Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 34. Aus nichts kommt nichts.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 34. Aus nichts kommt nichts.

Wer will einen Reinen finden bei denen, da keiner rein ist.
Hiob 14,4.

Hiob hatte ein tiefes Bewusstsein von der Notwendigkeit, vor Gott rein zu sein, und tatsächlich war sein Herz und seine Hand reiner als sein Gewissen. Aber er sah, dass er nicht aus sich selbst in seiner Natur Heiligkeit erzeugen konnte, und darum wirft er diese Frage auf, und ohne einen Augenblick zu zögern, verneint er sie. Aus der menschlichen Natur das hervorzubringen, was nicht darin ist, dazu sind die besten Menschen ebenso unfähig wie die schlechtesten.

I. Dinge der Unmöglichkeit von Natur.

  1. Unschuldige Kinder von gefallenen Eltern.
  2. Eine heilige Natur aus der verderbten Natur irgend eines Menschen.
  3. Reine Taten aus unreinem Herzen.
  4. Vollkommene Taten von unvollkommenen Menschen.
  5. Himmlisches Leben aus dem moralischen Tode der Natur.

II. Gegenstände zur praktischen Erwägung für jedermann.

  1. Dass wir rein sein müssen, um Annahme finden zu können.
  2. Dass unsere gefallene Natur wesentlich unrein ist.
  3. Dass uns dies nicht vor unserer Verantwortlichkeit schützt; wir sind nichtsdestoweniger verpflichtet, rein zu sein, obwohl unsere Natur sich zur Unreinheit neigt; ein Mensch, der im Innersten seines Herzens ein Dieb ist, ist doch nicht von der Verpflichtung entbunden, ehrlich zu sein.
  4. Dass wir uns durch unsere eigne Kraft nicht reinigen können. Die Verderbtheit kann sich selbst den Wunsch nicht geben, richtig mit Gott zu stehen. Die Verderbtheit kann sich nicht tüchtig machen, mit Gott zu verkehren. Die Unheiligkeit kann sich nicht dazu geeignet machen, bei Gott zu wohnen.
  5. Dass es geraten ist, zu dem Starken um Kraft, zu dem Gerechten um Gerechtigkeit, zu dem schaffenden Geist um eine Neuschöpfung aufzublicken. Jehovah brachte alles aus nichts hervor das Licht aus der Finsternis, die Ordnung aus dem Chaos, und zu Ihm müssen wir uns wenden, wenn wir von unserem verderbten Zustande errettet werden wollen.

III. Vorkehrungen, der Lage abzuhelfen.

  1. Die Passlichkeit des Evangeliums für Sünder. „Da wir noch schwach waren nach der Zeit, ist Christus für uns Gottlose gestorben.“ Das Evangelium hat den Zweck, das zu tun, was wir für uns nicht versuchen können.
  2. Die reinigende Kraft des Blutes. Jesus würde nicht gestorben sein, wenn die Sünde auf eine andere Weise hätte beseitigt werden können.
  3. Das erneuernde Werk des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist würde uns nicht wiedergebären, wenn wir es selber könnten.
  4. Die Allmacht Gottes in der geistlichen Schöpfung, Auferstehung, Belebung, Bewahrung und Vervollkommnung. Das alles entspricht unserem Unvermögen und unsrem Tode.

Verzage daran, etwas Gutes aus dem vertrockneten Born der Kreatur schöpfen zu können. Hoffe dennoch auf vollständige Reinigung, da Gott sie herbei führen will.

Belehrendes.

- Das Wort, welches wir „rein“ geben, bezeichnet etwas Scheinendes, Schönes; eine so reine und durchsichtige Substanz, dass man hindurch sehen kann, so rein, dass es frei ist von jeder Befleckung und von allem Trüben und Dunkeln. Wer kann so etwas Reines aus Unreinem hervorbringen? Das hebräische Wort (Tama), welches von den Lateinern für „unrein“ gebraucht wird, bezeichnet die größte Befleckung, den Schmutz, die Filzigkeit der Gewohnheit, ein geronnenes Blut, trübes Wasser, was nur ekelhaft und hässlich, widerlich und schmutzig genannt werden kann. Alle diese Dinge treffen hier zusammen und stellen die Meinung des Wortes fest: „Wer will einen Reinen finden bei denen, da keiner rein ist?“ Caryl.

Die Verderbtheit der Menschen ist durchweg erblich. Von Adam wird gesagt, dass er einen Sohn zeugte, der seinem Bilde ähnlich war, d. h. sowohl sündig, als auch sterblich und elend, wie er selbst war. Ja, selbst die heiligsten Heiligen auf Erden können ihren Kindern nur eine verderbte und sündige Natur mitgeben, wie der beschnittene Jude ein unbeschnittenes Kind erzeugte, und wie der geworfelte und gereinigte Weizen, wenn er gesät wird, mit dem Unkraut aufgeht. Joh. 3,6. Gurnall

Das Bestreben, den Strom, der aus einer schmutzigen Quelle fließt, reinigen zu wollen, wäre eine vergebliche Arbeit. Nein, die Quelle muss verändert werden, sonst bleibt der Strom unverändert. Reinige und beschneide den Holzapfelbaum, soviel du willst, er wird keine genießbaren Äpfel tragen, ebenso wenig wie ein Dornstrauch unter bester Pflege Feigen tragen wird. Wiedergeburt ist eine Veränderung der Natur; aber ist keineswegs eine natürliche Veränderung; sie ist übernatürlich hinsichtlich ihres Ursprungs, ihrer Ausführung und hinsichtlich ihrer Folgen. Sie ist herbei geführt worden durch eine Kraft von oben, da, sie von unten herbeizuführen, weder der Wille noch die Kraft dazu vorhanden ist.

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autoren/s/spurgeon/p/spurgeon-predigtentwuerfe/spurgeon-predigtentwuerfe-34.txt · Zuletzt geändert: von aj
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