Heute ist der Tag des Herrn, der für euch gestorben ist. Mit dem Gruße von ihm komme ich zu euch! Ich stehe heute gefesselt und gebunden und verhöhnt zwischen euch, weil ich seiner Sache dienen will, trotzdem bin ich, Gott sei's gedankt, freier als ihr! Denn ihr seid noch in den Fesseln der Sünde, ich aber bin frei gemacht durch Gottes Macht und durch die Gnade in Jesu Christo!

Dies ist der Tag des Herrn; aber dieser Tag, da Gottes Gnade offensteht und Christus euch in Liebe zu sich ruft, ist nicht immer zu finden. Denn es gibt auch einen andern Tag des Herrn, jenen großen Tag, an dem der Sohn Gottes kommt, Gericht zu halten über die Menschen. Dann aber ist es zu spät. Dann sind die Kirchen für immer verschlossen. Dann nützt es nichts mehr, von dem Antlitz des lebendigen Gottes wegzutanzen, obgleich vielleicht der große Spielmann mit dem Pferdefuß auch dann den Tanz zum Tode aufspielen wird, der euch wenig gefällt.

Oder meint ihr vielleicht, daß der Tanz am Sonntag das auslöschen könne, was ihr die ganze Woche hindurch an Sünden vollbracht habt? Daß die Lustigkeit am Sonntagabend den Kummer der Woche heilen und das Feuer des bösen Gewissens löschen könne? Nein! Nein! Man löscht eine Glut nicht, indem man hineinbläst! Man lacht sich nicht in Gottes Reich hinein!

Der Tod Jesu Christi und sein Blut gehören dazu, um uns von Sünde und Verderben zu erlösen. Denkt daran, dann werdet ihr nicht so leicht am Tage des Herrn zum Tanze gehen. Geht jetzt heim und bittet den allmächtigen Gott um Hilfe und Erbarmen.