Schwenckfeldt, Caspar - Kurtz Bekantnus ... - Eyn kurtz Summarium C. S. glaubens vnnd Bekanthnus von Christo dem Sune Gottes.

Schwenckfeldt, Caspar - Kurtz Bekantnus ... - Eyn kurtz Summarium C. S. glaubens vnnd Bekanthnus von Christo dem Sune Gottes.

Christo ain person von zweyen naturen/ gott vnd mensch.

AM Erst halte vnnd glaube ich/ das ain ainiger natürlicher Sun ist/ Gotes des himmlischen vatters/ vnd der mutter Maria worden/ welcher haißt Jesus Christus/ Dieweil aber dises sunes ältern vatter vnd mutter nicht gleicher natur noch einerlai art seind/ denn der vatter ist Gott vnnd ain gaist/ Maria die mutter ist ainn mensch vnd flaisch (so bei Gott in ewiger erwölung zu ainer mutter Christi gnad hat erfunden) vnnd ihr sun Jesus Christus/ seiner bayden ältern natur verainiget vnnd natürlich inn sich hat/ So folgt/ das Jesus Christus inn ainer person Gott vnd mensch/ wort vnnd fleisch/ ain Son Gottes vnd Marien sei/ vnzertheilig.

Die geburt Christi.

Für das ander/ das Gott der ewige vatter (des ampte zuständig das er solt ainen gleich ewigen sun haben) nu nach der menschwerdunge Christi/ nicht allein der einen natur inn Christo vatter/ nicht allein ain vatter des ewigen worts ist/ sondern des gantzen Christi/ Gott vnd menschens gantzer vatter ist/ so wol als der gantze Christus sein aingeborner sun ist/ wie im Euangelio Johannis steht: Im ahnfang war dz wort rc. vnd das wort ward flaisch/ vnd hat inn vns gewonet/ vnd wir haben gesehen seine herrlichait/ eine herrlichait als des aingebornen sunes vom vatter rc. da klärlich wirt bezeüget/ das Gott vnd mensch/ wort vnd flaisch/ ain aingeborner Sun Gottes des allmächtigen vatters ist.

Vom worte Gottes inn Christo vnd seiner ewigen geburt ist kain zweiffel.

Das nach der verainiung Gottes vnd menschens inn Christo/ nicht allein die aine natur Gottes Sun ist/ sonder Christus nach der gantzen person/ das auch seine heilige menscheit zu solcher himmlischen kindschafft Gottes wöll gehören/ Welchen menschen Gott durch seinen Gaist/ göttlicher gaistlicher weise wie sich ihm gebürt/ auß ainer H. Junckfrawen hat gezeüget vnnd geboren.

Ist in definitionibus Fidei Cap: 2.

Solchs ist drumb geschehen/ auff das der Namen des Sunes Gottes/ wie Augustinus schreibet/ an keinen andern kheme/ der nicht ein sun auß der geburt wer/ damit gott vnd mensch nit zwen süne/ sonder ain sun/ vnd ein Christus wer.

Das Leiden Christi.
Die aufferweckung vnd geburt christi auß den todten.
Acto: 13. Du bist mein Sun heüt hab ich dich geboren.

Für das dritt/ das gott der vatter disen seinen eingebornen Son auß milter gütte/ liebe vnd barmhertzigkait für vns hat inn todt geben/ lassen leiden/ am Creütz sterben/ für vnsere sünd genug thun/ vnd ain ewiges opffer lassen werden/ welchen er nach seinem Creütz vnd leiden inn der aufferweckung von den todten nach dem flaische auch widergeboren/ vnd inn seine himmlische Glorien vnd göttlich wesen/ Reich/ vnd herrlichait volkommlich hat geborenn/ das er ain erbe vnd könig aller dinger/ vnser hailandt vnd seligmacher erkläret vnd bestetiget/ ain Herr himmels vnnd der Erden were.

Die himmelfart vnd erhöhung Christi.
Einnemmung des Reichs.

Für das vierdt vnnd inn einer Summa/ beschlüßlich/ Nach deme sich nu solchs alles mit der geburt/ sterben/ aufferweckung vnnd widergeburt oder Primogenitur Christi von den todten/ wie es bei gotte dem vater mit Christo seinem sone zu vnnsrer seligmachung war beschlossen/ inn verwaltung der zeit am hellen tag hat beweiset/ vnnd nach dem gnedigen wolgefallenn Gottes an ihm ist geschehen vnnd fürkommen (nach dem er den armen menschen der durch die Schlange war verfüret/ durch Creütz vnnd leiden hat errettet/ erlöset vnd versünet) So hat ihnen als denn Gott der himmlische vatter vber alle himmel erhöhet/ zu seiner rechten auff den thron der Maiestet gesetzt/ mitt allem himmlischen reichthumb begabt/ vberschüttet/ mit dem freüdenöle des H. gaists völligklich gesalbet/ zum himmelkönige gekrönet/ sein götlich reich eingegeben/ auch den H. gaist (welchen der vatter inn ihm vnd durch ihn hat verhaissen) lassen einnemmen/ vnd mit der onentlichen fülle götlichs wesens/ sein flaisch dermassen volkommen gemacht/ verkläret/ das ist/ vergottet vnd bestetiget/ das er jm durch disen Sun/ vil kinder vnd erben erzeügen möchte/ denen er seine grosse herrlichait inn jm vnd vmb seinetwilen/ ja entlich sein himmlisch reich vnd das ewige leben gnedigklichen mitthailet.

Das Reich Christi.

Daher er jnen auch zum haupte der gemein gegeben/ auff das er seinen göttlichen einfluß/ gnad/ gerechtigkeit/ liebe vnd gottseligkeit inn alle glider des leibs der gemein oder Christenlichen Kirchen/ durch den H. gaist miltigklich ergiesse/ also das sie alle der natur vnd wesens des haupts tailhafftig werden vnd geniessen/ so wol als er jnen allen armen sündern/ zum gnadenthron hat fürgestellet vnnd gegeben/ das sie die erlösung/ vergebung der sündt/ den H. gaist/ das ewige leben/ die seligkeit vnd göttliche selbständige gerechtigkait inn jm vnd in seinem blut durch den waren glauben mögen finden/ vnnd allein durch ihn des reichs der himmel theilhafftig werden/ welchs denn alles inn H. schrifft genugsam bezeügt/ so wol als durchs Euangelium der gantzen welt ist verkündiget vnd noch wirt verkündiget/ das/ wer inn Jesum Christum glaubet vnd getaufft wirt/ der soll selig werdenn/ Da aber das wörtlein Gleubt oder glauben/ nicht allein nach dem buchstaben der Historien/ sondern nach seiner natur/ folge/ art vnd aigenschafft vonn allen gotförchtigen menschen wol soll bedacht/ verstanden vnnd erkanndt werdenn.

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