MacDuff, John Ross - Morgenwachen - 21. Morgen, Um Beständigkeit des Wandels.
Herr, mein Gebet kommt frühe vor Dich
„Wandelt würdig dem Herrn zu allem Gefallen.“
Kol. 1, 10.
Herr, Du bist es, der Herzen und Nieren prüft, vor Dir ist alles offenbar und aufgedeckt. Reinige Du heute die Gedanken meines Herzens durch Deinen heiligen Geist. Ich will mit Dir diesen Tag beginnen, lass den Rauch meines Morgenopfers alle Geschäfte und Vorkommnisse des Tages durchziehen.
Du unendlicher Anfang und Ende aller Dinge, Du bist auch das A und das O meines täglichen Lebens. Ohne Dich ist das Dasein eine öde Wüste, und ich kann mich nicht anders befriedigt fühlen, als wenn Deine Huld und freundliche Gegenwart mich durch des Tages Tun und Treiben begleitet, das Kreuz mir tragen hilft, die Sorgen erleichtert, den Weg der Pflicht mir klar macht.
Als armer Sünder liege ich auch heute wieder vor Dir wie bin ich es wert, dass Du mich so lange getragen hast! Die Art, die den Bäumen an die Wurzel gelegt ist, hätte schon längst mich umhauen müssen, wenn Du nicht so gnädig noch Geduld mit mir gehabt hättest. Im Zurückblick auf mein Leben sehe ich nichts als Langmut und Verschonen von Deiner Seite, während auf der meinen nur Undankbarkeit, Wankelmut und Eigenwille zu beklagen ist. Ich habe wohl den Namen gehabt, dass ich lebte, aber ich war geistlich tot - ich habe wohl den Schein der Gottseligkeit gehabt, aber wie wenig und wie unbeständig habe ich sie im Wandel bewiesen. Es lag mir mehr daran, ein Christ zu scheinen, als es in der Tat und Wahrheit zu sein wie war doch mein Wandel so ungleich, und wie oft habe ich durch mein Tun verleugnet, was mein Mund bekannt hatte.
Ich bitte Dich heute wieder um Vergebung meiner Sünden, und um Deine gnädige Hilfe. Insbesondere bitte ich Dich, verleihe mir die Gabe der Beständigkeit, lass mich nicht hin und her schwanken zwischen Dir und der Welt, gib mir den Mut, Deinen Namen vor der Welt zu bekennen, mich nicht irre machen zu lassen durch ihren Spott, und es nicht zu verleugnen, dass ich Dein Jünger sein und Dir nachfolgen will. Mein Leben und Wandel gebe Zeugnis von der Aufrichtigkeit und Entschiedenheit meiner Hingabe an Dich.
Um das zu können, muss ich immer innerlicher mit Jesu leben; immer mehr aus mir selbst heraus und in meinen Herrn, als mein Haupt und Vorbild, hinein wachsen. Von mir selbst los und leer geworden, kann ich aus der reichen Fülle meines allgenugsamen Heilandes immer neue Kräfte schöpfen. Ohne Ihn kann ich nichts tun - das sei mein beständiges Gefühl; hilf mir Herr, sonst versinke ich das sei mein stetes Gebet.
Lass mich auch heute in dieser Deiner Stärke wandeln. Wenn meine Stellung auch niedrig, meine Fähigkeiten gering, dennoch wirst Du Herr, in Deinem Weinberge etwas für mich zu tun haben. Lass mich mein Pfund nicht in der Erde vergraben, lass mich damit handeln, auf dass, wenn Du kommst, Du das Deine zu Dir nehmen mögest mit Wucher.
Erbarme Dich Deiner ganzen Kirche. Gieße auf alle ihre Glieder und Diener den Geist der Sanftmut und des Eifers, der Liebe und Beständigkeit aus. Erhalte ihr die reine Lehre, segne den Gebrauch der heiligen Sakramente.
Komm bald, Herr Jesu! damit bald die selige Zeit anhebe, wo Deine Liebe in jedem Herzen thront, und alle Gläubigen ein Herz und eine Seele sind. Erhöre mich um Deines heiligen Namens willen. Amen.
Lass mich Dein sein und bleiben,
Mein treuer Herr und Gott,
Von Dir lass nichts mich treiben,
Stärk' mich in aller Not.
Ach, lass mich ja nicht wanken,
Gib mir Beständigkeit,
Dafür will ich Dir danken.
In alle Ewigkeit.