Luther, Martin - Summarien über den Psalter - Der 18. Psalm.
Dies ist ein Dankpsalm, darinnen David Gott dankt, (wie der Titel anzeigt,) dass er von allen seinen Feinden erlöst ist. Und teile ihn in vier Teile, nach seinen vielerlei Feinden, als Saul, die Heiden, Absalom und die Anführer. Vorher, in den ersten sechs Versen, erzählt er, wie ihm sei so wehe gewesen in seinen Nöten, daraus ihm Gott geholfen habe: darauf, im siebten Vers, führt er das Exempel ein, (nach der Propheten Weise) wie Gott pflegt zu helfen, als er in Ägypten getan hat. Danach, im sechzehnten Vers, fähet1) er an vom ersten Feinde, nämlich Saul, der ihm viel Leides tat um Gottes Worts willen, dass er zum König erwählt war. Im sechsundzwanzigsten Vers lobt er Gott, der anderen Feinde halben, als, des hoffärtigen Goliaths, Philister, Amalech und anderer Heiden. Im vierunddreißigsten rührt er den dritten Feind, seinen Sohn Absalom, mit seinem Anhang. Und zuletzt, im zweiundvierzigsten Vers, dankt er wider die Ungehorsamen und Aufrührer, als Juda und fast das ganze Israel war (2 Sam. 20.1.2.); denn er hatte viel neidischer und hässiger Untertanen, dass auch die fremden Heiden (wie er hier sagt,) gehorsamer waren, denn sein eigenes Volk. Also mag ein jeglicher diesen Psalm zum Exempel brauchen, Gott zu danken für die Hilfe, wenn ihn Gott errettet hat aus seinen Nöten. Wer es aber geistlich deuten will, mag aus David Christum machen, aus Saul die Juden, aus den Heiden die Tyrannen, aus Absalom die Ketzer, aus den Ungehorsamen die falschen Christen, aus welchen allen Christus und die Seinen endlich doch erlöst werden. Er gehört in das andere Gebot und in die erste Bitte; denn er dankt Gott und preist seinen heiligen Namen.