Schopf, Otto - Des Herrn
Selige Losung für Leben und Sterben;
Seliger Weg, um den Himmel zu erben;
Seliger Preis, um gerettet zu sein;
Seliges Vorrecht unsterblicher Seelen;
Seliger Stand und wert zu erwählen;
Seliger Trost in Dunkel und Pein;
Strahlt mir ins Herz, wie ein leuchtender Stern,
Selige Losung: „Für ewig des Herrn!“
Darf ich mich nahen voll Elend und Sünden?
Darf ich des Herzens Sehnen ihm künden?
Darf ich ihm bringen, was mich beschwert?
Darf ich ihm Herze und Seele und Leben,
Darf ich sie ewig zu eigen ihm geben?
Darf ich ihm glauben, daß er mein begehrt?
Nah dich und frag es, er hört dich so gern,
Nah dich und sag es Jesu, dem Herrn!
Laß, die sein spotten, laß du es ihnen,
Laß die, die’s lüstet, der Welt noch zu dienen,
Laß, die es wollen, fern von ihm zu sein,
Laß, die da hinken auf beiden Seiten,
Laß andere mit eigenen Kräften nur streiten,
Du hoffe und baue auf Jesum allein.
Nah dich ihm! Schaue! Und bleibe nicht fern,
Nahe dich, traue Jesu, dem Herrn!
Ihm, der für dich nicht die Schande geachtet,
Ihm, der dein Sehnen zu stillen, geschmachtet,
Ich, der für dich einst den Himmel verließ,
Ihm, den sein Lieben vor Leiden und Schanden
Ihm, den sein Lieben vor Ketten und Banden,
Ja vor dem Tode nicht weichen ließ.
Nah dich voll Freude, er segnet dich gern,
Nahe dich heute Jesu, dem Herrn!
Ihm, der zur Rechten des Vaters nun thronet,
Ihm, der bei zerschlagenen Herzen wohnet,
Ihm, dem der Vater gab alle Gewalt,
Ihm, der bekennt einst, wer frei ihn bekennet,
Ihm, der liebend einst Freunde uns nennet,
Wenn wir hienieden ihm nachgewallt.
Nah dich ihm! Schaue! Und bleibe nicht fern,
Nahe dich, traue Jesu, dem Herrn!
Selig ist’s, frühe ihn suchen und finden,
Selig, ihn halten, wenn alles will schwinden,
Selig, ihn lieben, der erst uns geliebt!
Selig, von Jesu den Seelen sagen,
Selig, wenn nach der Wand’rung Tagen
Ewige Ruhe bei ihm uns umgibt!
Quell innrer Freude! Im Dunkel mein Stern!
Selige Losung: „Für ewig des Herrn!“