Bodenstein von Karlstadt, Andreas - Von dem Newen und Alten Testament.
Antwurt auff disen spruch
Der Kelch das New Testament in meynem blut etc.
Luce xxij. i. Corin. xj.
Andreas Carolstat.
wie Carolstat widerriefft.
M. D. XXV.
Andreas Carolstater: unverhoert / vertriben / zu einem gezeugknuß des Evangelij / woelchs ich Predig von Jhesu von Nazareth / den gecreützigten Sun Gottes.
Den ernsten Christen meinen geliebten bruedern zu Rottenburg an der Tauber / Goetliche weyßheit / erkanntnuß glauben / lieb / sterck / und fryd von got durch Christum. Günstige brueder / Ich hab auff D. Luthers schriftloß und unchristlichs schreyben / ein volle antwort / nu schier volendt / neben anderm schreiben / das ich warlich nicht wenig zu bruedern so mich darumb ansuchen / schreyben muß. Nach dem aber die selbige antwort / zu groß / hab ich etliche Artickel herausser genommen / woelche ich / einen yeden sonderlich denck lassen außgeen / under wolechen diser eyner ist / Vom Kelch / Den die schrifft ein New testament nennt / und D. Luther ein donner axt auff Carolstats kopff heysset unnd fur den besten grund hellt zu beweysen / Das des herren blut leyblich inn dem Kelch der benedeyung muß seyn. Den selben Artickel / ich euch / auß gutter Christlicher lieb / wilfertigkeit / unnd dienst zugeschriben / zu schick / Angesehen / das vil under euch seynd / den Gottes warheit und urteyln ernstlich gelieben / Die mich on zweyffel weysen künden / so ich irret. Und bit woelt den grund diser leere / gründtlich und inn fleyß ermessen. Unn so jr befündt / das ich irrig wer / mich des irrsals verstendigen. So will ich goetlicher warheit willigklich stat geben / unn das gern verdienen / Aber in meinem gewissen bin ich sicher / was ich in der sach des Sacraments beschließlich geschriben / das also ist unnd nichts annders seyn mag / Hoff auch jr werdet in disem Artickel spüren unnd mercken das meyne leere Goettlich / wol gegründet / unnd erweyßlich Gottes genad / unnd die übertreffliche liebe Christi. groß preyß / unnd den rechten glauben an Christum bekenn / und das ich für keinen irrigen oder Ketzer zu achten sey / Bin auch erbietig mich zu hoeren lassen / bey euch / unn bit euch umm gotes willen / mich zu einer offenlichen verhoer zuzelassen / taugeschafft meines glaubens zu hoeren / Ich bin ye bereyt und gewertig feinden und freünden zu Antworten / Will auch in einer kürtze zu euch kommen / unnd umb verhoer bitten / die ich hoff zu erlangen / wa sy mir aber abgeschlagen / So mueßt ich mich deß / nicht allain gegen Gott / Sonder gegen Keyserlicher Meyestet / als dem obersten glyd / Christlicher gemeyn bekalgen / und sonderlich deß / das ich wider jr Key. Meye. ordnung unverhoert / verfolgt und vertriben werd / Bin aber ungezweyfflet / jr werdet Gott / unnsern almechtigen herren so seer früchten / unn jm die eere geben / dz jr mich / der weysung sucht hoeren / und eines bessern bey euch weysen lassen werdet / Gott befolhen Datum / 16. Marcij. Anno 1525.
Von disen worten: Der Kelch / das New Testament.
Nu von der rede Christi / woelche das blut belangt / Ist zu mercken / das Mattheus und Marcus nicht von dem Kelch sagen / das der Kelch das new Testament sey / Darumb mueßte das / noch des Predigers meynung zu Noerdlingen / volgen / das nicht von noetten ist / das wir den Kelch ein new testament heysen. Aber obgenannte zwen Evangelisten verzelen / wie Christus den Kelch genommen hab / und seynen Jungern gegeben / und gesagt / Drinckt all darauß / und wir darnach / der herr dise wort / das ist mein blut / des Newen Testaments / woelchs für euch und für vil vergossen / zu vergebnung der sünden geredt hab / Mathei. 26. Marci. 14.
Darauß aber lernen wir das / das die Junger einen lauter natürlichen weyn getruncken haben / denn die pfaffen sprechen das jr brot unn jr weyn in jrer natur so lang bleyben / biß man solche wort / die sy verba consecrationis nennen / drüber gesprochen oder geleesen haben. Nu hatt Christus seine Junger / alle auß dem Kelch (in woelchem natürlicher weyn ware) heysen trincken / ee er verba Consecrationis redt. Darumb haben sy den weyn ee getruncken denn der weyn ins blut ist verwandelt. Derhalben kan man auß disen zwayen Ewangelisten nicht schliessen / das die Junger / im ersten Nachtmal / des herren blut leyblich getruncken haben / sonder das widerspyl / das sy kein blut Christi leyblich getruncken / wie yetzt vermelt.
Das aber Christus sy all hatt heyssen / drauß / trincken / da ist erklert / dz Christus vom trinckgeschirr redet / woelchs der herr seinen Jungern hat gegeben. Es darff nitt beweysung / das die Junger auß einem trinckfaß getruncken / des bedarffs / das einer augen oder oren hab / wortt versteen / unnd sehe oder hoere was Christus saget / das aber ettliche pfaffen sagen / Christus sage / trinckt alle auß disem blut / und woellen das auß Matheo und Marco erstreytten / muessen wir lassen geschehen / denn sy werden die leng sagen / das feür nit warm oder heyß ist / Calix blut heyß / unn sanguis ein trinckgefeß / da mit sy jren herrgot / und jre pfruend behalten.
Es gehoert aber euch leyen zu nach zu forschen / buecher leesen / oder hoeren leesen / unnd selbs nach dem lugen / das euch von noetten ist zu wissen / thut das selbst / so werdt jr bald hinder die warheit kommen / unn erfaren / das die Junger nitt auß dem blutt getruncken haben / Sonnder auß einem trinckgeschirr. Mich bewundert / das die pfaffen / so toll seynd / das sy sich umdersteen zu beweysen / auß Metheo unnd Marco. Sehet nur was Mattheus unnd Marcus schreybend. Das pronomen Tuto / deütet auffs blut und nichts auff den kelch oder trinckgeschirr / das berueff ich mich auff unverdechtig Richter / der Kriechischen zungen / so die art unn weyse unsers newen testaments in Kriechischer zungen erfarn haben.
Der Luther legt sich nicht auff Matheum und Marcum / sonder auff Lucam und Paulum Luce. 22. I. Corinth. 10. Aber ettliche Lutherischen (woelchen ich des Luthers pfeyl durch ein schlechte geschrifft / und den Luther selbs genommen hab) Die greyffen zu diser rede / sy trancken alle darauß Mar. 14. Und sprechen / sy haben alle auß dem blut Christi getruncken darauff solt man nu fragen / ob sy das beweysen künden / denn jr solt jnen one geschrift nichts glauben / Wenn aber wir kein Evangelisten hetten / denn Marcum / so wer es umb die pfaffen geschehen / denn Marcus verzelt / das sy alle auß dem kelch getruncken haben / unnd das Christus darnach die wort des bluts woellichs sy verba Consecrationis heyssen / geredt hab / darauß folgt / das sy lautter weyn getruncken haben / was ist ewer weyn jr pfaffen / vor ewren worten des bluts: ist er nitt lautter nattürlicher weyn? Ir muestet alle ja sagen / ey so laßt den weyn natürlichen weyn bleyben / von woelchem Marcus schreybt / unn meldet / das der herr hernach die wort des bluts gesagt hab.
Luther herwüst dise wort / Der Kelch das New Testament in meinem blut / woelches für euch gegossen wirdt Lu. 22. und meynt / das diser text die recht geschrift sey / zu beweysen das das blutt im Kelch sey / und sein muß / ja er sey die rechte donner act auff Carolstats kopff.
Nu wolan / ist das der recht grund zu beweysen / das blut Christi in dem Kelch der pfaffen seyn muß / so hab ich gutte tag / weyl die pfaffen dise geschrifft nicht leesen / wenn sy Consecrieren / des forder ich jre Messbuecher zu bezeügen: Ich weyß auch nit anderst dann der New Bapst und seyne Bischoffen / zu Zwickaw und Noerdlingen / halten die wort des Alten Bapsts / das muß ich jre Buecher auß lassen urteylen und außsprechen.
Dieweyl nu weder der Alt noch der New Bapst / den rechten grund halten / ist es gleublich / das sy das blutt Christi in jrem Kelch bißher nicht gründtlich und warhafftigklich gehabt haben / Seytemal sy die rechten wort auß lassen / so wirt der Carolstat der ursach halben des teuffels nicht seyn / das er also schreybt / die pfaffen haben kein blut in jrem Kelch / da meyn ich des Luthers donner axt werd ein butterweck / und seyn aller sterckester knecht sey auch todt.
Ich will jm aber besser geben / unnd sag / das der Kelch kein New testament ist gewesen in der zeytt des ersten nachtmals Christi / wie gefelt dir das? Ich sag Christus hat in seynem ersten Nachtmal geleert / was seyn blutt künfftigklich werden wurd / unnd was der gedechtnuß Kelch durchs blut solt werden.
Testament:
Das wißt jr alle / das ein Testament kein Testament ist / vorm todt des Testatoris / Denn ein testament ist ein letster will / mitt dem todt beschlossen oder bestetigt / wa nun kein todt ist / da ist kein Testament Heb. 9. Der todt macht das Testament / krefftig und volkomlich / das leben des Testatoris macht das testament unkreftig unn unvolkomlich Heb. 9. Ein Testament wirdt vest durch den todt / annders hatt es noch nitt macht / wenn der noch lebt / der es gemacht hatt / Hebre. 9. Das ist die natur des testamentes / das der sterb unn gestorben sey / der es gemacht hat / Seytemal ein Testament der letst will ist / wa aber der lebendig bleybt / der seynen willen setzet / so ist er kein letster will / was soll ich sagen / dieweyl da geschrifft ist / Wa ein Testament ist / da muß der todt geschehen / deß / der da das Testament machet. Hebre. 9.
Das Christus noch (die zeyt) gelebt hab / da er seyn nachtmal einsetzet / ist so offenbar / das keiner beweysen darff / darumb ist seyn blut in der selben zeyt / kein blut des Testaments gewesen / unnd weniger ein blut des Newen testaments / inn der zeytt / nach woellicher Christus sprach. Vatter nymm den Kelch der marter von mir Marci. 26. Nach woellicher zeytt der Engel Christum troestet / und der herr blut schwitzt Lu. 22. Ist aber das blut Christi die zeyt kein blut des Newen testamentes gewest / So ist der Kelch vil weniger ein Testament gewest / der nicht zu dem testament gehoert / denn nur / durchs blut / oder im blut des testaments / Demnach sag ich / Christus hat in dem Abentmal / den heymlichen unnd verborgen Artickel des gesetzs angeruert / und den Jungern von seynem geystlichen priesterthumb / opffer / unnd blutt gesagt / durch woelchs Christus eingeen wolt / wie wols die Junger nichts verstunden / dann am Pfingstag.
Christus hatt seyne Junger geleert / das seyn blut ein blut des newen testamentes zukünfftigklich mueßt werden / und der Kelch durchs blut / als denn / wenn seyn blut für uns / in vergebung der sünden wer außgegossen / Darumb spricht Christus / das ist mein blut des Newen testaments / woelchs außgegossen wirdt.
Als auch das blut der Boecke und Kelber / ein blut des alten testamentes denn ward / da die Boecke und Kelber starben / und das blut ins volck gesprengt ward / zu einer leyblichen reynigkeit Hebre. 9. Das New testament muß dem Alten antwurten / und das Alt doch übertreffen.
Von disem Artickel des glaubens / hatt Christus gesagt / und das geleert / das seyn eygen blut / ein blutt des newen testamentes wurd / und das das alt testament (woelches voller sünden war) seyn end bald wurd haben / denn woelcher vom Newen redt / der sagt das das Alt vergeen muß Hebre. 9.
Das Alt Testament:
Das Alt stund in eusserlicher offenbarung / des willen gottes / und es war alles eusserlich / und leyblich was des Alten gesetzes war / Moses laß und erzelet gottes gebot dem volck / er stach Kelber und Boeck ab / er samlets blut / er hett leyblich ding / damit ers blut fasset / unn ins volck besprengt / Nemlich er nam Hysoppen wasser / unn purpur wollen (als einen sprengwedel) und warff das blut ins volck leyblich / er besprenget / das buch / die hütten / und alle gefeß des dienst gottes / unnd alles was Moses thet / das war eusserlich und leyblich / seyn predig war eusserlich / unn seyn besprengung eusserlich unn leyblich / Denn Moses besprengt das volck eusserlich unn leyblich mit blut / und das selb blut war ein blut des testamentes / zu woelchem unschuldige thier sterben mußten (und in dem selbigen ist es nicht gleich einem testament eines menschen / der seynen letsten willen / mitt seynem eygen todt befestiget) das selbig blut reyniget nit meer / denn so fer es anruert / Es ruert den eusserlichen leyb an / unnd nicht das gewissen / Darumb blyb das gewissen der sünden / Aber die eusserlich unn leyblich unreynigkeit vergieng / gott eusserlich zu dienen / als der hütten zu nahen / hyneyn zu geen für Gott / im dienst leyblich zu steen.
New Testament:
Aber das New testament / ist ein warhafftigs testament. Seytemal der selber starb / der es machet / Nemlich der Messias / woelcher ist Jesus von Nazareth / Es hatt auch todt und blut als das Alt / und den todt / deß / der ein mittler oder zu bereyter ist gewest / des newen testamentes / und in dem ist das New über das Alte / Aber inn dem ist es sonderlich über das Alt / das der priester des newen testamentes / uns nicht leyblich mitt seynem blutt besprengt / Sonder geystlich / das ist / Christus würfft seyn blut nicht leyblich oder mitt tropffen ins volck / Sonnder geystlich. Christus nymbt auch nitt einen eusserlichen bespreng Wedell / Als Moses Hysoppen nam etc. Sonder Christus besprengt seyn volck / durch den heyligen geyst / mit seynem blut Hebre. 9. unn durch sein goetliche krafft / durchdringt Christus alles was leyblich ist / und geet ins gewissen und ins hertz seynes volcks / und wescht die gewissen von boeßen lüsten und wercken / zu dienen Got inn der warheit / unnd inn dem geyst Hebre. 9. Johann. 6. I. Petri. I. I. Johan. I. 4. Ephe. I. Colosse. I. Roma. 3. 2. Corin. 6.
Das vergossen blut am Creütz des Testaments.
Derhalben ist das blut Christi am Creütz vergossen / ein blut des newen testamentes / unn es mußt ausgegossen werden solt es ein blut des testamentes werden / als das blut der Boecke und Kelber außgegossen ward / zu dem Alten testament. Und das blut Christi mußt ein blut der geystlichen besprengung werden / unnd sind vergeben / solt es ein blut des newen testamentes werden / der ursachhalben spricht Christus / das ist mein blut des newen testaments / woelches für euch unn für vil vergossen wirt / in vergebung d’ sünden Mat. 26. Mar. 14. unnd alles was zu dem Newen testament gehoert / das muß durchs blut / oder durch den todt Christi ein new Testament werden / als der Kelch etc. Der Kelch das New Testament. Woelcher ein new testament ist durchs blut / das ist darumb das wir in dem gedechtnuß des vergossen bluts Chrsiti / darauß trincken I. Corinth. 11.
Besprengung.
In der weyse schreybt der dichter zu den Hebreern / das des herren blut ein blut des newen testamentes sey / Nemlich der ursach halb / das des herren blutt am Creütz vergossen / ein blutt ist / der geystlichen besprengung / Die unsere gewissen / anruert und reyniget Apocalip. 5. Acto. 20. Hebre. 9. 10. 12. unnd 13. Unnd sünd abweschet figuriert Leviti. am 4. 14. und 16.
Denn gott verhieß / das er seyn New testament im hertzen geben wolt / und den sündern gnedig seyn / und jrer sünd nitt mer dencken Hiere. 31. Hebre. 8.
Es seynd zwu eygenschafften / des Newen Testamentes. Eine / das got seine gesetz ins hertz wolt schreyben / die ander das die vergebung der sünden / dem selben einschreyben ins hertz / so gewiß nachfolgen solt / das Gott der sünden nichts mer will gedencken Hiere. 31. Esai. 43.
Das got ins hertz schreybt / das ist die offenbarung seynes Suns / ein kunst oder verstand seynes opffers und seynes vergossen bluts / woelchen verstand der vater allein gibt Joan. 6. Math. 11. Das ist der glaub oder das hertzlich und lebendig erkanntnuß des todts unn vergossen bluts Christi / Also wirft Christus als ein geystlicher priester / (durch den heyligen geyst) seyn blut in die hertzen / seelen / und gewissen / unnd reyniget unsere hertzen unnd gewissen / durch den glauben Acto. 15. Roma. 3.
Diser offenbarung / oder dem newen gesetz volgt als bald die vergebung der sünd / so gnugsam / und in solcher vorküntlicheit / sicherheit / das der mensch eygentlich empfinddt / das gott keiner sünden meer gedenckt / Also reyniget Gott / durch den glauben / auß vergossen blut Christi Acto. 15. Roma. 3.
Darumb muessen wir mit vollem glauben hertzu geen Heb. 10. und nicht mit den fuessen / wir muessen das blut des Creützes Christi / mit unserem hertzen schoepffen / unnd nicht das blut in dem leyb Christi / oder im Kelch schoepffen mit dem maul. So wirs anders für ein blutt des Newen testamentes woellen halten / als ein blut ist des warhafftigen goetlichen Neuwen testamentes.
Disen glauben / und dise art des Newen testamentes / verwuestet der New Bapst / und machet uns auß dem blut des geystlichen truncks / unnd der geystlichen besprengung / Ein blut des leyblichen trancks / und der leyblichen besprengung und kürtzlich ein blutt des Alten testamentes / wider all geschrifften Gottes / die vom blutt des Newen Testamentes schreyben / sonderlich wider dise / das ist mein blutt / des neüwen testamentes / woelchs vergossen wirdt für euch und für vil / in vergebung der sünden / dieweyl Christus durch dise rede (das in vergebung der sünden wirdt vergossen) offentlich anzaygt / das seyn blut ein blut der geyster / der seelen / der hertzen / und der gewissen seyn / und nicht ein blut des leybs Apocalip. 5. und 7. Hebre. 9. und 10.
Denn der new Bapst schreybt darwider und spricht / das wir des herren blut leyblich zu einem newen testament sollen trincken / das wider die art / wider die nattur / und wider die eygenschafft ist / des bluts des newen testamentes / Und der Bapst gebraucht auch eusserlicher ding / als einen eusserlichen kelch / unn gibt seinen affen das blut Christi leyblich ins maul und in bauch / und ist dem Mosi auff zwu weyse gleych / Nemlich in dem / das er eusserliche und leibliche ding zu dem blut Christi nymbt / als Moses.
Moses nam Hysoppen wasser / unnd purpur woll / unnd dunckt oder daucht sy ins außgegossen blut / unnd besprengt seyn volck. Der new Bapst nymbt aber einen kelch / wasser unn weyn / unn gibt seynem volck das blut Christi leyblich ins maul und sagt darzu / es sey das blut / des newen testamentes / Ist aber das nit ein grosser hone und spot / des bluts des Newen testamentes? Spricht nitt Luther mit solchen worten / das Christus blut ein blut des newen testamentes sey / aber mit seynem synn und hertzen anders / und also das ein blut des Alten testamentes sey? Es ist ein art und ein krafft / des bluts Christi im Kelch (so es leyblich getruncken ist / als Luther schreybt von der leyblichen nyessung des bluts Christi) und des bluts Mosi / Denn das wirdt die Sacramentler nitt helffen / das sy das blut verborgen under frembder gestalt geben / Seytemal Moses / das buch und hütten / die Altaren und andere gefeß / mit seynem blut besprengt / den das blutt Mosi so unbekannt ware / Als das blut Christi im Kelch den lewten unbekannt ist / Das solt jr halten.
Wißt jr das Christus blut / ein blut des newen testamentes ist. So wißt jr auch das / das nur das außgegossen blutt Christi am Creütz ein blut des testamentes ist / wenn derhalben ist es ein blutt des testamentes / unnd antwurt der figur des Alten testamentes / Und so wißt jr auch das jr des herren blutt nicht leyblich nyessen solt / sonnder allein geystlich. Das jrs in ewerem hertzen / in ewerem gewissen / und im grund ewer selen solt empfahen / denn das steet dem newen testament zu / woelches das Alt auff hebt / das leylich ward empfangen.
So werdet jr nu mercken / das Luther ein Mosischer prediger und leerer ist / und nicht ein Christlicher / und das alles kündt jr auß den worten Christi versteen / der in seynem nachtmal sprach / das ist mein blut des Newen testamentes / woellichs in vergebung der sünden vergossen wirdt / mercket nur auff dise wort des newen testamentes / Item vergebung der sünden etc.
Woelcher das blut Christi anders denn zu vergebung seiner sünden empfacht / der empfacht das blutt Christi inn einem unglauben / und thut dem blut Christi gewalt / denn er nymbt dem blut die eer des Newen testamentes / und die krafft der vergebung.
Woelcher aber das vergossen blut Christi / als ein blut des newen testamentes empfacht / der empfacht es geystlich / mitt seinem hertzen am Creütz / und nicht auß dem Kelch leyblich mit seynem munde
Woelcher aber das blut Christi leyblich empfacht / der empfacht es nicht zu vergebung seyner sünden / auch nit als ein new testament / Sonder als einen leyblichen tranck.
Darumb wirdt er an dem blut Chrsiti schuldig / so offt er auß dem Kelch des herren trinckt / inn der meynung / das er das blut Christi leyblich trincken will / denn er wider spricht disem wort / das des herren blut ein blutt des Newen Testamentes ist / in vergebung der sünden am Creütz vergossen.
In solchem unglauben / fueren uns die Newe Baepste / unn der Diebold Billikan / ist sonderlich verschmitzt und bereyt / ein solche narrerey und muessigkeit des leybs und bluts Christi zu machen / Aber woelcher saelig will werden / der bitt gott denn jr alle bedürfft warlich grosser bit und hilff gotes. Seytemal wir sehen / das der teuffel in newen Korrecken steet / unn understeet sich die sehenden blenden.
Unsere newe Baepste seynd nicht gnuegig an dem übel das sy das herren blut zu einem gemeynen blut machen / das blut des newen testamentes zu einem blut des Alten testamentes unnd das blut der geystlichen besprengung unnd geystlicher reynigkeit / zu einem blut leyblicher besprengung / und leyblicher reynigkeit machen / Neyn / denn sy woellen mitt jrem irrtumb fürt faren / und uns das blut Chrsiti nicht allein leyblich zu trincken geben / sonder darüber / arme / ellende / lausige sündige und unglaubige pfaffen setzen / als mitler des newen testamentes / und des bluts des newen testamentes / auf das sy sich ye an dem blut Christi genugsam versündigen.
Denn sy schreyben predigen und singen / das ein armer / betruebter / und unglaubiger pfaff / inn krafft der wort Christi / (woelche sy nit zeygen moegen) das blut Christi in jrem kelch oder Sacremanet dem volck Gottes / Als ein blut des newen testamentes koennen geben / Darumb muß ich jn jren unglauben zeygen / unnd sag also.
Ist das blut Christi das ein priester jm / oder einem andern gibt / leyblich zu trincken / nit ein tranck zu der gerechtigkeyt / So ist das kostlich blutt Christi inn der pfaffen Kelch / kein blut des newen testamentes / denn es den durst nach der gerechtigkeit nit leschet / das ist / es ist nicht das blut / das sünde vergibt Ro. 3. Unn fürter so kan es den kelch der newen Baepsten zu keinem newen testament machen / denn solchs blut selbs kein blut des newen testamentes ist / noch ein blut des newen testamentes seyn mag / Derwegen hette ich mit jnen nicht zu thun / und sy widerumb kündten durch jr blut nichts erstreytten / das der Kelch ein new testament sey / durch jr erdichtes blut / das in jrem Kelch seyn soll.
Ist aber das blut Christi in jrem Kelch ein blut des newen testamentes (als Luther ein mal setzet / aber das annder mal leucket / zeytten also / zeytten anderst / wie seyn buch forne also hinden anderst schreybt) / Ist aber dz blut Christi ein blut ein blut des newen testamentes / in der pfaffen kelch / unn dz ware das unsere schoene / newe wort reiche gezierte pfaffen / dz blut Christi künden zu trincken geben / So wirdt folgen / das des herren vergossen blut am Creütz / kein blutt des newen testamentes were / und ds die arme Eselltreyber / und die lustgreber und die gotlosen pfaffen / die geferbte greber mitler unn zubereyter weren / des Newen Testamentes? Das wurd ye ein schoene figur / unnd also muß Esaias liegen / der von Christo schreybet / das er seer hoch und fürtreflich werde Esa. 52. 11. 9. und Paulus mueßt auch liegen / der Christo den fürgang gibt in allen dingen Colosse. 1.
Das aber das volck / das die sündige pfaffen / priester und mitler des newen testamentes weren / wenn sy das blut Christi künden geben / zu einem blut des newen testamentes / das findt man in der Epistel zu den Heb. 9. und 10. auch auß andern buechern / unnd ich behalt mir das zuvor / das ein ding ist im grund / wenn ich sage / Christus besprengt die glaubige mit seynem blut / oder also / Christus drencket die glaubigen / mit seynem blut / das hastu Heb. 9. unnd 10. Johan. 6. Thun die augen auf / so wirstu das finden / oder setz also. Das blutt Christi ist ein blut des newen ttestamentes / oder ein blutt unser erloseung Ephesi. 1. Das ist eins / das ander / woelcher das blut geben kan / oder uns mit sprengen kan / der ist ein mittler des newen testamentes.
Das letste soll ich beweysen / unnd thun es gern / denn das seynd helle wort / das Christus Jhesus durch seyn eiges blut auff einmal eingangen ist / in seynen Tabernackel / woelcher von Gott / unnd nicht von menschen henden ist gemacht / der da ist der hymel Hebre. 9. Und sitzt nu an der gerechten gottes / und wartet biß seyne feynde zum schemel seyner fuessen gelegt werden Hebre. 2. unnd 10. Item durch seyn eygen blut ist der hoch priester Christus Jesus eingangen in das heilige Heb. 9. Das faß eben / denn da hoereste das Christus durch seyn eygen blut inn seyn heylige und goetliche hütten ist gegangen / das Christus durch seyn außgegossen blut ein mitler unnd zubereytter des newen testamentes ist worden / das steet Hebre. 9.
Das Christo als dem aller hoechsten priester / gebürdt seyn volck mit seynem eygen blutt zu besprengen / hastu Hebre. 9. Es was von noetten das die hymelische ding durchs opffer / und vergossen blut besprengt / und gereynigt wurden. Item das blutt Christi hatt unser gewissen gereynigt Hebre. am 9. Es besprengt unsere hertzen Hebre. 10. Item Hebre. 12. hastu beyde den mittler Jhesum / unnd die besprengung des bluttts Christi Hebre. 13. Christus heyliget seyn volck durch sein blut.
Auß disen geschrifften volgt / Das einem ding und einem ampt zu steet / das blut Christi geben / unnd den durchs blut Christi reynigen / dem mans blut gibt. Denn das blutt Christi ist von seyner art unnd krafft Gottes ein blut geystlicher besprengung / unnd heyligkeit / das aber ist allen Pfaffen unmüglich durchs blutt Christi den aller geringsten heyligen / denn wa die pfaffen das kündten / so weren sy Christo gleych und unsere saeligmacher.
Aber dennocht setzt der New Bapst mitler des newen testamentes / und Testatores / wenn er spricht / das die pfaffen des herren blutt in jrem Kelch den leyen geben / Ist aber das nicht ein grosse schmach / unnd verachtung des blutts Christi? Seytemal Luther das blutt Christi so gering achtet / daß ein pfaff geben kan zu einem tranck / Ist es nicht ein ellendt ding / das wir hoeren muessen / das Luther dem aller hoechsten priester solche schnoede und nyderige pfaffen vergleycht / und an seyne seytten stellet? unnd der eingang (der ein mal zu eyner ewigen unn volkomlichen erloesung / durchs blut Christi geschehen ist) so offt an einem tag darf vernewen / Das heysset eygentlich das blutt des Newen Testamentes versprechen / und mit fuessen tretten Hebre. 10.
Luther schreybt grosse buecher wider das opffer der Pfaffen das sy sich verlauffen in der Mess und also sprechen / wir opfferen Christum / und schreybt wie sy Gott lestern / das leyden / und das opffer Christi vernichtigen / Er will aber nicht sehen / das er die wurtzel des pfaeffischen irrtumbs behalt / darauff unnd darauß schreybt / unnd das er das blut des newen testamentes darauß schreybt / und das er das blut des newen testamentes gleych so grewlich verspricht / veracht / unn lesteret / als die Alten Papisten das opffer Christi versprechen.
Ist das nicht / das Luther arme sünder zu priester setzet / des blutts Christi? Also das er an eynem end also schreybt / Das blut Christi auß dem Kelch getruncken reyniget den sünder / und sagt / das die pfafen das selb blut reychen und geben? heisset das nicht das priesterthumb Christi lesteren? heisset das nicht das blutt des Creützes versprechen? Als wer es nicht krefftig und reych / gnugsam zu einer ewigen erloesung? was wirt volgen? das Christus nicht ein eyniger mitler ist / des Newen Testamentes / das wir vil mittler haben / Nemlich kretzigte gottlose pfaffen / das des herren blutt am Creütz nit das blut ist unser besprengung / unser gerechtigkeit / und unsers lebens.
Denn ist das blut in der pfaffen Kelch / das blut unser besprengung / oder unser gerechtigkeit / oder das blut unser vergebung der sünden / so hat Christus seyn blut am Creütz (durch den heyligen geyst außgegossen / unnd geopffert) umb sunst außgegossen und geopffert Gala. 3.
Dise und der gleychen verachtungen des bluts (am Creütz vergossen) seynd ye so arg schedlich und schendtlich / als der Alten Papisten narrheit / die den leyb unnd das blutt Christi zu ainem gedechtnuß opfferen / wider woelliche der Billikan grymmlich schreytt und schreybt.
Von unserm priestertumb:
Das aber wirt weder den Alten noch den newen Baepsten hilfflich seyn / das wir alle priester seynd durch Christum geworden / Als geschriben / Du hast uns vor got Priester gemachet Apocalipsi. 5. 1. Petri. 2. Wenn das ist nicht auff die meynung geredt / das wir das fleysch und das blut aufs new opffern moegen / oder ds wir uns des leybs / unnd des blutts Christi mechtig machten / als die thun / die des herren leyb und blut durch jr Sacrament jrem volcke darreychen / unnd geben / denn dise machte steet dem aller hoechsten priester Jesu Christo allein zu / unnd keynem meer. Wenn wir unns solcher machte anmaßten / So fielen wir von unserm priestertumb / das ist von Christo durch den unglauben / dieweyl wir wider den priester / wider seyn opffer / unnd wider seyn blutt sündigten / wider den priester / das er mer sterben mueßt / Darumb wer auch seyn ampt nit besser / denn des Aarons Heb. 8. Wider das opffer Christi / das nicht volkomlich gewest wer auf ein mal / ein ewige erloesung zu geben. Wider das blut das seyn vergiessung / nit ewigklich zu der erloseung wircken kund.
Aber also seynd wir priester worden durch Christum / wir hetten keinen zugang zu got / wir waren hessig / wir stuncken von sünden etc. dorfften gar nit für gott tretten / und da kam Christus der priester und opffert seynen leyb / und vergossen blutt durch den heyligen geyst am Creütz / unnd besprengt unnsere gewissen / und reyniget uns von boesen wercken / zu dienen für gott Hebre. 9. Und gab unns einen zugang zu Gott / Entname uns den zorrn Gottes / und setzt uns inn die lieben gottes / macht uns unbefleckt und unstraeflich / das wir Gott durch jn opffern künden / ein opffer des lobs / die frücht unnser lippen / die gott bekennen Heb. 10. Das wir gott unsere leyb / leyden / leben / und geyster opfferen kündten Roma. 12. Der wir vor keins vermochten / also seynd wir Priester durch Christum.
Das priesterthumb haben wir durch den glauben / unnd auß dem herlichen erkanntnuß des Priesterthumbs / des opffers und des bluts Christi / One glauben / und ausserhalb der erkanntnuß Christi hetten wir deren keyns / Aber durch unseren glauben vermoegen wir / wider das opffer Christi widerumb opfferen / noch seynen leyb zu einer speyß geben / des gleychen / wider das blut Christi auffs newe widerumb gyessen / noch zu einem tranck geben: Darumb doerffen sich unser pfaffen der grossen sachen des priestertumbs Christi nit understeen sy moegen wol dsa opffer / den leyb und das blut Christi bleyben lassen / als geopffert ist.
Also haben wir / das Luther durch seyne leere (so er schreibt er koenn das blut Christi leyblich zu trincken geben / in seynem Kelch) sich und seyne nachfolger an die seytten Christi setzen / und woellen sich mitler des Newen testamentes machen / dem obersten priester gleych seyn / ein gleych ampt haben / machte haben / den leyb und das blut Christi außzuteylen / Auß dem blut des Newen testamentes / ein blut des alten testamentes machen / und auß dem blut unserer geystlichen besprengung ein blut und blutt der leyblichen besprengung / das ein grosse grewliche sünd ist / Nemlich ein widerchristliche leere / wider das blut des Creützes / unn ein straff oder verachtung des newen testamentes.
Es wirt Luthern auch nicht entschuldigen / ob er mit dem scheyn anders schreybt / all dieweyl die boese wurtzel seiner lere bleybt / das er vil von wort ruemet und spricht / das wort thuts und mir thuns in dem wort / des kundt des kundt der teuffel auch also ruemen / so es am tag ligt / dz sich Luther des worts gottes ruembt / das er nicht hatt / und nit auslegen kan. Luther hat nit ein silben in der schrifft die anzaig geb / das das blutt Christi im kelch / ein blut des newen testamentes sey / Darnach hat er vil weniger in der geschrifft / das der Kelch ein new testament sey / durchs blut Christi / das im kelch kelch seyn / als er sagt / und hat noch weniger anzeyg in der geschrifft / das ein pfaff das blut Christi heraber vom himel in den kelch bringen und darnach geben kan / als ein blut des testamentes.
Durch dise gründe (des glauben) ist es wol erweyßt / das der Kelch nicht ein new Testament ist / durchs blut das darinnen seyn soll.
Sonder durchs blut des Creützes / durchs blutt das Christus der priester außgegossen hatt / und es ist gleych so vil gesagt / der kelch ist ein new testament im blut / als das / in dem todt ist / der Kelch ein new testament / denn der todt Christi gehoert zu dem newen testament / gleych wie das außgegossen blut Christi / das wirdt dir das 9. Ca. in Hebreis kund machen und die andern Apostel so vom todt unnd bluttvergiessen schreyben.
Nu so wenig das folgen wirt / das der todt Christi in dem kelch seyn mueßt / wenns geschriben wer / offentlich als heymlich / yedoch krefftigklich / ist geschriben / Der kelch das New testament in meinem todt.
Darumb schleüsset jhens auch nicht das Luther will / das das blut im kelch leyblich seyn muß / wenn der kelch ein new testament ist im blutt / oder durchs blutt. Syhe wir seynd ein volck gottes / und ein volck des Newen testamentes / durchs blutt oder inn dem blut Christi / volgt aber darumb / das / das das blut Christi in uns leyblich seyn muß? ey neyn / wir haben den glauben / und der Kelch wirdt von uns / in dem gedechtnuß des vergossen blutts Christi / gebraucht zu einem trinckgeschirr / darumb ist der Kelch durchs blut ein new testament.
Nun lasset uns doch lugen / ob dem Luther diser text / der Kelch das new testament in meinem blut / etwas dienen moeg. lasset uns doch disen text hin und her legen / außfalten / das hinderst zu forderst / dz innerst herausser keren / unn versuchen ob doch der Luther einen grund hab / seyner leere / die er auff disen grund gebauwen hatt.
Lassen wir den text ligen wie er lygt / und besteen also / der Kelch das new testament in meynem blutt / was volgt? das des herren blut leyblich im kelch ist? wa hastu schrifft? Antwurstu / alhie / Wie laut sy? nicht also? inn dem blut / inn dem blut? Nichte? ey so wirdestu nicht darauß leesen / denn das der kelch ist im blut / duncket dich das nerrisch lautten / und wider unser synnen / vernunnft / unn glauben lauten? Solt du wissen das dein außgeflochter verstand / vil nerrischer laut / schrifftloser / blosser / und ellender ist.
Denn er hatt alle die gebrechen / die diser verstand hat / der Kelch ist im blut leyblich / und über dise gebrechen / gebricht jm schrifft / oder schrifftliche vermutung / Du soltest leesen der kelch in dem blut / so lysestu das selb widersynnisch / unn wider die geschrifft also / das blut ist dem kelch leyblich / Bin ich in deiner vernunfft unsynnig / das ich sag / der kelch ist leyblich in dem blut Christi / Darumb ist er ein new testament / so bist du unsynniger in unserm verstand / wenn du sprichst / der kelch ist ein new testament in dem blut / das leyblich im Kelch ist / denn dich verlaßt dise geschrifft / und setzt / nach dem buchstaben / den andern verstand / den nyemandt annymbt.
Lege den text also / das new testament in dem blutt ist der kelch / volgt nicht abermals / der synn unnd verstand / den kein mensch unn kein kirchen ye angenommen hat / nemlich diser / der Kelch ist im blut: das aber wirdestu wol mercken / wenn du also die wort samlest / das New Testament ist inn dem blutt Christi. Der Kelch ist das New Testament / Darumb ist der Kelch im blutt Christi.
Wende die selbig rede also / in dem blut das new testament der Kelch / was aber wirdest du darauß schoepffen? das: das new testament ist im blutt / der Kelch ist im blutt / Denn der kelch ist ein new testament im blut: volgt das nicht? nichte? volgt? ey so sihestu das dir dise helle schrifft deinen grund umm würfft / und dsa blut auß dem kelch nymbt / wa nu ist die helle Sonne? Ist sy verblichen? ist sy finster worden? wa ist die donner axt? Ich meyn sy sey ins Luthers lere unn trew gefallen / unnd hab grund und baw in einen hauffen geschlagen / und er wardte das sy jm nicht auff seynen kopff fall / solliche wetter verhengt gott / wann man undanckbar seyn will / Da wirdt der Billikan new blut außhacken / und ein blut erdichten / unnd in seynen Kelch bringen / auß einer newen Byblien das wider ein blutt des Newen Testamentes seyn / wider ein blut das zu ettwas nutz ist / Dann er will nit leyden das man also schleüßt / das blutt ist / durch dise unnd anndere schrifften nicht in dem kelch / darumb ist es nicht drinnen / wiewol er kein geschrift fürlegt / das des herren blut in dem kelch ist.
Ich hab anfengklich die gnad Creützes gepredigt / die selbe haben etliche leyen so wol eingenommen / dz sy drauß schliessen / Christus mer jn dem Sacrament kein nutz / Noch diß schützerey (das die sonne alle ende scheyn / und Christus all enden nutz sey / fragten sy nichts / denn sy wißten von dem nutz des leyden Christi zu reden) Da solten unnsere Papisten sagen / was der leyb und das blut Christi im Sacrament schaffen / wa zu sy den entpfahern nutz seynd / So thun sy das so unbestendigklich / dz yederman schier anfacht zu zweyffeln / Ob Christus in dem Sacrament sey / Das solten nu unsere Papisten auch erweysen / das Christus in jrem Sacrament / Aber was sy thun dz scheynt auß unser geschrift wol / die wir yetzt handlen / wenns mit schelten / lesteren / fluchen / verfluchen / verbanden / unn dem teuffel geben / wer außgericht / so hetten sy jre sach bereyt erlangt / denn ich wolt jnen ungern auff jr spoetterey antwurten.
Das beger ich aber / das sy mich mit klarer / heller / und gewiser schrifft leeren / das / wie / und warumb Christus im Sacrament sey / wenn sy das theten / so wolt ich mich gern lassen weysen / so geren das man mercken sollt / das ich on schellten volgen wolt.
Was aber soll ich thun? Ich? der mitt obgemelter schrifft als mitt einer donner axt werd angegriffen / dem Teuffel zu geeygt? Ich?`der ich doch anzeyg / dz dise geschrifft / Der kelch das New Testament etc. Das blut auß dem Kelch bringt unn einen verstand gibt / woelchen kein Bapst hat angenommen? was soll ich thun? Ich weyß dise nott nyemandt denn allein gott zu klagen.
Das aber diser text / Der Kelch das new testament etc. das blutt nicht im Kelch erhalt / ist auff zwu weyß angezeygt / Ich will den text auffs dritt mal wenden unnd keren / also / Der Kelch ist dein blutt das New Testament / was volgt? das: das blutt ist dein Kelch? Neyn? denn das mueßte auch volgen / das blutt Christi ist inn dem Kelch ein New Testament / oder das blut ist durch den Kelch ein New testament das wurd zu mal wol lautten / das New Testament Christi / zu lesteren / wiewol des Luthers meynung ddarnach ringet / wenns jm geling / So bleybt abermals der verstandt / Der Kelch ist im blutt / versteet leyblich / denn die Baepst woellens blutt Christi leyblich inn Kelch haben / das aber nemend die Baepst nitt an / so nemen wir von droewmen noch weniger an.
Ich fürcht die Baepst werden jren stand verlieren / wie seer sy zürnen / Bochen und schreyben / verfluchen / vermaledeyen.
Auff disen Artickel muß ich den Christen zu erkennen geben / das das blut Christi ein warhafftig tranck ist Johan. 6. Den selben tranck soll kein Christ leyblich trincken / das ist / mit maul unnd bauch / denn also wer das blutt Christi keyn warhafftiger tranck / Sonder mitt dem hertzen im glauben / woelcher das blutt Christi am Creütz vergossen wol erkennt / der trinckt wol / unnd seyn durst wirdt jm gelescht / wie Christus sagt / woelcher an mich glaubt / den wirdt nicht dürsten in ewigkeit Johan. 6.
Gern woelt ich wissen / nach was die gottfoerchtige durst haben / haben nicht durst nach der gerechtigkeit? was ist gerechtigkeit der gottfoerchtigen? ist es nicht der glaub und das erkenntnuß / das der die vile sünde abweschet. Esaie am 53. 1. Johan. 1.
Ist die vergebung der sünden nicht die saeligkeit / der glaubigen / laß die Paulum Romanos am 3. Antwurten / unnd Roma. am 8.
So muß das der grund der durstigen nach der gerechtigkeit seyn / das ettliche jre sünd fülen / unnd dürsten nach gewiser vergebung / denn Gott hatts jn offenbaret / das einer durch seyn blut vergiessen wurd / sichere vergebung der sünden geben reychlich / volkomlich / unn gnugsam mit volkomlicher sicherheit / und ewigen fryd Roma. 5. Der selbig ist der Messias / woelcher ist Jhesus von Nazareth / denn disen hatt gott versigelt / unn gesant Johan. 6. unn 9. Woelcher nu Jesum Christum erkennt / der findt in jm / das seyn blut / das recht blut ist / des newen testamentes / das für alle sünd ist vergossen / Darumb wirdt jm seyn durst ewigklich gestillt / denn er erkennt durch den glauben / Das Christus Jhesus von Nazareth / Gottes Sun ist / der seyn blutt / durch den heyligen geyst / inn vergebung der sünden / hat vergosssen / An dem selben er zu fryden / Er denckt nach keiner andern erloesung / unn thut jm wee / das etliche jre erloesung in anderen dingen / oder durch andere wege suchen / als die thun / die durchs blut im sacrament woellen saelig werden / denn durchs vergiessen am Creütz Christi / das ist / das / das / das Christus saget / woelcher an mich glaubt wirdt nicht mer dürsten / in ewigkeit / dürsten / Johan. 6.
Darumb muessen wir das vergossen blut Christi am Creütz vergossen erkennen / oder recht glauben / wenn das blut unser tranck seyn soll / denn Christus hatt seyn blutt am Creütz erhoecht / zu einem geystlichen tranck außgegossen / als er seyn fleysch erhoecht / am Creütz für das leben der welt geben hatt zu einer warhafftigen speyß Johan. 3.6. und 12.
Sollen wir aber das blut Christi am Creütz vergossen erkennen / wenns unser warhafftiger tranck ist / so muessen wir mit dem glauben unn im hertzen hertzu geen Heb. 10. Rom. 3. So muß unser inwendig mensch herzu kommen / und nit der eusserlich / ist das war? Ja es ist war / so ist das falsch erdicht und erlogen / das das blut Christi unser leyblicher tranck ist / das doch Luther leeret.
Da der Bapst strafft Christum / Christus sagt / Wir sollen im hertzen und glauben trincken / so spricht der Bapst / jr solt mit dem maul trincken / Christus spricht / jr solts vom vatter hoeren und leeren / unn also zu mir kommen / Luther spricht / jr solt mich hoeren / und zu dem blut im Kelch kommen / Christus spricht das seyn blut ein warhafftiger tranck sey / das ist ein tranck ewiger erloesung / des ewigen lebens / vor gott / denn es ist ein geystlicher tranck / aber Luther sagt / das blutt im Kelch ist kein warhafftiger tranck / und ist nicht ein tranck der erloesung / und des lebens vor gott / Sonder das blut Christi solt jr auß unserm Kelch leyblich trincken.
Das blut im kelch / ist ein blut eins newen testaments / wie wols kein sünd vergibt / noch ein geystlich leben gebürt / Es ist / ein gemeyn blut / dz Judas der verraeter Pylatus / Herodes / unn die morderische pfaffen trincken. Was aber kumbt drauß? Was? nicht das? das Christus unrecht gesagt hatt / das seyn blut ein warhafftiger tranck sey / des lebens? unnd das die warheit hab gelogen / woelche spricht / woellicher das blut trinckt / der bleybt in mir? Item der trinckt / der hat das ewig leben? und das auch Jhesus nicht gewißt hab was er geredt / da er spricht / Es kumbt nyemandts zu mir / denn der allein / woelchen mein vatter zeücht. Aber also schreybt Luther wider Christum / und nicht wider mich / und sonderlich schreybt er wider das blutt Christi / So er schreybt / das das blut Christi ein leyblicher / oder falscher / unnd Scariotischer tranck seyn koenn / denn das flüßlin quilt auß disem brunnen das blut Christi (in der Pfaffen kelch) ist ein leyblicher tranck inn woellichem Judas der verraetter Christi gemeynschafft hatt.
Disen brunnen aber hat Luther gefunden und außgegraben / darumb ist das gyftig wasser auch sein / das den grund des Creützes Christi versucht umbzuwaschen / aber er wirdt sich am herten Felß zerspalten / das glaubt mir / wir haben weder sand noch grieß / noch kieß / sondern lauttern herten unnd rechten Felß / das wisset und jr werdet es innen werden.
Wenn Luther keinen schaden sonst thet inn der Christenheit / so wer der warlich allein groß unnd erschrecklich / das er auß dem warhafftigen tranck / ein falschen tranck macht. Auß einem geystlichen tranck einen leyblichen. Auß einem tranck des lebens / einen tranck des todts / Auß einem tranck der außerwoelten / einen tranck der verdambten machet / Unn Christum straffet / der offentlich spricht / das seyn blutt ein warhafftiger tranck sey Johan. 6. und 1. Johan. 1. Woelcher spricht das jhenen kein gemeynschafft mitt den sünden haben / die gemeynschafft in dem blutt Christi haben / Unnd widerumb / das sy des bluts Christi nichts genyessen / die gemeynschafft haben mit sünden / Dartzu wolt ich wol ettwas auß dem 12. Capitel Johannis ruemen / so es noetig / es ist aber an der leere Christi an einem end / unnd Sant Johannis am anderen ort gnug / dem Luther seyn maul zu stopffen / als jm yetzt vor gott gestopfft ist / und bald mechtigklicher oder heftigklicher wirdt verstopfft werden.
Der Luther ist nun schon offenbar worden / das er anderst vom blut Christi schreybt denn die warheit / unn das blut Christi zu einem leyblichen / ungeystlichen / krafftlosen / und geystlosen tranck will machen / Dem herren Christo zu uneeren / seynem blutt zu schanden / darumb huettet euch vor seyner leere / sehet darauff / das euch seyn Rethoricken nicht verfuer / laßt euch das nicht einraunen / das Christus (Joan. 6.) nicht genugsam vom trincken seynes bluts geschriben hab.
Waret ewer und macht das blutt inn der pfaffen Kelch nicht zu einem blut des alten Testamentes / Als Luther thut ders leyblich zu trincken gibt / der dem blutt des Newen Testamentes wol den namen laßt im scheyn / Aber in der wurtzel unn in dem grund beraubt er das thewr / edel / kostlich / unn für uns vergossen blut aller wirdigkeit / Er nymbt dem blutt den geyst / die krafft / die machte / die volkomlicheit / den nutz und des Newen testaments namen / dartzu / zu seynem eygen schaden / unnd zu einem verdamnuß / aller der / die sich auff das thier / das er reytt setzen / Ich schreyb wie ichs verstehe / one wunsch das einer in gottes zoren fall / und weyß es nicht anderst / Und ich bitt gott taeglich seyn gnad / mich nicht anderst denn seyn warheit laß schreyben / unnd mirs offenbaren woell / so ich irret / Aber ye mer ich synn / tracht und denck / unnd ye fester und steters ich anhalt / mit bitten und flehen / ye mehr ich hynder die lüste des teuffels kumm / der den Christen / das eingeben hatt / das sy meynen behelff auß dem Sacramentlichen wesen Christi zu erholen / wenn sy den leyb unnd das blut Christi durchs Sacrament leyblich entpfahent.
Der vatter aller barmhertzigkeit / woell unns erleüchten / rechten grund leeren / unn in bestendigem fryd erhalten / Amen.
Luther hatt den glauben an Christum wider sich / so verlaßt jn alle geschrifft / was soll ich thun? was willt du thun lieber Christ? wir muessen bitten umb weyßheit und stercke.
Auß obgehabter rede ist lyederlich zu mercken / dz dise wort der Kelch das new testament in meynem blutt / woelches vergossen wirdt Luce. 22. Oder dise / Das ist mein blutt / woelchs ist des newen testamentes / das für vil vergossen wirt / in vergebung der sünden Mat. 26. Noettige wort seynd / die Christus hatt auß noetten geredt / auß vil ursachen. Zu dem ersten das Christus vor seynem ende / offentlich verkündigen mußt / das er der Messiach war / Das alle geschrifften Mosi / der propheten / die irrgent von einem Newen testament / unnd vom blut des newen Testamentes weyßgesagt hetten / in dem herren unn in seynem blut solten erfült werden / unn ein end erlangen.
Das war zu mal ein froelcihe und ein noettige predig / unnd verheysung / das war auch ein ampt über das mapt aller Propheten / und über das ampt Johannis des taeuffers / Denn der Taeuffer deüttet auff einen frembden / aber Christus deüttet auff sich / unnd auff seyn eygen blut / unnd sprach / das ist mein blut des newen testamentes / Und das jrs eben weßt / dz blut des newen testamentes blut ist / So sprich ich / Das vergossen wirdt für vil / zu vergebung der sünden. Hoerent jr das new testament / nemlich nemlich die vergebung der sünden.
So merck eben / das mein blut / das blut ist / das vergossen soll werden / umb vergebung der sünden.
In dem / das rechte warhafftige und volkomliche vergebung / durch mein blutt wurd geschehen / ist mein blutt des Newen Testamentes blutt / In woelchem die sünd / gar mitt einander werden vergeben / also / das gewissen der sünd vergeet / und gott der sünden gar nichts mehr dencken will.
Aber in dem das vergossen wirdt / ist es ein blut des testamentes / denn ein yegklichs blutt muß außgegossen unnd ins volck des Testamentes gesprengt werden / das ein blutt des Testamentes soll werden. Seytemal ein Testament one todt kein testament ist / Demnach muß das blut des Testamentes ein blut des todts seyn / als dz blutt Christi am Creütz gewest ist / Der ursach halben schreyben die Aposteln zu zeytten vom todt Christi / unnd zeytten vom bluttvergissen / Das ist ein dapffere unnd gnugsame ursach / Das Christus vor seynem ende / von seynem blutvergissen gesagt / das ein blut des mittlers were / des newen testamentes / das wurd vergossen werden / zu volkomlicher und ewiger vergebung der sünden / und also ein blut des newen testamentes werden.
Auß diser ursach volgt ein andere / das Christus solche rede / von seynem blut / derhalben gesagt / das wir weßten / wie der Kelch / des nachtmals ein new testament wurd werden / Nemlich denn / wenn Christus seyn blutt / zu vergebung der sünden hette vergossen / unnd seyn gemeyn zusamen kaeme / und auß dem Kelch inn rechtem gedechtnuß / des vergossen bluts truncke / Als Paulus zu den Corinther schreybt 1. Cor. 11. Mitt hellen wortten also / das solt jr thun (so offt jr trincken werdet) in meinem gedechtnuß thun / Paulus sagt bald darvor / das der Kelch ein new testament sey / in dem blut Christi das galt auch so vil bey paulo ein New Testament in meinem blut / Als wer die annder Clausel daran gesetzt / die also lautt das vergossen wirdt / inn vergebung der sünden (woelche die andern Evangelisten / uns zu groesserm unnd gewiserm verstand / auß getruckt haben) denn wir sehen alle / was Paulus ein New Testament heyßt Hebre. 9. 10. 12. 13. Warumb das blut Christi ein blut des newen testamentes ist / nemlich von wegen der vergebung / das bey jm genug ist geschriben / das blut Christi ist ein blutt des newen testamentes / und also vil ist gesagt / als das das blutt Christi must vergossen werden / umb volkomliche vergebung der sünden / des volck Christi unn gotes / Das sicht yederman / zu den Hebreern 8. 9. 10. Also stymbt der namen Christi mitt dem todt Christi Matth. 3. Philip. 2. Luce. vlti.
Darumb ist der Kelch ein New Testament durchs blutt oder in dem blut des Newen testamentes / Das wir inn dem gedechtnuß des gestorbenen Christi / auß dem Kelch trincken der seyn blut für uns hat vergossen.
Luther darff mir auff legen / als hett ich geschriben / das man solche herliche unn noetige wort / vom blut moecht aussen lassen / Es sey aber von mir fern / Aber dem Luther moechts dienen / wenn wir solche wort under ein banck steckten / Mir unn den glaubigen an Christum wurd das dienen / das wir solche wort des herren wol versuchen / und jren inhalt begreyffen.
Denn wir greyffens schier / das der Kelch / des herren / ein Kelch des newen testamentes ist / durchs blutt des Creützes woelchs auß dem leyb Christi / der am Creütz hienge / fluß. Wenn das selbig blut ist das blut des newen testamentes / Ist aber der Kelch durch das blut des Creützes ein New testament / Ey so ist der Kelch kein New testament durch das blutt das in jm seyn soll / denn wenn gleych das blut Christi / in dem kelch die zeyt des nachtmals wer gewest / als inn dem leyb Christi war / So wer der Kelch dennocht durchs selb unvergossen blut / kein New testament gewest / Seytemal die art / und eygenschafft / des bluts des newen testamentes / das in sich hat das vergossen sey / Als Christus seyn blut das vergiessen wolt in vergebung der sünden.
Wenn das blut (woelches leybllich in dem Kelch sein soll) dem Kelch durchs selbs leyblich wesen / zu einem newen testament macht / so weren die waffen des leydens Christi gewiß ein new testament worden / die geyßlen / die Kron / das speer das Creütz / die erden / die negell / an woelchen das blut Christi leyblich und sichtigklich hieng oder klebet / Aber wer spricht das alle dise ding / New Testament seynd? unnd obs eyner sagt so mueßt ers mitt geschrifften erstreytten / wenn wir jm glauben solten / So aber dise ding / nicht das new testament genennt seyn / Woelcher kan besteen / Wenn er den Kelch des herren / drumb will ein testament nennen / das des herren blut leyblich drinnen seyn soll?
Nennen wir doch die heylig schrifft das New Testament derhalben das sy von dem Newen Testament / das ist / vom todt und blutvergiessen / bezeügt / und das todts gedechtnuß helt / und nicht derhalben / das der todt / unnd das vergossen blut / oder Christus selb leyblich drinnen ist / warumb nicht / auch des herren Kelch / woelchen der herr zu seynem gedechtnuß fürgesetzt hat / Darauß zu trincken.
Das vergossen blutt am Creütz / ist ein blutt des Newen testamentes / drumb das Christus seyn blut durch den heyligen geyst / für unns unnd unsere sünd am Creütz vergossen / unn geopffert hat Hebre. 9. Dahyn muessen wir unser gedechtnuß richten / wer lang denckt / und die krafft des Creützes nit erdenckt / der denckt nicht des / das er dencken soll / oder wie er dencken soll / Dieweyl Christus deütlich saget / das für euch vergossen wirdt / Derwegen wirt einer am blut Christi schuldig / so oft er auß dem kelch des herren trinckt / on gedechtnuß des vergossen bluts Christi / unn es ist sonst alles dencken verloren / das du hast / wenn du ein solchs gedechtnuß nitt hast.
Auß diser rede Christi volgt auch / das sy narren seynd / die des herren Nachtmal ein new testament nennen / sonderlich die jhene / die es drumb ein New Testament heyssen / das jn Christus in dem erdichten Sacrament / sünd vergebn soll / oder dz die kraft der vergebung im sacrament sey etc. Dann diser grund ist erdicht und erlogen / unnd wenn jn gleych ein Engel setzt.
Vergebung der sünden ist am Creütz / Christus hat am holtz unsere sünd getragen / abgeweschen / und vergolten 1. Pet. 2. Esa. 53. Col. 1. Derhalben beliegen sy den gecreützigten Christum / die das nachtmal des herren ein new testament heissen umb vergebung willen der sünden / unn sy zerbrechen die kraft des Creützes Christi / an woelchem allein / und gnugsam vergebung ist aller sünden / Dises irrtumbs aber ist der Luther ein meyster / woelcher auch vil lewt beschedigt / unnd das leyden oder den todt Christi / unnd die helft / oder den halben teyl fruchtloß macht.
Damit aber Luther seyner leere / ein farb anstreycht / unnd nicht gesehen werd / das er thun / was er thut / spricht er / Der Kelch ist ein new testament / umb vergebung willen der sünden / denn die vergebung ist drinn bescheyden.
Das ist ein farb unnd ein schrifftloser deckel / Ists aber nit ein schoene farb? gleysset sy nicht wol? Hett Luther schrifft drauff gesetzt / wer kündt jm nicht glauben? Muß aber dann Luther ye die narren am Affenstrick füren? Oder ist dise lesterung des bluts / des Creütz / aller der menschen / unnd nicht auch Gottes? hetten wir die rede des herren / nicht vom blutt des Newen Testaments / was woellten wir dargegen setzen? Wie gut hets der Luther? was mueßt ich hoeren?
Aber got lob / wir haben des herren wort / das hell unn liecht unn mechtig ist / disen mantel auf zu decken / unn den versprecher des Creützes Christi offenbar anzuzeygen / Denn Christus spricht also / der Kelch das New testament in meinem blutt woelches vergossen wirt für vil etc. Her da klingen dir nit bayde oren? ey wie ssausen sy? Ich meyn diser spruch zerbrech dem Luther seinen fund? Nit? wenn denn? warumb hat Christus nit gesagt / der Kelch das New testament in meinem blut / inn woelchem die vergebung der sünden bescheyden ist? Antwurt mer: ists gnug das drumb der Kelch ein new testament ist / das die vergebung drinnen ist bescheyden (das noch unerweyßt ist) Warumb spricht dann Christus / das blutt das vergossen wirdt? und nicht umb sonst / sonder für uns / in vergebung der sünden vergossen wirdt?
Ist aber das war / das der Kelch ein New testament ist / in dem blut das vergossen ist für uns inn vergebung / So ist das ander erlogen / das der Kelch ein new testament sey / umm der bescheydung willen der sünden / Denn die bescheydung ist krafftloß / unnd kein Testament / Aber die vergiessung ist krefftig / testamentlich / und befestiget / Will nut Luther / auff seyner schrifft beharren / und halten / das Christus durch sein vergossen blut / vergebung der sünden erworben hab / so muß er auch bekennen / Das der Kelch ein new testament sey / inn der erworben vergebung der sünden / Dieweyl Christus sagt Das seyn blutt ein blutt des newen testamentes sey / das solt vergossen werden in vergebung der sünden / Aber also ist das ander gestrafft / das Luther spricht (der Kelch sey ein New testament) drumb das Christus sünde darinnen bescheyden hatt. Syhestu nu Luther / wie gar ich dise wort nicht absünder: wie sy dir deinen baw inn hauffen schlahen? wie sy dein gewelb zerscheytern / unn zermalmen? wie sy dir das blutt auß deinem Kelch nemen?
Das ist einer auß denen aller sterckesten Kriegßknechten des Luthers / der mit seynem eygen schwerdt nicht allein nydergeschlagen / sonder aller seyner hab beraubt ist.
Ich radte euch liebe brueder / das jr ewere augen auffsperret / Gott umb weyßheit bittent / den geschrifften wol nach zu synnen / denn jr sehet / wie die geschrifft anfengklich einen scheyn der Baepsten irrtumb zu gründen / nur derhalben hat das sy einer gebraucht / den jr für einen Propheten thut achten / aber wenn jr recht in die geschrifft sehet / so findt jr nicht den reynen Felß / ein scharpffs schwert / und ein lestigen hammer / der des newen Bapsts spützfindigkeit zu boden schlecht und zerknürst.
Woelcher nun des herren nachtmal ein New Testament nennet / umb vergebung willen der sünden / die krefftig drinn soll seyn / der thut dem newen testament Christi gewalt / und ist ein feynd des Creütz Christi / das wisset eben / die urach ist oben anzeygt.
Nun mercke was auß disem fund entspringt / der Kelch ist ein new testament in dem blut das drinnen soll seyn / Erstlich das das blut in dem Kelch ist für uns vergossen / unnd so offt ist vergossen / so auff das blutt Christi / den Kelch ein new testament machet? denn das bit die geschrifft wa das blut des newen testamentes leyblich ist / das ist vergiessung des bluts Hebre. 9. Darauß volgt / das die pfaffen das blut Christi für uns geben / als sy uns das blut Christi zu trincken geben denn es ist ein geben / und blut für uns / unnd für unsere sünd und für das leben der welt / darumb wer es gibt / der muß dz geben das jm anhangt.
Zu dem andern / das dz blut Christi aufs new sünd vergeb darzu werden sy neyn sagen / mit dem mund / und ja mitt der wurtzel jres irrtumbs. Darauß fleüßt für das dritte / das die pfaffen das blutt Christi / So offt opfferen / so offt sy es den lewten geben zu einem tranck / Darumb seynd die newe Baepste ye so arg und boeße / als die Alten Papisten / des beruff ich mich auff den grund des 9. und 10. Capitels Hebreis.
Zu dem vierdten volgt / Das sy mitler seyn woellen / des Newen testamentes.
Zu dem Fünfften / das Christus offt sterben muß / denn war die vernewerung des testamentes ist / da ist die vernewerung des todts Hebre. 9.
Zu dem Sechsten / das der todt unnd das vergossen blutt Christi kein todt unnd kein blut des newen testament / ye gewest seynd Hebre. 9.
Zu dem Sybenden / Das Christus todt / opffer / und blutt unvolkomlich.
Das alles fleüßt auß dem irrthumb / Der Baepsten die zu gleych frumm seynd / unnd das alles kan ein verstendiger auß den worten Christi (ob erzelt) wol zu nicht machen / sonderlich durch dise wort / Das ist mein blutt / des Newen Testaments / woelchs für vil vergossen wirt / in vergebung der sünden / der Kelch das new testament inn meinem blut des vergossen wirdt für euch / Lieben brueder lassent unns nitt kurtzweylen mitt der geschrifft / wider das New testament / denn woelcher das opffer / und das blut / und testament Christi verachten / oder nicht achten / die haben kein erloesung.
Ich hab vor disem schreyben gemeldt / das ein yegklicher will unn zusag / oder verheyssung gottes / ein Testament moeg genennt werden / Als die zusag Abrahe gethon Gala. 3. Und die Juden des testaments kinder Acto. 3. Unn dise zusag / Der leyb wirdt für euch gegeben / ein testament seyn koenn / Darumb hab ich yetzunder nicht ferner woellen außfalten.
Aus dem Original abgeschrieben