Beste, Wilhelm - Wegweiser zum inneren Frieden - 4. Wider die Fleischeslust.
„Ich ermahne euch, als die Fremdlinge und Pilgrimme, enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten.“ So spricht der heilige Geist durch Petrus.1) Die fleischlichen Lüste streiten wider die Seele. Sie sind der Seele Todfeinde; denn sie wollen die Seele töten. Was ist der Seelentod? Der Tod des Leibes besteht darin, dass die Seele sich vom Leibe trennt. Der Tod der Seele besteht darin, dass der Geist, der heilige, göttliche, sich von der Seele trennt. Der leibliche Tod ist Entseelung des Leibes, der Seelentod ist Entgeistung der Seele. Jede fleischliche Lust arbeitet an der Verzehrung des Geistes und bereitet den Seelentod vor. Die fleischliche Lust ist ein Gift des eigentlichen Gehaltes der Seele, des Gotteswesens in ihr. Die Welt warnt auch wohl vor der Fleischeslust, weil sie den Leib auszehre. Diese Warnung ist berechtigt. Aber das Furchtbarste, was der Fleischeslust folgt, ist nicht die leibliche, sondern die geistliche Auszehrung! Ach, wenn der geistliche Gehalt der Seele verzehrt ist, dann hat sie Das verloren, was sie allein bereitet und fähig macht, im Jenseits, im seligen Jenseits zu leben. Bedenken will ich, dass ich nur ein Fremdling und Pilgrim hienieden bin, an mich zu halten Das, was ich haben muss, um in der Heimat sein zu können. O Herr, lass mich nicht sterben auf der Reise an der Fleischeslust!