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Origenes - Zitate

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So wie den Menschen Nichts ergötzlich ist ohne Licht, so ist auch Gott Nichts ergötzlich und angenehm ohne das Licht des Glaubens. (Zum Hiob).1)


„Es sei aber ferne von mir rühmen, denn alein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt.“ (Gal. 6,14) Du siehst, daß der Apostel sich nicht rühmt über seine Gerechtigkeit, Keuschheit und Weisheit, noch über andere Tugenden und Handlungen, sondern passend ausspricht: Wer sich rühmt, der rühme sich im Herrn. Denn wer kann sich mit Recht über seine Keuschheit rühmen, wenn er in der Schrift lies't: Wer ein Weib ansiehet, ihrer zu begehren, Der hat schon die Ehe gebrochen in seinem Herzen? Daher sagt auch der Prophet: Wie kann sich Jemand rühmen, daß er ein reines Herz habe! Oder wer kann sich rühmen über seine Weisheit, wenn er Christum sieht! wenn er vernimmt: Weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch thörichte Predigt selig zu machen Die, so daran glauben (1 Cor. 1, 21.); ferner: Was thöricht ist vor der Welt, Das hat Gott erwählet, daß es die Weisen zu Schanden mache (1 Cor. 1, 27.). Wer aber möchte sich gar seiner Gerechtigkeit rühmen, wenn er hört das Wort des Propheten: Alle eure Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid (Jesaias 64, 6.)? Der allein rechte Ruhm ist demnach der im Glauben des Kreuzes Christi, welcher allen Ruhm über des Gesetzes Werke ausschließt. (Zum Briefe an die Römer).2)


Ein solcher Glaube wird zur Gerechtigkeit zugerechnet, welcher empfänglich sein wird für die göttliche Gnade. (Ebendas.)3)


So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben (Röm. 3,28.).„ Er sagt, daß die Gerechtigkeit des Glaubens allein genüge, so daß nur der Gläubige gerechtfertigt werde, auch wenn kein Werk von ihm vollbracht sei. Es liegt uns also ob, die wir uns bemühen, die Schrift des Apostels als unverfälscht darzustellen und Alles nach seiner Ordnung zu betrachten, daß wir zusehen, wer ohne die Werke, allein durch den Glauben gerechtfertigt sei. So viel nun das Beispiel betrifft, so halte ich jenen Räuber für hinreichend, welcher, zugleich mit Christus gekreuzigt, ihm vom Kreuze herab zurief: Herr Jesus, gedenke meiner, wann du in dein Reich kommst! Es wird kein gutes Werk von ihm in den Evangelien genannt; sondern allei nfür diesen Glauben verheißt ihm Jesus: Wahrlich ich sage dir, du wirst noch heute mit mir im Paradiese sein. u.s.w. (Ebendas.)4)


Vielleicht möchte Jemand, der Dieses hörte, in guten Werken nachlässiger werden, wenn zur Rechtfertigung der Glaube allein genügt. Zu Diesem wollen wir sagen, weil er nach der Rechtfertigung, wenn er ungerecht gehandelt hat, ohne Zweifel die Gnade der Rechtfertigung verachtet hat: Nicht deßwegen empfängt Jemand Vergebung der Sünden, daß er meinen soll, es sei ihm Erlaubniß, wiederum zu sündigen, gegeben; denn die Nachsicht ist nicht für die zukünftigen, sondern für die vergangenen Sünden. Daher, um zu unserm Vorwurfe zurückzukehren, wird der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt, zu dessen rechtfertigender Kraft die Werke des Gesetzes Nichts beitragen. Wo aber der Glaube nicht ist, welcher den Gläubigen rechtfertigt, Da können die Werke des Gesetzes, welche nicht auf den Grund des Glaubens gebaut sind, nicht rechtfertigen; denn der Glaube ist das Sigel Derjenigen, welche von Gott gerechtfertigt werden. (Ebendas.)5)


Glaube aber nicht, daß Jemand, wenn er solchen Glauben besitzt, durch welchen gerechtfertigt er Ruhm bei Gott hat, zugleich mit ihm ungerecht sein könne; den nder Glaube hat Nichts gemein mit der Untreue, die Gerechtigkeit hat keine Gemeinschaft mit der Lieblosigkeit, so wie auch das Licht mit der Finsterniß sich nicht verträgt. Denn wenn Der, welcher glaubt, das Jesus der Christ ist, aus Gott geboren ist und, wer aus Gott geboren ist, nicht sündigt, so ist offenbar, daß, weil Der, welcher an Christus glaubt, nicht sündigt, der Sünder aus Unglauben sündigt. Es ist demnach ein Zeichen des wahren Glaubens, daß man nicht sündigt, so wie es im Gegentheil ein Zeichen des Unglaubens ist, wenn gesündigt wird. (Ebendas.)6)


Christus rechtfertigt nur Diejenigen, welche nach dem Beispiel seiner Auferstehung ein neues Leben angefangen haben und die alte Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit, als den Grund des Todes, ablegen. (Ebendas.)7)


Wie Sonne und Mond unsre Leiber erleuchten, so erleuchtet Christus unsre Seelen, wenn anders die Seelen nicht blind sind. Denn wie die leiblich Blinden von dem Lichte der Sonne und des Mondes, das auf sie fällt, nicht aufnehmen können: so erleuchtet uns auch das Licht Christi nur alsdann, wenn uns keine Geistes-Blindheit hindert, es aufzunehmen.8)


Alle, die glauben, daß Gnade und Wahrheit durch Jesum Christum uns zu Theil geworden .. wollen durch nichts anders, als durch die eigenen Worte und Christi Lehre zu den Kenntnissen gelangen, die den Menschen zu einem frommen und heiligen Leben führen. ( peri arch. lib. 1. proaem.)9)


Wollte Gott, wir erfüllten alle, was geschrieben steht: Forschet in der heiligen Schrift! (Homil. 2. in Iesaiam. c. 7)10)


Thoren und Blinde müßten ja alle seyn, die nicht erkenneten, daß das Bibellesen große und würdige Begriffe erwecke. (In Matth. tract. 25. c.23)11)


Unsere Propheten, Jesus und seine Apostel haben sich einer solchen Lehrart bedient, daß sie nicht allein Wahrheit, sondern diese auch so vorgetragen haben, daß der gemeinste Mann sie erkennen kann.. (Tom. 2. lib. contra Celsum.)12)


Die heiligen Schriften haben eine gewisse Kraft, welche dem Leser auch ohne Auslegung schon genug ist. (in Iesu Nave. c. 15. hom. 20)13)


Obwohl ich nicht alles verstehen kann; so forsche ich doch unablässig in der heiligen Schrift .. und was die Hauptsache ist: ich bitte Gott und erflehe das Verständniß von ihm .. würde ich mich aber darum nicht weiter bekümmern, weder zu Hause das Wort Gottes nachlesen, noch, um das Wort Gottes zu hören, fleißig zur Kirche gehen, so wie ich deren sehr viele unter euch kenne .. ich fürchte, daß solche nachlässige Menschen auch dann, wann sie zur Kirche gehn, doch sich nicht laben an der Quelle des Lebens, noch erquickt werden; sondern andere Dinge mitbringen, womit sie Kopf und Herz beschäftigen, und ohne Labung die Quelle der heiligen Schrift verlassen .. Wer selten zur Kirche geht, selten selbst aus dieser Quelle schöpft, und von dem, was er hört, alsbald wieder abweicht und nicht darnach handelt, bei der Zerstreuung anderer Geschäfte, ein solcher wohnet gewiß nicht bei der Quelle.. woraus er lebendiges Wasser schöpfen könnte, daß in ihm selbst eine Quelle würde, die hin in das ewige Leben quillt. Wenn du aber forschest in der Schrift, stets eifrig zum Lernen bist, und darnach zu wandeln strebst..; so wird auch dir Jesus auf diesem Wege erscheinen und die Schrift erklären, so daß auch du sagen wirst: Glühete nicht unser Herz in uns, da er unterwegs mit uns redete und uns Aufschlüsse gab über die Schrift? Denn er ist denen nah, die sich seiner erinnern und Tag und Nacht forschen in seinem Gesetze. (in Genes. Cap. 25. hom. 11.)14)


Auch du sollst selbst diese Quelle (die Bibel) besitzen, damit du selbst hineinsehend, anfängst, aus eigenem Nachdenken sie zu verstehen; und das, was du in der Kirche gelernt hast, mit eigenem Verstande zu ergreifen suchest. (in genes. c. 25. hom. 12.)15)


Wir wünschen, daß ihr euch ernstlich bemühet, nicht allein in der Kirche das Wort Gottes zu hören, sondern auch in euren Häusern nachzulesen und euch zu beschäftigen in dem Gesetze des Herrn; denn auch da ist Christus und allenthalben ist er dem nah, der ihn sucht. (in Levit. cap. 16. hom. 9)16)


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