Kierkegaard, Sören Aabye - Die Lilien auf dem Felde - Nachwort des Herausgebers.
Außer für die Übersetzung mit ihren Kürzungen trage ich auch die Verantwortung für die Zusammenstellung, insbesondere dafür, daß die Rede über die Sünderin der ursprünglichen Sammlung vertauscht ist mit der etwas späteren „erbaulichen Rede“ vom 12. Dez. 1850, wobei diese jedoch durch einige Sätze aus jener ergänzt ist. Sie ist von Kierkegaard nicht Beichtrede genannt, trägt auch nicht das Gepräge einer solchen – doch schien sie geeigneter diese kleine Sammlung abzurunden. Da die dritte Rede der ersten Abteilung an der Sorge über die Sünde vorübergeht als an zu Schwerem, mag die abschließende Rede grade von dieser Sorge sprechen. „Von der Kanzel soll wesentlich Christi Leben verkündigt werden, aber bei dem Altare sein Tod“ – so tut ja auch diese Rede; sie redet von Christi Tod zu denen, die ihre Schuld sahen, da sie auf sein Leben achteten - oder da sie auf Lilie und Vogel achteten, die doch nur sinnbildlich einen Teil von dem ausdrücken, was sein Leben predigt.
Halberstadt, Karfreitag 1885.
A. B.