Ein Gruß an Gottes Pilgrime, die nach der ewigen Heimat wandern.

Wandern möcht ich, nicht nach Ost und Westen,
Nicht mit denen, die nach Norden ziehn,
Nicht ins schöne Südland möcht ich pilgern,
Nicht mit denen, die um Gold sich mühn.

Wandern möcht ich, nicht auf stolzen Bahnen
Eitlen Wissens fern von meinem Gott,
Nicht im Dienst der falsch berühmten Künste
Ohne Trost und Licht in Erdennot.

Wandern möcht ich, nicht auf breiten Straßen,
Da die Welt mit ihren Kindern geht,
Da die Hoffart stolz das Haupt erhebet
Und der Weltlust eitle Fahne weht.

Wandern möcht ich, nicht auf Fleischeswegen,
Da nur Hader, Streit und Neid zu sehn;
Auch die Herrlichkeit des Fleisches welket
Und wird früh, gar früh zu Grabe gehn.

Wandern möcht ich, still mit Zions Pilgern
Auf dem schmalen Pfad zum Heimatland,
Meines Meisters Jüngern treu verbunden
Und mit Gottes Kindern Hand in Hand.

Mit den Seelen, die nur Jesum lieben,
Denen Jesus Ein und Alles ist,
Deren Herz in Leiden und in Freuden
Süßen Gottesfrieden stets genießt.

Ja mit Friedenskindern lasst mich pilgern,
Friedlich still an meines Heilands Hand,
Durch das Tal der friedelosen Erde
Nach dem obern sel'gen Friedensland!

Nur dort oben herrscht ja selge Stille,
Wo des Friedens Blume ewig blüht,
Wo des Friedens Tau die Auen feuchtet,
Wo des Heilands Herde fröhlich zieht;

Wo die Lebenswasser ewig rauschen
Und erquicken frisch, kristallen rein,
Wo das Holz des Lebens nimmer welket
Und wird kein Verbanntes dort mehr sein;

Wo die Gnadensonne ewig scheinet
Und als Leuchte strahlt allein das Lamm,
Das auf Gottes Ehrenthron gestiegen
Aus der tiefsten Schmach am Kreuzesstamm.

Ja auf diesen Auen möcht ich wandern
Mit den Pilgern Gottes aus und ein,
Meinen Wanderstab am Stuhl des Lammes
Niederlegen und mich ewig freun.