Mancher Christ sieht ängstlich und misstrauisch auf die staunenswerten Fortschritte menschlicher Kunst in unseren Tagen. Er sieht die Sache Gottes in Gefahr, da das stille Wehen des Heiligen Geistes vom Gebraus der materiellen Interessen übertönt wird. Und in der Tat, die neueren Erfindungen scheinen jetzt mehr der Welt, als Gott zu dienen. Aber es wird sich noch offenbaren, dass Er, der im Regimente sitzt, auch sie zu Seinen heiligen Zwecken gebrauchen wird und deswegen sie zugelassen hat. Wir finden in der Geschichte des Reiches Gottes, dass jedes Mal, wenn Er Großes im Sinn hatte für das Menschengeschlecht, die Transportmittel der Gedanken auf Erden zuvor bereitet waren. Ehe Er der Welt das Christentum gab, gründete Er ein großes Weltreich, in dem Eine Sprache verstanden wurde, und bahnte dadurch dem Worte Seiner Apostel den Weg. Ehe Er die gesegnete Reformation der Kirche veranstaltete, ließ Er die Kunde der Sprachen aufblühen, in denen die Heilige Schrift abgefasst ist, und die Buchdruckerkunst erfinden. Nur sie machte es möglich, dass Luthers fünf und neunzig Sätze ehe vierzehn Tage vergingen, ganz Deutschland, und in vier Wochen schier die ganze Christenheit durchlaufen waren, „als wären die Engel selbst Botenläufer gewesen und trügen's vor aller Menschen Augen.“¹⁾ Nur sie machte es möglich, dass die Heilige Schrift zum Eigentum des Volkes wurde. Wenn ich sehe, wie in unseren Tagen die Mittel des Verkehrs sich mehren, so kann ich der Ahnung mich nicht erwehren, dass der Herr große Dinge mit uns vorhat. Es ist mir, als ob Er mir zuruft: Sei getrost, Ich bin‘s, fürchte dich nicht! Mir scheint, als wolle Er die großen Erzeugnisse irdischer Kunst in Seine allmächtige, segnende Hand nehmen. Ja, es wird mir zur frohen Gewissheit: Auf den Verkehrsbahnen wird fahren Gott der Heilige Geist, und große Geistesworte werden als telegraphische Depeschen über den Erdkreis gehen!