Schopf, Otto - Der Zeuge und sein Zeugnis.
Aber von Miletus sandte er gen Ephesus, und ließ fordern die Aeltesten von der Gemeinde. Als aber die zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wisset, von dem ersten Tage an, da ich bin nach Asien kommen, wie ich allezeit bin bei euch gewesen und dem Herrn gedienet mit aller Demut und mit viel Tränen und Anfechtungen, die mir sind widerfahren von den Juden, so mir nachstelleten; wie ich nichts verhalten habe, das da nützlich ist, daß ich’s euch nicht verkündiget hätte, und euch gelehret öffentlich und sonderlich; und habe bezeuget, beide den Juden und Griechen, die Buße zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesum Christum.
Apostelgeschichte 20,17-21.
Bei meinem Aufenthalt in der Heimat erzählte mir jemand einen Ausspruch eines längst entschlafenen Zeugen des Herrn in Bezug auf die Schrift. Er sagte: „Das Wort Gottes ist wie ein Garten, mit einem Zaun und einer Türe; die Türe muß man aufbeten.“ An dieses Wort mußte ich denken, als ich mich mit unserem heutigen Text beschäftigte. Diesen Text muß man, wenn man etwas darüber sagen und daraus lernen will, auch aufbeten. Er ist ja so einfach, daß ihn ein Kind verstehen kann und so inhaltsreich und gewaltig, daß wir alle, wenn er sich uns erschlösse, viel Kraft und Trost, Weisheit und Weisung daraus schöpfen könnten.
Er ist der Anfang der Abschiedsrede des Apostels Paulus, die er zu Milet an die Aeltesten von Ephesus richtete, ehe er seine Reise nach Rom antrat, welche zu seiner Gefangennehmung führte. Bei diesem Anlaß tat er einen Rückblick auf seine Arbeit an der ephesinischen Gemeinde und einen Ausblick in die Zukunft. Die uns heute vorliegenden Worte enthalten eine kurze Zusammenfassung und Beschreibung seiner Tätigkeit in Ephesus. Er fängt an: „Ihr wisset von dem ersten Tage an, da ich nach Asien kam, wie ich die ganze Zeit bei euch gewesen bin.“
„Wie ich bei euch gewesen,“ diese einfachen Worte sollen uns zunächst nachdenklich machen. Paulus war Apostel, wir denken ihn uns vor allem predigend, und weil wir ihn uns predigend denken, darum würden wir zunächst von ihm erwarten, daß er sagte: Ihr wisset, was ich euch gesagt habe. Aber nicht so Paulus. Gewiß hat er gepredigt, und er spricht auch nachher davon, daß und was er gepredigt hat, aber zunächst kommt es ihm darauf an, wie er selbst war.
Das ist interessant für alle, die predigen, die Zeugnis ablegen von Jesu, denn sie können daran sehen, wie der Apostel Paulus seinen Beruf auffaßte.
Es ist interessant für die, die nicht predigen zu können meinen, denn sie können hier am Apostel sehen, wie man ohne zu predigen predigt.
Es ist aber auch interessant für jeden Menschen, der gerne etwas Interessantes und Merkwürdiges hört, sieht und liest, denn der Apostel Paulus ist wirklich ein sehr merkwürdiger Mann. Oder ist das nicht merkwürdig, daß ein Mann Anspruch macht auf Demut, und fängt seine Rede damit an, zu sagen, daß er die ganze Zeit, drei Jahre, an einem Orte in aller Demut, mit Tränen und Versuchungen dem Herrn gedient habe? Nun meint man ihn doch aus seinen eigenen Worten schlagen und ihm zeigen zu können, daß er hochmütig sei; aber wenn man einen Augenblick nachdenkt, so fällt einem ein: ja, wenn der Mensch hochmütig wäre, wenn er sich brüsten wollte, so könnte er an seine Wundertaten erinnern, die er getan hat, könnte seine hohe apostolische Stellung hervorkehren, aber das tut er gerade nicht. Sondern seine ganze Redeweise zeigt uns, daß er hier von lauter Dingen redet, die sich bei jedem andern Christen auch finden können, also von gewöhnlichen christlichen Tugenden, nicht von apostolischen Heldentaten.
In der Tat, die hohe Weisheit, die den Apostel erfüllt, eine Weisheit, der weder die Schriftgelehrten in Damaskus, noch in Jerusalem, noch in Europa widerstehen konnten, die die weisen Athener nicht zu widerlegen vermochten, die macht ihn so demütig, daß er bekennt, daß er unfähig sei, etwas zu denken als von ihm selber. Und wenn er redet von seiner Berufung zum Apostel, sagt er, daß ihm, dem Allergeringsten, dieser Reichtum der Gnade widerfahren sei. Ist das nicht merkwürdig?
Und ist es nicht merkwürdig, daß derselbe Mann, der lehrt, daß er der Welt gekreuzigt sei und die Welt ihm, der uns ermahnt, auszugehen von der Welt, eine solche Liebe zu seinen Mitmenschen hat, daß ihr Schicksal ihn Tränen kostet? Und dann schreibt er, daß er sei, als die da weinen als weineten sie nicht.
Er verkündigt ein Evangelium, das den Menschen Errettung und das Reich Gottes verheißt, und dennoch predigt er, daß wir durch viel Trübsal gehen müssen, und dann zeigt er uns wieder, daß alle die Trübsale uns zum besten dienen müssen, und schreibt: „Darum rühmen wir uns auch der Trübsale.“
Also Paulus und sein Evangelium und das, was er hier über seine Arbeit in Ephesus sagt, ist etwas in jeder Beziehung und für alle Merkwürdiges und Beachtenswertes.
Er sagt, er sei ein Sklave gewesen, (eigentlich heißt das Wort: ich habe gedient), und wir lesen wiederholt von ihm, daß er bei Tag und Nacht arbeiten muß. Und wenn wir ihn bedauern und uns nach dem strengen Herrn erkundigen wollen, dem er dient, dann sagt er uns, der Herr habe ihn mit seinem Blute erkauft. Ja, er hat ihn von einem viel schlimmeren Herrn, von der Sünde, vom Fleisch, von der beschränkten, armen menschlichen Vernunft, ja vom Satan, dem Fürsten dieser Welt losgekauft.
Er nennt zuweilen gar nicht den Namen des Herrn, sondern heißt ihn einfach „den Herrn“, indem er damit ausdrückt, daß er eigentlich der einzige und unabhängige Herr ist, dem alle anderen Herren nichts zu sagen und anzuhaben vermögen. Indem er diesem Herrn dient, ist er unabhängig von allen Mächten dieser und der unsichtbaren Welt, Tod und Leben, Engeln und Fürstentümern, ja allen Kreaturen. Er trotzt ihnen allen im Vertrauen auf diesen Herrn.
Und der Herr, dem er dient, und dem wir dienen, soviele unser wirklich Christen sind, der kam nicht, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene. Er hat die Schütze umgegürtet und seinen Jüngern die Füße gewaschen. Und er will, daß wo er ist sein Diener auch sei, daß er seine Schätze, seine Macht und Herrlichkeit teile. Er dient einem Herrn, der seinen Dienern seine Kraft mitteilt, damit sie in seinen Geboten wandeln, seine Rechte halten können und danach tun; einem Herrn, der seiner Jünger Urbild und Vorbild, sowie auch die Quelle ihrer Kraft ist, hat der Herr doch gesagt: Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Jetzt wissen wir, woher Paulus all die Demut hat, in der er wandelte. Er hatte sie von seinem Herrn. Er hat es wiederholt vor aller Welt erzählt, wie sein Herr seinen Pharisäerhochmut zerbrochen hat, als er ihm auf der Straße nach Damaskus begegnete.
Nun wißt ihr, liebe Freunde, was der Herr Jesus aus euch machen will, wie er euch haben will: gedemütigte Leute. Denn der Herr wohnt in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die gedemütigten und zerschlagenen Herzens sind und sich fürchten vor seinem Wort, auf daß er erquicke den Geist der Gedemütigten, - der aber andererseits den Pharisäern das Wort ins Gesicht schleuderte: Wie könnt ihr glauben, so ihr Ehre von einander nehmet!
Nun sind wir aufs neue daran erinnert, die wir Jesu Jünger sind, was unserem Zeugnis von Jesu voraus und zur Seite gehen muß: die Demut, ein Gemüt, das zum Dienen geneigt ist. Die Sünde hat uns das selbstlose Dienen als so etwas Schreckliches hingestellt, daß es Mut zum Dienen braucht. Wenn man aber den Mut hat, findet man, daß das Dienen etwas Köstliches ist, d.h. das dem Herrn Dienen. Er sorgt für Nahrung und Kleidung, und wir dürfen das freudige Bewußtsein haben, daß Gott und Menschen gedient ist mit unserm Tun, während, wenn wir nicht dienen und nicht demütig sind, wir in Wahrheit dem längst besiegten Tyrannen, der kein Recht mehr an uns hat, freiwillig Dienst tun, uns selbst schaden und andere stoßen und ihnen ein Hindernis und Aergernis werden.
Wenn wir nicht demütig sind, stehen wir nicht recht zu Gott, und Gott widersteht uns, und dann ist’s schwer zu arbeiten.
Aber dem Demütigen gibt Gott Gnade. Der Demütige verletzt nicht und wird nicht verletzt.
Demütig sein heißt: keine Ansprüche machen, nichts sich nehmen, abhängig sein, sich gefallen lassen, wie Jesus es tat und in seinen Fußtapfen wandeln wie Paulus.
Dieser erste Zug in dem Wesen Pauli erklärt uns manche unserer Mißerfolge.
Denen aber, die da meinen, daß Demut Schwäche sei, denen mag einer antworten, der gewiß kein Schwächling und kein Pietist war. Schiller sagt: „Religion des Kreuzes, nur du verknüpfst in einem Kranze der Demut und Kraft doppelte Palmen zugleich.“
Wieviel hat Paulus getragen! Das kann kein Schwächling; wieviel hat er ausgehalten – das können keine Weichlinge. Und noch einmal sei erinnert an den Herrn selbst, der doch gewiß ein heldenhafter Mann war, und der das Wort sprach: Selig sind die Sanftmütigen!
Die Demut bleibt aber nicht allein, sie vertreibt nicht nur die Eigenliebe aus dem Herzen, sondern sie macht auch Raum für die Nächstenliebe: „Wer gering und niedrig von sich denket, dem fällt’s Lieben niemals schwer.“ Der Demütige erkennt alles Liebens- und Lobenswerte am andern, ohne deshalb den andern zu überschätzen. Er hat Zeit, an die Bedürfnisse und Leiden des andern zu denken, für sein Wohl zu sorgen.
Hat die Demut uns gelehrt, unsere Ansprüche an andere aufzugeben, so lehrt uns die Liebe, an die Ansprüche zu denken, die andere an uns machen, bezw. sie lehrt uns Anteil nehmen am Ergehen anderer.
Derselbe Mann, der ohne Tränen nach Jerusalem ging, den Banden und Trübsalen entgegen, derselbe weint Tränen um die, denen er das Evangelium zu bringen hatte, mit denen er im Herzen verbunden war.
Monod hat eine seiner gewaltigen Reden über den Apostel Paulus geradezu überschrieben: „Seine Arbeit oder seine Tränen.“ Selbst wem das übertrieben scheint, der wird doch zugeben müssen, daß Paulus eine glühende Liebe zu Israel hatte, und wie er seine Thessalonicher und Korinther und Philipper liebte, das zeigen uns seine Briefe, das zeigen uns die unablässigen Fürbitten für die Gemeinden.
Auch hierin ist Paulus ein treues Abbild seines Herrn.
Hat nicht auch der Herr an Lazari Grab und angesichts des ungläubigen Jerusalem geweint und in Gethsemane Gebet mit starkem Geschrei und Tränen geopfert?
Spüren das die Leute uns an, wenn wir mit ihnen reden, daß wir nicht als hochmütige Besserwisser auf sie herabsehen, daß wir nicht reden, weil wir einige für unsere Partei gewinnen, unsere Ehre als Arbeiter retten, unsere Pflicht erfüllen wollen, sondern weil wir wirklich uns von Christi Liebe gedrungen fühlen, weil wir sie nicht verloren gehen sehen können, weil wir sie so lieb haben?
Ach haben wir nicht am Ende mehr Tränen der Rührung über allerlei schöne Geschichten, als des tiefsten Schmerzes und der Liebe für unsere Mitmenschen geweint?
Freilich, jeder, der errettet ist, weiß wenigstens etwas von dieser Liebe Pauli, die die Liebe Christi ist. Unsere Verwandten, Freunde und Bekannten sind uns aufs Herz gefallen, jetzt denken wir vielleicht mit Sehnsucht: Ach, daß doch die und die Alten und Jungen möchten zu Jesu kommen und Frieden finden!
Aber wie ganz anders ist’s mit denen, die noch nicht Jesu Eigentum sind. Ihnen gehen Jesu Tränen nicht zu Herzen. Sie haben mit sich selbst noch kein Mitleid, haben über sich selbst noch nicht geweint, wie sollte ihnen das Seelenheil anderer zu Herzen gehen?
Wenn aber jemand meinen sollte, daß Demut und Tränen Schwachheit anzeigen, den können Pauli leiden eines anderen belehren. Er ist nicht ein rührseliger, schüchterner Junggeselle gewesen, sondern ein Mann, der das getan hat, was Männern am schwerste ist, der gelitten hat für das Evangelium, das er verkündigte, der damit zeigte, wie wert ihm das anvertraute Gut sei, der damit bewies, wie wenig er an sich dachte und wie ernst es ihm mit dem Seelenheil des anderen sei. Er hat für die und von denen gelitten, die ihm am allermeisten am Herzen lagen.
Er konnte seinem Herrn nachsprechen: Wie oft habe ich euch versammeln wollen, und ihr habt nicht gewollt! Auch ihn haben die Bauleute verworfen.
Wie wenig kümmert sich der natürliche Mensch um Gott und Jesum; wie wenige leiden um ihres Glaubens willen! Jede Unbequemlichkeit ist zu viel, jeder Regen, jede Hitze, jede Kälte hält die Leute ab, das Wort Gottes zu hören. Und wie steht es mit uns, die wir den Herrn kennen? Wieviel ist uns das Evangelium wert? Welche Opfer an Zeit, Bequemlichkeit und Geld bringen wir? Wir können uns nicht mit Geld loskaufen. Wenn die Leute sehen, daß unser Evangelium uns, die wir bekennen es zu glauben, die Zeit nicht wert ist, es anzuhören, wie wollen wir ihnen beibringen, daß es für sie wertvoll sei?
Wieviel leiden wir um des Evangeliums willen von unsern Mitmenschen? Und wie bemitleiden wir uns so leicht schon über eine kleine Zurücksetzung! Ach, möchte der Herr uns einen recht leidenswilligen Sinn geben!
Demut, Tränen und Leiden sind die Vorarbeiter und Mitarbeiter des Evangeliums. Die Demut duftet ungesehen, ungehört, ungefühlt, wie ein Veilchen im Verborgenen blüht. Eben das Unbemerktseinwollen erregt die Aufmerksamkeit der Welt, und der kleinen Kraft öffnen sich die verschlossenen Türen. Der stille, warme Sonnenstrahl vermag mehr als der Sturm, und das Kind in seiner Schwachheit ist mächtiger als der starke Mann. Die Tränen sind eine Schwachheit und reden so eine mächtige Sprache. Sie sagen mehr als viele Worte, ja als ein ganzes Buch.
Die Leiden stählen und reinigen und lassen die Wahrheit nur heller strahlen. Die Kohlen, die den Tiegel heizen, verglühen und zerfallen zur Asche, indes das Gold reiner aus dem Tiegel kommt und bleibt.
Darum getrost, ihr Kleinen, eure Kleinheit predigt. Darum Mut, ihr weinenden Kinder Gottes, eure Tränen predigen. Darum ausgehalten, ihr Angefochtenen, denn wenn ihr schwach seid in euch selber, seid ihr stark im Herrn. Darum herzu, ihr, die ihr fühlt, daß ihr nicht demütig seid. Herzu ihr, die ihr spürt, daß ihr keine Tränen um das Seelenheil anderer weinen könnt. Herzu auch ihr, die ihr gar nichts empfindet, die der Satan nicht versucht, weil er weiß, daß alle toten Fische den Strom hinab treiben.
Und Mut, wenn ihr anfangt zu zittern; so fängt die Demut an. Recht, wenn ihr seufzen und weinen müßt; das kommt den Tränen eines anderen, der um euch geweint hat. Seid unverzagt, wenn in eurem Innern Kampf tobt, denn erst muß euer größter Feind getötet sein, der euch die meisten Leiden bereitet, euer eigenes Ich, dann könnt ihr für Christum und eure Mitmenschen leiden.
Jetzt, nachdem wir gesehen haben, wer Paulus war und wie er geworden ist, was er war, sind wir vorbereitet und zubereitet, anzuhören wie er gepredigt hat. Buße und Glauben hat er gepredigt. Ohne Worte hat er Buße gepredigt, denn wer ihn ansah, der mußte sich sagen: Der Mann macht es recht, der ist anders als ich, so muß ich auch werden. – Ohne Worte hat er Christum verkündigt; er war Christi Nachfolger. Ungekünstelt fanden wir, daß die Art, wie er gewesen, Jesu Art war, daß er selbst befolgt hat, was er den Philippern zurief: ein jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war, daß er das Sterben und das Leben Christi an seinem Leibe und Geiste herumtrug. Er war ein Zeuge im Leben, und in seinem Wort und Werk und ganzem Wesen war Jesus und sonst nichts zu lesen. Sein Leben war eine Predigt in Taten, ja, der ganze Mann war gewissermaßen eine fleischgewordene Evangelisationspredigt.
Ehe Jesus zum Jordan ging, war er seinen Eltern untertan, wurde und war er dreißig Jahre lang etwas. Er wandelte, ehe er redete. Er sprach nicht nur vom Licht, vom Weg, von der Wahrheit und vom Leben, sondern er war der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er verkündigte nicht nur Frieden, sondern er gab Frieden und er machte Frieden durch das Blut seines Kreuzes; er ist unser Friede.
Paulus nun war vom Herrn auserwählt, zubereitet und bewahrt als ein Rüstzeug. Der Herr hatte ihn so ganz umgestaltet, und er hatte sich dem Herrn so ganz hingegeben, daß er sagen durfte: So lebe nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir; was ich jetzt lebe, das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes. Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur, ein neuer Mensch.
Und was Gott an Paulus tat, der sich einen vornehmsten Sünder nannte, das will er auch an dir und mir tun. Den Gläubigen predigt er Buße und Glauben zur Vertiefung der grundlegenden Buße und des grundlegenden Glaubens. Denen, die noch nicht bekehrt waren, predigte er grundlegende Buße und grundlegenden Glauben. Ihr könnt Buße tun, weil das Wort euch gepredigt wird, das Wort, das eure Verkehrtheit euch zeigt. Gott gebietet allen Menschen an allen Enden Buße zu tun. – Und ihr könnt glauben, weil das Wort euch kräftig die Wahrheit darbietet, und weil der Geist Gottes in euren Gewissen die Wahrheit des Wortes bezeugt. Der Geist verklärt uns allen den für unsere Sünden gekreuzigten und für unsere Gerechtigkeit auferweckten Heiland. Der Geist zeigt uns, daß am Kreuz der Fürst dieser Welt gerichtet ist, der uns gebunden hielt, und reicht so den Glauben dar jedermann. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer in Christo ist, der ist eine neue Kreatur. Was bist du?