Clemen, Adolf - Andachten über das Buch Hesekiel
Hesekiel 34,16.
So spricht der Herr: Ich will das Verlorene wieder suchen, und das Verirrte wieder bringen, und das Verwundete verbinden, und des Schwachen warten, und will ihrer pflegen, wie es recht ist.
Wohl Allen, die noch heute die selige Erfüllung dieser Verheißung an sich erfahren. Jesus ist der gute Hirt; er ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Höre nur seine Stimme und folge ihm. Er führt die Seinen auf die Berge Israels, auf die Höhen seiner ewigen Gnade. Da liegen wir in sicheren Hürden; da ruhen wir sanft und gut, in seiner Gnade, von seiner Hand behütet. Und er weidet uns auf einer grünen Au, auf guter Weide. Er stillt allen Hunger und Durst der Seele mit seinem Wort und Sakrament, und gibt uns Leben und volle Genüge. So komm doch und stell' dich unter seinen Hirtenstab. Hast du irgend eine Wunde, bist du verirrt und schwach - Er will das Verirrte wieder bringen und das Verwundete verbinden, und des Schwachen warten. O wie selig sind Alle, die zu dem Volk deiner Weide und zu den Schafen deiner Hand gehören, du guter, treuer Hirt! Gib uns deinen Geist, dass wir uns von deiner Weide nicht verirren, sondern dir treu nachfolgen. Und wenn wir uns zu dir bekehrt haben, so hilf uns, dass wir dieselbe Liebe, die du uns erzeigt hast, dann auch unseren Brüdern erzeigen, dass wir uns untereinander lieben, wie du uns geliebt hast; dass wir die Schwachen tragen in Geduld, wie du täglich Mitleid hast mit unserer Schwachheit; dass wir einander zurechthelfen mit sanftmütigem Geist und tragen einer des Anderen Last. Dazu hilf uns durch deine Gnade. Amen.