Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 18. Die Hingabe des Glaubens.

Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 18. Die Hingabe des Glaubens.

2. Kor. 8,5. Sie ergaben sich selbst dem Herrn.

In dem Worte der Verheißung gibt sich der Herr uns durch die Gnadenwirkung Seines Geistes; durch den Glauben nehmen wir Ihn auf und wissen wir, dass Er uns gehört und für uns da ist. Dieser Glaube, in welchem die Seele sich nach Jesus streckt, Ihn zu finden und zu ergreifen, ist zugleich eine Hingabe an Ihn. Wir können nun einmal den Heiland und Seine Gnade nicht ergreifen, ohne uns zugleich Ihm zu ergeben und von Seiner Seligkeit nicht nur berührt, sondern auch beseelt zu werden. Gleichwie der Glaube weiß, dass der Herr für uns da ist, da es Sein Wort uns sagt, so weiß er auch, dass Er uns als die Seinen aufnimmt, da es uns Sein Wort versichert.

Der Glaube hat also zwei Seiten, die Glaubensannahme des Herrn Jesus mit allem, was Er gibt, und die Glaubenshingabe der Seele an den Herrn mit allem, was sie hat. Das Eine findet nicht ohne das Andere statt. Ich nehme Jesus als meinen König auf, damit Er über mich herrsche, als meinen Seligmacher, damit Er mich von der Sünde befreie. Er kann Sein Werk an mir nicht vollbringen, wenn ich mich Ihm nicht ergebe. Das Vertrauen auf Jesus ist eben zugleich ein Sich-Anvertrauen an Ihn.

Liebe, bekümmerte Seele! Sieh hier die Einfachheit des Glaubens! Willst du wissen, was du zu tun hast? Die Antwort lautet: Ergib dich dem Herrn Jesus, gib dich Ihm hin!

Gib dich dem Herrn Jesus hin so, wie du bist! Du brauchst dich Ihm nicht als ein Opfer hinzugeben, welches Seiner wert wäre, auch nicht als ein Mensch, welcher bereits Sein Freund ist und auf den Er mit Wohlgefallen blicken kann! Nein! Du sollst dich Ihm hingeben als ein Toter, den Er lebendig machen soll, als ein Feind, dem Er vergeben soll und den Er versöhnen muss, als ein Sünder, den Er selig machen muss. Die Menge deiner Sünden, das Verderben, welches, wie du fühlst, in dir wütet, die Unaufrichtigkeit, mit der du Ihm nahst, überhaupt nichts darf dich hindern, dich Ihm hinzugeben. Alle diese Dinge beweisen ja nur, dass du einen Seligmacher nötig hast. Sie sind ja nur Zeichen, an denen man nach Gottes Wort erkennen kann, für wen Jesus gekommen ist. Darum gib dich dem Herrn Jesus hin so, wie du bist.

Gib dich Ihm ganz und rückhaltlos hin! Enthalte Ihm nichts vor, was dir gehört! Denke nicht, Er müsse den einen Teil des Werkes tun und dir falle der andere Teil zu, nein, lege dich ganz in Seine Hand! Und solltest du noch nicht die Kraft fühlen, allen Sünden zu entsagen, solltest du noch fühlen, wie dein Herz an dem Einen oder Anderen klebt und ihm nicht entsagen will, o so bekenne dies alles Ihm: Auch durch ein Bekenntnis unserer Sünden ergeben mir uns Ihm. Suche nur zu verstehen: Je mehr du dich Ihm ergibst, desto mehr kann Er Sein Werk in dir vollbringen. Denke daran, wie vollkommen Er Sich für dich und dir hingegeben! Erinnere dich daran, dass Er ein Recht auf deine Liebe hat, dass Er dich zu vollkommener Seligkeit führen will! Und gib dich Ihm vollkommen rückhaltlos hin!

Vor allem gib dich Ihm hin im Glauben! Vielleicht hast du dich schon früher einmal Ihm hingegeben, in dieser Hingabe aber keinen Frieden gefunden, weil du nicht wusstest, ob Er deine Hingabe auch angenommen. Du begehrtest ein Zeichen vom Himmel, eine göttliche Mitteilung an dein Herz; erst nach Empfang einer solchen Mitteilung wolltest du zugeben, dass Er dich angenommen. Das war verkehrt. Er hat doch gesagt: „Wer zu Mir kommt, den will Ich nicht hinausstoßen.“ Gott selbst hat doch gesagt: „Bekehret euch zu Mir, so will Ich mich zu euch kehren.“ Gibst du dich darum dem Herrn Jesus hin, so musst du daran glauben, so musst du an dem Wort genug haben und an das Wort dich halten, weil Gott die Wahrheit spricht. So elend du auch sein magst, so schwach es auch mit deiner Hingabe bestellt ist, sie muss eine Hingabe im Glauben sein, in welchem du anerkennst, dass Er dich annimmt, weil Er es gesagt hat. Und solltest du es mühsam finden, dies sofort zu glauben, sollte es dir gewagt erscheinen, dies zu tun, weil du ja ein so unwürdiger Sünder bist, - wenn du dem Herrn dich hingeben willst, musst du glauben, dass Er dich annimmt. Es ist deine Pflicht. Stell dich doch nicht über den Herrn deinen Gott! Sage doch ja nicht: Ich habe das Meine getan, aber ich weiß nicht, ob der Herr auch das Seine tun wird. Nein, denke an Sein Wort! Sage es dem Herrn, dass du dich auf Grund Seiner Verheißung Ihm hingibst! Vertiefe dich Tag für Tag in die Treue der Verheißungen Gottes! Dann wirst du auch langsam zu der seligen Gewissheit kommen: „Er nimmt mich an“ und schließlich sagen können: Er hat mich angenommen.

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autoren/m/murray/murray-wgdn/murray-warum_glaubst_du_nicht_-_18.txt · Zuletzt geändert: von aj
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