Pückler, Eduard von - Gedanken und Bekenntnisse

Pückler, Eduard von - Gedanken und Bekenntnisse

Keine christliche Karriere

Der natürliche Mensch wird im Christenleben nicht gefüttert. Wir nehmen aber so ungern ab, wir möchten viel lieber christliche Karriere machen. Aber es ist ein herrliches Bewußtstein, durch unser Abnehmen dem Raum zu machen, der ganz allein imstande ist, himmlische Segnungen des unvergänglichen Lebens zu vermitteln.

Das Kreuz

Auf dem Wege zur Vollendung in das Bild Jesu steht das Kreuz, Und es steht da nicht als Schmuck oder Sumbol, sondern daß unser alter Mensch daran sterbe. „Wenn ich erhöht werde, so will ich sie alle zu mir ziehen“, spricht der Heer. Darum zieht er uns ans Kreuz. Da berühren unsere Füße nicht mehr die Erde. Jesus hat die Kreuzigung sehr wehe getan - uns bringt es nur insofern Schmerzen, als wir uns weigern, darauf einzugehen, denn nur das, was uns unrein macht, nämlich das alte Wesen, kommt ans Kreuz. Das neue hängt nicht am Fluchholz, es hat und ist Auferstehungsleben. Es ist eine heilige Sache für den Christen, das Kreuz liebzuhaben und nicht mehr nach der eigenen Schönheit zu blicken, sondern Jesus m seiner Schone anzusehen. Es sollte jeden Morgen die Übergabe unseres Lebens eine so vollige sein, daß wir überhaupt den Tag über nicht mehr an uns denken, sondern es bei allem heißt: Nicht ich, sondern Er! Das beste ist, man wirft sich selbst ein für allemal in die Rumpelkammer. Auf uns kommt es ja gar nicht an, alles auf ihn. Das ist der Weg zum Siege.

Beten und wachen

Satan überfällt sehr gern christliche Heere und findet da eine große Einfallspforte in der Energielosigkeit, mit der oft christliche Arbeit betrieben wird. Viele, die sich in solchen Werken beteiligen, haben den Eindruck eines gottwohlgefälligen Werkes, das fabelhaft anerkannt werden müßte. Ist eine Weile alles gut Begangen, wird viel Wesens von der Sache gemacht, und allmählich fällt ein Ruhmesschimmer auf den Arbeiter, und er meint, nachdem er so viel geleistet, könne er sich auch mal zur Erholung gehen lassen; er wird matt und lässsig, ist nicht wachsam, und so steht der Feind in kurzer Zeit mitten in seinem schönen Arbeitsfeld! Wieviel Werke gehen auf diese Weise halb oder ganz zugrunde, daß der Leiter sich an seinen Erfolgen freute und meinte, nicht mehr so viel beten zu brauchen. Wir können uns darauf verlassen, wenn wir dem Feind eine Blöße geben, wenn wir das uns von Gott Anvertraute nicht mit heiligen Mauern des Gebets umgeben, wenn wir nicht wachen über den uns anvertrauten Seelen und sie nicht im Gebet vor Gott bringen, und zwar namentlich, so wird der Überfall des Feindes nicht ausbleiben!

Salbung

Es ist etwas sehr Zartes um die Salbung. Sie ist ein feines Gemerk, was eigentlich der Wille Gottes in dieser oder jener Sache sei. Sie ist ein geistlicher Takt. Wenn ein Christ taktlos ist, so ist das nicht ein Charakterfehler, sondern ein Mangel an Salbung. Denn die Salbung lehrt uns das richtige Verhalten Menschen und Dingen gegenüber. Die Salbung ist immer noch der Wegweiser gewesen für die Kinder Gottes, den Weg zu Gott zu finden. Die Salbung lehrt Rücksicht nehmen auf andere. Es ist ein Kinderstandpunkt und nicht ein Standpunkt reifer Jünger nur die eigene Ansicht gelten zu lassen. Wer unter der Salbung ist, streitet nicht um Meinungen, sondern sagt sich: Ich kann die Dinge nicht umschaffen, also schicke ich mich darein.

Das sanfte Joch

Sein Joch ist sanft, heißt eigentlich, sein Joch ist heilsam. Dies Wort hat mir eine ordentliche Freude ins Herz gegeben. Jesus sagt: So wie ich dich gejocht habe, ist es heilsam für dichl Darum sollen wir darunter bleiben in großer Geduld, wenn es auch unserer Natur unerträglich scheint. Es gibt Sachen, die einen bis aufs äußerste reizen, die man abwerfen mochte, um Schluß zu machen. Aber Gott macht nicht Schluß, und darum müßten wir darunter bleiben. Sein Joch ist eins, das meinem Halse angepaßt istt, es ist mir heilsam. Gerade so muß es sein, damit Gottes Liebe Gottes den Sünder erreicht und er das Wort der Gnade vollenden kann.

Wider das Pharisäertum

Es gibt Christen, die glauben, man müsse sich viele Dmge versagen und sich dies und das zuleide tun. Was einen hindert im Lauf, muß man natürlich abschlagen, aber wir können uns die größten Lasten auferlegen und aller möglichen Dinge uns enthalten, wenn wir uns dabei pharisäisch selbst bespiegeln, tun wir uns den größten Schaden. Denn Pharisäertum ist Religion ohne Liebe, und manchem wäre es vielleicht besser, er machte was noch mit, als daß er einen Dünkel auf seine christliche Vollkommenheit bekommt und dadurch auf sich zurückfällt, anstatt immer tiefer in die Liebe Gottes einzudringen. Es ist richtiger, mit dem Heiligen Geist ausgerüstet zu sein, als dies oder jenes zu lassen. Nicht was wir tun ist am wichtigsten, sondern was wir sind.

Das Kreuz

Auf dem Wege zur Vollendung in das Bild Jesu steht das Kreuz, Und es steht da nicht als Schmuck oder Symbol, sondern daß unser alter Mensch daran sterbe. „Wenn ich erhöht werde, so will ich sie alle zu mir ziehen“, spricht der Herr. Darum zieht er uns ans Kreuz. Da berühren unsere Füße nicht mehr die Erde. Jesus hat die Kreuzigung sehr wehe getan - uns bringt es nur insofern Schmerzen, als wir uns weigern, darauf einzugehen, denn nur das, was uns unrein macht, nämlich das alte Wesen, kommt ans Kreuz. Das neue hängt nicht am Fluchholz, es hat und ist Auferstehungsleben. Es ist eine heilige Sache für den Christen, das Kreuz liebzuhaben und nicht mehr nach der eigenen Schönheit zu blicken, sondern Jesus m seiner Schone anzusehen. Es sollte jeden Morgen die Übergabe unseres Lebens eine so völlige sein, daß wir überhaupt den Tag über nicht mehr an uns denken, sondern es bei allem heißt: Nicht ich, sondern Er! Das beste ist, man wirft sich selbst ein für allemal in die Rumpelkammer. Auf uns kommt es ja gar nicht an, alles auf ihn. Das ist der Weg zum Siege.

Christen langweilen sich nicht

Die einzig wirklich dramatischen Figuren in der Weltgeschichte sind die Christen. Gott sorgt dafür, daß sie sich nicht langweilen. Oft kommen so unerhörte Dinge bei ihnen vor, daß man denkt: Ja, wird Gott jetzt hier helfen? Ja, er sorgt dafür, daß der Christ auch auf stürmischem Meer fahren lernt, und dazu gehört völliger Glaube. Ohne Glauben ist das Gebet nichts. Gottes Augen sehen nach dem Glauben. Der Glaube ist eine Macht, die schon einen Teil der Allmacht Gottes in sich trägt, weil Gott sich selbst beschränkt diesem volligen Glauben gegenüber, und ihm, ich mochte sagen, antworten muß, weil er sich durch seine Verheißungen gebunden hat. Wie groß, wie kühn macht das den kleinen Menschen.

Glaubensleben

Die Lektionen im Glauben, die wir zu bestehen haben, werden immer stufenweise fortschreiten. Haben wir eine bestanden, dann kommen andere und schwerere. Wer die Prima erreichen will, muß von der Sexta an alle Klassen durchmachen. Bei manchen Christen aber mochte man zweifeln, ob sie je mit der Sexta fertig wurden, d. h. ob sie die Glaubensproben des Alltagslebens bewältigten, und nicht gerade an den kleinen Dingen zu Schanden wurden. Was hat die Väter in Christo vor uns zu so bedeutenden Menschen gemacht? Nur das eine, daß sie die Proben bestanden, in die Gott sie führte, bis sie die schwersten ertragen konnten, in denen Gott sie in die tiefste Nacht führte, um sie den neuen Morgenstern sehen zu lassen.

Liebesschuld

Seid niemand nichts schuldig, denn daß ihr euch untereinander liebet, sagt Er.
Wie ist das möglich? Allein in Gemeinschaft mit dem Leben des gegenwärtigen Heilandes. Wer dies nicht hat, wird im besten Fall nur Naturliebe haben, niemals übernatürliche Liebe. Christi Liebe kann die Naturliebe durchdringen, ist aber so rein übernatürlich, daß sie derselben unter Umständen entgegentritt. Luk. 14,2 … Es ist eigentümlich, daß erst, wenn Jesu Liebe in der Fülle in uns ist, eine Ahnung in uns aufdämmert, welche Liebe wir haben könnten und sollten. Wo Christus in einer Seele Wohnung macht und Abendmahl mit ihr halt, da wacht die Liebesschuld in der Seele auf, weil er die ewige Liebe ist. Darum fühlt der Christ eine Liebesschuld gegen die ganze sterbende Welt, und es geht in seinem Leben nach dem Wort: Die Liebe Christi dringet uns also. Es gibt Zeiten, in denen diese selige Liebe in uns überfließt, andere, in denen es wie starre Winterkälte unser Herz beschleicht. Das sind die Zeiten, in denen das Eigene Raum gewinnt, und das ist schlimm. Man wird unglücklich an sich selbst, während es keine größere Seligkeit gibt als die, los von sich zu sein, nichts von sich zu haben, sondern alles von der Gnade.

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