Markus Hauser - Blicke in die Ewigkeit - 14

Markus Hauser - Blicke in die Ewigkeit - 14

Lichtherrlichkeit

Von oben her muss Licht uns zukommen, sonst ist Erstarrung unausweichlich der Erdenbürger Los. Das natürliche Licht für den Äusseren und auch das geistliche Licht für den Inneren muss von oben her uns zuströmen. Wie abhängig ist doch die Erde und wie abhängig sind doch ihre Bewohner! Dunkel, lichtlos, kalt und grob ist diese Welt. Was wäre unser Los, wenn nicht von oben her Hilfe uns zuteil würde? Ohne das Licht, wäre es bald aus mit dem Leben; alles was nur irgend wie Leben zeigt, müsste erstarren. Licht ist Leben, weckt und bringt Leben. Gott hat der Erde eine Sonne geschenkt, um diese darf sie sich beständig bewegen: Die Lebensverhältnisse der Erde liegen in ihrem Verhältnis zur Sonne. Hier ist ihr Lichtquell.

Licht muss auch unserem inneren Menschen von oben herab zuteile werden, er ist und bleibt sonst im Dunkel, in der Finsternis. Wie in höheren Regionen Sonnen ihre Bahnen wandeln und wie dort ein ewiger, ununterbrochener Tag waltet, so ist auch das Licht des Lebens, das lebendige Licht, das Licht, das den Sonnen ihr Dasein bereitete, nämlich Jesus Christus, der Herr in den Himmels Herrlichkeit. Er thront in der Höhe und im Heiligtum und Er wandelt unter Seinen Gemeinden, dass Er Licht, wahres lebensvolles Licht verbreite. Jesus ist der Himmel Licht und Er ist auch das Licht der Welt. Wie die Erde um die Sonne, so soll unsere Innerlichkeit um den Herrn sich bewegen. Hier ist des Lichtes und des Lebens Quelle. Wenn unsere innere Welt dieses Licht entbehrt, so ist sie finster, kalt. öde, leblos. Die Lebensverhältnisse der Menschen liegen in ihrem Verhältnis zum Herrn. Wie eine Blume sich der Sonne erschliesst, so sollen unserer Herzen dem Weltheiland, der Lebenssonne sich erschliessen. Ja, sein Licht und Seine Liebe vermögen Leben hervor zu bringen, Seine Strahlen können das Innerste des Geistes öffnen und immer wundervollerem Wirkungen des Lichts zugänglich machen. Eine neue Welt erblüht, wo Jesus hinein scheinen darf in innere der Seele. Er ist das Licht und das Leben der Menschen. In Seinem Lichte sehen wir das Licht.

Eine heilige Lichtseele sollte den alternden Leib bewohnen, beleben, beherrschen, eine Seele, die im Urquell des Lichtes ruht, die vom Lichte durchdrungen, umschlossen und bestrahlt ist. Das innere Leben gibt dem äusseren seine Wert. Wo Leben von Gott eine Seele umschliesst, da nimmt der Mensch eine ganz andere Stellung zur Welt ein. Alles schaut er mit neunen Augen an, er hat nun erst das rechte Verständnis für die Dinge, die ihn umgeben. Wenn wir um den Schöpfer selbst kreisen, wenn Er unseres Lebens Licht geworden ist, so erscheint uns Seine Schöpfung in neuer lichter Gestalt. „In Ihm leben, weben und sind wir“, sagt Paulus. Ist Jesus um uns, in uns, über uns, so wandeln wir im Lichte. Der Verstand ist jetzt nicht mehr verfinstert, wir lieben und verrichten nicht mehr Werke der Finsternis, wir denken und reden nicht mehr als umnebelte und von Weltliebe und Weltlust eingenommenen Kreaturen. Die Liebe Gottes ist in uns, wir wissen uns von Jesus erkannt; darum lieben wir nicht mehr die Welt, noch was in der Welt ist, wir hangen nicht mehr an der verdorbenen, durch den Sündenfall zersetzten Schöpfung; nicht mehr auf sie, sondern auf den Herrn allein geht nun der Sinn. Der Gott der Liebe wird geliebt von der Lichtseele, von der Seele, die um das Licht sich bewegt. Entfaltet sich nicht ein ganz neues, ein wahrhaftes Leben, wenn Gott in uns und wenn wir in Gott sind?

Nun hat die Ewigkeit ihre Schauer verloren, sie ist uns nicht mehr eine Leere, eine Öde, eine Fremde, ein unbekanntes Etwas, an das wir nicht gerne denken und an das wir nicht gern erinnert werden möchten. Uns graut und bangt nicht mehr vor der Ewigkeit. Unser Schwerpunkt ist bereits in ihr zu finden. Im unsichtbaren und ewigen liegt die Sonne, um die wir uns bewegen, von dort aus trinken wir Seligkeit und Leben, von dort aus werden wir geführt und regiert, dort liegt unsere Vaterstadt, dorthin geht unser Sehnen, dort konzentriert sich unser Alles. - unsere Liebe. Was zeitlich ist, das vergeht, unsere Seele wurzelt sich hiervon los; was ewig ist, das ist wahrhaftig, das ist beständig. Unsere Seele senkt sich ein in diese Dinge, darum hat die Ewigkeit für Lichtseelen einen guten Klang.

Aus der ewigen Lichtwelt ist der Gott der Liebe zu uns ins Fleisch gekommen. Damit wir das Licht sehen, es erkennen möchten, darum wandelte Er unter uns. Da ist Weihnachtsfreude im Herzen eingekehrt, wo eine Seele zum Lichte hindurch gebrochen ist, wo das Licht der Welt, wo Jesus Christus hinein scheinen durfte, hinein fluten konnte Ihn die lichtfähige und lichthungrige Menschenseele. Der Herr ist das wahre Haupt derer, die an Ihn glauben. Er gibt ihnen Macht, Gottes Kinder zu werden, zu sein. Der Gott des Lichtes hat unser Fleisch und Blut angenommen und Er hat Seinen Menschenleib in den Geist erhöht, Er ging in die Lichtwelt ein in menschlichem Geistleibe. Mit ihm stehen nun die Lichtseelen in Gemeinschaft und Er hat Ihnen verheissen, mit Lichtleibern sie zu bekleiden. Die Glieder sollen dem Haupte ähnlich werden! Oh welch Herrlichkeit steht den im Lichte Wandelnden in Aussicht! Gewaschen mit dem Blute des Lammes, geheiligt durch den heiligen Geist, lichtvoll geworden durch die Verbindung mit Jesus, dem wahrhaften Lichte, kommen sie an am Ufer der Ewigkeit. Jetzt umgibt sie eine Lichthülle, ein heller Schein, ein Ewigkeitsglanz strahlt von ihnen aus. Und der Gott des Lichts bekleidet sie mit Licht. In der Auferstehung wird auch ihr Fleisch in den Geist erhöht. Wir glauben an die Auferstehung des Fleisches. Alles Verderbte, stellt der Heiland wieder her. Der Tilger der Sünden, tilgt auch der Sünde Folgen. In allem macht Er Seine Gläubigen Ihm ähnlich. Die Brautseelen müssen dem Bräutigam gleichen. Er selbst bürgt dafür, Er selbst schafft es. Jetzt bin ich ein armes, schwaches, gebrechliches Menschenkind, aber doch schon aus Gott geboren, der Herr ist in mir und ich bin in Ihm; da weiss ich es ganz gewiss, dass ich in der Auferstehung einen Lichtleib erhalten werde. Mein Gott, wie gross ist Deine Gnade, wie weit, wie tief, wie hoch reicht doch das blutige Verdienst Jesu Christi! Dieser mein Leib mit allen Seinen Gliedern wird einst in den Geist verklärt sein und geistleiblich werde ich den Herrn sehen, wie er ist! Oh mein Teurer, da hinaus in diese gewisse, heilvolle, lichte Zukunft lass uns blicken, wenn der Leib zu enge, wenn die Bürde zu schwer, wenn der Weg zu sauer werden will. Die selige Hoffnung in Christo Jesu stärkt uns in allen Nöten, Leiden und Krankheiten des Pilgerlebens. Gelobt sei Gott!

Das allerherrlichste Osterfest bricht den Kindern des Lichtes an, da feiern sie nicht nur die Auferstehung ihres Herrn, da beglückt sie ihre eigene Auferstehung und zwar nicht mehr als süsse Hoffnung, oh der Wonne! sie ist nun Realität geworden, sie stehen nun da in Auferstehungsherrlichkeit. Jetzt werden sie ihrem Herrn und Haupte erst recht zugestellt: Wir glauben, dass wir nach unserem Scheiden aus diesem Leben beim Herrn sein werden allezeit. Aber wenn wir unsere eigene Auferstehung einmal werden gefeiert haben, dann werden wir mit dem Gott der Herrlichkeit doch in einer weit höheren Weise verkehren. Erst dann sind wir Ihm so ähnlich, so nahe gekommen, dass wir in die Tiefen Seines Wesens zu blicken vermögen und das wir uns nun als Seine Brüder fühlen können. Stufenweise nahen wir uns dem heiligen Gott, dessen Geschlecht wir sind; stufenweise kann er uns verherrlichen und stufenweise vermögen wir Seine Herrlichkeit, Seine Gottheit zu erfassen, zu schauen, zu haben! Darum wird auch unseres Geistes geheimnisvolles Sehnen erst dann vollkommen gestillt sein, wenn wir in Geistleibigkeit den Herrn sehen können, wie Er ist. Der aus Gott Geborene dürstet nach Vollendung und ehe er diese erreicht hat, kann er sich nicht völlig zufrieden geben; die Bewegung zu Gott hin kann erst im vollen Schauen und Haben aufhören, etwas selig drängendes zu sein.

Wenn die Lichtseele einen Lichtleib bewohnt, dann ist der Gerettete selbst eine Sonne. Als solche kann er nun in das unverhüllte Angesicht der Lebenssonne blicken. Jetzt erst sind alle Hüllen hinweg; als Verherrlichter kann nun der Jünger die Herrlichkeit sehen, die Jesus hatte, ehe die Welt war. Wie wahrhaft, wie tief wird er nun hinein zu blicken vermögen in das Wunder der Menschwerdung Gottes, in die Erniedrigung dessen, der in Knechtsgestalt unter den Sündern wandelte, in das selige Geheimnis der Erlösung und der Wiederherstellung der gefallenen Schöpfung! Was der Herr bis dahin nicht offenbaren konnte, was sein schwacher Schüler bis dahin nicht zu verstehen und zu erkennen vermochte, das wird jetzt licht und lebendig, klar und durchsichtig dastehen. Jesus kann nun mit den Seinen über göttliche und himmlisch Dinge reden als einer, der von ihnen verstanden wird. Wie die Sonne werden die Gerechten leuchten, wenn sie mit Geistleibigkeit angetan, wenn sie der herrlichen Auferstehung ihres Hauptes teilhaftig geworden sind. Jetzt haben sie ein vollkommenes Organ, leiblich von Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn zu verkehren; sie besitzen nun das Organ, das allein fähig ist, Geistherrlichkeit im innersten Wesen zu erkennen und eine geistleibliche Gotteswelt als Christi Miterben zu besitzen und zu geniessen. Als sonnenhafte Wesen, in denen nichts unreines mehr ist, können sie nun in sichtbarer Gemeinschaft stehen mit dem dreieinigen Gott. Und diese ist der Erlösung Endziel.

Wo ist der Himmel, fragst du? Nun mein Lieber der Himmel ist da, wo der Herr ist. Und wo ist der Herr? Ist Er auf der Sonne gegenwärtig, die unsere kleine Erde erleuchtet? Ja, dort ist Er gegenwärtig! Ist Er auf den herrlichen Fixsternsonnen zu finden, von denen die grössten Forscher uns sagen, dass sie zu Paaren innig vertraut ihre Bahn ziehen? Oh, gewiss ist Er auch dort in jenen wundervollen Lichtwelten ohne jegliche Nacht zu finden.

Aber warum denn so weit überwärts blicken, ist Er nicht auch da, wo wir leben und wohnen? Hat Er nicht gesagt, „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“? „Siehe ich bin bei euch bis an der Welt Ende“. Sagt nicht Paulus: „Er ist nicht fern von einem Jeden von uns, in Ihm leben, weben und sind wir“?

Er ist da, wo wir sind und auch die Engel Gottes sind um uns her, aber wir leben noch in den Hüllen und können das Wahrhafte, Geistleibliche, nicht sehen, weil wir durch unseren irdischen Leib an diese sinnliche, grobmaterielle Erde gebunden sind. Erst wenn der Vorhang, das ist unser Fleisch, hinweg getan ist, können wir diese Welt und ihre Bewohner sehen, die eben nicht irdisch, sondern himmlisch und geistleiblich sind. Wenn jetzt das schärfste Auge mit dem besten Fernglase den Weltenraum durchschaut, so vermag es doch nur Körper zu sehen die von gleichartigen Stoffen gebildet sind, wie unsere Erde und unser Leib.

Tausende und abertausende Geister erfüllen den Weltenraum, bewohnen die Luft um uns her. Wenn das Licht einer fernen Fixsternsonne dem Manne mit dem guten Fernglase ins Auge fällt, so mag er denken, der ungeheure Raum zwischen ihm und jener Sonnenwelt sei frei und für ihn, für seinen Zweck, ist dem also. Wer aber bürgt ihm dafür, dass nicht eben dieser Raum von zahlloser Körper anderer Natur erfüllt ist, die dem Lichte, was er braucht und das er jetzt benützt, den Durchgang gestatten und nicht das geringste Hemmnis sind? - Scharen von Geistern kreuzen die Bahn seines Blickes und - er sieht sie nicht! Er mag nun ihr Dasein bezweifeln, sie sind eben dennoch da und existieren so gut als er. Welten verschiedener Natur vermögen einander zu durchdringen, ohne das die eine der anderen ein Hindernis ist. Das Unsichtbare wird uns dann plötzlich sichtbar sein, wenn Seele und Leib sich trennen.

Obwohl aber der Herr alles erfüllt, obwohl er überall gegenwärtig ist, so gibt es doch einen Ort, einen Himmel, der sein eigentliches Haus ist. Die Frage: Wo ist der Himmel, ist deshalb keineswegs ein müssige. Da, wo der Herr sichtbar und leiblich wohnt und thront, da ist der Himmel. Er wohnt und thront aber sichtbar im neuen Jerusalem. Diese Stadt ist der Himmel aller Himmel, sie ist der wahre Mittelpunkt alles Bestehenden. In die Natur dieser geistleiblichen Stadt muss dieses Fleisch und Gebein, dass uns umschliesst erhöht und verklärt werden. Ebenso muss die Erde, die wir jetzt bewohnen, in der Natur der himmlischen Stadt, erhöht und verklärt werden. Und wenn dieses vollzogen sein wird, so wird diese wiedergeborene Erde der Himmel aller Himmel sein, weil das neue Jerusalem auf sie zu stehen kommt und weil Gott dann sichtbar und leiblich da wohnen und thronen wird. Der Anfang zu dieser Umwandlung und Verherrlichung liegt in der Tatsache, dass Gott einen irdisch - menschlichen Leib angenommen und dass er diesen Leib ins Himmlische und Göttliche verklärt und erhöht hat. So himmlisch und göttlich, so geistleiblich wird der Herr uns und unsere Erde machen, dass wir in der Stadt des lebendigen Gottes mit Gott zusammen wohnen können und dass diese heilige Gottesstadt der Mittelpunkt dieser Erde sein kann. Das neue Jerusalem ist nun aber schon vorhanden, der Herr hat es dem Johannes gezeigt. Gott selbst hat diese schönste der Städte erbaut. Wann, das wissen wir nicht. Wenn wir Jesus sehen und in seinem Hause wohnen werden, wenn wir den Lichtleib tragen dürfen, dann werden wir wohl in die Geheimnisse der Ewigkeit eingeweiht werden können. Jetzt ist unser Fassungsvermögen noch gering. Wo aber befindet sich das himmlische Jerusalem, bis es von Gott vom Himmel herabgelassen wird? Wie die Geisterwelt dem äusseren Auge unsichtbar ist und wie die Engel, die ausgesandt sind zum Dienste für diejenigen, die ererben sollen die Seligkeit (sie können nur gesehen werden, wenn Gott hierfür besonders das innere Auge öffnet), so ist auch die himmlische Stadt dem äusseren Auge unsichtbar. Aus diesem Grunde muss gesagt werden: Sie liegt im Unsichtbaren. Gott hat „das Wo“, nicht näher bezeichnet.

Folge ich dem Zuge meiner Gedanken, so möchte ich sagen: Das neue Jerusalem ist der feste Kern - und Mittelpunkt alles Bestehenden. Bemerkenswert ist, dass die neue Erde nicht zu ihrer Residenzstadt empor gezogen wird, sondern dass dieselbe auf die neue Erde hernieder kommt. Es muss die Erde, ehe sie eine der Zeit angehörende Geschichte hatte, ein Himmel Gottes gewesen sein, denn das Ende ihrer Zeitgeschichte ist, dass sie als himmlische Erde der eigentliche Wohnsitz Gottes ist und bleibt. Wie nach dem Falle der Menschen das Paradies in den Himmel empor genommen wurde, so muss früher nach dem Falle der Engel der Himmel empor gerückt worden sein. Es war ein sterben der Erde, ihre Seele, ihr Himmel, trennte sich, schied sich von der Erde und hob sich empor; wie wir auf die Wiedervereinigung von Seele und Leib warten, also harren wir auch der Wiedervereinigung von Himmel und Erde.

Diese Anschauung, mein Freund, drängt sich mir auf, wenn ich über die ewigen Dinge nachsinne. In wie weit ich damit der Wahrheit nahe gekommen bin, werden wir sehen, wenn der Himmel uns aufgenommen haben wird.

Aus Gott Geborene gehören dem Himmel an und der Himmel mit seinen seligen Bürgern wird auf die wiedergeborene Erde herabkommen. Es scheint somit nicht ungereimt zu sein, wenn ich sage: Der Himmel gehört der Erde an. Er ist um der Sünde willen nur für etliche Jahrtausende von ihr genommen worden, damit sie ihn hernach auf ewig wiederhabe.

Erde und Himmel scheinen mir in ähnlicherweise zusammen zu gehören wie Leib und Seele.

Nicht wenige Gelehrte haben ihr Erstaunen darüber ausgesprochen, dass in der heiligen Schrift der Erde eine so bevorzugte Stellung angewiesen wird, ja dass sie nach ihr gerade zu als der Mittelpunkt des Weltalls erscheint. Es wird uns dies aber völlig klar, wenn wir bedenken, dass sie einst den Himmel in sich barg, des Himmels und der Himmelsnatur aber durch die Sünde verlustig wurde, am Ende der Tage aber beides wieder auf ewig erlangen wird. Da die Erde im Verhältnis zu anderen Himmelskörpern gar klein und noch dazu ein finsterer Körper ist, so glaubten sie hieraus auf eine untergeordnete Stellung im Weltall schliessen zu müssen. Dies wäre auch in Wirklichkeit so, wenn wir für diese Erde und ihre Bewohner nicht eine Heilsgeschichte kennen würden. Nun aber wissen wir, was ihr einen so hohem Wert verleiht. Vergangene und zukünftige Ewigkeiten bewegen sich um dieselbe, zwischendrin aber steht die Zeit mit ihrer Falles und Heilsgeschichte. Jetzt ist sie freilich äusserst abhängig, armselig und gering, weil nur noch ein weites Band sie mit ihrem Himmel verknüpft, wenn aber dieser mit ihr vereinigt sein wird, dann besitzt die Erde in Wirklichkeit die höchste Stellung im Weltall. Sie hat durch Gottes Macht, ihre Bestimmung erreicht.

Das wahrhafte Licht scheinet schon! Der Weltheiland hat längst zu heilen, zu helfen zu erneuern begonnen. Viele sind schon durch ihn von der Sünde gereinigt und der Lichtnatur und des himmlischen Lebens und Wesens teilhaftig geworden. Sie sind in des Herrn Freude eingegangen und immerfort erscheint das wahrhafte Licht und immerfort öffnen sich Menschenherzen demselben und nicht mehr fern ist der grosse Heilsgeschichtsknotenpunkt, da Jesus Christus der Herr, das wahre Licht der Welt mit den Lichtskindern im Triumphe auf Erden Seinen Siegeszug halten wird. Dann singen Engel und verklärte Menschen miteinander: „Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden und an den Menschen ein Wohlgefallen.“

Zu ihrem tausend jährigem Sabbat wird der Herr der Erde ein Hochzeitskleid verleihen, der Himmel wird sich ihrer bedeutend wieder nähern: aber erst nach dem Endgericht wird sie ganz verklärt und wieder mit ihrem Himmel vereinigt werden. dann ist sie der herrlichste Lichtkörper des Weltalls.

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