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Gossner, Johannes Evangelista - Andachten

Richter

Wie kannst du sagen, du habest Mich lieb, da dein Herz doch nicht bei Mir ist? (Richter 16,15.)

Ohne dein Herz kann dir Jesus nicht Jesus, nicht Heiland sein. Wie soll er es selig machen, wenn du's ihm entziehst, wenn es nicht bei Ihm ist? Hängt dein Herz nicht an Ihm, wie eine Klette am Kleid, wie das Kind an der Mutterbrust, so kannst du unmöglich Leben und Kraft, Frieden und Heil von Seinem Herzen empfangen. Herz an Herz, Herz in Herz, so will's dein Heiland haben!

Mache dich, mein Geist, bereit,
Wache, fleh' und bete,
Dass dich nicht die böse Zeit
Unverhofft betrete!
Denn es ist
Satans List
Über alle Frommen
Zur Versuchung kommen.

Wache auf! Sonst kann dich nicht
Unser HErr erleuchten;
Wache, denn sonst wird Sein Licht,
Dir noch ferne deuchten!
Denn Gott will
Für die Füll'
Seiner Gnadengaben
Off'ne Augen haben.

Amen.

Jesaja

Du aber, o HErr, bist unser Vater und unser Erlöser; von alterst her ist das Dein Name.
(Jes. 63,16.)

Er ist Vater, Er ist Erlöser, ein väterlicher Erlöser, ein erlösender Vater. So kannten und nannten Ihn schon die Alten, freuten sich Sein, lobten Ihn, vertrauten auf Ihn, ehe Er ihnen so bekannt und genannt war, wie Er es uns ist der herrliche Name Jesus Christus, Gott hochgelobt in Ewigkeit. Wie sollten wir uns Seiner nicht freuen, da Er der Grund- und Eckstein unseres ganzen Glaubens- und Lebens-Gebäudes ist, unsere einzige Hoffnung, unsere Liebe! Sein Name ist wahrlich eine ganze Bibel, ein Buch Gottes, ein Testament, darin Altes und Neues enthalten, ein Schatzkästchen, worin alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis Gottes verborgen, ein Sendschreiben Gottes, wodurch uns der ganze Ratschluss unserer Seligkeit bekannt gemacht wird, eine Quelle, ein Born, aus dem wir alle göttliche Kraft schöpfen können. In diesem Namen lasst uns alles tun und alles leiden! In ihm lasst uns bleiben ewiglich! Amen.

Maleachi

Euch aber, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter derselben Flügeln.
(Maleachi 4,2.)

Die Sonne geht alle Tage auf ohne dein Bemühen; sie wandelt über dir und deinem Garten, ohne dass du sie halten oder führen müsstest. Nur dein Herz musst du ihr öffnen, oder doch wenigstens nicht verschließen, es nicht bedecken, sondern mit offnem, sehnendem, schmachtendem Herzen dich ihren Einflüssen aussetzen: so wird sie dich erleuchten, beleben und entzünden. Was besonders erfreulich ist an dieser Seelensonne, ist das: sie geht nie unter, scheint zu allen Jahreszeiten gleich warm und helle; im Norden wie im Süden, im Winter wie im Sommer. Sie kennt keinen Untergang, auch keine Wolken; denn die steigen, wenn sie da sind und dir die Sonne verbergen, nur aus deinem Moosgrund auf: wer sie nie aus dem Auge lässt, den verlässt sie auch nie!

HErr JEsu, Gnadensonne,
Wahrhaftes Lebenslicht;
Lass Leben, Licht und Wonne
Mein blödes Angesicht,
Nach Deiner Gnad' erfreuen
Und meinen Geist erneuen,
Mein Gott, versags mir nicht!

Vergib mir meine Sünden
Und wirf sie hinter Dich,
Lass allen Zorn verschwinden,
Und hilf mir gnädiglich;
Lass Deine Friedensgaben
Mein armes Herze laben,
Ach HErr, erhöre mich!

Amen.

Römerbrief

Ich will aber, dass ihr weise seid aufs Gute, aber einfältig aufs Böse.
(Röm. 16,9.)

Also nicht Kinder-Dummheit, nicht Unwissenheit des Kinder-Verstandes, sondern Kinder-Einfalt und Reinheit des kindlichen Gemüts meint der HErr und Paulus, wenn sie uns gebieten, Kindern ähnlich zu werden. Es zeigt sich auch, dass wahre Einfalt und Kindlichkeit der Sitz der wahren Weisheit ist. Je reiner das Gemüt, desto heller der Verstand; je verschrobener das Herz, desto blinder und teuflisch finsterer der Kopf. Reinige dein Herz von aller Bosheit, so zündest du das Licht im Verstand an! Duldest du aber Bosheit im Herzen, so löscht sie dir alle Lichter im Kopfe aus.

Gib, JEsu, dass ich jedem Triebe
Des heil'gen Geist's gehorsam sei,
Und mach' in mir die erste Liebe
Durch Seine Gnadenwirkung neu,
Die Liebe, die sich anfangs regte
und überall zu Tage legte,
Da Du mir Sünd und Schuld vergabst.
Und hilf sodann, bis ich erblasse,
Dass ich sie niemals mehr verlasse,
Und dass Du Freude an mir habst.

Amen.

1. Korintherbrief

Wer dem HErrn anhängt, der ist ein Geist mit Ihm.
(1. Kor. 6,17.)

Deine Hand, dein Fuß richtet sich, oder bewegt sich nur nach deinem Willen; dein Wille lebt, regt und bewegt sich in deinen Gliedern: so sollst du in Jesus, so JEsus in dir sein; so sollst du dich von Ihm leiten und bewegen lassen. Wer weiß, was ihm Jesus ist und was er ohne JEsus sein würde, der hängt mit ganzer Seele, mit Leib und Geist an Ihm, der ist ein wahres, lebendiges Glied am Leib JEsu, weil er von JEsu beseelt und regiert wird, wie die Glieder seines Leibes von seiner Seele belebt und regiert werden!

Ach lass mich an Dir hangen,
Der Reb' am Weinstock gleich,
Und seliglich gelangen
HErr, in Dein Freudenreich.

Dort in des Himmels Throne
Sing' ich Lob, Ehr' und Preis,
Gott Vater und dem Sohne,
Und auch dem heiligen Geist.

Amen.

1. Johannesbrief

Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt.
(1 Joh. 5,4.)

Das größte Werk ist unstreitig, sich selbst und die Welt in sich überwinden. Denn es hat Welteroberer gegeben, die alles außer sich überwunden haben; nur sich selbst und die Welt in ihnen selbst konnten sie nicht besiegen. Das hat sich der Glaube der Christen vorbehalten: „Wenn einer nichts als glauben kann, so kann er alles machen“. Doch ein solcher Glaube ist eine beständig lebende und sich regende Gebetskraft, die immer in der innigsten Verbindung mit der Allmacht steht, ohne die kein Glaube möglich ist. Glaube ist Gott in uns. Selig, wer Ihn bewirten und halten kann!

Offenbarung

Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der da ist, der da war, und der da kommt, der Allmächtige.
(Offb. Joh. 1, 8.)

JEsus kündigt sich nicht umsonst als A und O an. Er will alles in dir sein. Wo Er einmal A sagt, da will Er auch O sagen; wo Er anfängt, da will Er es auch zum Sieg hinausführen. Sein A ist Pfand, dass Er uns auch O sein wolle! Glaube, sei getrost und wage es! „A und O, Immanuel! Auferstehung, Wahrheit, Leben! Heil und Trost für Israel! Seligkeit kannst Du mir geben. Wer Dich hat, der hat mit Dir einen Himmel für und für!“

Auf, auf, ihr Reichsgenossen!
Der König kommt heran;
Empfahet unverdrossen
Den großen Wundermann!
Ihr Christen, geht herfür;
Lasst uns vor allen Dingen
Ihm Hosianna singen
Mit heiliger Begier!

Amen.

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