Schopf, Otto - Bitte
Schenk uns, Herr, allzeit
heil'ge Gründlichkeit,
Wahrheit, die das völlig meinet
was sie sagt und was sie scheinet,
Ernst der Ewigkeit
in dem Werk der Zeit.
Schenk den stillen Geist,
Liebe, die beweist,
daß sie Ruhm nicht sucht noch Ehre,
daß sie sich für dich verzehre,
die sich völlig gibt,
weil du uns geliebt.
Schenk uns Zeugenkraft,
die nichts Halbes schafft,
der Erhörung sichres Flehen,
Gnad', dem Heiland nachzugehen,
wohin er nur will -
bis zum sel'gen Ziel.
In dein heil'ges Bild,
niedrig, sanft und mild,
wollst du völlig uns verklären,
wollst dazu uns auch gewähren
Festigkeit und Mut,
Geistes Macht und Glut,
daß nach deinem Plan
alles werd' getan,
daß sich deiner Gnaden Fülle
in uns Schwachen so enthülle,
daß man sehe dann,
was der Heiland kann.
Möchten's lernen gern,
daß wir unsern Herrn
brünstiger als alle Gaben
suchen, lieben, wollen haben,
daß er völlig dann
uns sich schenken kann.
Daß wir solches flehn
ist von dir geschehn;
dein Geist hat das Flehn erwecket.
Unser neues Wesen strecket
voll Verlangen sich
aus und suchet dich.
Dein Verheißungswort,
daß ist unser Hort,
daß belebet unsre Bitte,
stärkt aufs neue unsre Schritte,
bis einst unser Geist
dich am Ziele preist.