Luther, Martin - Summarien über den Psalter - Der 143. Psalm.

Ist ein Betpsalm, darinnen er um Gnade und Vergebung der Sünde bittet, in Ängsten seines Gewissens. Zu welchem Unglück fast treiben die Feinde der Gnaden, die Gesetztreiber, welche allermeist plagen die betrübten blöden Gewissen, und treiben sie ins Finstere, das ist, in Verzweifeln und Tod, mit ihren schweren Lasten und unträglichen1) Werklehren, der sie doch keines mit einem Finger selbst anrühren, wie Christus Matth. 23,4. sagt. Aber hier zeigt der Psalm, es müsse es die Gnade tun und nicht das Recht, vor welchem kein lebendiger Mensch bestehen kann; wie das auch alle alte Geschichte und Werke des Herrn zeugen. Denn allen heiligen Altvätern hat er geholfen, aus Liebe und Gnaden, und nicht aus Recht, wie auch St. Petrus sagt Ap. Gesch. 15,10.11.: Es haben weder wir noch unsere Väter solche Last tragen können, sondern wir hoffen durch die Gnade Christi selig zu werden, gleich wie sie worden sind. Solche Werke und alte Exempel (spricht er hier,) sehe ich an, und tröste mich; denn sie eben sowohl aus lauter Gnaden (als auch Abraham selbst aus der Abgötterei berufen ist, Josua am 24. V. 2.) sind getröstet und errettet von Sünden, als ich, und sind sowohl Sünder gewesen, als ich, und gilt hier keines Rühmens der Gerechtigkeit oder Heiligkeit, wie die falschen Propheten uns plagen.

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autoren/l/luther/s/summarien_ueber_den_psalter/luther_summarien_psalm_143.txt · Zuletzt geändert: von aj
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