Calvin, Jean - Psalm 112.
Inhaltsangabe: Da man in der Welt für sich meist vom Böses tun Glück erhofft und dem Gewinn durch Raub, Betrug und jegliches Unrecht nachjagt, zählt der Prophet die Segnungen Gottes auf, die man an den reinen Verehrern Gottes sehen kann. Wir sollen also wissen, dass das Streben nach einem frommen und gerechten Leben eines schönen Lohns nicht verlustig gehen wird.
1 Hallelujah!
Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der große Lust hat zu seinen Geboten! 2 Des Same wird gewaltig sein auf Erden; das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein. 3 Reichtum und die Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibet ewiglich.
V. 1. Wohl dem, der den Herrn fürchtet. Obwohl das vorangestellte „Hallelujah“ eine Aufforderung zum Preise Gottes ist, greift die Absicht des Propheten doch noch weiter, als die Gläubigen hierzu anzutreiben. Weil man es allgemein für den Weg zum Glück ansieht, mit bösen Künsten und Ungerechtigkeiten andern zu schaden, und weil trotz öfteren Lobes der Unbescholtenheit kaum der hundertste ihr nachjagt, indem beinahe ein jeder sich für unglücklich hält, wenn er nicht mir Recht oder Unrecht an sich raffen kann, was irgend sich gewinnen lässt, - prägt der Prophet im Gegenteil ein, dass man von Gottes väterlicher Gunst weit mehr erhoffen soll, als von irgendwelchen Rücksichtslosigkeiten. Indem er uns die Hoffnung auf Lohn vor Augen stellt, ruft er uns zur Pflege der Billigkeit und Guttätigkeit auf. Das zweite Satzglied legt dar, worin die Furcht des Herrn besteht: darin nämlich, dass man große Lust hat zu seinen Geboten. Dieser Zusatz ist, wie wir am Schluss des vorigen Psalms sagten, sehr nötig: denn während jedermann kühnlich sich über Gottes Gebote hinwegsetzt, pflegt man sich doch gewöhnlich der Gottesfurcht zu rühmen. Wider diese Verkehrtheit erklärt der Prophet, dass er niemand als einen Verehrer Gottes gelten lässt, der nicht von ganzem Herzen sich anstrengt, das Gesetz zu halten. Nachdrücklich sagt er, dass man Lust dazu haben soll: es hebt sich also ein freiwilliger und fröhlicher Eifer, das Gesetz zu halten, von einem knechtischen und erzwungenen Gehorsam ab. Es ist nicht genug, ungefähr auf Gottes Gebote zu achten: man muss sie freudig ergreifen, und die Liebe zu ihnen muss durch ihre Süßigkeit alle Lockungen des Fleisches überwinden. Erst dann hält man Gottes Gesetz in Wahrheit, wenn man bis zur Freude an demselben fortgeschritten ist und sich dadurch in fröhlicher Übung der Pflicht festhalten lässt.
V. 2. Des Same wird gewaltig sein auf Erden. Um seine Behauptung zu beweisen, rechnet der Prophet die Zeugnisse der Gnade vor, mit denen Gott seinen Verehrern zu vergelten pflegt. Zuerst spricht er aus, dass Gottes väterliche Gunst nicht bloß ihre Person umfasst, sondern sich auch auf die Nachkommen erstreckt, wie wir auch im Gesetz hören (2. Mos. 34, 6), dass Gott Gnade bewahrt in tausend Glieder gegen die, welche ihn lieben und seine Gebote halten (vergl. auch Ps. 103, 8 f.). Weil nun aber viele das verkehrte Verlangen stellen, dass Gottes zeitliche Gnadengaben gleichmäßig verteilt sein sollten, müssen wir festhalten, was ich früher (zu Ps. 37, 25) ausführte, dass sie eben verschieden ausgeteilt werden, wie es dem Herrn gefällt. Es kommt vor, dass der beste Mann keine Kinder hat: und doch gilt Unfruchtbarkeit an sich als ein Fluch Gottes. Ebenso geschieht es, dass viele Gottesverehrer durch Mangel und Dürftigkeit sich gedrückt fühlen, an Krankheiten leiden, durch mannigfache Beschwerden jämmerlich gebeugt werden. So ist die allgemeine Regel festzuhalten, dass Gott seine Guttätigkeit gegen die Seinen bald reichlicher, bald spärlicher erweist, wie er es bei jedem einzelnen für nützlich erkennt. Zuweilen verbirgt er sogar die Zeichen seiner Gunst, so dass es scheinen kann, als habe er die Seinen ganz vernachlässigt. In solcher Verwirrung lässt sich doch noch immer erkennen, dass es nicht vergeblich heißt: das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein. Denn wenn sich die Gottlosen nichts anderes vorsetzen, als in der Welt zu herrschen und ihre Kinder über die Wolken zu erheben, lässt Gott meistens ihre eitlen Hoffnungen zu Schanden werden. Wenn auf der andern Seite die Gläubigen genug daran haben, dass sie ihre Kinder in der Furcht des Herrn für ein bescheidenes Leben erziehen, reckt Gott gleichsam die Hand aus und hebt sie zur Höhe empor. Außerdem wurden einst unter dem Gesetz besonders deutliche Beweise für diese Wahrheit gegeben, weil das noch rohe und ungefestigte Volk durch irdische Segnungen allmählich zu einer besseren Hoffnung geleitet werden musste. Wenn nicht unsere Sünden hindernd dazwischen stünden, würden indessen auch heute Gottes irdische Wohltaten gegen uns noch heller leuchten. Denn was des weiteren gesagt wird, dass (V. 3) Reichtum und Fülle im Hause der Gerechten sein soll, lässt sich nicht immer gleicher weise durch die Erfahrung als wahr erkennen: es geschieht oft, dass rechtschaffene und heilige Menschen hungern und selbst einen mäßigen Lebensunterhalt entbehren müssen, - weil es ihnen nämlich schädlich wäre, wenn Gott sie freigebiger behandeln würde. Viele können ja ein reicheres Leben nicht ertragen. Indessen wollen wir uns merken, dass die Gnade, welche der Prophet rühmt, insbesondere darin zur Erscheinung kommt, dass rechtschaffene und einfältige Leute bei ihrem mäßigen Gut zufrieden sind, während unheilige Leute durch keine Fülle gesättigt werden, selbst wenn sie die ganze Welt verschlingen. Denn jenes alte Sprichwort sagt richtig, dass der Geizige das, was er hat, ebenso entbehren muss, wie das, was er nicht hat. Er hat nichts, vielmehr hat ihn der Reichtum. Im Zusammenhang mit diesem Satzglied ist auch das nächste zu lesen: Und ihre Gerechtigkeit bleibet ewiglich. Ist doch dies der eigentliche und gewisseste Unterschied: die Gottlosen stopfen eine Zeitlang ihre Häuser mit großen Reichtümern zu. Aber Gott zerstäubt, mit dem Propheten Haggai (1, 9) zu reden, durch einen einzigen Hauch den ganzen Haufen. Wir sehen auch jeden Tag, wie wieder zur Beute wird, was durch Raub und Trug gewonnen war. Dagegen ist für die Gläubigen ihre Redlichkeit die beste und zuverlässigste Hüterin der Segnungen Gottes.
4 Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsternis: Er ist der Gnädige, Barmherzige und Gerechte. 5 Wohl dem, der barmherzig ist gerne leihet, und richtet seine Sachen in Rechtschaffenheit aus. 6 Denn er wird ewiglich nicht wanken; des Gerechten wird nimmermehr vergessen. 7 Vor bösem Gerücht fürchtet er sich nicht; sein Herz hoffet unverzagt auf den Herrn. 8 Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht, bis er seine Lust an seinen Feinden siehet.
V. 4. Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsternis. Diese Worte können doppelt verstanden werden. Entweder: Gott bewahrt die Gerechten vor dem allgemeinen Jammer, als ob in ihrem Winkel das Licht leuchtete, während Finsternis die ganze Erde erfüllt. Oder Gott schafft seinen Knechten wieder Freude, obwohl eine Zeitlang Traurigkeit ihre Herzen umnebelte, - gleichwie auf die Nacht der Tag folgt. Bei der letzteren Auslegung wäre unter der Finsternis oder der dunkeln und regnerischen Zeit die Trübsal zu verstehen, mit welcher Gott seine Knechte zur Geduld übt. Indessen scheint mir die andere Deutung passender, dass nämlich, während die ganze Welt in Finsternis versenkt ward, Gottes Gnade über den Gläubigen leuchtet und sie fühlen dürfen, dass es einem Menschen, der einen gnädigen Gott hat, glücklich und wohl geht. Dadurch recht eigentlich unterscheidet sich ihre Lage vom gemeinen Menschenschicksal. Denn wenn die Gottlosen auch im Glück frohlocken, schmecken sie doch Gottes väterliche Liebe nicht und sind darum inmitten des Lichtes blind; Unglück aber versenkt sie in die Finsternis des Todes. Darum kennen sie sicherlich niemals eine heitere Ruhe. Die Frommen aber, denen immer Gottes Gnade leuchtet, sind zwar dem allgemeinen Jammer mit unterworfen, werden jedoch niemals von der Finsternis erdrück. Darum heißt es mit gutem Grunde, dass ihnen das Licht in der Finsternis aufgeht. Als Grund dafür wird sodann angegeben: Er ist gnädig, barmherzig und gerecht. Übrigens könnte man den Satz auch übersetzen: „Er gehet als ein Licht den Frommen auf, gnädig, barmherzig und gerecht.“ Aber auch in diesem Falle wäre ohne Zweifel an Gott zu denken. Denn dass ein gerechter und freundlicher Mensch gemeint wäre, der nicht wie die Gottlosen und Verbrecher die Welt finster macht, der nicht das Licht in dunkeln Rauch, sondern den Rauch in Licht verwandelt, ist doch eine Verdrehung der Worte des Propheten.
V. 5. Wohl dem, der barmherzig ist. Freundlichen und freigebigen Leuten soll es wohl ergehen. Der Prophet will ja zeigen, dass die Gottlosen sich täuschen, wenn sie mit bösen und unerlaubten Künsten dem Glück nachjagen: denn allein Gottes Gnade ist Quell und Grund aller Güter. Täuschen werden sich insbesondere, die durch bösartige Engherzigkeit und grausames Eintreiben ihrer Forderungen dem Reichtum entgegeneilen wollen: die Gläubigen lenken Gottes Gnade durch Menschenfreundlichkeit und Guttätigkeit wie durch einen Kanal zu sich. Dass jemand gerne leihet, ist hier ein Zeichen der Barmherzigkeit. Denn auch der Wucherer leiht, aber um die armen Leute auszusaugen unter dem Vorwand, ihnen zu helfen. Gott verspricht also glücklichen Erfolg den wahrhaft Freigebigen, die im Erbarmen den Dürftigen helfen, die ihnen aber keine Netze stellen wollen. Das Wort, welches wir mit „Sachen“ wiedergeben, könnte auch Worte bedeuten. Dies ergäbe aber hier einen unpassenden Sinn. Trefflich fügt sich dagegen in den Zusammenhang, dass der Gerechte seine Sachen in Rechtschaffenheit ausrichtet: er ist in seinem Hauswesen weder verschwenderisch noch kleinlich, weder geizig noch üppig; im Verkehr mit anderen hält er sich immer an die Regel der Billigkeit.
V. 6. Denn er wird ewiglich nicht wanken. Jenes Glück, von welchem die Rede war, wird nun ausdrücklicher beschrieben: Gott wird barmherzige und freundliche Menschen bewahren, dass sie unter dem Umsturz dieser Welt nicht umgetrieben werden. Er lässt auch ihre Unschuld ans Licht kommen und bewahrt sie vor ungerechten Verleumdungen. Sie wanken nicht: unterliegen sie auch den allgemeinen Schwierigkeiten, scheinen sie vielleicht von Lebenslast erdrückt, so bleiben sie doch innerlich fest und überwinden alles Widrige mit siegreicher Geduld. Allerdings entgehen sie den Verleumdungen der Gottlosen nicht, obwohl Gott für ihre Gerechtigkeit eintritt; aber es ist ihnen genug, dass vor Gott, den Engeln und allen Frommen ihr Gedächtnis im Segen bleibt.
V. 7. Vor bösem Gerücht fürchtet er sich nicht. Dies könnte als eine Bestätigung des vorangehenden Satzes in dem Sinne verstanden werden, dass die Gerechten von bösen Gerüchten, welche sich die Verworfenen durch ihre Schuld und Sünden zuziehen, verschont bleiben. Ich deute den Satz lieber dahin, dass die Gerechten nicht den Ungläubigen gleichen, die beim geringsten bösen Gerücht erzittern: welche Gefahr auch angekündigt wird, sie bergen sich still und ruhig in Gottes Vorsehung. Bei den Ungläubigen kommt die beständige Unruhe doch nur daher, dass sie sich für einen Spielball des Zufalls ansehen, während Gott im Himmel müßig sitze. So dürfen wir uns nicht wundern, dass sie beim Rauschen eines fallenden Blattes erschrecken und verzagen. Über solche Unruhe sind die Gläubigen erhaben, weil sie sich nicht durch Gerüchte bestimmen und durch keine Furcht hindern lassen, immer ihren Gott anzurufen. Gewiss beschleicht auch Gotteskinder die Furcht, wenn eine Gefahr droht: ließen sie sich durch Sorge im Unglück gar nicht rühren, so wäre dies mehr eine Sicherheit des Stumpfsinns als der Standhaftigkeit. Kennen sie aber Gott als den Hüter ihres Lebens, so sind sie zwar von Sorge und Furcht nicht ganz frei, gehen aber ruhig weiter, befehlen ihr Wohlergehen dem Herrn und übergeben sich gern seinem Wohlgefallen. Dies ist der hohe Geist, in welchem die Gerechten, wie der Prophet sagt, böse Gerüchte verachten. Dabei stützen sie sich unverzagt auf den Herrn. Da ein hundertfacher Tod uns zur Rechten und zur Linken bedroht, müssten wir alsbald in Verzweiflung versinken, hülfe uns nicht diese Zuversicht, dass wir in Gottes Hut sicher sind. Gottvertrauen gibt sichere Kraft. Wenn dagegen gottlose Leute sich in eitler Sicherheit berauschen, reizen sie nur Gott, seine Blitze zu schleudern; denn sie vergessen, wie gebrechlich das Menschenleben ist, und erheben sich in ihrem Stolz unsinnig wider Gott. Wenn sie sagen (1. Thess. 5, 3): „Es ist Friede und hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen.“ Die Gläubigen dagegen kann die Empfindung des Unglücks schrecken und beunruhigen, aber nicht bis ins tiefste Herz erschüttern: denn sie nimmt ihnen den Glauben nicht, in welchem allein sie tapfer und fest sind. Alles in allem: sie sind weder Eisen- noch Holzklötze, aber sie setzen ihre Zuversicht auf Gott und erheben sich dadurch über alle Angst.
9 Er streuet aus und gibt den Armen; seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich, sein Horn wird erhöhet mit Ehren. 10 Der Gottlose wird’s sehen, und wird ihn verdrießen; seine Zähne wird er zusammenbeißen und vergehen. Denn was die Gottlosen gerne wollten, das ist verloren.
V. 9. Er streuet aus usw. Der Satz bekräftigt noch einmal, dass die Gerechten um den Lohn und die Frucht ihrer Freigebigkeit niemals betrogen werden sollen. Dass sie „ausstreuen“, ist ein Ausdruck dafür, dass sie nicht spärlich und verdrießlich irgendeine Kleinigkeit hinwerfen, wie viele durch eine winzige Steuer sich von den Armen loskaufen wollen: sie spenden vielmehr reichlich, entsprechend dem Bedürfnis und ihrem eignen Vermögen. Denn freilich kann es vorkommen, dass einem freigebigen Herzen kein Überfluss zur Verfügung steht. Der Prophet will also nur sagen, dass die Gerechten nicht engherzig sind, sondern zum Ausstreuen bereit. Wenn es weiter heißt: er gibt den Armen, so ist die Meinung nicht, dass er leichtsinnig das Seinige wegwirft, sondern dass er mit Weisheit und Unterscheidung da hilft, wo es nötig ist. Die Welt lobt oft übertriebenen und überflüssigen Aufwand, mit dem man prahlen will; der Prophet dagegen lobt nicht eine Guttätigkeit, die unterschiedslos und überreich spendet, sondern die dem Mangel der Armen abhilft und das Geld für einen rechten und guten Gebrauch aufwendet. Paulus (2. Kor. 9, 9) zitiert unsern Vers, wo er erinnert, dass Gott bereit ist, uns reichlich zu spenden, damit auch unsere Freigebigkeit in gleichen Fluss komme. Dies stimmt trefflich mit dem Sinn des Propheten. Dass die Gerechtigkeit eines solchen Mannes ewiglich bleibet, kann doppelt verstanden werden. Man könnte darin ein Lob ruhiger Beständigkeit im Wohltun finden, während jener ehrgeizige Trieb, in welchem gottlose Leute vieles auswerfen, kein Lob verdient. Man könnte dann an den Satz erinnern, den wir eben lasen: „Er richtet seine Sachen in Rechtschaffenheit aus.“ Will man hier aber lieber einen Hinweis auf die Frucht der Gerechtigkeit finden, so will ich ebenfalls nichts einwenden. Denn sofort zeigt der Prophet, wie Gott die ihm wohlgefällige Gerechtigkeit mit seinen Wohltaten lohnt: des Gerechten Horn, d. h. sein glücklicher Zustand, wächst mehr und mehr.
V. 10. Der Gottlose wird’s sehen usw. Es folgt ein Gegensatz, welcher, wie wir auch im zweiten Psalm sahen (V. 5), Gottes Gnade gegen seine Gläubigen in noch helleres Licht rückt. Der Prophet will sagen: Mögen die Gottlosen jede fromme Empfindung abschütteln und nicht glauben, dass Gott die Menschenschicksale lenkt, so müssen sie doch, sie mögen wollen oder nicht, spüren, dass es nicht vergeblich ist, wenn die Gerechten sich in Unterordnung unter Gottes Willen der Menschenfreundlichkeit ergeben. So sehr sie sich selbst verstocken, so kann ihnen doch nicht entgehen, dass Gott dies seinen Kindern lohnt: sie werden darüber die Zähne zusammenbeißen und vor Neid langsam dahinschwinden. Endlich wird hinzugefügt: Was die Gottlosen gerne wollten, das ist verloren. Denn da sie in ihrer Unersättlichkeit immer neue Dinge begehren, und ihr freches Selbstvertrauen nicht geringer ist als ihre zügellosen Ansprüche, so scheuen sie sich nicht, die ganze Welt in törichter Hoffnung einzuschlucken. Der Prophet aber erklärt, es solle ihnen entrissen werden, was sie schon in der Hand zu haben glaubten, so dass sie stets leer und hungrig weggehen müssen.
Quelle: Müller, Karl / Menges I. - Johannes Calvins Auslegung der Heiligen Schrift - Psalter