Spurgeon, Charles Haddon - Hosea (Andachten)

Hos. 1, 10

Und soll geschehen an dem Ort, da man zu ihnen gesagt hat: „Ihr seid nicht mein Volk“, wird man zu ihnen sagen: „Ihr seid Kinder des lebendigen Gottes!“

Die unumschränkte Gnade kann aus Fremden Kinder machen, und der Herr erklärt hier seine Absicht, so mit den Empörern zu verfahren und sie wissen zu lassen, was Er getan. Lieber Leser, der Herr hat dies bei mir getan.; hat Er das Gleiche bei dir getan.? Dann lass uns Hände und Herzen zum Lobe seines anbetungswürdigen Namens vereinen.

Einige von uns waren so entschieden ungöttlich, dass des Herrn Wort mit der größten Wahrheit zu unsrem Gewissen und Herzen sprach: „Ihr seid nicht mein Volk.“ Wenn wir in dem Hause Gottes und in unsrem eignen Heim die Bibel lasen, war dies die Stimme des Geistes Gottes in unserer Seele: „Ihr seid nicht mein Volk.“ Gewiss, es war eine traurige, verdammende Stimme. Aber jetzt, an denselben Orten, von demselben Predigtamt und derselben Bibel hören wir eine Stimme, die sagt: „Ihr seid Kinder des lebendigen Gottes.“ Können wir dafür dankbar genug sein? Ist es nicht wunderbar? Gibt es uns nicht Hoffnung für andre? Wer ist über den Bereich allmächtiger Gnade hinaus? Wie können wir an jemand verzweifeln, da der Herr in uns eine so wunderbare Veränderung hervorgebracht hat?

Er, der diese eine große Verheißung erfüllt hat, wird jede andre erfüllen; lasst uns deshalb vorwärts gehen mit Liedern der Anbetung und der Zuversicht.

Hos. 2,16

Ich will sie locken und will sie in eine Wüste führen und tröstlich mit ihr reden.

Die Güte Gottes sieht, dass wir von der Sünde angelockt werden und beschließt, die mächtigeren Lockungen der Liebe an uns zu versuchen. Erinnern wir uns nicht, wie der Liebhaber unserer Seelen zuerst seine Anziehungskraft auf uns ausübte und uns von den Bezauberungen der Welt hinweglockte? Er will dies immer wieder tun., wenn Er uns in Gefahr sieht, vom Bösen umstrickt zu werden. Er verheißt, uns besonders zu nehmen, denn so kann Er am besten auf uns einwirken, und dieser abgesonderte Ort soll nicht ein Paradies sein, sondern eine Wüste, weil dort nichts sein wird, was unsre Aufmerksamkeit von Gott abzieht. In den Wüsten der Trübsal wird die Gegenwart des Herrn alles für uns und wir legen weit höheren Wert auf die Gemeinschaft mit Ihm, als wir es taten, da wir unter unsrem eignen Weinstock und Feigenbaum in der Gesellschaft unserer Gefährten saßen. Einsamkeit und Leiden bringen mehr Menschen zu sich selber und zu ihrem himmlischen Vater, als irgend welche andren Mittel. Wenn wir so angelockt und in die Einsamkeit geführt, sind, hat der Herr uns köstliche Dinge zu unsrem Troste zu sagen. „Er redet zu unsrem Herzen.“ wie es im Original lautet. O, dass uns jetzt diese Verheißung in unserer Erfahrung ausgelegt würde! Gelockt durch Liebe, abgesondert durch Leiden und getröstet durch den Geist der Wahrheit, möchten wir da den Herrn erkennen und vor Freude singen!

Hos. 2,18

Ich will sie sicher niederliegen lassen.

Ja, die Heiligen sollen Frieden haben. Die Stelle, aus der dieses Gnadenwort genommen ist, spricht von Frieden „mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürm auf Erden“. Dies ist Friede mit irdischen Feinden, mit geheimnisvollen Übeln und mit kleinen Verdrießlichkeiten! Eines von diesen möchte uns schon vom Niederliegen abhalten, aber keines soll es tun. Der Herr wird diese Dinge ganz zerstören, die sein Volk bedrohen: „Ich will Bogen, Schwert und Krieg vom Lande zerbrechen.“ Der Friede wird in der Tat tief sein, wenn alle Werkzeuge der Unruhe in Stücke zerbrochen sind.

Mit diesem Frieden wird Ruhe kommen. „Er gibt seinen Freunden Schlaf.“ (Ps. 127,2) Völlig versorgt und göttlich beruhigt legen sich die Gläubigen in gelassener Stille nieder.

Diese Ruhe wird eine sichere sein. Sich niederlegen ist eins, aber „sich sicher niederlegen“ ist ein anderes. Es ist sicherer für einen Gläubigen, sich in Frieden niederzulegen, als aufzusitzen und sich zu ängstigen.

„Er lässet mich niederliegen auf grünen Auen.“ (Ps. 23,2). Wir ruhen nie, bis der Tröster uns niederliegen heißt.

Hos. 2,18.19

Alsdann, spricht der Herr, wirst du mich heißen mein Mann, und mich nicht mehr mein Baal heißen. Denn ich will die Namen der Baalim von ihrem Munde wegtun, dass man derselbigen Namen nicht mehr gedenken soll.

Dieser Tag ist gekommen. Wir sehen unsren Gott nicht mehr an als Baal, unsren tyrannischen Herrn und mächtigen Meister, denn wir sind nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Wir denken jetzt an Jahwe, unsren Gott, als unsren „Ischi,“ unsren geliebten Mann, unsren Herrn in Liebe, unsren nächsten Verwandten in Banden heiliger Zugehörigkeit. Wir ehren Ihn nicht weniger, aber wir lieben Ihn mehr. Wir dienen Ihm nicht weniger gehorsam, aber wir dienen Ihm aus einem höheren Grunde, der Ihn uns noch teurer macht. Wir zittern nicht mehr unter seiner Peitsche, sondern freuen uns in seiner Liebe. Der Sklave ist in ein Kind verwandelt, und die Pflicht in ein Vergnügen.

Ist es so mit dir, lieber Leser? Hat die Gnade die sklavische Furcht ausgetrieben und kindliche Liebe eingepflanzt? Wie glücklich sind wir in solcher Erfahrung! Nun nennen wir den Sabbat eine Wonne, und Gottesdienst ist niemals etwas Ermüdendes. Gebet ist jetzt ein Vorrecht, und Lobpreisung eine Feier. Gehorchen ist der Himmel, für die Sache Gottes geben ist ein Fest. So ist alles neu geworden. Unser Mund ist voll Singens und unser Herz voll Jauchzens. Gelobt sei unser himmlischer Ischi, auf immer und ewig.

Hos. 2,21.22

Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben, in Gerechtigkeit und Gericht, in Liebe und Barmherzigkeiten. Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben; und du wirst den Herrn erkennen.

Verlobung mit dem Herrn! Was für eine Ehre und Freude! Meine Seele, ist Jesus in der Tat dein durch seine eigne gnadenvolle Verlobung? Dann, merke dir, ist es für die Ewigkeit. Er wird nie seine Verpflichtung brechen, viel weniger eine Scheidung von einer Seele, die mit Ihm durch das Band der Ehe vereinigt ist, verlangen.

Dreimal spricht der Herr: „Ich will mich mit dir verloben.“ Welche Worte häuft Er auf, um die Verlobung zu beschreiben. Die Gerechtigkeit tritt hinzu, um den Bund rechtsgültig zu machen; niemand kann dieses gesetzmäßige Aufgebot verbieten. Das Gericht bekräftigt das Bündnis mit seinem Rechtsspruch, niemand kann Torheit oder Irrtum in der Verbindung sehen. Die Liebe verbürgt, dass es ein Liebesbund ist, denn ohne Liebe ist die Verlobung Sklaverei und nicht Seligkeit. Mittlerweile lächelt die Barmherzigkeit und singt sogar; ja, sie vervielfältigt sich zu „Barmherzigkeiten“ wegen der reichen Gnade dieser heiligen Vereinigung.

Die Treue ist der Registrator und verzeichnet die Vermählung, und der Heilige Geist sagt „Amen“ dazu, indem Er verheißt, das verlobte Herz alle heilige Erkenntnis, die ihm für seine hohe Bestimmung nötig ist, zu lehren. Welche Verheißung!

Hos. 5,7

Sie verraten den Herrn.

Gläubige Seele, in diesem Satz liegt eine betrübliche Wahrheit. Du bist der Liebling des Herrn, mit Blut erkauft, von der Gnade berufen, bewahrt in Christus Jesus, angenehm gemacht in dem Geliebten, trachtest nach dem Himmel, und doch „verrätst du den Herrn“, deinen Gott, deinen besten Freund; du verrätst Jesum, dessen Eigentum du bist; verrätst den Heiligen Geist, der dich zu einem ewigen Leben erweckt hat. Wie bist du in allen deinen Vorsätzen und Gelübden untreu geworden! Erinnerst du dich noch deiner bräutlichen ersten Liebe, jener seligen Zeit, der Blütezeit deines geistlichen Lebens? Ach, wie innig schmiegtest du dich damals an deinem Herrn und Meister an! Wie sprachst du: „Er soll sich nie über meine Lauheit beklagen; meine Füße sollen nie träge werden in seinem Dienst; ich werde nie dulden, dass mein Herz einer anderen Liebe Raum gebe; in ihm ist alle Fülle der Lieblichkeit vereinigt; ich gebe alles hin um Jesu willen.“ Ist es so geblieben? Ach, wenn mein Gewissen reden soll, so muss es sagen: „Der so viel versprochen hat, hat übel gehandelt. Das Gebet ist oft vernachlässigt worden; es war wohl kurz, aber nicht kräftig; bündig, aber nicht brünstig. Die Gemeinschaft Christi ist in Vergessenheit gekommen. Statt des himmlischen Sinnes haben irdische Sorgen, weltliche Eitelkeit und unnütze Gedanken sich breit gemacht. Statt Gehorsams war störrisches Wesen, statt feurigen Eifers Lauheit, statt Geduld Unruhe, statt einfältigen Glaubens eitles Vertrauen auf einen fleischernen Arm, mein Tun und Streben; und als Kreuzesstreiter habe ich mich der Feigheit, des Ungehorsams, des Verrats in schändlicher Weise schuldig gemacht.“ Du hast den Herrn verraten. Verrat an Jesus! Was für Worte soll man wählen, umsolch ein Benehmen zu bezeichnen? Doch Worte nützen nichts. Unsere reuevolle Gesinnung möge diese Sünde, die sich leider in uns findet, ausmerzen. Verrat an deinen Wunden, o Jesus! Vergib uns und bewahre uns in Zukunft vor dieser Sünde! Welche Schmach, den zu verraten, der uns nie vergisst, sondern heute vor dem Thron der Ewigkeit steht als unser Hohepriester und unsere Namen auf seinem Brustschild eingegraben trägt!

In was für Schuld, in was für Missetaten
bin ich geraten!

Hos. 5,15

Wenns ihnen übel geht, so werden sie mich frühe suchen müssen.

Verluste und Widerwärtigkeiten sind oft die Mittel, deren sich der große Hirte bedient, um Seine verirrten Schäflein heimzuführen; wie starke Hunde schrecken sie die Irrenden zur Herde zurück. Löwen kann man nicht zähmen, wenn sie immer voll gefüttert werden; sie müssen von ihrem gewaltigen Kraftgefühl heruntergestimmt werden; ihre Mägen müssen zusammenschrumpfen, dann erst unterwerfen sie sich der Zucht des Bändigers: und so sehen wir oft, wie der Christ gehorsam wird gegen den Willen Seines Herrn, wenn ihm kärgliches Brot und harte Arbeit zu Teil wird. Sobald Reichtum und bequemes Leben vorhanden sind, tragen manche Bekenner des Christentums ihr Haupt viel zu hoch und reden gewaltig ruhmrätige Worte. Wie David schmeicheln sie sich: „Mein Berg stehet fest; ich werde nimmermehr darnieder liegen.“ Wenn der Christ wohlhabend wird, eines guten Namens genießt, sich guter Gesundheit erfreut, und einen glücklichen Familienkreis um sich her versammelt, dann lässt er allzu leicht die Herren Übermut und Fleischlich-Sicher an seiner Tafel speisen; und wenn er ein wahres Kind Gottes ist, so wartet dann eine Zuchtruthe auf ihn. Warte ein klein wenig, so siehst du vielleicht, wie all' sein Gut verschwindet wie ein Traum. Hier muss er einen Teil seines Grundbesitzes fahren lassen, die Äcker ändern schnell die Hand; hier wird eine Schuld, dort ein verfallener Wechsel nicht bezahlt, Verlust auf Verlust dringt Herein, wo will das enden? Es ist ein seliges Zeichen des Lebens aus Gott, wenn beim Hereinbrechen aller dieser Missgeschicke der Christ über seine Verirrungen erschrickt und zu Gott seine Zuflucht nimmt. O selige Wogen, die den Schiffbrüchigen auf den Fels des Heils werfen! Geschäftsverluste werden oft zu unserer Seele Gewinn geheiligt. Kommt die auserwählte Seele nicht mit vollen Händen zum Herrn, so mag sie mit leeren kommen. Wenn Gott in Seiner Gnade keine andern Mittel findet, um uns dahin zu bringen, dass wir Ihn vor den Menschen ehren, so taucht Er uns in die Tiefe der Armut. Aber fürchte dich nicht, du Kind des Kummers, wenn du also gezüchtigt wirst; vielmehr erkenne die liebreiche Hand, die dich heimsucht, und sprich: „Ich will mich aufmachen, und zu meinem Vater gehen.“ (Goldstrahlen Juli 25)

Hos. 6,1

Kommt, wir wollen wieder zum Herrn; denn Er hat uns zerrissen, Er wird uns auch heilen; Er hat uns geschlagen, Er wird uns auch verbinden.

Es ist des Herrn Weise, zu zerreißen ehe Er heilt. Das ist die aufrichtige Liebe Seines Herzens und die sichere Heilkunst Seiner Hand. Er schlägt, ehe Er verbindet, sonst würde es ein ungewisses Werk sein. Das Gesetz kommt vor dem Evangelium; das Gefühl der Bedürftigkeit vor der Gabe. Ist der Leser jetzt unter der überführenden, zermalmenden Hand des Geistes? Hat er den knechtischen Geist empfangen, dass er sich abermal fürchten musst? Dies ist eine heilsame Vorbereitung auf das wirkliche Heilen und Verbinden des Evangeliums.

Verzweifle nicht, liebes Herz, sondern komme zu dem Herrn mit all deinen zackigen Wunden, schwarzen Beulen und eiternden Geschwüren. Er allein kann heilen, und Er freut sich, es zu tun. Es ist unsres Herrn Amt, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, und Er versteht es trefflich. Lasst uns nicht zögern, sondern sofort wieder zum Herrn kommen, von dem wir uns verirrt haben. Lasst uns Ihm unsre klaffenden Wunden zeigen und Ihn bitten, Hand an Sein Werk zu legen und es zu vollenden. Wird ein Wundarzt schneiden und dann seinen Kranken zu Tode bluten lassen? Wird der Herr unser altes Haus niederreißen und sich dann weigern, uns ein besseres zu bauen? Vermehrst Du je unnötigerweise das Elend armer, geängsteter Seelen? Das sei ferne von Dir, o Herr.

Hos. 7,8

Ephraim ist wie ein Kuchen, den niemand umwendet.

Ein Kuchen, den niemand umwendet, bleibt auf einer Seite ungebacken; und so blieb Ephraim in mancher Beziehung unberührt vor der göttlichen Gnade; obwohl nach einer Seite hin ein gewisser Gehorsam vorhanden war, so zeigte sich doch nach der anderen Seite viel Widerspenstigkeit. Meine Seele, ich beschwöre ich, sieh zu, ob es auch bei dir so steht? Stehst du ganz in dem, was Gottes ist? Hat dich die Gnade ganz und gar durchdrungen, so dass ihre Wirkung sich in allen deinen Kräften, in deinen Werken, deinen Worten und deinen Gedanken offenbart? Geheiligt werden nach Geist, Seele und Leib sollte dein Streben und dein Flehen sein; es darf nicht hier ein Schein heiligen Wesens und dort eine Herrschaft der Sünde an dir zum Vorschein kommen, sonst bist auch du wie ein Kuchen, den niemand umwendet.

Ein Kuchen, den niemand umwendet, verbrennt bald auf der dem Feuer zugewandten Seite, und obwohl ein Mensch nie zu viel Gottesfurcht haben kann, so gibt es doch manche, die schwarz gebrannt sind von einem einseitigen Feuereifer, oder zu einer Kohle scheinheiligen, pharisäischen Hochmuts aufgebläht über jenen frommen Übungen, die ihrer Gemütsart am meisten zusagen. Der anmaßende Schein vorzüglicher Heiligkeit ist gar häufig mit dem gänzlichen Mangel aller lebendigen Gottesfurcht gepaart. Wer öffentlich als Heiliger auftritt, ist im hintersten Gemach seines Hauses ein Teufel. Am Tage hantiert er im Mehl und nachts im Ruß. Der Kuchen, der auf einer Seite verbrannt ist, ist auf der anderen noch Teig.

Wenns mit mir so steht, o Herr, so wende mich um! Wende meine ungeheiligte Natur gegen das Feuer deiner Liebe und lass mich die himmlische Glut empfinden, und lass meine angebrannte Seite ein wenig abkühlen, wenn ich nun erfahre, wie es mir an aller Kraft und Wärme gebricht, sobald ich von deiner göttlichen Flamme fern bin. Lass mich nicht als einen geistlichen Doppelgänger erfunden werden, sondern als einen, der völlig unter dem mächtigen Einfluss der allwaltenden Gnade steht; denn das weiß ich: wenn ich ein Kuchen bleibe, den niemand umwendet, wenn ich nicht auf beiden Seiten die Wirkung deiner Gnade erfahre, so werde ich ein ewiger Brand in jenem Feuer sein, das nicht verlischt.

Hos. 10,12

Es ist Zeit, den Herrn zu suchen.

Dieser Monat April soll seinen Namen von dem lateinischen Wort aperio haben, welches „öffnen“ bedeutet, weil alle Knospen und Blüthen nun aufgehen, und wir nun anlangen an den Pforten der Blumenzeit. Liebe Seele, wenn du noch nicht errettet bist, so möge sich doch heute dein Inneres dem Herrn erschließen, gleichwie sich in diesen Tagen die ganze erwachende Natur erschließt. Jede sich entfaltende Blume mahnt dich, dass es Zeit sei, den Herrn zu suchen. Bleibe nicht im Missklang mit den Jubelhymnen der Schöpfung, sondern lass dein Herz aufblühen und Knospen treiben in heiligem Verlangen. Du sagst mir, dass warmes, jugendliches Blut in deinen Adern rollt; dann weihe, ich beschwöre dich darum, deinen Jugendmut dem Herrn. Es war eine unaussprechliche Seligkeit für mich, als ich in früher Jugend zur lebendigen Hoffnung berufen ward, und ich konnte den Herrn Tag für Tag nicht genug dafür preisen. Die Erlösung ist unschätzbar, sie mag kommen, wann sie will; aber, wahrlich, eine frühe Erlösung ist doppelt köstlich! Ihr Söhne und Töchter, weil ihr sterben könnet, ehe ihr eure Lebensreife erlangt, rufe ich euch zu: Es ist Zeit, den Herrn zu suchen!„ Ihr, die ihr die ersten Anzeichen der schwindenden Kräfte fühlt, verziehet nicht; dieser hohle Husten, dieses schwindsüchtige Aussehen sind Warnungen, die ihr nicht geringschätzig übersehen dürft; für euch ists hohe Zeit, den Herrn zu suchen. Habe ich nicht graue Haare entdeckt unter euren sonst so üppigen Locken? Die Jahre fliehen davon und der Tod eilt mit hastigen Schritten herbei; so möge denn jeder wiederkehrende Frühling euch aufs neue spornen, euer Haus zu bestellen. Liebe Seele, wenn du in den Jahren vorgerückt bist, so will ich dich ermahnen und flehen: Warte nicht länger. Heut ist noch ein Tag der Gnade, sei dankbar dafür; aber du hast nur noch wenig Zeit und mit jedem Glockenschlag wird sie kürzer. Hier im stillen Kämmerlein, am ersten Abend eines neuen Monats, rede ich aus dem Innersten meiner Seele, als Gottes Diener, mit dir, und halte dir diese Ermahnung vor: „Es ist Zeit, den Herrn zu suchen.“ Nimm dies Wort nicht leicht, es ist vielleicht der letzte Ruf an dich zur Rettung vom Verderben, die letzte Silbe von den Lippen der Gnade. (Goldstrahlen April 1)

Hos. 11,4.

„Ich ließ sie ein menschliches Joch ziehen, und in Seilen der Liebe gehen.“

Unser himmlischer Vater lässt uns oft in Seilen der Liebe gehen; aber ach! wie geben wir Ihm so ungern entgegen!

Wie zögernd gehorchen wir Seinen liebevollen Aufmunterungen! Er zieht uns Ihm nach, um in uns einen einfältigeren Glauben an Ihn zu wecken; aber wir sind noch weit entfernt von Abrahams Vertrauen; wir werfen unsere irdischen Sorgen noch immer nicht auf Gott, sondern machen uns wie Martha viele Sorge und Mühe. Unser magerer Glaube macht auch unsere Seelen elend; wir machen unsern Mund nicht weit auf, trotz Seiner Verheißungen, dass Er ihn füllen wolle. Zieht Er uns diesen Abend nicht zu Sich, damit wir auf Ihn trauen möchten? Können wir Seine Stimme nicht vernehmen, die zu uns spricht: „Komm, liebes Kind, vertraue Mir. Der Vorhang ist zerrissen; komm herein zu Mir und nahe dich kühn dem Thron Meiner Gnade. Ich bin deines vollsten Vertrauens wert, wirf alle deine Sorgen auf Mich. Schüttle den Staub deines Kummers von dir ab und ziehe deine herrlichen Freudenkleider an!“ Aber ach! Wenn wir schon mit liebevollem Tone eingeladen werden, uns des köstlichen Genusses dieser herrlichen Gnade teilhaftig zu machen, so kommen wir doch nicht. Ein ander Mal sucht Er uns in eine innigere Gemeinschaft mit Ihm zu ziehen. Wir sitzen an den Türstufen des Hauses unsers Gottes; so heißt Er uns hineingehen in Seinen Saal und das Abendmahl mit Ihm halten, aber wir lehnen die Ehre ab. O, unsere kalten Herzen! Was sind wir doch für armselige Liebhaber unsers teuren Herrn Jesu, nicht wert, Seine Knechte zu sein, noch weniger, Ihn zum Bräutigam zu haben; und doch hat Er uns vorgezogen und erhöht, mit Ihm vertrauet zu werden durch einen herrlichen Ehebund, in Gerechtigkeit und Gnade. Hier ist wahrlich Liebe! Aber es ist eine Liebe, die keine Weigerung annimmt. Sind wir nicht den sanften Gnadenzügen Seiner Liebe gehorsam, so sendet Er uns Trübsal, damit wir zu innigerer Anhänglichkeit an Ihn getrieben werden. Näher will Er uns haben. Was sind wir doch für törichte Kinder, dass wir diese Liebesseile zurückweisen, und so unserm Rücken jene Zuchtruthe zuziehen, die der Herr Jesus wohl zu gebrauchen weiß! (Goldstrahlen Mai 20)

Hos. 11,9

Ich will nicht tun. nach meinem grimmigen Zorn, noch mich kehren, Ephraim gar zu verderben, denn ich bin Gott, und nicht ein Mensch.

Der Herr macht so Seine verschonende Güte kund. Es mag sein, dass der Leser eben jetzt unter schwerem Missfallen Gottes ist, und dass alles ihm mit schleunigem Gerichte droht. Möge dieser Spruch ihn vor Verzweiflung abhalten. Der Herr fordert dich auf, an deine Wege zu gedenken und deine Sünden zu bekennen. Wenn Er ein Mensch gewesen wäre, so würde Er dich längst ausgestoßen haben. Wenn Er jetzt nach Menschenweise handeln wollte, so würde es „ein Wort und ein Schlag“ sein, und dann hätte es ein Ende mit dir: aber es ist nicht so, denn „so viel der Himmel höher ist, denn die Erde, so sind auch Seine Wege höher, als eure Wege.“

Du nimmst mit Recht an, dass Er zornig ist, aber Er will nicht ewiglich zürnen: wenn du dich von der Sünde zu Jesu kehrst, so will Gott sich von Seinem Zorn abkehren. Weil Gott Gott ist, und nicht ein Mensch, ist noch Vergebung für dich da, obwohl du bis an den Hals in Missetaten stecken magst. Du hast es mit einem Gott zu tun., und nicht mit einem harten Menschen, nicht einmal mit einem bloß gerechten Menschen. Kein menschliches Wesen könnte Geduld mit dir haben; du würdest die Geduld eines Engels erschöpfen, wie du die deines trauernden Vaters erschöpft hast; aber Gott ist langmütig. Komm und stelle Ihn sogleich auf die Probe. Bekenne, glaube und kehre um von deinem bösen Wege, so wirst du errettet werden.

Hos. 12, 12

„Israel musste um ein Weib dienen, um ein Weib musste er hüten.“

Jakob schildert in seiner Auseinandersetzung mit Laban seine Mühe und Arbeit mit den Worten: „Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen; die Widder deiner Herde habe ich nie vergessen. Was die Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich musste es bezahlen, du fordertest es von meiner Hand, es wäre mir des Tages oder des Nachts gestohlen. Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor Frost, und kam kein Schlaf in meine Augen.“ Noch mühsamer als all dies war das Leben unsers Heilandes hienieden auf Erden. Er wachte über alle seine Schafe, so dass Er zuletzt sagen konnte: „Die Du mir gegeben hast, die habe ich bewahret, und ist keiner von ihnen verloren.“ Sein Haupt war voll Taues und seine Locken voll Nacht-Tropfen. Der Schlaf floh seine Augen, denn allnächtlich lag Er, im Gebete ringend, für die Seinen auf den Knien. Bald war‘s Petrus, für den Er flehte, bald nötigte Ihn ein andrer zu tränenvoller Fürbitte. Kein Hirte, der je unter dem kalten nächtlichen Himmel saß und zu den Sternen emporschaute, durfte aus seinem Herzen solche Seufzer aufsteigen lassen über die Beschwerden seines Berufes, wie es der Herr Jesus hätte tun mögen ob der Härte seines Dienstes, damit Er um seine Brautgemeinde warb - wenn es Ihm ums Klagen zu tun gewesen wäre:

„Ja, Deines Herzens Lieb‘
Erweiset unsern Herzen,
Wie heiß Du uns geliebt
In Deinen bitteren Schmerzen!“

Es ist lieblich und köstlich, wenn wir solche Jesus-Treue zusammenhalten mit der Verantwortlichkeit eines Jakob, von dessen Hand Laban alle seine Schafe forderte. Wurden diese von den wilden Tieren zerrissen, so musste Jakob den Schaden vergüten; starb eines, so musste er als Bürge für die volle Zahl einstehen. Arbeitete und mühete sich der Herr Jesus um seine Gemeinde nicht auch wie einer, der unter persönlicher Bürgschaft die Verpflichtung auf sich genommen hat, jeden Gläubigen wohlbehalten in die Hände Dessen zurückzuerstatten, der sie Ihm alle zur Sorge und Obhut anvertraut hatte? Schaue den mühebeschwerten Jakob an, so siehest du in ihm ein Vorbild auf Den, von dem wir lesen: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte.“

Hos. 13, 5.

„Ich nahm mich ja deiner an in der Wüste, im dürren Lande.“

Ja Herr, wahrlich, Du hast Dich meiner angenommen in meinem gefallenen Zustande und hast mich Dir sogar zum Eigentum erwählt. Da ich so fluchwürdig war, dass ich ob mir selber erschrak, da nahmst Du mich auf zu Deinem Kinde, und hast alle meine unersättlichen Bedürfnisse gestillt. Dein Name sei ewiglich hochgelobt um diese freie, reiche, überschwängliche Gnade. Seit damals ist meine inwendige Erfahrung oft eine Wüste gewesen; aber dennoch hast Du mich als Deine Freundin getragen und geliebt und hast Ströme der Liebe und Gnade über mich ausgegossen. Du hast mich erquickt und meinen Baum fruchtbar gemacht. Ja, wenn äußere Erlebnisse mich aufs schwerste drückten und ich in einem dürren Lande umherirrte, so hat mich Deine liebliche Gegenwart getröstet. Menschen wollten mich nicht mehr kennen, wenn Spott und Hohn mich trafen, Du aber hast meine Seele in Leid und Traurigkeit mit Gnade heimgesucht, denn den Glanz Deiner Liebe vermag kein Dunkel des Leidens zu dämpfen. O Du allergnädigster Herr, ich erhebe Dich um Deiner Treue willen, die Du mir in Zeiten der Prüfung bewiesen hast, und es ist mir herzlich leid, dass ich Dich je einmal habe vergessen und im Herzen habe hochmütig werden können, während ich Deiner Freundlichkeit und Güte alles zu verdanken habe. Ach, sei Deinem Knechte gnädig!

„Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiss, mein Herz auch seiner nicht.“

Meine Seele, wenn dich der Herr Jesus in dem Zustand deiner Erniedrigung also in Gnaden angesehen hat, so bleibe versichert, dass Er und sein Reich dir auch jetzt angehört, wo es dir wohl geht. Erhebe dich in deinem irdischen Glück und in der dir zuteil werdenden Achtung nicht so sehr, dass du dich der Wahrheit oder der verachteten Gemeinde Christi schämst, der du angehörst. Folge Jesu nach in die Wüste: trage das Kreuz mit Ihm, wenn die Hitze der Verfolgung wächst. Er hat sich zu dir bekannt, meine Seele, in deiner Armut und Schande - o, werde doch nie so treulos, dass du dich seiner schämst. Ach, dass mich doch der Gedanke recht beugte, dass ich mich je meines allertreuesten Freundes schämen konnte! Herr Jesu, meine Seele hängt an Dir.

Hos. 14,4

In Dir finden die Waisen Gnade.

Dies ist ein trefflicher Grund, alles andre Vertrauen wegzuwerfen und auf den Herrn allein sich zu verlassen. Wenn ein Kind ohne seinen natürlichen Beschützer gelassen ist, so tritt unser Gott hinzu und wird sein Vormund: so mag auch ein Mann, wenn er alles verloren, worauf er sich verlassen, sich auf den lebendigen Gott werfen und in Ihm alles finden, dessen er bedarf. Waisen sind auf die Vaterschaft Gottes angewiesen, und Er sorgt für sie. Der Schreiber dieser Blätter weiß, was es heißt, an nichts als an dem Arm Gottes zu hangen, und er legt sein williges Zeugnis ab, dass kein Vertrauen so gut durch Tatsachen verbürgt ist oder so sicher durch Erfolg belohnt wird, als Vertrauen auf den unsichtbaren, aber ewig-lebendigen Gott.

Einige Kinder, die Väter haben, sind darum nicht viel besser daran, aber die Vaterlosen mit Gott sind reich. Besser, Gott haben und keinen andren Freund, als alle Gönner der Erde und keinen Gott. Schmerzlich ist es, wenn das Geschöpf uns entrissen wird, aber solange der Schöpfer die Quelle der Gnade für uns bleibt, sind wir nicht wahrhaft verwaist. Mögen vaterlose Kinder dies Gnadenwort vor Gott geltend machen und alle, die der sichtbaren Stütze beraubt worden sind, ein Gleiches tun. Herr, lass mich Barmherzigkeit finden in Dir! Je dürftiger und hilfloser ich bin, desto zuversichtlicher wende ich mich an Dein liebevolles Herz.

Hos. 14, 5

„Gern will ich sie lieben.“

Dieser Spruch ist ein ganzes Buch göttlicher Weisheit im kleinen. Wer seinen Sinn versteht, ist ein Gottesgelehrter, und wer sich in die Fülle seiner Bedeutung versenken kann, ist ein Meister in Israel. Er ist eine Zusammenfassung der herrlichen Botschaft des Heils, das uns widerfahren ist in Christo Jesu, unserem Erlöser. Der Sinn hängt in dem Wörtlein „gern“. Dies ist der herrliche, gesegnete, göttliche Weg, durch welchen die Liebe vom Himmel auf die Erde herabströmt, eine freiwillige Liebe, die sich über die ergießt, die es nie verdient haben, die es nie gesucht und nie erkauft haben. Es ist wahrlich die einzige Art, wie Gott solche Leute, wie wir sind, lieben kann. Unsre Schriftstelle ist ein tödlicher Streich gegen alle Arten Verdienstlichkeit und selbsterwählter Würdigkeit. „Gern will ich sie lieben.“ Seht, wenn irgendeine Würdigkeit von unserer Seite erforderlich wäre, da würde Er uns ja nicht „gern“ lieben, wenigstens wäre es eine Abschwächung und Zurückhaltung der Willigkeit der Liebe. Aber es heißt: „Gern will ich euch lieben.“ Wir klagen: „Herr, mein Herz ist so verhärtet!“ - „Gern will ich dich lieben.“ „Aber ich fühle mein Bedürfnis nach Christo nicht so sehr, wie ich gern möchte?“ - „Ich will dich nicht darum lieben, dass du deine Bedürftigkeit empfindest; gern will ich dich lieben.“ „Aber ich fühle nicht jene Weichheit des Herzens, jene Bereitwilligkeit und Empfänglichkeit des Geistes, die ich mir wünschen möchte.“ Bedenke, die Herzensweichheit und Empfänglichkeit ist keine Bedingung, denn es gibt gar keine Bedingungen; der Bund der Gnade hängt von keinerlei Voraussetzungen ab; so dass wir ohne irgend welche Würdigkeit es auf die Verheißung Gottes hin getrost wagen dürfen, die Er uns in Christo Jesu gegeben hat mit den Worten: „Wer an Ihn glaubet, der wird nicht gerichtet.“ Es ist eine so selige Erkenntnis, dass wir wissen, die Gnade Gottes stehe uns jederzeit frei offen, ohne alle Vorbereitung, ohne alle Tüchtigkeit von unserer Seite, ohne Geld und umsonst! „Gern will ich sie lieben.“ Diese Worte ermuntern Abtrünnige zur Umkehr. Gewiss, dies Wort war ja gerade für Leute der Art geschrieben: „Ich will ihr Abtreten wieder heilen; gern will ich sie lieben.“ Abtrünniger! wahrlich, die Großmut dieser Verheißung muss mit einem Schlag dein Herz zerbrechen, und du wirst umkehren, und wirst aufs neue deines beleidigten Vaters Angesicht suchen.

Hos. 14, 9

„An mir soll man deine Frucht finden.“

Unsre Frucht wird an unserem Gott gefunden, nach der Verbindung, in der wir mit Ihm stehen. Die Frucht des Zweiges ist ganz abhängig von der Wurzel. Trennt die Verbindung zwischen beiden, so stirbt der Zweig ab, und es entsteht keine Frucht. Wir verdanken es nur unserer Vereinigung mit Christo, dass wir Frucht bringen. Jede Weintraube ist zuerst in der Wurzel gewesen, ist durch den Stamm des Weinstockes hinaufgedrungen, durch die Saftgefäße der Rebe geflossen und hat sich zur sichtbaren Traube ausgebildet; zuerst aber war sie in der Wurzel. So ist jedes gute Werk zuerst in Christo, und kommt dann in uns als unsre Frucht zum Vorschein. O, lieber Christ, schätze doch diese köstliche Vereinigung mit Christo recht hoch; denn sie muss die Quelle aller Fruchtbarkeit sein, die du für dich je hoffen kannst. Wärest du nicht mit Christo vereinigt, so wärest du wahrlich ein verdorrter Zweig.

Unsere Frucht kommt von Gott nach dem göttlichen Segen. Wenn die Tautropfen vom Himmel fallen, wenn die Wolke von oben herniederschaut und ihren flüssigen Reichtum herabträufelt, wenn das strahlende Sonnenlicht die Beeren der Traube schwellt, dann flüstert jede himmlische Gabe dem Baume zu und spricht: „An mir soll man deine Frucht finden.“ Die Frucht verdankt der Wurzel viel, - die ist zur Fruchtbarkeit unumgänglich notwendig - aber sie verdankt den Einflüssen, die von außen kommen, auch sehr viel. Wie vieles verdanken wir der Gnadenvorsehung Gottes, durch welche Er uns beständig mit Erquickung, Belehrung, Trost, Kraft und allen unsern Bedürfnissen versorgt. Dem allen haben wir unsre Tätigkeit und unsre Tugend zu verdanken.

Unsere Frucht kommt auch von Gott, nach seiner weisen Arbeit an uns. Des Gärtners scharfes Messer befördert die Fruchtbarkeit des Baumes, es kerbt die Fruchtzweige ein und beseitigt die überflüssigen Triebe. So verhält sich‘s, lieber Christ, auch mit der Pflege, die der Herr dir angedeihen lässt. „Mein Vater ist ein Weingärtner. Einen jeglichen Reben an mir, der nicht Frucht bringt, wird Er wegnehmen, und einen jeglichen, der da Frucht bringt, wird Er reinigen, dass er mehr Frucht bringe.“ Weil denn Gott der Urheber aller unserer geistlichen Gnadenfrüchte und Tugenden ist, so lasset uns Ihm alle Ehre geben für unsre Erlösung und Seligkeit.

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