Gerok, Karl von - Aus ernster Zeit - 6. Predigt auf den 2. Weihnachtsfeiertag.

Gerok, Karl von - Aus ernster Zeit - 6. Predigt auf den 2. Weihnachtsfeiertag.

(Christfest 1871.)

Luk. 2, 1-14.

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging. dass alle Welt geschätzt würde; und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, zur Stadt David, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte David war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselbigen Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: fürchtet euch nicht; siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!

„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass Alle die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“. Wenn man zu diesem goldenen Spruch ein Bild malen sollte, das ihn verdeutlicht und versinnlicht, so dass ein Kind etwas davon verstehen kann, so wüsste ich kein besseres als die Krippe mit dem neugeborenen Jesuskind darin und der entzückten Maria daneben und den anbetenden Hirten dabei und den lobsingenden Engeln darüber. Umgekehrt, wenn man zu einem Bilde der heiligen Weihnachtsgeschichte, wie sie tausendmal dargestellt ist von den Meisterwerken der größten Maler an bis zu den bunten Bildern in unsern Kinderbüchern, eine passende Unterschrift suchte, welche den Schlüssel zu dieser Geschichte in wenig Worten darböte: ich wüsste keine passendere darunter zu sehen als den goldenen Spruch: Also hat Gott die Welt geliebt. Die Liebe Gottes, die erbarmende, erlösende, beseligende Liebe Gottes zu der verlorenen Welt, zu der sündigen Menschheit, sie ist der Schlüssel zur ganzen Weihnachtsgeschichte, sie ist die Sonne des heiligen Christfests. Die Liebe Gottes blickt uns an aus den Augen des Kindleins in der Krippe, sie leuchtet uns entgegen in den Kerzen unserer Weihnachtsbäume, sie verbreitet einen goldenen Freudenschimmer heut über die winterliche Erde, sie zündet die Flamme einer dankbaren Gegenliebe gegen Gott, einer milden Bruderliebe gegen den Nächsten in Christenherzen in diesen Tagen wieder heller an, sie macht das Weihnachtsfest zum großen Liebesfeste der Menschheit.

Das Christfest das große Liebesfest im Himmel und auf Erden;

1) im Himmel, weil es die höchste göttliche Liebe verkündet;
2) auf Erden, weil es die rechte menschliche Liebe entzündet.

Bei diesem Gedanken lasst uns in dieser festlichen Stunde verweilen und der Gott der Liebe segne unsere Andacht, damit es bei uns Allen heiße: Liebe, wie vergelt ich dir, was du Guts getan an mir! Amen.

Das Christfest ist das große Liebesfest im Himmel und auf Erden.

1) Im Himmel, indem es die höchste göttliche Liebe verkündet,

die ihr Bestes für uns alle gibt.

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab. Höre da Seele und sieh dort in der Krippe die unendliche Liebe Gottes, die ihr Bestes für uns Alle gibt. Sie gibt vom eignen Herzen weg den eingeborenen Sohn.

Viel Gutes und Schönes gibt ja die Liebe Gottes zu allen Zeiten und an allen Orten ihren Menschenkindern zu genießen. In jedem Sonnenstrahl vom Himmel leuchtet Gottes Güte uns an, in jeder Frucht der Erde dürfen wir schmecken und sehen wie freundlich der Herr ist. Mit jedem Lebenstag der uns anbricht, wird Gottes Güte über uns neu und jedes Pilgerjahr das wir scheiden sehen, lässt uns die Mahnung zurück: Danket dem Herrn denn er ist freundlich und seine Güte währt ewiglich. Aber die allerhöchste Offenbarung der göttlichen Güte leuchtet uns an in dem Wunderglanz der heiligen Weihnacht; die allerbeste Gabe der Vaterliebe Gottes liegt dort in Bethlehems Krippe. Nicht um leibliche Wohltaten handelt sichs da, sondern um geistigen Segen, nicht um irdische Gaben, sondern um ein himmlisches Geschenk.

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab. Jedes Menschenkindlein das in diese Welt hereingeboren wird, ist ein kostbares Geschenk der göttlichen Liebe. Eine liebende Mutter kanns bezeugen, ob nicht die Güte Gottes sie anleuchtete aus den Augen ihres Neugebornen, so wonnevoll, so wunderbar wie sonst nie in ihrem Leben. Ein glücklicher Vater mag es sagen, ob es nicht eine wundersame Gabe, ein kostbares Geschenk ist um ein Menschenleben, das frisch aus Gottes Schöpferhand kommt, um eine Kindesseele in der die Keime alles Guten, Schönen und Großen schlummern wozu die Menschheit fähig ist, so dass der Elternstolz ahnungsvoll fragt: Was meinst du will aus dem Kindlein werden?

Aber meine Lieben, welche liebliche Hoffnungen auch je um die Wiege eines Menschenkindes schwebten: was wollen sie sagen gegen die himmlischen Verheißungen, welche die Engel Gottes über der Krippe des Jesuskinds der Menschheit zusangen: Siehe ich verkündige Euch große Freude, denn Euch ist der Heiland geboren? Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab. Ein Kind, einzig in seiner Art, liegt dort in Windeln gewickelt. Der Trost der Menschheit, auf dessen Ankunft die Vorwelt hoffend hinaussah Jahrhunderte lang, auf dessen Geburtsstunde die Nachwelt dankend zurückblickt so lange die Erde steht, der Liebling der Gottheit, in welchem das göttliche Ebenbild das von der Schöpfung her die Mitgift des Menschengeschlechts war, das durch die Sünde befleckt und entstellt wurde, wieder so rein und schön und urkräftig ausgeprägt ist, dass wer ihn sieht den Vater sieht der eingeborne Sohn vom Vater, der ists, dessen Ankunft auf Erden wir heute feiern und von dem die Kirche anbetend singt:

Des ewigen Vaters einig Kind
Jetzt man in der Krippe find‘t,
In unser armes Fleisch und Blut
Verkleidet sich das ewig Gut. 1)

Und wozu, meine Lieben, muss dieser himmlische Gast in der Krippe liegen und im Erdenstaub wallen und am Kreuzesholz sterben? Dazu dass er in unser armes Fleisch und Blut wieder Geist und Kraft vom Himmel bringe, dass er durch sein lebendiges Wort, sein heiliges Bild, sein versühnendes Blut, seinen erneuernden Geist die Menschheit von ihrem alten Schaden heile, zu neuem Leben wecke, zum rechten Heile führe. Ist das nicht eine Gabe ohne Gleichen die mit diesem Kinde der Menschheit geschenkt ward? Ist es nicht eine Liebe ohne Grenzen die also der Welt sich erbarmt hat? Ist es nicht ein himmlisches Liebesfest von dem ein leiser Widerhall zur Erde herniedertönt in dem Weihnachtsgesang der Engel: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen?

Schön ists wenn liebende Elternaugen am Weihnachtstisch herniederblicken auf ihre jubelnden Kinder und mit stiller Wonne es fühlen: Geben ist seliger den Nehmen. Aber noch viel reiner ist die Liebe, noch viel himmlischer die Wonne, womit der Vater der Geister herniederblickt auf seine Menschenkinder, denen er die köstlichste Weihnachtsgabe beschert hat mit seinem eingeborenen Sohn. Und wenn Freude ist bei den Engeln Gottes über einen Sünder der Buße tut, welches Freudenfest mag im Himmel gefeiert worden sein in der Geburtsstunde dessen, der gekommen ist, eine ganze Sünderwelt selig zu machen; mit welch himmlischer Liebe mögen die reinen Geister und vollendeten Seelen auch heute von dort oben herniederblicken auf die Erde, der aufs Neue die Engelsbotschaft gilt: Siehe ich verkündige euch große Freude die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren!

„Allem Volke“ soll diese Freude widerfahren. Seht da die göttliche Liebe die ihr Bestes für uns Alle gibt. Es gibt Freudenfeste: sie gelten nur einem Haus und einer Familie oder einem Volk und einem Lande. Es gibt Geburtstage großer Männer, edler Menschen, geliebter Fürsten: sie werden mit Jubel begangen von der Nation, der sie angehören. Aber das heutige Freudenfest wird gefeiert in allen Zungen und Sprachen auf Erden. Also hat Gott die Welt die ganze Menschheit geliebt dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass Alle, Alle aus allen Völkern, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Dass es einzelne Lieblinge der Gottheit gebe, die sie mit ihren Gaben überschütte, in ihren Himmel erhebe, davon sprachen auch die Heiden, aber über die große Masse, meinten sie, streift achtlos das Auge der seligen Götter hin; der gemeine Mann verschwindet vor Gott wie das Körnlein im Sand, wie der Tropfen im Meer. Dass Jehovah sein Volk sich auserwählt habe auf Erden, um sein Heil ihm zu offenbaren, des rühmte sich Israel von Alters her, aber auf die andern Völker sah es herab als wären sie verworfen von Gott. Heut aber heißt es: Also hat Gott die Welt geliebt. Die allumfassende Vaterliebe Gottes, welche will, dass allen Menschen geholfen werde, vor der jede einzelne Seele wert und teuer geachtet ist, die auch zum Kleinsten und Geringsten, zum Verachtetsten und Verlorensten sich erbarmend herniederneigt die hat erst in der Weihnachtsbotschaft sich vernehmen lassen: Siehe ich verkündige euch große Freude die allem Volke widerfahren wird; die ist erst durch den Welteiland kund geworden auf Erden. O welch ein Reichtum der Güte und Erbarmung unsres Gottes, der mit seiner Liebe die ganze Welt umfasst, der unter Millionen Seelen nicht Eine will verloren sehen! O welch süßer Trost des Glaubens: auch ich bin nicht vergessen von Gott unter den Myriaden seiner Geschöpfe, auch ich bin nicht verworfen vor seinen Augen, trotz der Menge meiner Sünden; und wenn ich klein und gering bin wie das verschwindende Körnlein im Sand, wie der verrinnende Tropfen im Meer: der himmlische Vater kennt mich doch und liebt mich doch und will mich doch nicht verloren sehen. Und wenn ich mich unwert seiner Gnade fühle und mich selber vor Gott verklagen muss: auch mir ist der Heiland geboren, der sein Volk selig machen will von ihren Sünden und durch den geholfen werden soll Allen die an ihn glauben. Darum in der ärmsten Hütte wie im glänzenden Palast, im Zuchthaus bei Dieben und Mördern wie hier im Gotteshaus inmitten der festlichen Gemeinde, bei Negern und Eskimos wie in der alten Christenheit soll heute die Botschaft ertönen: Siehe ich verkündige euch große Freude, denn euch ist der Heiland geboren!

Das Christfest ist das große Liebesfest im Himmel, das uns die höchste göttliche Liebe verkündet, die ihr Bestes für uns Alle gibt in Jesu Christo dem eingeborenen Sohne vom Vater. Gedanke voller Majestät, du bist es der das Herz erhöht, Gedanke voller Seligkeit, du bist es der das Herz erfreut!

Aber dieser Gedanke an die göttliche Liebe, indem er unser Herz erhöht und erfreut, soll ers auch warm und weit machen in herzlicher Bruderliebe. Das Christfest, wie es ein Liebesfest ist im Himmel, so soll es auch ein Liebesfest sein auf Erden:

2) indem es die rechte menschliche Liebe entzündet,

die um Gottes willen die Brüder liebt.

Mancherlei ists was den Menschen vom Menschen auf Erden trennt. Es sind die Scheidewände des Standes, die uns oft vergessen machen, dass Ein Blut in uns Allen fließt; es sind die Grenzpfähle der Länder, welche Volk und Volk scheiden, manchmal auch verfeinden; es sind die Unterschiede der Bildung, wodurch ich anders denke, anders fühle, anders rede als mein Nachbar neben mir; es sind die besonderen Neigungen und Leidenschaften, Zwecke und Interessen, welche die Menschen entzweien im täglichen Leben. Aber wenn einmal im Jahr die große Wahrheit uns wieder zum Bewusstsein kommen muss: wir sind allzumal Brüder, so ist es heut an diesem großen Liebesfeste der Menschheit. Dass wir Einen Gott und Vater haben über uns Allen, dessen Reich noch weiter reicht als das Weltreich jenes mächtigen Kaisers Augustus; dessen Schöpferwort uns Alle schuf, dessen Gotteskraft uns Alle trägt, dessen Vaterherz uns Alle liebt, dessen Vaterhaus uns allen winkt; dass wir Einen Heiland und Erlöser haben, dessen Hirtenruf an Alle ergeht, die vorher als zerstreute Schafe umherirrten auf Erden; dessen Opferblut für Alle floss die verloren waren in ihren Sünden; dessen Friedensreich alle umfassen soll ohne Unterschied der Sprache und des Volkes; an dessen Krippe Hirten und Könige sich zusammenfinden; um dessen Kreuz fromme Jünger und arme Sünder sich sammeln; dass wir Alle Eines Geschlechtes sind, von Natur allzumal arme Sünder, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, durch Christum allzumal Gotteskinder, die im Lichte der göttlichen Gnade und Wahrheit wandeln dürfen; von Natur allzumal Kinder des Todes, durch Gottes Gnade allzumal Erben des Himmels, das, meine Lieben, ist die große, die erhebende, die beseligende Wahrheit, welche die Geburt des Welteilands der Menschheit zum Bewusstsein brachte und welche jedes Christfest uns aufs Neue ins Gedächtnis ruft. Und diese Wahrheit: wir sind Eines Vaters Kinder, Eines Heilands Erlöste, Eines Himmels Bürger - die erst entzündet die rechte menschliche Liebe.

Die Weltweisen mögen Humanität und Bruderliebe predigen, es ist schön und gut. Aber die rechte humane Gesinnung, die herzliche und tätige Menschenliebe die gibt erst der christliche Glaube, der Glaube an Einen Gott und Heiland unser Aller. Die Fürsten und Gewaltigen mögen Friedensverträge schließen und Gottlob, dass wir dies Christfest im Frieden feiern statt wie das vorige unter dem Jammer des Kriegs; aber das rechte Band des Friedens schlingt nur der Geist Christi um die Völker; wenn sein Wort überall gälte, sein Gebot überall herrschte, dann erst würde es zur Wahrheit: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Möchte es bei uns wenigstens zur Wahrheit werden, möchte die Vaterliebe Gottes die uns heute verkündet wird, uns die rechte Bruderliebe entzünden die um Gottes willen die Brüder liebt. Zeigt uns ja das Christfest dazu ein weites Feld. In unsrer nächsten Nähe fängts an und in der fernsten Ferne hört es nicht auf.

Ein Liebesfest, ein Familienfest soll das Christfest sein zunächst in jedem Haus. Gatten und Gatten, Eltern und Kinder, Hausgenossen und Freunde finden sich da zusammen an den geschmückten Weihnachtstischen. Die Seligkeit des Gebens, die Freude des Empfangens schließt die Herzen gegen einander auf wie sonst nie im Jahr. Kindlein, liebt einander, erfreut einander, dankt einander, vertraget einander, vergebt einander, denn ihr habt Einen Vater im Himmel, Einen Heiland in eurer Mitte - so ruft das Weihnachtsfest, das Fest der Liebe in jedes Christenhaus hinein.

Aber weit hinaus über die vier Wände seines Hauses erweitert sich das Christenherz heute in herzlicher Liebe. Allem Volk soll heut Freude widerfahren. Darum gedenken wir heut auch der Armen im Volk, denen sonst wenig Freude widerfährt; der armen Witwe, die selbst nichts hat, ihre Kinder zu erfreuen, der armen Waisen, denen keine Vater- und Mutterhand mehr den Weihnachtsbaum schmückt, der armen Kranken, die auf ihrem Schmerzenslager die langen Winternächte durchseufzen, aller Leidenden lasst uns in diesen Tagen in Liebe gedenken um deswillen der uns zuerst geliebt und gesagt hat: Was ihr getan habt dem Geringsten unter meinen Brüdern, das habt ihr mir getan.

Und weil die Engel über der Krippe zu Bethlehem sangen: Friede auf Erden! So soll unsre Liebe die ganze Erde umfassen, so soll unser Herz sich erweitern zum brüderlichen Mitgefühl für die ganze Menschheit mit ihrem Wohl und Weh; und wo wir keine helfenden Hände hinbieten können, da sollen wir wenigstens betende Hände emporheben für die Brüder und den Vater der Liebe bitten, dass er aller Menschen sich erbarme, dem Jammer steure aller Orten und sein Friedensreich kommen lasse auf der ganzen Erde.

Und weil der Himmel sich geöffnet hat dort über der Krippe zu Bethlehem und himmlische Gäste glückwünschend sich herniederneigten zur Erde, so soll uns das erinnern, dass wir auch droben Brüder haben; so soll uns das ein Zeugnis sein, dass die erlöste Menschheit als Glied aufgenommen ist in das große Geisterreich, das von Stufe zu Stufe, von Licht zu Licht sich hinaufzieht bis zum Throne des Allerhöchsten; so soll unsre Liebe hinaufreichen von der Erde bis in den Himmel. Und wo man wehmütig am frohen Weihnachtsfest eines teuren Hauptes gedenkt, das leider fehlt im Kreise der Lieben, da soll es den Trauernden ein süßer Trost sein: In des Vaters Hause sind viele Wohnungen und schönere Lichter als am Christbaum hienieden leuchten droben im himmlischen Freudensaal. Die Liebe ist stärker als der Tod. In dem Herrn bleiben wir beisammen trotz Tod und Grab und bei dem Herrn kommen. die Seinen einst zusammen am himmlischen Christfest im ewigen Licht. Dazu hilf uns, lieber Heiland; du bist um unsertwillen ein armes Menschenkind worden, lass uns durch deine Menschwerdung selige Gotteskinder werden.

Dann sind wir zu dem Lohne
Der Himmelsbürger dort erhöht,
Dann sind wir nah dem Throne,
Und schauen deine Majestät;
Nicht mehr aus dunkler Ferne
Dringt dann der Dank zu dir;
Weit über Sonn und Sterne
Erhaben jauchzen wir,
Und mit der Himmel Heere
Schallt unser Lobgesang:
Dem Ewigen sei Ehre,
Dem Welterlöser Dank! 2)

Amen.

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