Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 21. Die Zusammengehörigkeit von Danksagung und Glaube.

Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 21. Die Zusammengehörigkeit von Danksagung und Glaube.

Kol. 2,7. Seid reichlich dankbar im Glauben.

Der Gedanke, welchen der Apostel hier ausspricht, ist der, dass unser Glaube, wo er auch tätig ist und zunimmt, nicht ohne Danksagung bleiben kann. Steht doch Psalm 106, 12 geschrieben: „Da glaubten sie an Seine Worte und sangen Sein Lob.“ Gleichwie nun der Glaube zur Danksagung anregt, hat auch die Danksagung eine rückwirkende Kraft, durch welche sie uns im Glauben stärkt. Glaube und Danksagung gehören zusammen und unterstützen einander. Je inniger ich glaube, desto mehr muss ich danken. Je heißer mein Dank ist, desto inniger wird mein Glaube. Mangel an Glaube ist die Ursache davon, dass man so wenig dankt. Und Mangel an Danksagung hindert und schwächt auf der andern Seite unsern Glauben. Nun wird auf diesen letzten Punkt zu wenig geachtet und in Folge davon innerlich viel Schaden gelitten. Darum denkt mit mir über diesen Punkt einmal einen Augenblick nach!

Der Grund, warum Danksagung die Wirkung hat, den Glauben zu vermehren, liegt auf der Hand. Hat doch der Glaube dann seine größte Kraft, wenn die Seele sich selbst vergisst, unverteilt auf Gott blickt, nur auf Seine Stimme hört und sich nach Ihm allein streckt. Und bringt es doch die Art der Danksagung mit sich, dass sich unsere Seele, wenn sie zu danken anfängt, nur mit Gott beschäftigt, Seine Güte betrachtet, Seine Herrlichkeit anbetet, über Seine Wege nachdenkt. und von Seinen Wundern redet. Je mehr nun unser Gemüt hiermit beschäftigt, je mehr es von dem Gedanken an dieses alles erfüllt ist, desto stärker wird die Überzeugung in ihm werden und Wurzel schlagen, dass der Herr entschieden ein Gott ist, auf den man sich verlassen soll. Jeder Dank, jedes absichtliche Rühmen Seiner Allmacht, Liebe und Treue muss die Seele mit der seligen Gewissheit erfüllen, dass sie sich an Ihn halten kann. Wer auch nur ein einziges Verheißungswort unseres großen Gottes kennt und sich an dasselbe hält, hat genug. Sobald er für dasselbe zu danken anfängt, wird seine Sehnsucht nach Gott reger, sein Mut stärker und seine Anhänglichkeit an den Herrn inniger. Einem Gott gegenüber, welcher so gnadenreiche Verheißungen gibt, ist jeder Unglaube nicht nur schändlich, sondern auch eine Missetat. Das fühlt der Mensch, welcher dankt, klar und deutlich. Die Bedenken des Unglaubens, die Zweifel, welche aus dem Gefühl der Unwürdigkeit, des Mangels an Liebe, der Unaufrichtigkeit, der Schwäche und Unsicherheit der eigenen Treue entstehen, sie brechen alle vor dem, was jede wahrhaft dankende Seele aussprechen muss, zusammen, dass Gottes erbarmungsreiche und allmächtige Liebe größer ist als die Macht der Sünde und des Satans. Aus diesem Grunde muss jede Danksagung den Glauben vermehren. Und so erklärt sich die Mahnung: Seid reichlich dankbar im Glauben!

Nun aber möchte ich dich, der du sagst, dass du nach Vermehrung deines Glaubens trachtest, fragen; Tust du das dadurch, dass du Gott fleißig dankst? Bist du z. B. noch nicht bekehrt, so gehe hin und danke Ihm, dass du noch nicht in der Hölle bist! Oder wäre es kein Wunder Seiner Gnade, dass Er dich in Seiner Langmut noch trägt und schont? O danke Ihm dafür! Danke Ihm auch dafür, dass Er Jesum, Seinen einzigen Sohn für Sünder dahingegeben! Und solltest du noch nicht sagen können, dass Jesus dein Heiland ist, so falle doch auf deine Knie und danke doch dem Herrn, deinem Gott für Seine unaussprechliche Gabe, welche Er der Welt und auch dir geschenkt! Danke Ihm für Seine Gnadenverheißung, welche auch dir zu Ohren gekommen!

Und hättest du auch noch nichts, oder doch nur wenig von diesen Seinen Gnadenverheißungen dir angeeignet, schweige doch nicht, lieber Sünder, nein, bete Sein Erbarmen an und sprich immer wieder von demselben! Tue dies täglich! Nimm dir eine bestimmte Zeit dafür! Lass deine Seele anhaltend darauf blicken und darüber nachdenken, wer Gott ist, was Er getan, was Er verheißen, zu tun, wie gnädig, treu und mächtig Er ist, um zu erlösen!

Ringe danach, dass du dies, wie schwach es auch herauskommen mag, auf deinen Knien vor Ihm aussprechest! Danke Ihm, so oft du dein bitteres Elend eingestehst, dass Er Gott ist! Sprich es vor Ihm aus, dass Er groß und gut ist! Die Danksagung wird deine Seele lehren, dass du auf Gott dich verlassen darfst. Und in der Zeit deines Glaubenskampfes wirst du oft bekennen müssen, dass deine Hoffnung immer wieder lebendig und kräftig wird, wenn du nur trotz der Dunkelheit um dich her stets für das dankst, was Gott für den Sünder ist und sein will. Was du auch verlieren mögest, Eins bleibt dir immer, dein Gott, den du preisen sollst. Noch nie hat es so schlecht mit dir gestanden, dass du nichts mehr gehabt hättest, wofür du Dank schuldig bist. Darum befolge doch einmal bei allem, was dunkel, schwer und unbegreiflich vor deiner Seele ist, diesen Rat! Fang an, zu loben! Dein Loben wird bald zum Glauben werden. Loben und Glauben sind eins.

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autoren/m/murray/murray-wgdn/murray-warum_glaubst_du_nicht_-_21.txt · Zuletzt geändert: von aj
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