Rieger, Carl Heinrich - Kurze Betrachtungen über die Psalmen – Der 13. Psalm.
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. 2. HErr, wie lange willst du meiner so gar vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? 3. Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele, und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben? 4. Schaue doch, und erhöre mich, HErr, mein GOtt. Erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tode entschlafe, 5. Dass nicht mein Feind rühme, er sei meiner mächtig geworden, und meine Widersacher sich nicht freuen, dass ich niederliege. 6. Ich hoffe aber darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem HErrn singen, dass er so wohl an mir tut.
Der 13. Psalm hat wieder seine Überschrift: 1) Ein Psalm Davids, vorzusingen. Hernach im Psalmen selber geht es fast her, wie Jakobus in seiner Epistel 5,13. schreibt: Leidet Jemand, der bete, ist Jemand guten Muts, der singe Psalmen. So finden wir da 2) unter dem Leiden Gebet V. 2. 3. 4. 5. 3) Bei aufgehendem guten Mut, einen fröhlichen Schluss V. 6. So ists recht, wenn einen das Leiden nicht unmutig macht, sondern ins Gebet treibt, und wenn einen der gute Mut nicht üppig und leichtsinnig macht, sondern dem HErrn zu singen, anhält.
Da der HErr seiner vergaß, so wurden der eignen Anschläge und kümmerlichen Sorgen desto mehr; da der HErr Sein Angesicht vor ihm verborgen, so ward sein Feind desto mehr über ihn erhoben.