Lobstein, Friedrich - Das Wirken der Gnade an den Seelen - IX. Bethesda, das Haus der Barmherzigkeit.

Lobstein, Friedrich - Das Wirken der Gnade an den Seelen - IX. Bethesda, das Haus der Barmherzigkeit.

Johannes 5,2-9.
2. Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schafhause ein Teich, der heißt auf hebräisch Bethesda, und hat fünf Hallen, 3. In welchen lagen viel Kranke, Blinde, Lahme, Dürre; die warteten, wenn sich das Wasser bewegte. 4. Denn ein Engel fuhr herab zu seiner Zeit in den Teich und bewegte das Wasser. Welcher nun der erste, nachdem das Wasser bewegt war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcherlei Seuche er behaftet war. 5. Es war aber ein Mensch daselbst, acht und dreißig Jahr krank gelegen. 6. Da Jesus denselbigen sah liegen und vernahm, dass er so lange gelegen war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? 7. Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein Anderer vor mir hinein. 8. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin. 9. Und alsbald ward der Mensch gesund, und nahm sein Bette, und ging hin. Es war aber desselbigen Tages der Sabbat.

Du warst vielleicht schon mehr als einmal an einem jener Orte, wo sich, während der schönen Jahreszeit, Kranke aller Art zusammen finden. Diese werden dahin gezogen durch irgend eine Wasserquelle, welche mit besonderer Kraft eine heilsame Wirkung auf die Gesundheit und das Leben hat. Bewegt man sich unter der Menge der Badegäste, so begegnet man verschiedenen Physiognomien: diese sind blass und übel aussehend; jene scheinen auf dem Weg der Besserung; andere verraten in ihren niedergeschlagenen Zügen, dass sie den erwünschten Erfolg noch nicht gewonnen haben. Man mag eben kommen und wiederkommen, nicht die Quelle ist's, die heilt; es muss ein Engel vom Himmel fahren und sie heilkräftig machen. Eine jede Kur hängt von dem Segen Gottes ab, denn alle gute Gabe, und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts. (Jak. 1.) Viele Kranke gehen wieder, wie sie kamen; denn es liegt nicht an dem, der will, noch an dem, der läuft, sondern an Gott, in dessen Händen allein wir leben, weben und sind.

Der Teich zu Bethesda ist auch ein Ort, wo um der Gesundheit willen Kranke sich drängen, die Alle die Bewegung des Wassers erwarten; der entscheidende Augenblick ist derjenige, wo ein Engel herabfährt in den Teich, das Wasser zu bewegen; der erste Kranke nun, der nach dieser Bewegung in den Teich eintaucht, wird geheilt, welches auch sein Leiden sein mag. Unser Text spricht zuerst von Blinden, Lahmen, Dürren; hierauf handelt es sich um einen Lahmen, der auch unter diesen Hallen, nach achtunddreißig Jahren Krankheit, doch auf besondere Art seine Gesundheit wieder erlangt. Sein Zusammentreffen mit Jesu Christo bringt ihm die Heilung. Der Lahme habe niemand gehabt, der ihm ins Wasser geholfen hätte, und so erbarmt sich Jesus Christus seiner und heilt ihn sogleich; und um ihn an seinen früheren Zustand zu erinnern, will Jesus Christus, dass er sein Bett davon trage. Der Mensch gehorcht; dieses Bett wird ein Denkmal sein, das ihn in der Demut und Dankbarkeit erhalten soll.

Der Ort, wo dies Alles vorfällt, heißt auf hebräisch Bethesda, was Haus der Barmherzigkeit bedeutet. Du fragst, welch' ein Interesse wir an dieser Geschichte nehmen können. Verweilen wir zuerst bei diesem schönen Namen: Haus der Barmherzigkeit. Ist dieses Haus heutzutage verschlossen? Hält sich Gottes große herzliche Barmherzigkeit hart gegen dich? (Jes. 63.) Wenn es wahr ist, dass Jesus Christus derselbige ist gestern, heute und in Ewigkeit, so muss dieses Haus noch vorhanden sein, und wir müssen es finden können. Gibt es für uns ein Bethesda? welches ist es und was geschieht daselbst? Diese Fragen wollen wir zum Gegenstand unserer Betrachtung machen.

Kann man nicht die Kirche Jesu Christi ein Haus der Barmherzigkeit nennen? Was ist diese Kirche anderes als ein großes Spital? Er ist gekommen, sagt er, nicht für die Gesunden, sondern für die Kranken. Jeder Christ ist ein Kranker, den Jesus Christus in Behandlung genommen hat. Das Amt Jesu Christi wendet sich nur an die betrübten und gebrechlichen Seelen; er selbst sagt: Ich bin gesandt, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen. (Luk. 4.) Die Kranken in unserm Text halten sich um einen Teich. Spricht nicht auch Christus von einem Wasser, von einem lebendigen Wasser, das ins ewige Leben fließt? Schon der Psalmist kennt die Brünnlein Gottes, die voll Wassers sind und die heilige Stadt fröhlich machen; Jesajas ruft: Ihr Alle, die ihr durstig seid, kommt und trinkt; und der heilige Paulus sagt von der Kirche, dass Christus sie geliebt hat, und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort. (Ephes. 5.)

Anderswo sagt Christus zu seinen Jüngern: Ihr seid rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. (Joh. 15.) So zeigt uns die heilige Schrift, die ihre eigene Erklärung ist, wo wir den Teich zu Bethesda zu suchen haben. Im Wort ist das Wasserbad. Das Wort Gottes ist die Kraft zur Wiedergeburt, zur Heilung und Heiligung; diesem Wort gib dich hin und es wird deine Gebeine erquicken; durch dasselbe heilt der Herr unsern Abfall, entkleidet er uns des alten Menschen und zieht uns den neuen an. Zu dem geschriebenen Wort aber muss die Bewegung des Geistes kommen. Dies ist der Engel, der in den Teich fährt und das Wasser bewegt. Bei wie vielen rechtschaffenen Menschen bleibt die Bibel ein verschlossenes Buch; wie ganz anders wirkt sie unter jenen Blinden, Lahmen, Dürren, wenn der Geist Gottes herniederfährt. Das Wort Gottes wird lebendig und kräftig bei den Mühseligen und Beladenen; es ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit; dass ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt. (2 Tim. 3.) Das Wort Gottes bewegt auf vielfache Weise; dieselbe Stelle berührt oft dieselbe Person auf gar manche Art; die Weisheit Gottes ist unendlich, und nichts zeugt so für die Göttlichkeit der Schrift, als die Mannigfaltigkeit der Eindrücke, die ebenso viele Schwingungen des geistigen Lebens sind. Der entscheidende Moment für die Kranken zu Bethesda war der, wo der Engel die Oberfläche des Wassers kräuselte und wo die Kranken in den Teich hinabstiegen. So können wir auch sagen, dass die entscheidenden Momente des christlichen Lebens diejenigen sind, wo der Geist von oben in uns das Wort Gottes belebt. Gestatten wir solchen innern Regungen die ihnen zukommende Macht, so wird unser Friede sein wie ein Wasserstrom und unsere Gerechtigkeit wie Meereswellen. (Jes. 48.) Folgen wir dagegen diesen Rührungen des Geistes nicht, wenn er im Wort sich uns naht, so tritt die Heilung nicht ein und unser Zustand verschlimmert sich. Simeon, weil er der Verheißung glaubte und dem Anregen des Geistes folgte, kam zum Tempel und fand seinen Heiland; Ananias und Sapphira, weil sie die Wahrheit unterdrückten, wurden plötzlich und unwiederbringlich hingerafft. Das sind feierliche Augenblicke, wenn das Wort schaffen will und der heilige Geist aufs neue über den Wassern schwebt; nie sind wir Gott näher, aber auch nie mehr den Angriffen Satans ausgesetzt; gib deine Gedanken in Gefangenschaft und widerstehe dem Teufel, und du wirst dir viele Tränen ersparen.

In den Hallen Bethesdas befand sich auch ein Lahmer, der in den achtunddreißig Jahren, seit welchen er krank war, niemand gefunden hatte, der ihn ins Wasser hinabließ. Dieser Kranke ist ganz in der Nähe des Teiches, hat aber nie hineinkommen können. Erinnert er uns nicht an jene Klasse von Christen, die der Wahrheit ganz nahe stehen, aber nicht in der Wahrheit sind? Es gibt wohlgesinnte Menschen, die aber achtunddreißig Jahre in demselben Zustand bleiben können, ohne dass sie den Ruck tun, den sie noch tun sollten. Ein solches Christentum hat durch sein mattes Wesen Ähnlichkeit mit einer Lähmung. Man gibt Alles zu, man glaubt auch; man ist nicht weit entfernt vom Reich Gottes, aber man hat Jesum Christum noch nicht angetroffen. Man hat neben sich Personen, welche in der Gnade stehen, welche sie erfahren haben; aber dessen ohngeachtet will das wahre Leben nicht erscheinen.

In solch' siechem Zustand befinden sich zwei Arten von Christen.

Erstens die kränklichen Leute, bei welchen das Physische die Oberhand hat. Der Leib ist oft eine Last, eine empfindliche Bürde; die täglichen Mühseligkeiten schlagen den Geist nieder und lähmen das innere Leben. Es erheischt viele christliche Kraft, soll man, bei der Knechtschaft eines leidenden Körpers, fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, anhaltend am Gebet (Röm. 12) sein. Solche Kraft ist selten, häufiger trifft man eine durch einen erschöpften Leib erschöpfte Seele. Man glaubt, man betet, man fühlt sich auch wohler; aber mit den Krankheitsanfällen kehrt die Entmutigung zurück; die Bibel wird kraftlos, das Gebet versiegt und die christliche Gemeinschaft gewährt keine Hilfe. Man ist gern nachsichtig, wenn ein solcher Kranker der Freudigkeit ermangelt und aus seinem Christentum wenig Nutzen zieht; man bedauert ihn wenigstens. Was euch, ihr Leidenden, trösten kann, ist der Gedanke, dass ihr ein Haus der Barmherzigkeit seid. Es ist besser, im Krankenhaus des Herrn sein, als in den Genüssen der Welt zu schwelgen. Wer weiß, was du aus deinem Leib gemacht haben würdest, hättest du frei über ihn verfügen können? Wer weiß, was aus deiner Seele geworden wäre, hättest du nie ein Joch zn tragen gehabt, oder wäre dein Joch zu bald dir abgenommen worden? Achtunddreißig solcher Jahre zu Bethesda sind oft ebenso viele Jahre reinen Gewinnes. Du bist vielleicht kein lebendiger Christ, aber ein unter der Hand des Herrn gehaltener Christ. Dein Leidenszustand ist deine Sicherheit; du hättest das Leben sonst nicht gut ertragen; das Glück, wie du dir's dachtest, wäre dein Verderben gewesen. Es ist besser, du verlierst ein Glied, und wenn es sein muss, die Gesundheit, als dass du in vollem Wohlsein ins höllische Feuer fährst.

Noch eine andere Art Leute stellt uns der Lahme zu Bethesda vor. Es gibt ältere Personen, die früher in der Welt gelebt, und nie ein anderes Christentum hatten, als das gewöhnliche und gebräuchliche. Später sind in der Familie solcher Leute Erweckungen vorgefallen; die Kinder sind vom Evangelium erfasst worden, und ihr sehnlichster Wunsch ist, den alten Vater oder die alte Mutter auch dem Evangelium zuzuführen. Aber trotz ihrer Gebete zeigt sich keine Umwandlung; es will ihnen nicht gelingen, das erstorbene Leben in die Wasser der Gnade hinabzulassen; sie versuchen es mit gutem Beispiel; sie umgeben ihren Lahmen mit Büchern, geistlichen Erzählungen, frommen Besuchen und Übungen. Da kann man denn sehen, welch' ein Unterschied zwischen dem menschlichen Christentum und dem Werk des Herrn besteht. Wir sind zu solchem Werk unfähig, und nur Jesus Christus kann sagen: Wie der Vater das Leben hat in ihm selbst, also hat er dem Sohne gegeben, das Leben zu haben in ihm selbst. (Joh. 5.) Der Gedanke, der euch trösten kann, ihr, deren Bemühen um eure Lieben fruchtlos bleibt, ist, dass sie im Haus der Barmherzigkeit wohnen, und dass der Herr diejenigen noch unendlich mehr liebt, die ihr mit eurer Sorge umgebt. Ihm liegt noch mehr an, dass sie geheilt und neu belebt werden. Sei ruhig, meine Seele, und harre des Herrn; denn so spricht der Herr Zebaoth: Dünkt sie solches unmöglich sein vor den Augen dieses übrigen Volkes zu dieser Zeit? Sollte es darum auch unmöglich sein vor meinen Augen? spricht der Herr Zebaoth. (Zach. 8.)

Jedermann hatte den Kranken von Bethesda verlassen, aber Jesus Christus verlässt ihn nicht. Hält er dich lange unter seiner Hand, so wird er doch zuletzt mit unverhülltem Angesicht sich dir zeigen, und seine Erlösung wird sich nahen. Zur rechten Stunde erscheint er beim Lahmen und frägt ihn: Willst du geheilt sein? Der Herr deckt uns oft lange unser Elend auf, um in uns desto sehnlicher nach einer Erneuerung das Verlangen zu wecken. Solche lange Zeit des Zuharrens nimmt oft ein glückseliges Ende, und wir dürfen an der Seele die Frucht einer achtunddreißigjährigen Arbeit schauen. Es ist eine Seele oft mächtiger gezogen, als es uns scheinen mag; wir möchten das Leben sehen, aber weil die Früchte auf sich warten lassen, können wir noch nicht sagen, dass der Baum tot sei. Solcher Bethesda-Kranker gibt es mehr, als man meint; wie mancher scheint stationär, weil ihm das eigene Innere voll Unklarheit ist, und doch ist der Herr schon in seiner Nähe, und die Stunde wird kommen, da er ihn fragen wird: Willst du geheilt sein?

Der Unglückliche von Bethesda antwortet dem Herrn: Ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse, und wenn ich komme, so steigt ein Anderer vor mir hinein. Das ist eine der Ursachen unseres Siechtums, wir erwarten zu viel von dem Geschöpf. Wir suchen unsere Stütze beim Fleisch und schreien nicht genug nach dem Herrn selbst. Unsere geistliche Trägheit verlängert unsere Lähmung. Manchmal sogar lähmt unsere zu große Sorglichkeit. Man ist mit einer Seele, die man ins Leben rufen möchte, und, um ihr jede Mühe zu ersparen, machen wir ihr Christentum. Man legt ihr die Gebete in den Mund, die Bibel in die Hand; allein indem man sie so gleichsam geist, lehrt man sie nichts durch sich selbst zu tun. Anstatt die achtunddreißig Jahre abzukürzen, verlängert man sie; es hatte seinen guten Grund, dass der Lahme zu Bethesda Niemand fand, der ihn in den Teich hinabließ; es ist besser auf den Herrn trauen als sich auf Menschen verlassen; die Menschen können uns was anlehren, der Herr allein kann uns Leben geben.

Wir sehen, was an unserm Kranken vorgeht, sobald Jesus Christus mit ihm in persönlichen Verkehr getreten ist. Der Herr spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bette und gehe hin; und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. So hat denn der lange Leidensstand ein seliges Ende. Wenn man auf keine Veränderung mehr hofft, so kommt der Herr und heilt uns plötzlich. Du, der du achtunddreißig Jahre für eine dir teure Seele gebetet hast, ohne dass sie aus ihrem Schlummer erwacht ist, sei sicher, dass des Gerechten Gebet viel vermag, wenn es ernstlich ist. (Jak. 5.) Ehe du den alten Kranken scheiden siehst, wirst du noch ein Wunder erleben. Es muss nicht eine außerordentliche Freude nach so langer Lähmung sich einstellen; aber du kannst doch an mehr denn einem Merkmal erkennen, wenn für den Kranken die Stunde geschlagen, dass der Herr zu ihm gesprochen hat. Das Heil ist unabhängig von der Heilsfreudenbezeugung; aber der Herr gibt sicherlich Gnade und Ruhm, wenn er seine Verheißung erfüllt: Er wird an jenem Tage erkennen, dass ich es bin, der gesagt hat: Hier bin ich.

Der geheilte Kranke soll sein Bett mitnehmen, es soll ihm ein Erinnerungszeichen sein an seinen früheren Zustand. Die Bekehrten des Herrn sind keine vollendeten Heiligen. Trau nicht den Bekehrungen, wo Alles sogleich fertig ist und wo keine schlimme Wurzel übrig bleibt. Paulus hatte seinen Pfahl, und so hat ein jeder wahre Christ den seinen. Das Bett, das der Geheilte davon trägt, stellt uns das Andenken dar an das vergangene Elend, das uns vor Überhebung schützen soll. So gibt es Zeiten, wo uns dieses Elend lebendiger vor die Seele tritt, weil wir aufs neue müssen gedemütigt werden. Es gibt Sünden, deren Folgen weit hineinreichen in das christliche Leben. Die alten Neigungen sind nicht ertötet, aber sie herrschen nicht mehr. Sie stellen sich von Zeit zu Zeit wieder ein, wenn das Öl in unseren Lampen zu vertrocknen droht; und dieses Kämpfen mit uns selber, dies Schreien aus der Tiefe bezeugt immer ein Wirken des Geistes und ist jedes mal ein Segen.

Vergiss dann in solchen Zeiten nicht, dass es ein Haus der Barmherzigkeit gibt. Hast du's verlassen, so kehrst du wieder dahin zurück und Kraft hast du erhalten, um in den Teich zu tauchen. Das Wort Gottes ist bei dir mit seinen Kräften und seinen Verheißungen und es ist wirksam in denen, die glauben. Die Schrift kann nicht gebrochen werden, und sie sagt: Er wird sich euer wieder erbarmen, heute wieder, morgen wieder, den Herrn begrenzt nur die Ewigkeit. Er ist freundlich und seine Güte währt ewig. Zion hat der Herr gegründet, und daselbst werden die Elenden seines Volkes Zuflucht haben. Sie werden weinend kommen und betend, so will ich sie leiten; ich will sie leiten an den Wasserbächen auf schlichtem Pfade, dass sie sich nicht stoßen. Der Herr hat es geredet, es soll kommen, er will es tun und nicht säumen.

Wie ein Schwimmer sich in der Flut hin und her bewegt, so auch bewegen sich die Bethesda-Kranken in Teichen, mit Wasser gefüllt; ergreife mit Vertrauen die Gnade, welche dir angeboten ist, und der Engel wird aufs neue herabsteigen und die Wasser bewegen. Das Herz Jesu ist ein Haus der Barmherzigkeit, denn alle Gottes Verheißungen sind Ja in Ihm, Gott zu Lobe in uns. (2 Kor. 1.) Wir haben alle aus seiner Fülle genommen Gnade um Gnade (Joh. 1); wärest du der Einzige, der aus dieser Heilsquelle ohne Freude Wasser schöpfen würde? Eine Gnadenerfahrung bereitet zu einer andern vor; das Herz erweitert sich: je mehr es empfängt, desto mehr kann es empfangen. Der die Herzen leitet, wird dich nicht vergessen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/l/lobstein-das_wirken_der_gnade/lobstein-wirken_der_gnade_-_ix.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain