Plieninger, Gustav Albert Christlieb - Predigt am fünften Sonntag nach dem Fest der Erscheinung
Ev. Matth. 9, 35-38. (II. Jahrgang.)
Und Jesus ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und allerlei Krankheit im Volk. Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselbigen; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter; darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
Ein Volksfreund zu sein, gilt besonders in unseren Tagen für einen nicht geringen Ruhm, nach welchem Viele streben. Und sind nicht in Wahrheit solche Männer hoch zu achten, die es treu und redlich mit dem Volke meinen? Ist es nicht etwas Schönes und Edles, aus Begeisterung für das Vaterland und aus herzlicher Liebe zu dem Volke für die Beförderung seines Glücks tätig zu sein? Statt dies zu tadeln, wollen wir vielmehr selbst Alle immer wärmere und tätigere Volksfreunde werden; damit wir es aber auf die rechte Art angreifen und nicht das Wichtigste vergessen, wollen wir bei dem göttlichen Volksfreund in die Schule gehen, der im Texte vor uns steht und von dem ein Segen über das Volk ausgegangen ist, wie von Keinem. Jesus war in mehr als einer Beziehung der Mann des Volkes. In Niedrigkeit geboren und erzogen, lernte er dessen Bedürfnisse und Leiden aus eigener Anschauung kennen. Er wählte auch seine Jünger aus dem Volke und widmete vor Allem diesem seine Tätigkeit, weil er wusste, dass jede durchgreifende Verbesserung von unten angefangen werden muss. Auch fand er fast allein in den Kreisen des Volks einen geeigneten Boden für seine Wirksamkeit; denn seine Feinde hatte er unter den Vornehmen, aber das Volk hing ihm an. Und mit welcher Liebe, mit welch' unermüdetem Eifer lag er seinem heiligen Werke ob! Nicht Verfolgung, nicht Undank schreckte ihn zurück oder schwächte seine Liebe, selbst sein Leben gab er hin für seine Brüder, um ein Heiland des Volkes und der ganzen Menschheit zu werden. Welch ein Strom des Lichtes und des Segens hat sich in alle Länder ergossen, wo sein Evangelium Eingang fand und wie hat er insbesondere das Volk aus seiner Erniedrigung erhoben und ihm zu seinen Menschenrechten verholfen!
Von ihm wollen wir lernen, indem der Gegenstand unserer Betrachtung sei: Jesus, der Volksfreund ohne Gleichen. Das ist er, denn er will und kann allem Volke
I. die gründlichste Bildung,
II. die herrlichste Freiheit,
III. die dauerndste Zufriedenheit geben.
I. Die gründlichste Bildung.
Das Volk geistig zu bilden, daran dachte man im heidnischen Altertum nicht. Von wem hätte es auch geschehen sollen? Die Priester waren keine Volkslehrer, sondern bloß die Vollzieher der gottesdienstlichen Zeremonien; die Weltweisen teilten ihr Wissen nur einem engeren Kreise von Schülern mit. So blieb das Volk unbelehrt und roh, grober Unwissenheit und finsterem Aberglauben preisgegeben. Im Namen des Volks und mit seinem Blute wurden glänzende Reiche gestiftet und in ausschweifender Üppigkeit lebten die Mächtigen und Großen; doch das Volk blieb arm und verachtet. Auch in den Ländern, wo später die Wissenschaften zu hoher Blüte gediehen, sorgte man nicht für die geistige Ausbildung des Volks, so dass die Kluft zwischen ihm und den höhern Ständen sich nur noch erweiterte. In der jüdischen Religion lagen reiche Bildungselemente, aber zu Jesu Zeit war sie in Satzungen und Zeremonien verknöchert; auch sonderten sich die durch Stand und Wissen Bevorzugten stolz von dem Volke ab, und wie sie es verachteten, sehen wir am besten aus jenem Ausrufe der Pharisäer: „Glaubt auch irgendein Oberster oder Pharisäer an Jesum? Sondern das Volk, das nichts vom Gesetz weiß, ist verflucht!“ So war es in Israel, so war es in den heidnischen Ländern, so ist es noch heute da, wo das Licht des Evangeliums nicht leuchtet. Das Volk befand sich in einem Zustande geistiger Verwahrlosung.
Da erschien Jesus: Die Wiedergeburt der von Gott abgefallenen, in Sünde verkehrten Menschheit war sein hoher Zweck - die ganze Masse des Volkes von unten bis oben wollte er geistig bilden und dadurch erheben und beglücken. Göttlich ist dieser Gedanke, göttlich das Erbarmen, aus dem er hervorging, göttlich die Weisheit, womit er ihn ausführte. Schon dem Täufer Johannes konnte er in sein Gefängnis sagen lassen: „Den Armen wird das Evangelium gepredigt!“ Auch in unserem Texte finden wir ihn mitten im Volk, und „da er es sah“, heißt es, „jammerte ihn desselbigen; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.“ Das innigste Erbarmen erfüllte seine Seele beim Anblicke der verachteten, verwahrlosten Menge, und hilfreich kam er ihrer Not entgegen. „Er ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und allerlei Krankheit im Volk.“
Auf Jesum dürfen sich also Diejenigen nicht berufen, welche mit vornehmer Miene sagen, das Volk sei einer höheren Bildung gar nicht fähig. Wäre dem so, so hätte er nicht seine ganze Zeit und Kraft daran gesetzt, es zu belehren. Zeigt nicht auch die Erfahrung, dass gar Manchem, der wenig hat und wenig ist vor der Welt, von Gott ein reiches Maß geistiger Fähigkeiten verliehen wurde, die nur der Entwicklung bedürfen? Ist nicht schon aus mancher niedrigen Hütte ein großer Mann hervorgegangen? Auf Jesum dürfen auch Diejenigen sich nicht berufen, welche die Volksbildung für etwas Staatsgefährliches halten und daher auf die Erhaltung des Volks in Unwissenheit und Aberglauben ausgehen. Nein, Jesus ist vielmehr darauf ausgegangen, es aufs Allergründlichste zu bilden.
Worin, fragst du, sollte nun aber eigentlich die Volksbildung bestehen? Lebhaft ist in unserer Zeit das Bestreben, im Volke Sinn und Teilnahme für die öffentlichen Angelegenheiten zu erwecken. Und wer wollte es tadeln, wenn der Gesichtskreis des Bürgers sich erweitert, wenn sein Blick nicht am eigenen Herde haften bleibt, sondern sich auch auf die Angelegenheiten der Gemeinde und des Staates richtet. In einer Menge Volksschriften sucht man die allgemein wichtigen Ergebnisse der strengen wissenschaftlichen Forschung für jedermann zugänglich und fasslich zu machen. Ist das nicht lobenswert? Muss man es nicht einem Jeden gönnen, wenn er auch etwas zu lesen und zu hören bekommt von den Wundern des Himmels und der Erde, von Völkern fremder Himmelsstriche, von den großen Männern und Begebenheiten der Geschichte, von den bewundernswürdigen Entdeckungen und Erfindungen des Menschengeistes? Aber alles das und Ähnliches sind nur Zweige der Volksbildung, und man vergesse doch ja nicht den Stamm und die Wurzel, sonst gibt es eine halbe, falsche, in der Luft schwebende Bildung, an der nicht viel ist. Wahre und gründliche Bildung kann nur da sein, wo die wichtigsten Kräfte des Geistes sich ebenmäßig entwickeln. Je geübter Jemand im Denken, je reicher an Kenntnissen, je bekannter insbesondere mit Gott, mit seiner Bestimmung und seinen Pflichten, je zarter und tiefer sein sittliches Gefühl, je kräftiger sein Wille ist, die Lüste und Begierden des Fleisches zu bezähmen, das Böse zu verwerfen, allen Hindernissen und Lockungen zum Trotz der Stimme seines Gewissens zu folgen desto gebildeter ist er, desto höher steht er im Reiche der Geister. Solche wahre, gründliche Bildung aber will und kann allen Menschen der göttliche Menschen- und Volksfreund geben. Von ihm geht aus: Er löst uns die Rätsel über Gott und Welt, zeigt uns unsere diesseitige und jenseitige Bestimmung und nährt unsern Geist mit hohen und doch Jedem fasslichen Gedanken; er schärft und verfeinert wie keiner das sittliche Gefühl, stellt uns die Sünde in ihrer Hässlichkeit und die Tugend in ihrer Schönheit vor Augen; er hilft durch Beispiel, Wort und Geist das Fleisch überwinden und die Wege des Geistes gehen. Er lehrt die Gottesliebe, der es widernatürlich ist, mit Wissen gegen Gottes Willen zu handeln; er lehrt die Menschenliebe, die auch in dem Geringsten einen Bruder erblickt, die der Armen sich erbarmt, die hilft wo sie kann. Er lehrt Treue und Redlichkeit, Gerechtigkeit und Billigkeit, Eintracht und Brüderlichkeit. Wo ist ein Volksfreund wie er? Von wem geht eine so gründliche und allgemein anwendbare Bildung aus, wie von ihm?
II. Die herrlichste Freiheit.
Allein auch insofern ist Jesus der Volksfreund ohne Gleichen, weil er zur herrlichsten Freiheit führt. Freiheit ist eine Tochter des Himmels, ein köstliches, unschätzbares Gut. Wie traurig ist das Los des Gefangenen, des leibeigenen Sklaven, einer unter fremder Gewaltherrschaft oder unter dem Joche eines einheimischen Tyrannen seufzenden Nation! Nach bürgerlicher Freiheit zu streben wird das Volk seit alter Zeit gelehrt. Aber wie verkehrt waren oft die Begriffe von Freiheit, auf welch falschen Wegen wurde sie oft gesucht! Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts stürzte das französische Volk den alten Thron seiner Könige und wollte frei sein. Allein statt dessen schlug ein blutiges Ungeheuer, die Guillotine, ihren Thron in Frankreich auf. Wer nicht gerade so dachte, wie die sogenannten Freiheitsmänner, oder auch nur anders zu denken schien, wer ihnen überhaupt unbequem war, der wurde auf die Liste der Verdächtigen geschrieben, verhaftet und enthauptet. In Strömen floss das Menschenblut, ein panischer Schrecken, ein lähmender Druck lagerte sich über Stadt und Land. Man durfte nicht mehr reden, wie man dachte, und das sollte Freiheit sein. Artet diese in Zügellosigkeit aus, so schlägt sie sicher in Knechtschaft um. Möge Gott unser deutsches Volk vor solcher Verblendung und Schmach für alle Zeiten in Gnaden bewahren! Wir erfreuen uns in unserem Lande einer freisinnigen Verfassung: Geschützt ist das Eigentum, geschützt die persönliche Freiheit, an Keinem darf die Menschenwürde ungestraft gekränkt werden. Das Volk hat seinen Anteil an der Gesetzgebung, jedem Talente ist die Bahn zu höheren Stufen in der Gesellschaft geöffnet, der Bürger nimmt eine größere Stellung im Haushalte des Staates ein.
Möge man auf gesetzlichem Wege bessern, wo es noch fehlt, ausfüllen, wo eine Lücke, heilen, wo ein Schaden, abhelfen, wo ein Mangel ist; möge man nicht ermüden im Ausbauen und Vervollkommnen, denn vorwärts müssen Staaten, wie Einzelne, weil Stillstehen so viel ist als Rückwärtsgehen. Wenn aber auch ein Volk alle erdenkliche, mit einem geordneten Zustand der Dinge nur irgend vereinbare Freiheit hätte, so würde ihm doch die schönste Freiheit abgehen, wenn es diejenige nicht besäße, welche Jesus, der göttliche Volksfreund, verleiht. „So euch der Sohn frei macht,“ hören wir ihn zum Volke sagen, „so seid ihr recht frei.“ Was für eine Freiheit meint er damit? Man stellte ihn als einen Volksaufwiegler, als einen Empörer gegen die bestehende Regierung dar, und es ist wahr, er erregte das Volk, er weckte es aus seinem langen Schlafe und rief es auf zum heiligsten Freiheitskampfe zu dem gegen die Sünde. Ist diese nicht die treuloseste und grausamste Tyrannin? Sie verspricht ihren Dienern allerlei Glück und Wohlfahrt, aber welchen Lohn zahlt sie ihnen in Wirklichkeit? „Der Tod ist der Sünde Sold.“ „Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben.“ Und wie gewalttätig ist sie, unter welch schmähliches Joch beugt sie ihre Knechte und Mägde! Da ist einer, der sich zum Sklaven der Trunksucht gemacht hat. Er sieht ein, dass dieses Laster ihn geistig und körperlich herabbringt, dass es seine häuslichen Verhältnisse zerrüttet, Weib und Kinder unglücklich macht. Er will daher das Joch dieser Sünde abschütteln, will die Örter der Versuchung meiden, schon oft hat er sich dies vorgenommen; doch ehe er sich's versieht, ist er wieder dort und seiner Lieblingssünde wieder unterlegen; denn diese ist die Herrin, er aber ihr unterwürfiger Knecht. Wer unter diesem oder einem andern, wenn auch nicht so plumpen Sündenjoche geht, wie kann der von Freiheit reden? Der aber, welcher versucht worden ist allenthalben gleich wie wir, doch ohne Sünde löst die, welche an ihn sich halten, von der Sünde Tyrannei, gibt ihnen die Herrschaft über sich selbst zurück und erhebt sie zur Freiheit der Kinder Gottes. Ist das nicht die herrlichste Freiheit? Und macht nicht auch sie erst fähig zum vollen Genuss und rechten Gebrauche der äußeren Freiheit?
III. Die dauerndste Zufriedenheit.
Endlich gibt Jesus, der Volksfreund ohne Gleichen, denen, die seiner Führung folgen, die dauerndste Zufriedenheit. Das Volk glücklich und zufrieden zu machen ist ja die Absicht aller seiner Freunde. Zur Erreichung dieses Zweckes sucht man seine Lasten so viel als möglich zu erleichtern, neue Erwerbsquellen zu eröffnen, den Verkehr, Handel und Wandel zu beleben und dadurch den Wohlstand zu heben. Ist das nicht zu loben? Auch Jesus hat sich der leiblichen Not des Volkes mit Hingebung angenommen, hat allerlei Krankheit im Volk geheilt, hat Hungrige gespeist, hat Tränen des Jammers in Tränen der Freude verwandelt. Weil er aber wusste, dass die Zufriedenheit weniger von äußeren Umständen als vom Zustande des Herzens, von der Stimmung der Seele abhängt, ist er nicht beim Äußeren stehen geblieben, sondern hat denen, die ihm anhingen, in ihrem Inneren einen Wohnsitz des Glückes gebaut. Er führt die Seinen zu Gott, dem Urquell aller Glückseligkeit und stillt dadurch das innerste Sehnen ihres Herzens; er lehrt sie den Umgang mit Gott, das Leben in Gott, das unbedingte Vertrauen auf Gott, dass das Herz still und selig ruht in seiner Liebe. So lehrt er sie Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost fressen, da die Diebe nicht nachgraben und stehlen - er macht sie reich in Gott und leitet in ihre Herzen eine Quelle dauernder Zufriedenheit. Was helfen alle äußeren Zurichtungen, wo jene fehlt? Möchten daher doch alle Freunde des Vaterlandes und des Volkes einsehen, dass die Grundlage alles wahren Menschen- und Volkswohls, wenn sie nicht eine von Sand, sondern von Fels sein soll, nur die Religion, und zwar nur die Religion Jesu sein kann, und möchten alle das Ihrige dazu beitragen, diese Grundlage immer fester unter uns aufzubauen.
Die gründlichste Bildung, die herrlichste Freiheit und die dauerndste Zufriedenheit dem Volke und der ganzen Menschheit zu geben, ist Jesu göttlicher Zweck. Doch hören wir ihn in unserem Texte beim Anblicke des verwahrlosten Volkes zu seinen Jüngern sagen: „Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!“ Diese Arbeiter sind gekommen, ein jeglicher zu seiner Zeit. Wer zählt die Menschenfreunde, die von den Aposteln an in der Nachfolge Jesu Christi für das Volk gewacht, gearbeitet, geduldet, ja selbst ihr Leben hingegeben haben? Wer ermisst den Segen, welcher da, wo im Sinne Jesu gewirkt wurde, über das Volk gekommen ist? Man vergleiche das christliche Volk, besonders in den Ländern, wo das helle Licht des Evangeliums nicht unter den Scheffel des Papsttums gestellt ist, mit dem Volke in den heidnischen und muhamedanischen Ländern - wie hoch steht es über diesem! Wer zählt in der Christenheit die Schulen und Unterrichtsanstalten für das Volk, die Anstalten und Vereine für die Armen, Kranken und Elenden? Diese Erhebung desselben aus seinem Zustande der Erniedrigung und geistigen Verwahrlosung verdanken wir Niemand Anderem als Jesu, verdanken wir seinem Evangelium der Liebe.
Aber freilich, wiewohl sich das Volk bei uns in einer ganz anderen Lage befindet, als ohne Christum, so ist doch die Ernte immer noch groß, und es jammert den Menschenfreund noch immer, so viele Verirrte und Verwahrloste zu sehen, wie Schafe, die keinen Hirten haben, besonders auch unter der zum Teil so zuchtlos heranwachsenden Jugend. Auch für uns passt daher noch das Wort Jesu: „Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!“ Die Diener am Worte Gottes sind der Arbeiter viel zu wenige, wir müssen mehr Arbeiter haben, wenn das große Erntefeld bestellt werden soll. Wer sollen aber diese Arbeiter sein? Alle die sollen es sein, welche Christum und ihr Volk lieb haben die Eltern sollen es sein bei ihren Kindern, die Lehrer bei ihren Schülern, die Meister bei ihren Gehilfen und Lehrlingen, die Obrigkeit soll es sein in ihrer Gemeinde, ein jeder Bürger, ein jeder Jünger Jesu soll es sein in seinem Kreise. Wenn Alle so zusammenhelfen, wie schön würde allmählig Gottes Erntefeld bestellt werden, wie würde Jesu göttlicher Beglückungsplan sich seinem Ziele nähern, und wie würden dann auch alle unsere äußeren Verhältnisse sich verbessern. Deutsches Volk, Volk der tiefen Gedanken und des innigen Gemüts, wo ist ein Volk, das die himmlische Lehre Jesu reiner und tiefer aufgefasst hätte? O, weiche nie von deinem Gott und Heiland! Dass du vielmehr mit allen deinen Häuptern und Gliedern zu ihm zurückkehrtest, dann würden die brennenden Fragen, die dir auf dem Herzen liegen, von selbst sich lösen; denn wenn du Alles mit Gott tätest, was könnte dir misslingen? Herr, sende Arbeiter, sende Arbeiter in deine Ernte! Amen.