Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 29. Die Hand des Glaubens.

Luk. 6,10. Jesus sprach zu dem Menschen, welcher die verdorrte Hand hatte: Strecke aus deine Hand. Und er tat es. Da ward ihm seine Hand wieder zurecht gebracht, gesund wie die andere.

Gar Viele lassen sich dadurch hindern, zu glauben, dass sie die Kraft zum Glauben nicht fühlen. Es ist dies ein großer Irrtum von ihnen. Sie wünschen erst den Glauben in ihrem Innersten lebendig zu fühlen. Dann wollen sie glauben. Dass aber der Befehl, zu glauben, an sie ergeht, während sie sich noch nicht tüchtig und im Stande fühlen, zu glauben, begreifen sie nicht. Sie können es nicht begreifen, weil sie noch nie darauf geachtet haben, was man doch jeden Tag erlebt und sehen kann, dass nämlich eine jede Tüchtigkeit oder Geschicktheit für eine Arbeit nicht vor der Arbeit, sondern vielmehr allein durch die Arbeit gegeben und erlangt wird, also nachdem man zu arbeiten angefangen. Ein Kind, welches laufen lernt, fängt zu laufen an und muss, indem es zu laufen sucht, laufen lernen. Ein Mann, welcher schwimmen lernen möchte, begibt sich in das Wasser, weil er weiß, dass er nur dadurch, dass er zu schwimmen anfängt, schwimmen lernt. Und dieses Naturgesetz lässt sich noch herrlicher in dem Gnadenleben anwenden. Gott gibt uns Befehle, welchen wir aus eigener Kraft schlechterdings nicht nachkommen können, und verlangt doch mit vollem Recht, dass wir denselben gehorsam nachzukommen suchen. Und Er verlangt dies, weil Er uns verheißen hat, dass wenn wir uns Seinem Willen unterwerfen und Ihm gehorsam zu sein suchen, Er uns mit diesem Entschluss auch Kraft schenken wolle. Das ist die Gesinnung und Stimmung, in welcher wir glauben müssen. In der klaren Erkenntnis ihres Unglaubens muss unsere Seele zu glauben suchen, sich zu glauben entschließen. In der Gewissheit, dann auch die Kraft zum Glauben geschenkt zu bekommen, muss sie einfach anfangen, zu sagen: „Herr, ich glaube.“ Auf diese Weise muss sie weitergehen und anhaltend weitergehen.

Seht nur einmal auf den Mann mit der verdorrten Hand! Er fühlt, dass seine Hand kraftlos ist. Und doch sagt Jesus zu ihm: „Strecke deine Hand aus!“ Dass der Heiland ihn nicht spotten will, sieht er Ihm deutlich genug an. Dass Er ihm einen solchen Befehl nicht geben würde, wenn Er ihm nicht zugleich die Kraft dazu geben wollte, begreift er auch. So gehorcht er, und seine Hand wird wieder zurecht gebracht. Liebe Seele! Der Herr Jesus, welcher dir zuruft: „Glaube an Mich, als an deinen Heiland!“ kennt deine Schwäche. Aber gerade weil Er dieselbe kennt, wendet Er sich an dich, um dich von derselben zu erlösen. Darum richte dein Auge auf Ihn, wie es der Mann mit der verdorrten Hand getan! Fasse dir ein Herz zu Ihm, der so herablassend mit dir spricht! Mit mächtiger Stimme gebietet Er dir: Glaube an Mich, als an den dir von Gott gegebenen Heiland! Strecke deine Hand aus, um Mich anzurühren und Mich dir zuzueignen!“ Darum höre auf Ihn! Darum sei willig, Ihm zu gehorchen! Denke nur daran, dass Er mit dem Befehle auch die Kraft gibt! Fange nur an, auch wenn du noch gar keine Kraft fühlst! Sage nur, wie Martha, auch wenn du noch nichts vermagst: „Ich glaube, dass Du bist Christus, der Sohn Gottes.“ Zeige nur, dass es dein Verlangen, dass es dir Ernst ist, zu glauben! Lass deine Seele stille werden, damit sie es merkt, dass Er wirklich mit dir spricht; damit sie es hört, wie lieblich lockend und freundlich ermutigend Seine Worte sind: Ach du Ungläubiger, ruft Er dir zu, glaube nur an Mich! Gleichwie der Mann mit der verdorrten Hand Mut fasste, dieselbe auf den Befehl Jesu hin auszustrecken, so wird es dir auch gehen. Das Gebot: „Glaube!“ wird dich nicht mehr bei dem Gedanken: „Ich kann nicht,“ niederdrücken, sondern dich vielmehr zu dem Vertrauen stärken: „Jesus gebietet es. Also muss und kann es geschehen.“ Und wenn du bei jeder Neigung, wieder mutlos zu werden, stets aufs neue zu Jesus aufblickst und es hörst, wie ermutigend Er dir zuruft: „Du darfst, musst und kannst an Mich glauben!“ dann, dann wird deine Seele dazu gestärkt werden, sich mit stets größerer Festigkeit auf Ihn zu verlassen. Wo man ernstlich zu glauben versucht, empfängt man auch die Kraft dazu und vermag man es. Unsere Glaubenshand ist schnell ganz gesund.

Liebe Seele! Jesus fragt dich: „Warum glaubst du nicht, so Ich zu dir die Wahrheit rede?“ Er verkündet dir die göttliche Wahrheit, dass Er für dich gekommen ist. Er spricht die Wahrheit, um durch dieselbe dich zum Glauben zu bewegen. Ich bitte dich: Sieh dies doch ein! Schau Ihn an, der da redet! Es ist Jesus, die treue und allmächtige Liebe in Person. O höre Seine Stimme und sei nicht länger ungläubig!

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