Gerok, Karl von – Andachten zum Psalter - Psalm 65.
(1) Ein Psalm Davids, zum Liede vorzusingen. (2) Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion, und dir bezahlt man Gelübde. (3) Du erhörst Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir. (4) Unsere Missetat drückt uns hart; du willst unsere Sünden vergeben. (5) Wohl dem, den du erwählst, und zu dir lässt, dass er wohne in deinen Höfen, der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel. (6) Erhöre uns nach der wunderlichen Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden, und ferne am Meer. (7) Der die Berge fest setzt in seiner Kraft, und gerüstet ist mit Macht. (8) Der du stillst das Brausen des Meers, das Brausen seiner Wellen, und das Toben der Völker, (9) Dass sich entsetzen, die an denselben Enden wohnen, vor deinen Zeichen. Du machst fröhlich, was da webet, beides des Morgens und des Abends. (10) Du suchst das Land heim, und wässerst es, und machst es sehr reich. Gottes Brünnlein hat Wasser die Fülle. Du lässt ihr Getreide wohl geraten, denn also baust du das Land. (11) Du tränkst seine Furchen, und feuchtest sein Gepflügtes; mit Regen machst du es weich, und segnest sein Gewächs. (12) Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Fußstapfen triefen von Fett. (13) Die Wohnungen in der Wüste sind auch fett, dass sie triefen, und die Hügel sind umher lustig. (14) Die Anger sind voll Schafe und die Auen stehen dick mit Korn, dass man jauchzt und singt.
Endlich auch wieder ein Freudenpsalm nach so manchen Klag- und Trauerliedern. Endlich einmal wieder eine Stimme des Lobens und Dankens nach so manchem Not- und Hilferuf. Es tut einem ganz wohl, wieder auf so ein fröhlich Blümlein zu stoßen im Psalmengarten, nachdem man so lange gleichsam zwischen Tränenweiden und dunklen Zypressen einhergegangen. Es tut uns für David wohl, dass wir sehen: er hat wohl oft sein Brot mit Tränen gegessen, aber er hat auch an manchem frohen Tag es erfahren dürfen: Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist. Es tut uns für uns selber wohl, durch so ein fröhlich Lied wieder daran erinnert zu werden: Auf Leid folgt Freud. Es tut uns doppelt wohl, in diesen trüben düstern Wintertagen, wo durch die bösen feuchten Nebel so selten der blaue Himmel sich schauen lässt und ein Sonnenblick herniederfällt, durch diesen lieblichen Frühlingspsalm gemahnt zu werden an die alte Wahrheit, die im Reich der Natur gilt wie im Menschenleben: Auf den Regen folgt Sonnenschein; an die Wahrheit gemahnt zu werden, die unser christlicher Psalmist Paul Gerhardt so lieblich ausspricht in den Worten:
Das weiß ich fürwahr und lasse mir's nicht aus dem Sinne gehn:
Christenkreuz hat seine Maße und muss endlich stille stehn;
Wann der Winter ausgeschneiet, tritt der schöne Sommer ein,
Also wird auch nach der Pein, wer's erwarten kann, erfreut;
Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.
Mit Freuden also wollen wir mitten in dieser Winterzeit uns erquicken an diesem fröhlichen Frühlingslied, wie wir uns heute an den Sonnenstrahlen erquicken nach so manchem trüben Tag. David mag's an einem schönen Frühlingstag gedichtet haben, als er von seiner Zionsburg herniederschaute auf die lachenden Gefilde, wo mit Herden die Auen und mit goldenem Korn die Berge und Täler anfingen, sich zu bedecken. Da ist das Lied vielleicht am Osterfest gesungen worden in der Gemeinde, denn am zweiten Ostertag brachte man in Palästina, dem gesegneten Lande, schon die reife Erstlingsgarbe im Tempel dar, und von da an begann die Ernte. Wie aber ein frommes Herz über dem Leiblichen nie das Geistliche vergisst und im Irdischen und Sichtbaren immer nur ein Bild und Gleichnis des Himmlischen und Unsichtbaren erkennt, so denkt auch David hier bei dem leiblichen Segen, den er von seiner Zionsburg überschaut landauf und landab, zugleich an den geistlichen Segen in himmlischen Gütern, den Gott seinem Volke von altersher geschenkt, und preist den Herrn dafür, und gewiss auch in diesen Preis werden wir gern einstimmen, wir, denen nicht nur das Davidswort gilt: Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion, sondern denen auch ein Paulus zuruft: Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum. Also lasst uns andächtig vernehmen:
Ein Frühlingslied zur Winterszeit,
und zwar ist die Rede:
- Vom geistlichen Frühling in der Kirche,
- vom leiblichen Frühling in der Natur.
1) Vom geistlichen Frühling in der Kirche
V. 2 bis 6. In der Kirche Gottes, in der Gemeinde des Herrn, meine Lieben, da ist gleichsam ein ewiger Frühling. Mag's draußen in der Welt noch so trüb und düster aussehen, hier tut im Geist eine andere Welt sich uns auf. Mag draußen Schnee und Eis die Erde bedecken: hier wandeln wir auf grünen Auen, auf den grünen Auen des göttlichen Worts. Mögen draußen Wolken und Nebel den Himmel verhüllen: hier sehen wir allezeit einen blauen Himmel über uns und eine strahlende Sonne: Der blaue Himmel, das ist Gottes ewige Treue, und die strahlende Sonne die Sonne, die mir lacht, ist mein Herr Jesus Christ. Mögen draußen raue Stürme toben: hier in diesen Mauern ist Friede, da spürt man nur ein sanftes Sausen, ein lindes Wehen wie Frühlingswind, dieses sanfte Sausen, dieses linde Wehen, das ist der Atemzug vom Herrn, das Wehen des heiligen Geistes. Mögen draußen die Vögel schweigen im entlaubten Wald und auf der erstorbenen Flur: hier innen tönen Frühlingslieder und Freudepsalmen auch mitten im Winter, das sind die Lieder des Dankes und der Anbetung, des Glaubens und der Liebe und der Hoffnung, die an jedem Sonntag und in jeder Betstunde himmelan steigen aus der Gemeinde. - An diesen geistlichen Frühling mahnt uns David in der ersten Hälfte des Psalms, an die lieblichen Frühlingslieder zuerst, die in der Gemeinde erklingen:
V. 2: „Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion und dir bezahlt man Gelübde.“ Zu Zion, das heißt in der Gemeinde der Gläubigen, ja da lobt man den Herrn. Mag auch die Welt draußen Gott vergessen und den Dank vergessen gegen den Geber aller guten Gaben: hier in der Gemeinde, da weiß man, was man an ihm hat und was man von ihm hat und was man ihm schuldig ist, da klingt sein Lob ununterbrochen fort von einem Sonntag zum andern und von einem Jahre zum andern. Mögen auch die Kinder Zions, mögen auch die Frommen manchmal zu seufzen und zu klagen haben wie David unter den Trübsalen und Drangsalen dieser Zeit, immer wieder haben sie doch auch Ursache zum Loben und zum Danken, immer wieder rufen sie sich selber zu: Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen; lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan. Mag auch ein Kind Gottes nicht viel Lärm machen mit seiner Freude in dem Herrn und mit seiner Seligkeit in Gott: man lobt ja den Herrn in der Stille zu Zion. Im stillen Herzensgrund Gott loben und fröhlich sein in dem Herrn; im stillen Familienkreis Gott preisen alle Morgen und alle Abend; im stillen Lebensgang dem Herrn danken durch einen frommen Wandel; in kleiner Gemeinde, wie wir hier beisammen sind, eine stille Andachtsstunde feiern, während die Welt draußen nichts davon weiß in ihrem werktägigen Schaffen und Treiben; das, Geliebte, heißt: Gott loben in der Stille zu Zion; und das ist ihm angenehmer als ein lautes Prunk- und Freudenfest, wo alle Glocken läuten und Posaunen klingen und die Kirchen behängt sind mit Samt und Seide und man vor lauter Augenluft zu keiner Herzensandacht kommt. - So wollen wir Gott auch loben in der Stille zu Zion und in der Stille ihm unsere Gelübde bezahlen, in der Stille ihn preisen durch einen frommen, gottseligen Wandel.
Das sind die ewigen Frühlingslieder, die aus der Gemeinde aufsteigen zum Herrn. Nun mahnt uns David auch an einen ewigen Frühlingshimmel, der offen steht über der Gemeinde, und an eine ewige Frühlingssonne, die zu ihr herniederglänzt. Dieser ewige Frühlingshimmel, das ist Gottes Vaterauge, zu dem wir aufblicken in kindlichem Glauben, wie es heißt:
V. 3: „Du erhörst Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir.“ Und diese ewige Frühlingssonne, das ist Gottes Vaterherz, das barmherzige Herz, das da vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, wie David fleht:
V. 4: „Unsere Missetat drückt uns hart; du willst unsere Sünde vergeben.“ Ja gottlob, Geliebte, dass wir einen Himmel wissen, der über uns offen steht allezeit und zu dem wir im Glauben emporblicken dürfen auch durch alle Sorgennebel und Trübsalswolken hindurch: nämlich Gottes ewige Treue und Gnade. Gottlob, dass wir einen Gott haben, zu welchem wir sagen dürfen: „Du erhörst Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir.“ Wenn wir das bedenken: Da droben wacht und waltet ein lebendiger Gott, dessen Güte alle Morgen neu ist, der ein Auge hat für jede Träne seiner Frommen, ein Ohr für jede Klage seiner Kinder, ein Herz für jeden Jammer seiner Menschen, und eine Hand, reich genug, um die ganze Welt zu segnen, fürwahr dann ist's uns auch am trüben Tag, als ob die Wolken sich verzögen und der blaue Himmel wieder über uns lachte. So wollen wir's denn nicht vergessen in Freud und Leid; so wollen wir uns des trösten für uns und die Unserigen und die ganze Welt: „Gott, du erhörst Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir.“
Und wenn es uns dann geht, wie es unserem David hier geht und wie es jeder frommen Seele geht, dass sie demütig wird mitten in der Freude, dass ihr über der Güte Gottes ihre eigene Unwürdigkeit und Sünde schwer aufs Herz fällt und sie fragen muss: Aber bin ich denn nicht zu gering aller Treue und Barmherzigkeit meines Gottes, ich ungeratenes, ungehorsames, undankbares Kind? dann wollen wir mit David fortfahren in Buße und Glauben: „Unsere Missetat drückt uns hart, du willst unsere Sünde vergeben;“ dann wollen wir uns freuen, dass wir einen Gott haben, barmherzig, gnädig und geduldig und von großer Güte und Treue, dessen Gnade währt in tausend Glied und der da vergibt Missetat, Übertretung und Sünde. Dann soll uns die Gnade Gottes in Christo Jesu ins Herz hineinleuchten wie eine holde warme Frühlingssonne, davon das Eis des Kaltsinns hinschmilzt in seligen Buß- und Freudentränen, davon die kranken Seelen genesen und die zerschlagenen Herzen fröhlich jubeln: Mir ist Barmherzigkeit widerfahren!
Unter solchem Frühlingshimmel göttlicher Treue, unter solcher Frühlingssonne göttlicher Barmherzigkeit, meine Lieben, sollte da nicht auch ein Frühlingsgarten aufblühen in der Gemeinde, ein Frühlingsgarten eines neuen göttlichen Lebens? Ja wohl, und auf diesen Frühlingsgarten weist uns David hin, wenn er singt von dem seligen Leben in der Gemeinde des Herrn:
V. 5: „Wohl dem, den du erwählst und zu dir lässt, dass er wohne in deinen Höfen, der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.“ Ja wen der Herr erwählt und zu seinem Volke zählet, der ist wohl daran, der blühet fröhlich vor dem Herrn wie eine Rose, betaut von Gottes Gnade, duftend von Dank und Liebe; der grünet lustig wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, und reich an Früchten der Gerechtigkeit. Ja ein Herz, das willig sich auftut gegen Gott und stille hält den Sonnenstrahlen seiner Liebe und dem Wehen seines Geistes, das hat reichen Trost von Gottes Haus und seinem heiligen Tempel, das wird zu einem lieblichen Garten, darin ein himmlisches Brünnlein des Trostes unerschöpflich fließt und darin die edlen Tugenden des Glaubens, der Liebe, der Hoffnung, der Geduld, der Sanftmut und Demut wie Frühlingsblumen blühen. möchte dem Herrn ein solcher Garten je mehr und mehr auch aus unserer Gemeinde erblühen; möchte jedes unter uns ein Blümlein werden in Gottes Garten und wär's auch nur ein bescheidenes Veilchen, hinterm Zaune gebückt; ja möchte unser Herz selber ein Garten Gottes werden und uns der Herr erhören, wenn wir bitten:
Mach mein Herz zu einem Garten,
Drin der Tugend schönste Arten
Blühn in voller Lieblichkeit;
Öffne drin die Lebensquelle,
Die ohn Ende sanft und helle
Fließet in die Ewigkeit.
Zu diesem Gott, dem Geber aller guten Gaben, der seine Gemeinde segnet und alle Welt noch segnen will mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern, erheben wir vertrauensvoll Herzen und Hände und beten mit David:
V. 6: „Erhöre uns nach deiner wunderlichen Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden und ferne am Meer.“ Und zwar wie im Geistlichen, so im Leiblichen. Wir hören nun:
2) Vom leiblichen Frühling in der Natur
V. 7 bis 14. Der Gott, der in der Kirche waltet, der herrscht auch im Reich der Natur. Er herrscht als ein Gott der Macht. So preist ihn David:
V. 7-9: „Der die Berge festsetzt in seiner Kraft und gerüstet ist mit Macht.“ Die granitnen Gebirge hat er gegründet vor Jahrtausenden schon, dass sie feststehen auf ihren Fundamenten und nicht wanken, wie auch die Stürme um ihre Gipfel brausen, wie auch die Wogen an ihrem Fuße branden. Und diese festen unerschütterlichen Berge Gottes sind ein Bild und Gleichnis von Gottes ewiger, unerschütterlicher Macht:
V. 8: „Der du stillst das Brausen des Meers, das Brausen seiner Wellen und das Toben der Völker.“ Ein brausendes, vom Sturm erregtes Meer, oder ein empörtes, von Leidenschaften aufgewühltes Volk dem Allmächtigen gilt es gleich, zum empörten Meer und zum empörten Volk spricht er: Bis hierher und nicht weiter; hie sollen sich legen deine stolzen Wellen. Da zittern dann seine Feinde:
V. 9: „Dass sich entsetzen, die an den Enden wohnen;“ aber da freut sich auch das Volk des Herrn; denn dieser allmächtige Gott, der da waltet in der Natur und Geschichte, ist auch ein gütiger Gott und milder Vater, zu dem wir mit David fröhlich sprechen: „Du machst fröhlich, was da webet, beides im Morgenland und im Abendland, an allen Enden der Welt.“ Ja nicht nur ein David im Morgenland, im gelobten Land, da Milch und Honig fließt, auch wir im kühleren, ärmeren Abendland dürfen's ja doch alle Jahre wieder erfahren: Der Herr ist gütig und erbarmet sich aller seiner Werke. Denn auch an uns tut er, was David rühmt:
V. 10: „Du suchst das Land heim und wässerst es und machst es sehr reich;“ und auch wo er uns nicht überreichlich segnet in Feldern und auf Bergen, wie in den letzten Jahren, da gibt er doch, dass wir genug haben. „Denn Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle.“ Ein schönes Wort und ein wahres Wort. Wenn alle menschlichen Hilfsquellen und Freudenbrunnen versiegt scheinen und vertrocknet wie Zisternen auf dem Felde, so kann der ewig reiche Gott aus seinen Wolken herab Regen senden und Segen spenden über all unser Bitten und Verstehen; und wenn Gottes Brünnlein selber ein, zwei, drei Jahre lang sparsamer geflossen ist und gar auszubleiben schien, so kostet's ihn nur ein einziges Segensjahr, um alles wieder nachzuholen und ins Geleise zu bringen. Möchte es der Herr unser liebes Land und Volk auch in diesem Jahr wieder recht lieblich erfahren lassen: „Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle. Du lässt ihr Getreide wohl geraten, denn also baust du das Land.“
V. 11: „Du tränkst seine Furchen und feuchtest sein Gepflügtes; mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.“ Da malt uns David das Wachstum der Saaten unter dem Segen Gottes so lieblich und lebendig, dass man meint, man rieche den Dampf der fruchtbaren Erdschollen nach dem warmen Frühlingsregen und sehe die blaugrüne Saat hervorsprossen aus den Furchen des Ackers. Und immer begeisterter fährt der Sänger fort:
V. 12: „Du krönst das Jahr mit deinem Gut.“ Wie eine geschmückte Braut unter ihrem Brautkranz, wie ein herrlicher König unter seiner Krone geht das Jahr einher unter dem Segen des Herrn „und seine Fußstapfen triefen von Fett.“ Wenn's schon vom menschlichen Hausvater im Sprichwort heißt: Seine Fußstapfen düngen den Acker am besten, das heißt, wenn der Herr selber nachsehe und dabei sei, dann sei der Acker wohlbestellt; wieviel mehr gilt dies von den Fußstapfen des lebendigen Gottes; ja wo er ist, da muss alles gedeihen; sein Tun ist lauter Segen, sein Gang ist lauter Licht. - Und bis in die Wüste hinaus, wo kein Mensch gesät hat und kein Mensch erntet, streut er seinen Segen mit milder Hand.
V. 13: „Die Wohnungen in der Wüste sind auch fett, dass sie triefen, und die Hügel sind umher lustig.“ Tier und Mensch sollen sich freuen:
V. 14: „Die Anger sind voll Schafe und die Auen stehen dick mit Korn, dass man jauchzt und singt.“ Schon hört im Geist der Dichter Flur und Au erklingen vom fröhlichen Erntelied der Schnitter und Schnitterinnen; wir wollen auch darauf hoffen in dieser Winterszeit und inzwischen im Geiste singen ein fröhliches Lied auf Hoffnung, das alte Lied, das liebe Lied:
Wie groß ist des Allmächtgen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüte
Den Dank erstickt, der ihm gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sei ewig meine größte Pflicht!
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht!
Amen.