Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 53. Der beste Freund.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 53. Der beste Freund.

Deinen Freund und deines Vaters Freund verlasse nicht.“ Spr. 27,10.

Es kann jemand viele Bekannte und doch nur wenige Freunde haben; der, welcher einen hat, der ihm in der Zeit der Not treu zur Seite steht, kann sich glücklich schätzen. Wenn dieser Freund auch schon seinem Vater gegenüber Freund gewesen war, so sollte er umso weniger vernachlässigt werden. Wahre Freunde sollte man sich zu erhalten suchen, wenn es sein muss, selbst unter großen Opfern. Dies lehrt schon die weltliche Weisheit, und das Wort Gottes bestätigt es. - Noch mehr ist es so, wenn wir uns zu einer höheren Sphäre erheben. Dort haben wir einen Freund den Freund der Sünder, der in unendlicher Herablassung uns Freunde genannt und uns die größte Liebe erwiesen hat: Er hat sein Leben für seine Freunde gelassen. Ihm müssen wir anhangen im Leben wie im Tode. Ihn verlassen, hieße schrecklich undankbar handeln.

I. Der beschreibende Titel.

„Deinen Freund und deines Vaters Freund.“

  1. „Freund“ schließt in sich Freundlichkeit, Anhänglichkeit, Hilfe.
  2. „Vaters Freund“ einer, der sich als treu, unveränderlich, geduldig, weise rc. erwiesen hat, der erprobt ist, und dies ist die Erfahrung unsres Vaters, auf dessen Urteil wir uns verlassen können. In vielen Fällen ist der Familienarzt der beste Arzt, weil er sowohl die Konstitution der Eltern als die deine kennt. Der Familienfreund sollte immer ein willkommener Gast sein.
  3. „Deinen Freund“ mit welchem du oft vertrauten Umgang gepflogen, dem du volles Vertrauen schenken kannst, mit dem du gemeinsam Ziele verfolgst, dem du private Enthüllungen gemacht hast.
  4. Vergiss nicht die andere Seite der Freundschaft: du musst dem ein Freund sein, den du deinen Freund nennst.

In allen diesen Punkten ist der Herr Jesus das beste Beispiel eines Freundes, und wir tun wohl, wenn wir Ihm den Vorzug vor allen geben, als einem Freund, der mehr liebt und fester beisteht, denn ein Bruder.

II. Der wichtige Rat.

„Verlasse nicht.“

  1. Was derselbe nicht andeutet: dass Er uns je verlassen wird. „Ich will dich nicht verlassen“ rc.
  2. In welchem Sinne können wir Ihn verlassen? Ach, einige vorgebliche Freunde Jesu wurden Verräter, andere folgten von ferne, wurden lau, wandten sich der Welt zu, gaben seine Gemeinschaft auf, verteidigten seine Sache nicht, rc.
  3. Welche Zeiten versuchen uns, das zu tun? Sowohl Tage des Wohlergehens, wie der Widerwärtigkeiten. Zeiten, da sich der Unglaube, Aberglaube und die Weltförmigkeit breit machen.
  4. Wie vollzieht sich dieser Prozess? Allmähliches Abkühlen führt nach und nach zum gänzlichen Abwenden. Nach und nach sehen wir, wie sein armes Volk verachtet, seine Lehre bezweifelt, seine Vorschrift vergessen, seine Sache nicht mehr unterstützt und endlich das Bekenntnis ganz aufgegeben wird.
  5. Welches sind die Zeichen dieses Verlassens? Sie können wahrgenommen werden im Herzen, in der Unterhaltung, in dem Mangel an Freigebigkeit, und zeigen sich schließlich in tatsächlichen Sünden.
  6. Aus welchen Gründen kann dieses Verlassen geschehen? Hochmut, Herzenskälte, Vernachlässigung des Gebets, Weltliebe, Menschenfurcht rc.
  7. Welche Gegengründe sollten dem vorbeugen? Unsere Verpflichtungen, seine Treue, unsere Gelübde, unsere Gefahr im Getrenntsein von Ihm rc.
  8. Welches sind die Folgen solchen Verlassens? Allerlei Übel für uns, für seine Sache, für andere Freunde, für die Weltlinge um uns her.

III. Der daraus folgende Entschluss.

Ich will Ihm anhangen.

Lasst uns an Jesu kleben: im Glauben, indem wir Ihm allein vertrauen; im Bekenntnis, indem wir unsere Treue gegen Ihn erklären; in der Praxis, indem wir seinen Fußstapfen folgen; in der Liebe, indem wir in der Gemeinschaft mit Ihm bleiben.

Verlasse Christum nicht, wenn Er verfolgt und verlästert wird.

Verlass Ihn nicht, wenn die Welt dir als Lohn der Untreue Vorteile, Ehren rc. bietet.

Verlass du Ihn nicht, wenn alle Ihn zu verlassen scheinen, und wenn die Gemeinde auszusterben droht.

Gute Worte.

Hewitson schreibt: „Ich denke, ich weiß mehr von Jesu Christo, als von irgendeinem anderen zeitlichen Freunde.' Deshalb bemerkte auch jemand, der ihn gut kannte: „Eins ist mir an Hewitson aufgefallen: in seiner Gemeinschaft mit Gott scheint er keine Lücken, keine Unterbrechungen zu haben.“ G. S. Bowes. Der Premier-Minister von Madagaskar, der bei einem Missionsfest den Vorsitz hatte, sagte: „Ich möchte nicht gern vor Ihnen allen von meinem eigenen Vater sprechen, aber ich erinnere, dass er eine junge Frau die Bibel lesen gelehrt hatte, und dass diese Frau eine Christin wurde. Als die Verfolgung hereinbrach, wurde auch sie angeklagt und zum Tode verurteilt, weil sie eine Christin war. Sie wurde hier vorgeführt, um von diesem Felsen herabgestürzt zu werden. Im letzten Augenblick wurde ihr die Erhaltung des Lebens angeboten, wenn sie widerrufen wolle; aber sie weigerte sich dessen und rief aus: „Nein, werft mich nur hinunter, denn ich gehöre Christo an.“

Wir müssen unseren Freund nicht verlassen, denn das hieße, unser zweites Selbst verlassen, und wir dürfen unsres Vaters Freunde nicht verlassen, denn dann würden wir uns einer doppelten Undankbarkeit der schlechtesten Art schuldig machen. Unsres Vaters Freunde sind, wenn sie es gut meinen, die besten Schätze, die sie uns hinterlassen können; und wenn Naboth um keinen Preis das ihm von seinem Vater hinterlassene Erbe verkaufen wollte, sondern es trotz eines Ahab und einer Isebel behielt, bis er gesteinigt war, sollten wir dann dem Andenken unserer Väter so wenig Ehrerbietung erweisen, dass wir die köstlichen Besitzungen, die sie uns vermacht haben, ohne einen Preis aufgeben? Salomo setzte den freundschaftlichen Verkehr seines Vaters mit Hiram fort und schonte eines Verräters an seiner eigenen Krone, weil derselbe die Leiden und Entbehrungen seines Vaters David geteilt hatte. Rehabeam wäre weiser und glücklicher gewesen, wenn er dem Vorbild und der Vorschrift seines Vaters gefolgt wäre. Dr. G. Lawson.

Alte Familienfreunde. I. Betrachte einige von den alten Freunden unsres Vaters. 1) Der Sonntag. 2) Das Heiligtum. 3) Der Heiland. 4) Die Heilige Schrift. II. Erwäge etliche Gründe, aus welchen du ihnen treu bleiben solltest. 1) Um deswillen, was sie denen gewesen sind, die uns teuer sind, 2) um deswillen, was sie uns sein wollen, 3) um deswillen, was sie einigen von uns bereits gewesen sind.

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autoren/s/spurgeon/p/spurgeon-predigtentwuerfe/spurgeon-predigtentwuerfe-53.txt · Zuletzt geändert: von aj
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