Rieger, Carl Heinrich - Kurze Betrachtungen über die Psalmen - Der 53. Psalm.
1. Eine Unterweisung Davids, im Chor um einander vorzusingen. 2. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein GOtt. Sie taugen nichts, und sind ein Gräuel geworden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutes tut. 3. GOtt schaut vom Himmel auf der Menschen Kinder, dass er sehe, ob Jemand klug sei, der nach GOtt frage. 4. Aber sie sind alle abgefallen, und allesamt untüchtig. Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht Einer. 5. Wollen denn die Übeltäter ihnen nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, dass sie sich nähren? GOtt rufen sie nicht an. 6. Da fürchten sie sich aber, da nichts zu fürchten ist; denn GOtt zerstreut die Gebeine der Treiber. Du machst sie zu Schanden, denn GOtt verschmäht sie. 7. Ach dass die Hilfe aus Zion über Israel käme, und GOtt sein gefangenes Volk erlöste! So würde sich Jakob freuen, und Israel fröhlich sein.
Der 53. Psalm hat sehr viel Gleiches mit dem 14. Psalm. Der Hauptunterschied mag sein, dass im 14. Psalm mehr auf Unterweisung und Trost derjenigen gesehen wird, die sich bereits aus dem Verderben haben retten lassen, hingegen im vorliegenden Psalm ist es mehr darauf eingerichtet, so nicht etwa noch einem solchen Knecht des Verderbens könnte sein Gewissen erweckt, und er aus der über ihm schwebenden Furcht und wirklichen Strafe überzeugt werden, dass er nicht recht daran sei, sondern nach der Hilfe GOttes mit Andern zu seufzen Ursache habe. Zu diesem Ende heißt auch der Psalm 1) in seiner Überschrift: Eine Unterweisung Davids, im Chor um einander vorzusingen. 2) Sodann kommt die klägliche Beschreibung von dem Verderben menschlicher Natur und den schrecklichen Ausbrüchen, zu denen es bei Solchen kommt, die darin liegen bleiben. 3) Dabei geschieht nun eine bedenkliche Anzeige, wie GOtt die Menschen in diesem Elende ansehe, wie oft Er in mancherlei Gerichten und Offenbarungen Seines Zorns vom Himmel auf sie schaue, wie sie aber doch aus dem Schrecken ihres Gewissens darüber nicht zu einem bessern Nachdenken kommen, V. 3 4) Unter solchen Umständen wird das Verlangen nach dem Heil GOttes desto größer bei denen, die sich zu GOtt halten, V. 7.