Oden Salomos - Die 06. Ode
Wie der Windhauch durch die Harfe fährt,
daß die Saiten singen,
so fährt der Geisthauch des Herrn durch meine Glieder,
Daß ich in seiner Liebe singe.
Denn er vertilgt, was falsch ist,
und alles, was feindselig;
denn so ist es von Anfang an gewesen
und bis ans Ende:
Nichts wird ihm entgegenstehen
und nichts ihm widerstreben.
Der Herr hat seine Erkenntnis vermehrt,
und sich bemüht, das uns gnädig Geschenkte erkennen zu lassen.
So geben wir seinem Namen den Preis;
unsere Geister lobsingen seinem Heiligen Geist.
Denn ein Bächlein ist entsprungen
und ward ein großer breiter Strom;
denn er hat alles fortgeschwemmt und zerrieben
und den Tempel weggerissen.
Nicht konnten ihn hemmen Stauwerke, noch Bauten
noch die Künste der Wasserdämme.
Denn über das Antlitz der ganzen Erde ist er geströmt
und hat alles erfüllt.
Alle Durstigen auf Erden tranken davon,
und der Durst wurde gestillt und gelöscht,
da vom Höchsten der Trank gegeben ward.
Selig darum, die Diener jenes Tranks,
denen sein Wasser anvertraut ward;
denn sie haben erquickt die trockenen Lippen
und den erschlafften Willen geweckt;
die Seelen, die fast abgeschieden waren, vom Tode erhascht,
und die Glieder, die gefallen waren, gerade aufgerichtet.
Sie haben Kraft gegeben ihrer Schwäche
und Licht ihren Augen;
denn sie alle erkannten sich im Herrn
und wurden erlöst durch das ewige, unsterbliche Wasser.
Halleluja.