Gerok, Karl von - Trost und Weihe - Taufreden.
1869.
Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währt ewig.
Psalm 107,1.
Dieser Zuruf aus Davids Psalter, Geliebte in dem Herrn, findet gewiss jetzt einen frohen Widerhall in unser aller Herzen. Zum Danke gegen den Herrn, der so freundlich ist, und zum Vertrauen auf Gott, dessen Güte ewiglich währt, ermuntert uns gar lieblich diese festliche Stunde.
Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich! Das ist ein Wort an die Herzen der jungen Gatten, welchen die Freundlichkeit Gottes so hell entgegenblickt aus den Augen ihres erstgeborenen Kindes. Wie väterlich hat der treue Gott sie beide geführt von Jugend an! Wie freundlich hat er sie zusammengeführt vor Jahresfrist! Wie gütig hat er sie geleitet bis auf diesen Tag! Wie schön hat er das Glück ihres jungen Ehestandes gekrönt durch diese ihre Elternfreude! Wie gnädig hat er gewacht über dem Leben der Mutter und des Neugeborenen bis auf diese Stunde! Ja gleich einem holden Sonnenblick fällt das Dasein dieses lieben Kindes ihnen mitten hinein in diese trüben Spätherbsttage und erheitert alle Räume ihrer Behausung und ruft den beglückten Eltern zu und allen, die an ihrem Wohl Anteil nehmen, der liebenden Großmutter, die im Glück ihrer Kinder ihr eigenes findet, den Geschwistern und übrigen Freunden, denen dieses Familienfest so manche Segnung Gottes in ihrem eigenen Haus in Erinnerung bringt: Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich.
Und seine Güte währt ewiglich! fährt unser Psalmspruch fort und ermuntert uns damit wie zum Dank für Gottes Freundlichkeit bis hierher, so zum Vertrauen auf seine Güte in Ewigkeit.
Der Tauftag eines holden Kindes heißt uns ja nicht nur dankbar rückwärts blicken, sondern auch hoffnungsvoll vorwärts schauen. Welch' liebliche Elternhoffnungen umschweben die Wiege eines neugeborenen Kindes! Welch' edle Gaben und Kräfte schlummern in der Seele eines schuldlosen Kleinen! Welch' heilige Aufgaben und Vorsätze knüpfen sich an den Tauftag ihres Lieblings für die, denen Gott sein teures Leben anvertraut hat! Aber wirft nicht auch manche Sorge ihren Schatten über das Bettlein eines Neugeborenen? Schweben nicht manche Gefahren über einem zarten Kindesleben? Liegen nicht heitere und trübe Lose verborgen im Schoße der Zukunft für uns und die Unsern? Kann die zärtlichste Liebe der Mutter, die umsichtigste Sorge des Vaters, der verständigste Rat der Verwandten, die herzlichste Teilnahme der Taufpaten einem Kinde das Leben erhalten und eine glückliche Zukunft verbürgen?
Wie tröstlich klingt bei solchen Fragen das Wort Gottes, das uns emporweist zu dem rechten Vater über alles, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden, zu dem großen, starken, treuen Gott, mit der Verheißung: Seine Güte währt ewiglich! Wie köstlich ist es, für uns und unsere Lieben heute und alle Tage hoffen zu dürfen auf die heilige Obhut und Leitung dessen, der bis hierher geholfen hat und auch ferner helfen wird! Wie schön ist es, dass wir auch dieses teure Kind jetzt in der heiligen Taufe dürfen dem Vater im Himmel übergeben, dessen Güte ewiglich währt und der es zu seinem Kind und Erben annehmen will für Zeit und Ewigkeit, und dürfen's dem liebreichen Kinderfreund Jesus Christus in die Pflege geben, der auch über ihm ausgesprochen hat: Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich, und der seinen Schafen und Lämmern zusagt: Niemand soll sie aus seiner Hand reißen, und dürfen den heiligen Geist über ihm anrufen, dass er wie mit reinen Taubenflügeln über seinem Haupte schwebe und von früh an Wohnung mache in seiner Seele!
In solchem Glauben wollen wir dieses liebe Kind für Zeit und Ewigkeit dem heiligen dreieinigen Gott jetzt weihen, in solchem Glauben wollen wir's dem Herrn erziehen, dann werden wir's künftig rühmen dürfen wie heute: Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währt ewiglich. Amen.
Zur Taufe zweier Prinzessinnen. 1876.
Mit tiefgerührter Seele, Geliebte in dem Herrn, treten wir in dieser feierlichen Stunde vor Gottes Angesicht, um dies holde Kinderpaar, das wir aus seiner allmächtigen Hand empfangen haben, als ein kostbares Geschenk seiner väterlichen Liebe ihm wiederum in die Arme zu legen, dass er es weihe zu seinem Eigentum und segne für Zeit und Ewigkeit durch das Sakrament der heiligen Taufe.
Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich, und dankbar stimmen wir von Herzen ein in die festlichen Psalmworte: Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen dies ist der Tag, den der Herr macht, lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein O Herr hilf, o Herr lass wohlgelingen!
Psalm 118, V. 23. 24. 25.
Dass wieder Freude, doppelte Elternfreude eingekehrt ist in diesem Hause, dass dem Durchlauchtigsten Herzoglichen Paare, dass den liebenden Herzen der Königlichen Majestäten und der übrigen hohen Angehörigen für schmerzlichen Verlust ein so lieblicher Ersatz zwiefach geschenkt wurde, ja das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Darin erkennen wir die Allmacht des großen Gottes, der überschwänglich tun kann über all unser Bitten und Verstehen, die Güte des himmlischen Vaters, der seine Gnadensonne immer wieder aufgehen lässt denen, die auf ihn trauen.
Und wenn wir darum mit dankbarer Rührung zurückblicken auf den Geburtstag dieser geliebten Prinzessinnen als auf einen Tag mächtiger Durchhilfe und wunderbarer Gnade unseres Gottes, so begrüßen wir nun ihren heutigen Tauftag als ihren zweiten geistlichen Geburtstag, von dem es in Wahrheit gilt: Dies ist der Tag, den der Herr macht, lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein.
Der Herr ist's ja, der allmächtige Vater im Himmel, dessen Gnade bisher gewacht hat über dem Leben dieser geliebten Kinder und ihrer teuren Mutter und durch dessen Güte wir uns heute versammeln dürfen zu dieser heiligen fröhlichen Feier.
Der Herr ist's, der treue Heiland aller Menschen, der das Sakrament der Taufe gestiftet hat als das heilige Bundeszeichen für sein Volk, als das himmlische Gnadensiegel, womit seinen Erlösten von Jugend an auf die Stirn geschrieben wird: Ihr seid mein und niemand soll euch aus meiner Hand reißen.
Der Herr ist's, der göttliche Kinderfreund, der auch über diesem Zwillingspaar heute ausruft: Lasst die Kindlein zu mir kommen, bringet sie her zu mir, dass ich sie segne, leget sie mir in die Arme, dass ich meine Hand auf sie lege, meinen Geist ihnen einhauche und sie euch aus meiner Hand zurückgebe, geheiligt an Leib und Seele, gesegnet für Zeit und Ewigkeit.
Ja es ist ein heiliger, ein vom Herrn geschenkter, vom Herrn gesegneter Tag, dessen wir uns heute erfreuen. Und wenn wir heute als am Tage der Verkündigung Mariä der gesegnetsten unter allen Müttern auf Erden gedenken und ihres göttlichen Kindes, dem durch Engelsmund sein Name beigelegt war, fällt nicht von jener heiligen Geschichte ein liebliches Licht auch auf diese Neugeborenen und ihre Taufe?
Und wenn die Losung des heutigen Tages uns erinnert an den Segen Jakobs, den er seinen Söhnen aufs Haupt legte, einem jeglichen besonders (1 Mos. 49, 28), dürfen wir dann nicht mit freudiger Zuversicht auch diesen lieben Kindern einem jeglichen besonders einen reichen Segen erflehen von dem großen Vater dort droben, von dem es heißt: Welchen du segnest, der ist gesegnet?
Ja, die guten Wünsche alle, die heute aus den Herzen zärtlicher Angehöriger und liebender Paten in der Nähe und Ferne gen Himmel steigen für diese holden Kleinen, sie mögen als ebenso viel Segnungen Gottes zurückkehren auf ihre Häupter.
Die schönen Namen alle, mit denen die lieben Täuflinge heute geschmückt werden fürs Leben, sie mögen ebenso viele Tugenden bedeuten, die in ihren Seelen sich entfalten sollen in fröhlichem Wachstum.
Das Jordanwasser aus dem heiligen Lande, das diese reinen Kinderstirnen in der Taufe benetzen wird, es möge ein Sinnbild und Unterpfand werden für die Gnadengüsse des Heiligen Geistes, die der Vater des Lichts, der Geber aller guten Gaben, von oben herab wolle ausgießen in diese jetzt noch schlummernden Seelen.
Darum, o Herr hilf, o Herr lass wohl gelingen! So flehen wir aus tiefster Seele gen Himmel im Blick auf die Zukunft dieser geliebten Kinder.
Es sind heilige Pflichten, welche die Taufe unserer Kinder ihren Eltern, Paten und Erziehern auferlegt. Nicht nur über ihrem leiblichen Leben zu wachen und ihr äußeres Gedeihen zu fördern, sondern auch ihre Herzen für alles Gute zu bilden und ihre Seelen für das Reich Gottes zu erziehen, das geloben wir heute vor dem heiligen Angesichte Gottes und bitten ihn, ohne den wir nichts vermögen: O Herr hilf, o Herr lass wohl gelingen!
Es sind der Gefahren viele, die ein zartes Kindesleben bedrohen und wo doppelte Freude, da ist auch doppelte Sorge. Es sind noch unbekannte Schicksalslose, die für unsere Geliebten im Schoße der Zukunft liegen und tief bewegt uns beim Blick auf das Neugeborene, das sorglos in seiner Wiege schlummert, die Frage: Was meinest du, will aus dem Kindlein werden? Aber wir legen unsere Fragen und Sorgen, wir legen diese Kinder und ihre Zukunft, wir legen uns selbst und unser Geschick getrost in die Hand des Allmächtigen und Allbarmherzigen mit der Bitte: O Herr hilf, o Herr lass wohl gelingen!
In solcher Zuversicht lasst uns beten:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater! Bis hierher hast du geholfen, dafür preisen wir deinen heiligen Namen und bekennen, dass wir nicht wert sind aller Barmherzigkeit und Treue, die du an uns und den Unsrigen getan hast. Und weil deine Güte alle Morgen neu ist und deine Barmherzigkeit kein Ende nimmt, so bitten wir dich, lass auch ferner dein Antlitz in Gnaden über uns leuchten. Lege du selbst diesen Kindern deine segnende Vaterhand aufs Haupt; erhalte, wenn es dein gnädiger Wille ist, ihr teures Leben und lass sie fröhlich an Leib und Seele heranwachsen zur Freude ihrer Durchlauchtigsten Eltern, der Königlichen Majestäten und aller ihrer Angehörigen. Lass dir, allmächtiger Gott, die teure Mutter dieser Täuflinge in deine gnädige Obhut und Pflege befohlen sein.
Sei mit deiner Kraft in ihrer Schwachheit mächtig und lasse sie bald fröhlich genesen und völlig erstarken, damit unsere Freude vollkommen sei. Segne das Königliche und Kaiserliche Haus mit allen den hohen Angehörigen, die sich in Liebe die Hände reichen über diesen geliebten Kindern. Deine Gnade, Herr Jesu, und deine Liebe, Gott unser Vater, und deine Gemeinschaft, o Heiliger Geist, sei mit uns allen jetzt und immerdar. Amen.
Zur Taufe einer Prinzessin. 1878.
Unser Anfang geschehe im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Amen.
Hohe Versammelte! Geliebte in dem Herrn! Zu einer frohen Feier haben wir uns hier zusammengefunden; zu einem schönen Familienfeste, das Frühlingsfreude hereinzaubert mitten in den Winterfrost, ist dieser Hausaltar mit frischem Grün und blühenden Blumen geschmückt.
Den Herzensbund inniger Liebe, der vor bald einem Jahr unter dem Segen zweier befreundeten Regentenhäuser, unter den Glückwünschen zweier treu anhänglichen Länder geschlossen worden ist, hat der allgütige Gott gekrönt mit dem schönsten Glück des Hauses in Palästen wie in Hütten, mit der Elternfreude. Und heute ist der Tag, da das teure neugeborene Kind unter den Segenswünschen und Fürbitten seiner Angehörigen, der hier gegenwärtigen und der entfernten, die im Geist in unserer Mitte sind, ja wie wir uns getrösten, auch der Verklärten, die aus der Ewigkeit auf uns herniedersehen, seinem Schöpfer und Erlöser zum Eigentum geweiht und durch die heilige Taufe in den Bund der Christenheit aufgenommen werden soll.
„Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.“ So sprach unser Herr Jesus Christus über den Kleinen, welche zärtliche Mütter zu ihm brachten, dass er sie segnen möchte. Und er herzte sie, legte die Hände auf sie und segnete sie.
Im Andenken an dieses Wort des Herrn bringen wir auch unsere Kinder in der Taufe ihm dar und lassen durch jene liebliche Erzählung uns mahnen an die ernsten Verpflichtungen wie an die hohen Segnungen, welche diese heilige Handlung in sich schließt.
Lasst die Kindlein zu mir kommen, spricht der göttliche Kinderfreund. Das heißt nicht nur: Stellt sie mir ein für alle Mal dar in der heiligen Taufe, sondern eben weil ihr mir sie in der Taufe zum Eigentum weiht, so sorgt nun auch, dass sie mein seien und bleiben und immer mehr werden; führt die jungen Seelen ihrem Gott und Heilande zu durch eine gottesfürchtige Erziehung, durch fleißige Fürbitte, durch treue Vermahnung, durch ein christliches Vorbild.
Das sind die heiligen Pflichten, welche auch über diesem lieben Kind heute die Seinigen vor Gottes Angesicht übernehmen. Die jungen fürstlichen Eltern, denen der Vater im Himmel zur dankbaren Freude dies ihr teures Erstgeborenes in die Arme und ans Herz gelegt hat, der durchlauchtigste Großvater, der diese Feier durch seine persönliche Anwesenheit erhöht, die beiden erhabenen Großmütter, deren zärtliche Sorgen und Hoffnungen Gott mit so erfreulichem Erfolge gekrönt hat, die hohen Angehörigen in der Nähe und Ferne, die in teilnehmender Liebe mit den Fröhlichen sich freuen, die Paten des lieben Täuflings und deren Vertreter, welche feierlich vor Gott geloben, soviel an ihnen liegt, dafür zu sorgen, dass dies Kind christlich und gottselig erzogen werde, sie alle, jedes in seinem Teil, bekennen sich zu diesen Pflichten.
Nicht nur für das leibliche Gedeihen des geliebten Kindes nach Kräften zu sorgen, sondern auch sein geistiges Wachstum liebevoll zu pflegen, dass die Keime alles Guten, die der Schöpfer in das Kindesherz gelegt hat, sich zur schönen Blüte entfalten; dass die junge Seele geschmückt werde mit jeder weiblichen, jeder fürstlichen, jeder christlichen Tugend zum Wohlgefallen Gottes und zur Freude der Menschen; nicht nur vor äußeren Gefahren dies zarte Leben sorgfältig zu hüten, sondern auch so viel als möglich alles abzuhalten von dem geliebten Kinde, wodurch es Schaden nehmen könnte an seiner Seele; nicht nur für diese Welt es zu erziehen zu einer Zierde seines Standes und zu einem Segen für seine Umgebung, sondern es aufzuziehen für das Himmelreich, zu dem es von seinem Gott geschaffen und von seinem Heiland berufen ist das sind die hohen Pflichten, welche der Herr uns ans Herz legt mit dem Befehl: Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes!
Aber zu solch hohen Pflichten empfangen wir auch eine mächtige Stärkung und Ermunterung durch die Verheißungen des Herrn. Wie der göttliche Kinderfreund jene Kleinen dort in seine Arme nahm und an sein Herz drückte und gesegnet für ihr ganzes Leben ihren Müttern zurückgab, so dürfen wir auch für unsere Kinder hoffen auf seinen göttlichen Schuh und Segen.
Wie machtlos alle menschliche Liebe für sich selber ist, das fühlen wir ja nirgends tiefer als an der Wiege eines geliebten Kindes. Tausend Gefahren umschweben sein Dasein, die wir mit aller Vorsicht nicht sehen, mit aller Macht nicht abwehren können. Und wenn wir mit den schönsten und teuersten Namen es schmücken, wenn wir die innigsten Segenswünsche ihm zum Angebinde auf sein Kissen legen und mit den frohesten Hoffnungen es hinausbegleiten ins Leben: Die Erfüllung dieser Hoffnungen, die Gewährung jener Wünsche liegt nicht in unserer Hand.
Aber sie liegt in guter Hand, sie liegt in der Hand des dreieinigen Gottes, dem wir dies Kind in der heiligen Taufe zum Eigentum übergeben.
Der himmlische Vater, in dessen Schutz wir es heute befehlen, kann es besser behüten und bewahren als die treueste Vater und Mutterliebe hienieden.
Der göttliche Kinderfreund Jesus Christus, dem wir es heute darbringen, kann ihm seine segnende Hand wirksamer aufs Haupt legen als sein menschlicher Diener.
Der Heilige Geist, den wir als die edelste Gabe herabflehen in dieses Kindes Seele, wird seine Naturgaben heiligen und seine Erziehung segnen, dass es zunehme wie an Alter so an Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen. Das walte Gott, zu dem wir also beten:
Vater im Himmel! Wir danken dir, dass du bis hierher geholfen und gnädig gewacht hast über diesem lieben Neugeborenen, über seiner teuren Mutter und über allen den Seinen. Wir bitten dich: nimm dies Kind auch künftig und alle Tage seines Lebens in deine heilige Obhut und Leitung; sei ihm Schirm und Schild in jeglicher Gefahr Leibs und der Seele und lass den Stern deiner Gnade über ihm leuchten auf allen seinen Wegen.
Herr unser Heiland! Du rufst auch dieses dein Lämmlein heute bei seinem Namen und zählst es zu deiner Herde. So lass es von nun an deiner treuen Hirtenhut befohlen sein und erfülle an ihm deine Verheißung: Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir und ich gebe ihnen das ewige Leben und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.
Heiliger Geist, du unser bester Lehrer, Führer und Tröster, mache Wohnung in dieses Kindes Seele. Lass das reine Jordanwasser, mit dem wir seine Stirne benetzen, ein Unterpfand werden der Gnadenströme und Segensquellen, womit du sein Herz erfüllen, von allem Bösen reinigen, zu allem Guten stärken, in aller Trübsal trösten und fürs ewige Leben erziehen willst. Lass die edlen Namen, mit denen wir es schmücken, ihm zum Vorbild der Tugenden werden, in denen es erzogen werden soll unter deiner Leitung, schaffe du selber in ihm und in uns allen, was vor Gott gefällig ist, und mache uns tüchtig für dein himmlisches Reich. Deine Gnade, Herr Jesus Christus, deine Liebe, Gott unser Vater, deine Gemeinschaft, Heiliger Geist, sei mit diesem Kind und mit seinen Angehörigen und mit uns allen von nun an bis in Ewigkeit. Amen.