Melanchthon, Philipp - Über Carlstadts Sätze, betreffs des Abendmahls, 1525

Melanchthon, Philipp - Über Carlstadts Sätze, betreffs des Abendmahls, 1525

Es bekennen alle, daß Christus in den Menschen, so das Sacrament recht brauchen, wirkt, wie er spricht: wir wollen zu ihm kommen, und eine Wohnung bei ihm machen. Auch bekennen die, so lehren, daß nicht Christus Leib und Blut im Nachtmahl sey, daß dennoch Christus wahrhaftiglich nach der Gottheit bei denen sey, so das Sacrament recht brauchen.

Nu hats je keinen Grund Christum zerreißen, also, daß er nach der Gottheit bei uns sey, nach der Menschheit nicht bei uns sey, sonderlich dieweil er gesprochen, er gebe uns Leib und Blut damit uns zu trösten, daß wir gewißlich dafür halten sollten, daß er nicht allein mit Gedanken bei uns seyn wollt, sondern wahrhaftiglich und wesentlich.

So spricht auch Paulus, es sey das Nachtmahl eine Gemeinschaft des Leibes und Blutes Christi. So aberChristus nicht leiblich da, wäre es nur des Geistes Gemeinschaft und nicht des Leibs oder Bluts.

Und das acht ich zu einem einfältigen Unterricht genug seyn, denn wir sollen nicht von Worten weichen, sie seyen denn wider andre Schrift. Nu sind diese Wort vom Nachtmahl nicht wider andre Schrift, ob sie schon der Vernunft fremd sind.

Corpus Reformatorum
Edidit
Carolus Gottlieb Bretschneider
Volumen I.
Halis Saxonum
Apud C. A. Schwetschke et Filium
1834

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