Calvin, Jean - An Farel in Neuchatel (264).

Nr. 264 (C. R. – 1202)

Calvin, Jean - An Farel in Neuchatel (264).

„Die Gäste“ sind französische Refugianten. Gegen den Genfer Pfarrer Ferron (vgl. 257) hatten Calvin und seine Kollegen wegen Sittlichkeitsvergehen Absetzung beantragt; der Rat aber hatte ihn in seiner Stellung gelassen und eine Versöhnung angeordnet.

Die Refugianten in Genf.

Ich habe nichts Neues zu berichten, als dass wir viele neue Gäste bekommen haben, wie ich hoffte. Das wird dir nicht neu erscheinen, dass Ferron seine Stelle behalten hat, wozu ihm die Bösen halfen mit ihrem Schutz. Was er nun Schönes verspricht, hat für mich den gleichen Wert, wie wenn er sich als unsern bittersten Feind erklärte. Ich muss manche Schmach hinunterschlucken, weil ich nicht so viele fromme Seelen, die von mir Treue verlangen, einfach im Stich lassen will. Das sehen die wohl, die meine Geduld missbrauchen, und eben das macht sie so frech.

Übrigens sende ich Merveilleux die viereinhalb Kronen zurück, die ich noch habe von dem Geld, das er mir gab. Grüße ihn und alle Freunde von mir. Lewohl, bester Bruder. Der Herr Jesus lenke dich, sie mit dir und segne deinen Dienst allezeit. Amen.

Genf, am Tag vor Pfingsten [8. Juni 1549].

Meine Brüder und viele gute Leute lassen dich grüßen, besonders mein Bruder de Normandie.

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