ein Haus, dessen Besitzer den König gern aufnehmen will, aber er möchte sich nur ein kleines Gemach reservieren, darin er mit seiner Familie wohnen kann. Der Herold kann auf sein Anerbieten nicht eingehen. Da erbittet sich der Besitzer die Gunst eines Winkels, in welchen er ein oder zwei Kisten seiner wertvollen Schätze stellen kann. „Nein,“ sagt der Herold; „auch das kann nicht sein, denn wenn Ihr Haus auch noch einmal so groß wäre, als es ist, so wäre es doch nur groß genug, den König aufzunehmen.“ Jedes Menschen Leib ist ein Tempel Gottes, und sein Herz ist das Allerheiligste dieses Tempels. Seine Diener werden in die Welt gesandt, uns zu sagen, dass Christus kommt, in uns zu wohnen, und dass wir die Räume reinigen müssen, damit der König der Ehren einziehen könne. Gott will das ganze Herz, die ganze Seele, das ganze Gemüt haben, und das alles ist zu klein, Ihn und die Gnaden seines Geistes ganz aufzunehmen. Es sei weder mein noch dein, lass es teilen,“ war die Stimme des fremden Weibes (1 Kön. 3, 26), und das ist die Sprache der gegenwärtigen Welt; aber Gott will nichts Halbes haben; entweder das ganze Herz, oder nichts. John Spencer.

Als bei einer Gelegenheit einem früheren Regenten von Montenegro der Friede und außerdem eine große Geldsumme angeboten wurde, wenn er sich selbst als Vasallen der Pforte anerkennen wolle, ließ sich ein höherer Beamter des Volkes bei dem Fürsten anmelden, um ihm zu sagen, dass es ihm völlig frei stehe, in den Dienst des Sultans zu treten, dass aber kein Diener des Sultans Gospodar (Titel der Fürsten von Montenegro) der Bewohner der schwarzen Berge sein könne.

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