Goßner, Johannes Evangelista - Mariä Verkündigung (d. 25. März.)
Evang. Luc. 1, 26-38
Das Fest der Menschwerdung.
Ist irgend ein Fest, welches die ganze Menschheit erfreuen kann, so ist es dieses: Mariä Verkündigung, oder eigentlich das Fest der Menschwerdung, die Verkündigung der Menschwerdung des Sohnes Gottes, die der Maria geschehen ist, und alle Menschen eben so angeht, wie sie; und daher vielmehr ein Fest des Herrn für alle Menschen, wie der Tag Seiner Geburt, Seines Todes, Seiner Auferstehung zu nennen ist; ja diese Ankündigung der Menschwerdung, diese Botschaft vom Himmel: das Wort ist Fleisch geworden, ist der Anfang der Freude gewesen; denn da Er in die Welt kommt, spricht Er: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, den Leib aber hast du mir bereitet, Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht, da sprach ich: Siehe, ich komme, im Buch (in der Bibel) steht von mir geschrieben, auf daß ich thue, Gott, Deinen Willen. In diesem Willen sind wir geheiliget, auf Einmal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi - durch Seine Menschwerdung. Hebr. 10, 5 - 10. Wir wollen daher mit rechter Aufmerksamkeit und Theilnahme betrachten, wie das zuging, denn es geht uns an - für uns ist Er gekommen in's Fleisch und ein Mensch geworden, um uns zu erlösen und selig zu machen.
Im sechsten Mond (der Schwangerschaft der Elisabeth, der Mutter des Vorläufers) ward der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die da heißt Nazareth. Ein auserwählter, glücklicher Engel, der diese Botschaft vom Himmel bringen durfte, eine Ehre, eine Gnade, um die ihn alle Engel hätten beneiden können, wenn Neid im Himmel statt haben könnte. Ein glückliches, ausgezeichnetes Städtchen, das arme, geringe Nazareth, wo ein solch großes Geheimniß ganz in der Stille vorgeht; es wurde dadurch allen großen Städten vorgezogen. Wer ahnte das? wer glaubte das, daß in Galiläa und in Nazareth so etwas Großes vorgehen sollte?
Zu einer Jungfrau, die verlobt war einem Mann mit Namen Joseph, vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Sie waren beide aus dem königlichen Geblüte Davids, ein Prinz und eine Prinzeß, aber nun heruntergekommen, arm und unangesehen vor der Welt, aber hoch angesehn und auserwählt vor Gott; denn was hoch ist vor der Welt, das ist ein Gräuel vor Gott. Sie waren erst verlobt, nicht vermählt, nicht verehelicht, sie also noch eine Jungfrau, die nur versprochen war einem Manne. Johannes war nach dem ordentlichen Laufe der Natur geboren, obwohl etwas Außerordentliches dazu kam, und die Natur durch ein Wunder in Stand gesetzt wurde; hier aber war es ganz anders, hier mußte es übernatürlich seyn, Christus mußte ohne Sünde seyn, nicht aus dem Ehestande, nicht in Sünden empfangen und geboren werden. Ob Joseph, wie Einige glauben, ein alter Mann und Wittwer war, der schon Kinder aus einer frühern Ehe hatte, die deßwegen Matth. 13, 35. Brüder des Herrn genannt werden, wissen wir nicht; was uns aber nichts schadet. Genug, daß wir Ihn haben, den Menschensohn!
Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Gegrüßt seyst du, Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Weibern! Ein schöner Gruß vom Himmel! Doch ist er der Maria nur in so fern allein widerfahren, als sie Jesum leiblich empfangen und geboren hat; da aber Jesus Allen geboren wurde, für Alle gekommen ist, in Allen, die ihn aufnehmen, wohnen und bleiben will, so geht Er Alle an, so werden Alle gegrüßt und gesegnet, die, wenn Jesus am Herzen klopft, Seine Stimme hören und Ihm aufthun; denn da geht Er ein, um Abendmahl mit ihnen zu halten. O das ist wohl noch mehr, sie werden Jesum im Geist empfangen und im Herzen tragen, welches eine größere Gnade ist, als die, welche die Maria hatte, in so fern sie Ihn im Leibe empfing und trug - obwohl wir glauben, daß sie Ihn auch im Geiste empfing, und im Herzen, wie unter dem Herzen trug. Denn der Heiland selbst, als sich einmal Seine Mutter und Verwandten bei Ihm melden ließen, sagte ja: Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Brüder? - auf Seine Jünger zeigend - Wer den Willen meines Vaters thut, der ist meine Mutter, mein Bruder und meine Schwester. Matth. 12,48. Er erklärte also damit deutlich, daß er die geistliche Verwandtschaft der leiblichen weit vorziehe, und Niemand nach dem Fleische kenne, sondern nur nach dem Geiste, wie auch Paulus sich ausspricht. 2 Kor. 5, 16. Indeß ist doch des Engels Gruß bedeutend, und nicht übertrieben; so wenig als er ihre Vergötterung und Anbetung befördern wollte, wenn er sie eine Hochbegnadigte und die Gesegneteste unter allen Weibern nannte, so war es doch wirklich ein großer Vorzug vor allen ihres Geschlechtes, die Mutter des Herrn zu seyn, der alle Welt zu erlösen gekommen war; sie fühlte das auch, aber erhob nicht sich, sondern die Gnade? erwartete keine Anbetung und göttliche Verehrung, die der Unverstand und Aberglaube ihr erweist, indem er Abgötterei und Götzendienst mit ihr und ihren Bildern treibt. Der Engel nennt sie ja eine Begnadigte, nicht eine Gnadespenderin, Eine, die Gnade empfangen hat ohne ihr Verdienst und Würdigkeit, wie alle andere Menschenkinder und arme Sünder, nicht Eine, die Gnade austheilen und begnadigen kann; Eine Gesegnete, nicht eine Segnende, eine Seliggemachte, nicht eine Seligmacherin. Der Herr ist mit dir! - sagt der Engel - sie ist nicht der Herr, die Herrin, sondern die vom Herrn Begnadigte und Erwählte, den Gnadespender und Heilserwerber im Fleische zu empfangen und zur Welt zu bringen; und in dieser Hinsicht ist sie selig und glücklich zu preisen, als der besondere Gnade widerfahren ist. Doch hat Er Allen Macht gegeben, Kinder Gottes, Tempel des heiligen Geistes zu werden, die an Seinen Namen glauben und Ihn aufnehmen im Geiste, wie Ihn Maria im Fleische empfangen hat vom heiligen Geiste.
Da sie aber ihn sah, den Engel, erschrak sie über seine Rede und gedachte: Welch ein Gruß ist das? den ich nicht verdiene; wie komm ich dazu? Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wußte gar keinen Grund, kannte kein Verdienst, warum sie der Himmel so grüßen und sie eine Hochbegnadigte und Gesegnete nennen sollte. Welche schöne Demuth, die freilich Gott und Seinen Engeln gefallen mußte; denn den Demüthigen giebt Gott Gnade. Je mehr Gnade, desto mehr Beugung. Man erschrickt und fürchtet sich vor Erhebung und Mißbrauch der Gnade.
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Also Gnade! Der Engel räumt sorgfältig alles Verdienst und alle Würdigkeit hinweg - denn was man verdient, ist nicht Gnade, sondern Lohn, sonst wäre Gnade nicht Gnade, wie Paulus sagt. Sonderbar, daß, wenn Einer vom Himmel kommt, sich die frömmsten Menschen fürchten und erschrecken, und die Engel zuerst sie von der Furcht heilen, und ihnen Trost einsprechen müssen. So fremd sind wir dem Himmel geworden, so tief sind wir gefallen, daß wir uns vor unsern Landsleuten, vor unserer Heimat, und den Bewohnern derselben, wozu wir doch auch berufen sind, fürchten. Schon diese Furcht, dieses Erschrecken vor dem Engel, beweist, daß sie auch ein Menschenkind, kein Engel, keine Göttin war, sondern Eine, die Gnade gefunden hat, und sich deßwegen nicht fürchten soll.
Siehe, du wirst empfangen im Leibe und einen Sohn gebären, deß Namen sollst du Jesus heißen. Das war die große Botschaft, das war der Name, der hier das erstemal auf Erden ausgesprochen wurde, der Name, in dem allein Heil ist, und außer dem kein Mensch selig wird. Schon ehe Er empfangen wird, wird Ihm dieser Name gegeben, der eine Welt erfreuen kann. Der wird groß seyn und ein Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott, der Herr, wird Ihm den Stuhl Seines Vaters David geben, und Er wird König seyn über das Haus Jakob ewiglich, und Seines Königreichs wird kein Ende seyn. Der ist doch wohl der Größte, oder wie konnte Er größer seyn? Er ist nur Einer und hat Seines Gleichen nicht - Sohn des Höchsten, also Gott gleich, denn der Sohn hat allemal die Natur und das Wesen des Vaters; Gott zeugt Gott, wie der Mensch einen Menschen; so wie jedes Menschenkind, von Menschen gezeugt, ein Mensch ist, so ist Er, von Gott gezeugt, ein Gott von Natur - König Israels ewiger König und Herr-Messias, der Erwartete und Verheißene. Doch ist uns der Name Jesus der liebste und erfreulichste; die andern konnten uns alle zurückschrecken, aber dieser zieht uns an; darum ist er auch zuerst genannt worden, um der Maria und uns alle Furcht zu benehmen vor seiner Größe und Erhabenheit; daß wir Ihn als unsern Heiland gleich lieb gewinnen und auf Ihn vertrauen.
Deiner Hände Werke, welche Du gemacht,
Zeigen Deine Stärke, Deine Gotteskraft.
Doch was. uns das Beste und das Liebste ist,
Ist, daß Du der Größte - unser Jesus bist.
Deine Monarchien sind es wohl nicht eigentlich,
Die die Herzen ziehen, wundervolles Herz! an Dich;
Sondern Dein Menschwerden in der Füll' der Zeit,
Und Dein, Gang auf Erden voll Mühseligkeit.
Dieses ist das Große, nicht zu übersehn: Aus des Vaters Schooße in den Tod zu gehn. Und daß dies Königreich der Gnade und Liebe, kein Ende haben wird und nicht untergeht wie die Königreiche der Erde, das ist das Erfreulichste und Tröstlichste für Alle, die allenthalben und zu allen Zeiten und für alle Ewigkeiten auf diesen König hoffen.
So fangen die großen Werke Gottes an - so klein, so unscheinbar, als waren und würden sie nichts. Das: Er wird groß seyn, Sohn des Allerhöchsten - ewiger König - und von einer armen Jungfrau empfangen und geboren, im Stalle - unbekannt - und doch Jesus genannt - das scheint sich Alles zu widersprechen und gar nicht zu reimen. Und doch ist gerade diese Erniedrigung, dieses Kleinwerden, diese nichts versprechende Unscheinbarkeit das Schönste und Anziehendste für alle arme, schwache und niedrige Leute, die sonst nicht Muth hätten, wenn Er so groß, reich und mächtig, wie Er war, erschienen und umhergegangen wäre. Aber die Größe in der Kleinheit, die Erhabenheit in der Niedrigkeit, der Reichthum in der Armuth - das gefällt uns, das steht uns an und macht uns Muth.
Da sprach Maria zum Engel: Wie soll das zugehen, da ich von keinem Manne weiß. Sie zweifelt nicht an der Möglichkeit wie Zacharias, und fordert kein Zeichen, wie dieser, sie erstaunt bloß über die Unbegreiflichkeit der Sache, und will wissen, was sie dabei zu thun habe, da es natürlicher Weise nicht möglich sey, weil sie keinen Mann erkenne. Darum wird sie auch nicht bestraft, wie Zacharias, sondern sanft belehrt, denn
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen - es soll und darf kein Mann dazu mitwirken - die Kraft des Höchsten wird dich überschatten, schöpferisch auf dich einwirken, wie Er anfangs über den Wassern schwebte und der Welt ihr Daseyn und ihre Gestalt gab, darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden - auch als Mensch, weil auch Seine Menschheit rein von Gott gezeugt wurde, und das Heilige genannt wird, weil es nicht in Sünden empfangen und geboren, sondern auf die reinste, heiligste und göttlich schaffende Weise. Er ist doppelt Gottes Sohn - als Gott von Ewigkeit geboren und als Mensch von Gott, dem heiligen Geist, empfangen, wenn Er sich gleich nachher gern - den Menschensohn„ nannte, weil Er von der Mutter Seite aus Seine Menschheit von Menschen erhielt, und also Gottes und Menschensohn war; wäre Er wie andere Menschenkinder von Menschen empfangen worden, so wäre Er ein Sünder gewesen, wie alle Menschenkinder vom Weibe in Sünden empfangen und geboren, und hätte also die Sünder nicht erlösen können. Einen solchen Hohenpriester mußten wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert, ganz anders als alle Sünder sind, der in Hinsicht der Sünde nichts mit ihnen gemein hatte, hoch über sie erhaben und höher als der Himmel wäre, der nicht nöthig hätte, wie andere Hohenpriester, zuerst für Seine eignen Sünden zu opfern, darnach für des Volkes Sünden, wie unter dem Gesetz geschah. Hebr. 7, 26. f. Darum können wir unbedingt auf Ihn vertrauen, daß Er - als - das heilige,“ unbefleckte Lamm, ein vollgültiges Opfer für uns vollbracht - - nicht nach dem Gesetz des fleischlichen Gebots, sondern nach der Kraft des unendlichen Lebens.„ Hebr. 7,16.
Und siehe Elisabeth, deine Gefreundte ist auch schwanger mit einem Sohne in ihrem Alter, und geht jetzt im sechsten Mond, die Unfruchtbare, denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Davon sind Beispiele genug in der Bibel, von Abraham und Sara rc. Der Engel wollte ihrem Glauben aufhelfen, was der Mensch immer nöthig hat, denn ohne Glauben geht's nicht. Ohne Glauben wird Christus nie empfangen und geboren. Wer glaubt, der empfängt, der hat - wer nicht glaubt, hat nichts, und wird nie was empfangen, geschweige Christum, der wohnet nur durch den Glauben in unserm Herzen. Eph. 3. Gal. 1, 20. Nur durch den Glauben werden wir Kinder Gottes. Gal. 13, 26. Ich. 1, 12. Durch den Glauben werden die Unfruchtbaren fruchtbar, und die Kinderlosen Mütter vieler Kinder, ja des Kindes ohne Gleichen.
Maria glaubte und sprach: Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied, die Sache war gethan. Er konnte gehn, das Wort war Fleisch geworden - empfangen vom heiligen Geist - mit ihrer gläubigen Einwilligung und Zustimmung. Der Glaube ist doch was Großes - Gott konnte, oder wollte Seinen Sohn nicht Mensch werden und in die Welt kommen lassen, ohne den Glauben, ohne gläubige Aufnahme. Der heilige Geist konnte oder wollte die Menschheit und Empfängniß Jesu nicht in ihrem Leibe wirken und schaffen, ehe der Glaube Ihn in's Herz aufgenommen hatte. So können auch wir weder Christi, noch des Geistes, noch irgend einer Gnade und himmlischen Gutes theilhaftig werden, und etwas von Gott empfangen, ohne Glauben, und gläubiges Ergreifen und Anfassen. Wenn wir aber so wie Maria, alle Worte und Verheißungen Gottes in der Bibel mit gläubiger Zustimmung ergreifen, mit dem: „es geschehe mir, wie du gesagt hast!“ so wird's geschehen. Wie der Heiland immer es zur Bedingung machte: wenn du glauben kannst, so mag's geschehen; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Wenn du der Predigt glaubst und sagst: Ich bin ein Knecht, eine Magd des Herrn, mir geschehe, wie Er gepredigt hat, so hast du es, wie Maria es hatte, und kannst den Prediger gehen lassen, wie Maria den Engel gehen ließ, und an dem, was dir geschehen ist, genug haben. Jede Predigt von Christo, verkündigt dir Christum, reicht dir Ihn dar, will Ihn dir in's Herz legen, Er steht vor der Thür, klopft an. Thust du auf, hörst du Seine Stimme, läßt du Ihn ein, nimmst du Ihn im Glauben auf, so geht Er ein und hält Abendmahl mit dir, wohnt und bleibt in dir. Joh. 14, 23. Offenb. 3, 20.
Das ist das kündbar große Geheimniß der Gottseligkeit; so ist Gott geoffenbart im Fleisch - so Christus Jesus gekommen in die Welt, die Welt zu retten und selig zu machen Alle, die an Ihn glauben. Wir haben nur anzubeten und die Liebe des Vaters zu preisen, der uns also geliebt hat, daß Er Seinen Eingebornen dahin gab, damit Alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Amen.
Wach auf, mein Herz, dem Herrn ein Lied zu singen,
Und Deinem Könige Lob und Dank zu bringen.
Der von dem Thron herabkam zu mir Armen,
Weil Ihn mein Elend reizte zum Erbarmen;
Das Elend das mir, ehe ich geboren,
Das Urtheil sprach: Du bist verloren;
Das Elend, das die ganze Menschheit quälte,
Die Satan schon für seine Beute zahlte.
Gott wollte diesem Grundverderben steuern,
Und Seinen Bund mit Seiner Welt erneuern.
Drum sandt‘ Er Seinen Sohn, uns aus den Ketten
Des Satans und der Sünde zu erretten.
Maria sollte aller Welt Verlangen -
Der Väter Trost - der Sünder Heil empfangen;
Er kam und ward ein Bild der armen Sünder,
Der Schwachen Trost, der Starken Ueberwinder.
Und starb für Alle, die auf Erden wohnen, Und laßt sich nun mit will gen Seelen lohnen. Die, was sie gelten, bloß durch Sein Gepräge, Nicht darum gelten, weil's in ihnen läge. Sein Blut ist Ursach‘ aller Seligkeiten, Das Gottes-Menschen aus uns kann bereiten. Er schenkt uns Kraft und Gnad durch Sein Versühnen, Daß wir der Sünde nicht mehr müssen dienen.
Und weil Er überall versuchet worden,
So hat Er Mitleid mit dem Menschenorden.
Er selbst war heilig, rein und unbeflecket
Dadurch wird unsre Sündigkeit gedecket.
Das Herze wird mit Seinem Geist vereinigt,
Und Leib und Seele durch Sein Blut gereinigt.
Der Friede Gottes, der damit verbunden,
Erweckt uns dann zum Lobe Seiner Wunden.
Und macht uns dankbar für Sein Leiden, Daß man Ihm lebt und dient mit tausend Freuden. O daß wir nur an sonst nichts mehr gedächten, Als wie wir Seinem Namen Ehre brächten! Halleluja dem Freund der armen Sünder, Wir sind durch Ihn nun Gottes liebe Kinder!