Rieger, Carl Heinrich - Kurze Betrachtungen über die Psalmen - Der 122. Psalm.

Rieger, Carl Heinrich - Kurze Betrachtungen über die Psalmen - Der 122. Psalm.

1. Ein Lied Davids im höhern Chor. Ich freue mich des, dass mir geredet ist, dass wir werden ins Haus des HErrn gehen; 2. Und dass unsere Füße werden stehen in deinen Toren, Jerusalem! 3. Jerusalem ist gebaut, dass es eine Stadt sei, da man zusammen kommen soll, 4. Da die Stämme hinauf gehen sollen, nämlich die Stämme des HErrn, zu predigen dem Volk Israel, zu danken dem Namen des HErrn. 6. Denn daselbst sitzen die Stühle zum Gericht, die Stühle des Hauses Davids. 6. Wünscht Jerusalem Glück: es müsse wohl gehen denen, die dich lieben. 7. Es müsse Friede sein inwendig in deinen Mauern, und Glück in deinen Palästen. 8. Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen. 9. Um des Hauses willen des HErrn, unsers GOttes, will ich dein Bestes suchen.

Der 122. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Lied Davids im höhern Chor. Darin bezeugt David 1) seine Freude an Jerusalems Wohlstand, und der Kirche und des Gemein Wesens Segen das von, und ermahnet auch Andere, daran frohen Anteil zu nehmen. 2) Er bezeugt seine Freude darüber, dass es mit Jerusalem und der Anrichtung des Gottesdienstes und guter bürgerlicher Verfassung so weit gekommen sei, V. 1-5. Ein sehr großer Vorteil wars bei Jerusalem, dass sich der Sitz des Gottesdienstes, und die Residenz der Regierung so wohl mit einander betragen haben, wo man vor Gericht, am Hof und in der Kanzlei etwas zu suchen hatte, sich auch an dem schönen Gottesdienst des HErrn ergötzen konnte. Dem David musste das eine besondere Freude sein, dass er nach so viel ausgestandener Not doch noch das erlebt hat. Große Satisfaktion für eine Obrigkeit, dem Willen GOttes zu seiner Zeit gedient zu haben, wie es von David heißt Apostelg. 13,36. 3) Nun muntert er auch Andere auf, an dieser Freude über Jerusalems Wohlstand Anteil zu nehmen, V. 6-9. Es muss freilich immer auch mit Fürbitte unterstützt werden, dass gute Anstalten in Kirchen und Schulen nicht wieder verfallen, dass gute Absichten nicht durch Uneinigkeiten verhindert werden. Was hat es unseren lieben Heiland für Tränen und Seufzer gekostet, als Er das nachmalige Jerusalem angesehen, und gewusst, dass nächstens von seinen Tempeln und sonstigen Palästen kein Stein auf dem andern bleiben sollte.

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autoren/r/rieger_k/rieger-psalmen-psalm_122.txt · Zuletzt geändert: von aj
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