Bunyan, John - Von den Freuden des Himmels
In diesem armen Leben giebt es kein Gutes, das nicht mit Bösem vermischt wäre: Ehrenbezeigungen bringen in Verlegenheit, Reichthümer führen Unruhe mit sich, Freuden und Vergnügungen zerstören und zerrütten oft die Gesundheit. Doch im Himmel werden wir alle Segnungen in ihrer Reinheit finden, ohne irgend einen Zusatz von Verbitterung, Alles wird dazu beitragen, ihre Süßigkeit und Seligkeit zu erhöhen.
O, wer ist fähig und geschickt, die unaussprechlichen, ungeahnten Freuden des Vaterhauses sich vorzustellen! das kein Auge gesehen hat, und kein Ohr gehört hat, und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben. 1. Cor. 2, 9. Keiner kommt zu ihnen, als der sie hier schon dem Vorschmacke nach gekostet hat. O Herr, hilf uns, daß wir hier schon einen solchen Werth auf sie legen, daß wir sie ernstlich suchen, auch jedem Verluste ihretwegen uns unterziehen und die Nebel der täuschenden zeitlichen Dinge und Freuden für nichts halten.
Wie wird der Himmel vom Echo der Freuden widertönen, wenn die Braut, des Lammes Weib nun dort ankommt, wo sie bei ihrem Bräutigam wohnen soll in Ewigkeit! Offenb. Joh. 19, 1-9.
Christus ist das Verlangen aller Völker, die Freude und der Jubel aller Engel, das Ergötzen Seine Vaters. Welch ein Trost muß daher die Seele einst erfüllen, welche in Besitz Seiner kommt in alle Ewigkeit?
O welche freudigen Ausbrüche des Jubels wird es da geben, wenn alle Kinder Gottes sich begegnen werden vor Seinem Stuhl! Dort können sie ja nun nicht mehr gestört werden durch den Antichristen und kainische Brut.
Wird nicht einst eine Zeit kommen, wo die Kinder Gottes die Gottlosen fragen möchten, welchen Nutzen sie nun haben von ihren Vergnügungen, welchen Trost von ihrem Ansehen, ihrer Größe, und welche Frucht von aller ihrer Arbeit?
Willst du nun einst den Vollgenuß dessen haben, von dem hier nur erst eine beseligende Vorahnung reden kann, so bitte ich dich, lebe heilig, dem Worte Gottes gemäß, und gehe dann einst hinüber und siehe und erfahre es selbst.
Quelle: Unbekannt - Einige Aussprüche John Bunyans auf seinem Todtenbette.