Gossner, Johannes Evangelista - Andachten über das Evangelium nach Lukas

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Gossner, Johannes Evangelista - Andachten über das Evangelium nach Lukas

Luk, 9,35.36.

Und es fiel eine Stimme aus den Wolken, die sprach: Dieser ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören. Und indem solche Stimme geschah, finden sie Jesum allein.

Auf diese Stimme, die aus den Wolken fiel, sollte billig alle Welt horchen. Aber die Menschen können ihren Kopf und ihre Ohren hart in die Höhe halten, geblendet und betäubt von den Stimmen, die sie von unten hören. Die Welt liegt ihnen zu sehr in den Ohren, als dass sie Gottes Stimme Gehör geben könnten. Gott hat hiermit Jesum, als seinen liebsten Sohn, und als den glaubwürdigsten, hörenswürdigsten Prediger erklärt, feierlich, öffentlich vor den Jüngern auf Thabor, so wie dort am Jordan, Matthäus 3,17. und Johannes 12,28. vor allem Volke. Aber der liebe Gott muss, wie alle seine Boten, selbst klagen: Wer glaubt unserer Predigt? Gott hat hier vom Himmel herab gepredigt, und seinem Sohne ein wunderbares Zeugnis gegeben, hat ihn der Welt angeboten, ihn als Prediger und Lehrer installiert und konfirmiert; und sieh! die Welt hat seiner gespottet, hat ihn am Ende als Gotteslästerer gekreuzigt; den, den Gott selbst als seinen Sohn erklärt hat? Ja, sie will ihn auch bis auf den heutigen Tag nicht hören. Aber wer soll denn der Welt predigen; wenn sie diesen Prediger nicht hört, der eine so hohe, erhabene Kanzel hat, der aus den Wolken prediget, der so lieblich und freundlich prediget? Willst denn du nicht, lieber Leser! des Vaters Predigt vom Sohne glauben? Willst du nicht dem Worte und Zuge des Vaters folgen und zum Sohne gehen? wie geschrieben steht Johannes 6,44: Wer es vom Vater hört und lernet, der kommt zu mir. Willst du nicht den über alles lieben, den der Vater über alles liebt? Willst du ihn nicht annehmen, da der Vater aus den Wolken ihn dir anbeut und schenket? - Als die Jünger die himmlische Predigt hörten, fanden sie niemand mehr als Jesum allein. Moses war weg, Elias war weg; damit sie gewiss wissen sollten, der Vater predigt vom Sohne, nicht von Moses und Elia, den Sohn sollten sie hören - allein; den Sohn sollten sie predigen, nicht den Moses. Wer da Zuhörer sein will, kann alle Tage die Predigt des Vaters hören; denn der Vater zeugt immer vom Sohne und zieht immer zum Sohne; wenn wir nur hören und folgen wollten!

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