Luther, Martin - Summarien über den Psalter - Der 101. Psalm.
Ist ein Lehrpsalm, darinnen David sich zum Exempel fest, wie man fromm Hofgesinde haben und böse Diener nicht leiden soll; wie er denn daher zählt die Laster und Untugend eines bösen Gesindes, welches gehört in einen längeren Komment zu erklären. Das heißt er, von Gnaden und Recht gesungen, das ist, wie er gnädig sei den Frommen, und strafe die Bösen, und wie ein Gesinde sollte wohltätig sein, und das Böse meiden. Wie es ihm auch darüber ergangen sei, zeigt wohl an Absalom, Ahitophel, Joab rc.; denn wer die Leute will fromm machen und halten, der muss allen Hass und Neid auf sich laden. Darum mag er Gott wohl singen und danken, der ihm solche Gnade und Recht gegeben hat; denn wo es Gott nicht gibt, wird solch Lied wohl ungesungen bleiben, und dafür eitel Fluchen im Hause sein, und zu Hofe eitel henken und köpfen gehen, rc.