Luther, Martin - Summarien über den Psalter - Der 28. Psalm.
Ist ein Betpsalm, welchen David zu seiner Zeit mag wider Saul und dergleichen gebetet haben, sonderlich wider die Untugend, da sie ihm gute Worte zuweilen gaben, und sich freundlich stellten, und ihm doch nach dem Leben stunden; wie hernach Absalom auch tat, und Joab gegen Amasa und Abner: dass sich David besorgte, Gott möchte es ihm zurechnen, und darum betete, dass er ihn nicht mit hinraffe mit den Gottlosen. Wir mögen ihn beten, beide wider Tyrannen und Rottengeister. Denn die Tyrannen stellen sich freundlich, und praktizieren doch täglich, wie sie morden und schaden wollen. Die Rottengeister rühmen Gottes Ehre, Wort und Dienst, aus der Maßen hoch, wollen aller Welt helfen, und sind trefflich demütig: aber suchen gleichwohl Verderbung der Seelen, und sind die reißenden Wölfe unter den Schafskleidern. Er gehört in das andere und dritte Gebot, und in die erste und andere Bitte.