Hall, Christopher Newman - 20. Wenn der Weg rau und gefährlich ist.
Auf dem Lebenswege eines Christen kommen manche Abwechslungen vor. Oft ist er eben und blumenreich mit sonnigen Abhängen und waldigen Schatten und eröffnet der Seele die lieblichsten Aussichten. Zeiten treten ein, in denen kein Zweifel die Seele beunruhigt und unsere Lebensverhältnisse mit der Erfüllung unserer Berufspflichten in lieblichem Einklange stehen dann kann man sagen: der rechte Weg ist auch ein bequemer Weg. Doch dies ist nur eine Ausnahme. Oftmals ist der Weg steil, rau und mit Feinden umlagert. Oft ist's durchweg ein „Hügel der Beschwerde“ und Apollyon legt sich quer über den Weg hin, mit seinen feurigen Pfeilen auf den Pilger hinzielend. Dann wieder ist's ein Abweg, der uns durch seine Annehmlichkeiten lockt, während Satan uns zugleich zuflüstert, dass ein Weg voll Dornen und Beschwerden nicht der richtige Weg sein könne. Aber nie hat der Herr Jesus uns verheißen, dass Er uns ebene Wege und angenehme Wege leiten wolle. Es ist nicht nötig, dass wir uns freuen allezeit, aber das ist nötig, dass wir Ihm immerfort folgen. Wohin Er auch gehen möge, auf rauen oder lieblichen Wegen dahin sollen wir auch gehen.
Zuweilen scheint der Weg, den wir einschlagen sollen, geradezu ungeeignet zu sein, nichts desto weniger bleibt die Verbindlichkeit, ihn zu wandeln ganz dieselbe. Wenn Christus uns voran ruft, dürfen wir nicht stehen bleiben. Lasst uns Ihm gehorsam sein, dann wird, was wir für Unmöglichkeit hielten, weichen, wenn wir voranschreiten. Als die Kinder Israel von Pharao verfolgt und zwischen Berge und Meer eingeschlossen wurden, da geschah der Befehl zu ihnen, voranzugehen. Wie? Gegen das Wasser hin, da es ihnen doch an jeglichem Mittel überzusetzen, fehlte? Ja, vorwärts! Und sie taten, wie ihnen geheißen ward! Da geschah es aber, dass die Straße, die vorher zu wandeln, unmöglich war, nun eben und leicht gangbar wurde. Ebenso lasst uns, wenn unser Unglaube auch die größten Hindernisse auf dem uns angewiesenen Wege erblickt, ihn dennoch betreten und vorwärts gehen! Es gibt keine Pflicht, zu deren Erfüllung der Herr uns nicht das Vollbringen schenken will. Christus will uns mächtig machen jede Straße zu wandeln, auf die Er uns führt. Wir werden immer nur in größere Schwierigkeiten hineingeraten, wenn wir den Pfad der Pflicht verlassen; er ist am Ende immer der leichteste, denn wie rau er gleich scheint, so führt doch nur er zum Heil, mögen die Widrigkeiten, welche uns auch darauf begegnen, auch noch so groß sein.
1 Mos. 21,1-14. 2 Mos. 14,1. ff. Dan. 3,6. Matth. 24,9-13. Apostgesch. 4,18-23.