Benz, Paul Philipp - Adlerflug und Wandermut im Missionswerke.
Missionsfestpredigt über Jes. 40, 31 am Mittwoch nach Pfingsten von Lic. theol. Benz, Konsistorialrat und Superintendent in Dresden.
„Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie ausfahren mit Flügeln wie Adler; dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“
Ein Jahr mannigfacher Jubiläen ist's, in dem wir leben. Jenseits der Reichsgrenzen ein Revolutionsjubiläum, jenseits der Meeresgrenzen ein Freiheitsjubiläum, innerhalb dieser Stadtgrenzen das Jubiläum der Einführung der Reformation am Tage der Pfingsten, und in dieser Woche und in der nächsten innerhalb unserer sächsischen Landesgrenzen das Wettinerjubiläum, welches der Welt zeigen wird, dass die Treue kein leerer Wahn sei, welche in 800jährigem Bestande ein Volk an sein Herrscherhaus knüpft. Und zwischen hinein nun in diese aus den mannigfachsten Beweggründen geborenen Jubelfeste fällt unser Leipziger Missionsfest, welches durch das Herkommen fast zu einem modernen unbeweglichen Fest der lutherischen Kirche Deutschlands geworden ist, sintemal es uns ja seit vielen Jahren auf Mittwoch nach Pfingsten hier zu versammeln pflegt. Dürfen wir auf diesem Feste auch etwas wie Jubel hören lassen?
Wir denken wohl. Zuerst wollen wir jubilieren, dass wir noch da sind und wirken dürfen in des Heilands Dienst: noch lässt der Herr mich leben. Sodann jubilieren, dass gerade in dieser Stadt, in welcher ja sonst andere Interessenströme fluten, als da sind Handel und Wandel, Kunst und Wissenschaft und Weltverkehr, die Mission immer heimischer geworden ist; sodann jauchzen, dass auch die Arbeit des letzten Jahres, auf welche wir heute betend, singend, predigend, berichterstattend zurückblicken, wiederum nicht vergeblich gewesen ist in dem Herrn; endlich jauchzen, dass die Leipziger Missionsgesellschaft entschlossen ist, im Geiste der Pfingsten, von dessen Feier wir kommen, so Gott will, auch ferner ihr Werk tun.
Ja, das erste Pfingsten war das Missionsfest der Missionsfeste in jedem Betracht! Des Festes Einberufung geschieht unter schnellem Brausen von oben als eines gewaltigen Windes; die Ordination der zwölf ersten Missionare findet statt unter Handauflegung des erhöhten Christus, der gleichsam noch einmal das Wort spricht: „Nehmt hin den Heiligen Geist;“ die Festpredigt hält der Felsenmann, an dem heute nichts zu spüren ist von Fahnenflucht und Heilandsverleugnung, der vielmehr protestiert: „Diese sind nicht trunken, wie ihr wähnt, der da bekennt: „So wisse nun das ganze Haus Israel, dass Gott diesen Jesum, den ihr gekreuzigt habt, zu einem Herrn und Christ gemacht,“ der endlich mahnt: „Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen;“ die Festgemeinde, zusammengesetzt aus allen Völkern und Zungen, lauscht erst erschrocken und fragt: „Was will das werden?“, um doch zuletzt aufzuatmen wie in einem großen Amen: „Wir hören sie in unseren Zungen die großen Taten Gottes reden;“ die Missionskollekte aber besteht nicht in Gold oder Silber, sondern in unsterblichen Seelen: „Und wurden an dem Tage hinzugetan bei drei Tausend.“
O, dass unsere Missionstätigkeit je länger, desto mehr eine Nachbildung der Pfingsten würde! Pfingsten der Tag des Geistes immer geistlicher werde die Missionstätigkeit, dass wir nicht Fleisch für unseren Arm halten und mit unserm Herzen vom Herrn weichen! Pfingsten der Tag der Kirchengründung immer kirchlicher werde die Missionsarbeit, d. h. immer fester eingefügt als lebendiger Baustein in das Gebäude gesunder Lehre, ernster Zucht, fröhlichen Bekenntnisses, herzandringender Predigt, rechter Sakramentsverwaltung, treuer Seelsorge auf dem Grund- und Eckstein der Kirche Jesus Christus gestern und heute und derselbe in Ewigkeit. Pfingsten der Tag des ersten Widerspruches wider den erhöhten Herrn immer gefasster werde die Mission darauf, dass es auch an ihr sich erfüllen werde: wir müssen durch viele Trübsale eingehen in das Reich Gottes. Pfingsten der Tag des ersten Sieges der Kirche wider die Welt immer fester werde unser Glaube, dass auch der missionierenden Kirche die Verheißung gilt: „Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“
Pfingsten das Angeld auf die schließliche Vollendung des Heils im Sinne der zweiten Bitte - immer unverdrossener sei die Mission in ihrer Arbeit nach jenem seligen Ziele, da kein Leid und keine Träne mehr sein werden, da Gott alles in allem ist. Steht es aber also und halten wir den Kurs des Missionsschiffes in solcher Richtung aufwärts und vorwärts, so wird es uns Gott nicht verargen, wenn wir alle unsere Missionsfeste, so auch das diesjährige, zu einem hellen Jubilate vor seinem Angesichte gestalten!
Zu solchem Jubilate bieten aber außerdem Ort und Stelle noch besonderen Anlass. Diese ehrwürdige Nikolaikirche Leipzigs ist klassischer Missionsboden. Hier haben einst die großen Pfarrer dieser Kirche, ein Harless, ein Ahlfeld, zuerst die Missionsposaune in sächsischen Landen mit ertönen lassen. An diesem Altar sind, wie es heute wiederum geschehen soll, so manche treuen Arbeiter eingesegnet worden zu dem seligen und doch schweren Dienst der Heidenmissionare; von dieser Kanzel hat so mancher geistgewaltige Zeuge deutsch-lutherischer Zunge einen Weckruf hinaus ertönen lassen über das Feld voller Totengebeine erstorbenen Missionsinteresses im Lande, dass es sich wieder anfing zu regen; hier in diesem heiligen Raum dürfen wir sie zum Teil wenigstens noch grüßen, die teuren Lehrer unserer Jugend, die uns das Beste, was sie hatten, gaben und vermittelten: der Väter Glaube und wissenschaftliche Ausrüstung, die wir zu unserer hohen Freude noch sitzen sehen, die einen mit kraftvoller Hand am Ruder des Missionsschiffes, die andern mit fleißiger Hand „Saat auf Hoffnung“ auf den Missionsacker in Israel und in der Heidenwelt streuend. Ist solches nicht auch ein Grund zum Jauchzen und erwächst, wenn die Welt ein Recht hat ihre Jubiläen zu begehen, der missionierenden Kirche nicht geradezu die Pflicht, an solchen Tagen wie heute auf die Warte des Dankes zu treten und zu rühmen:
„Ich singe dir mit Herz und Mund,
Herr meines Herzens Lust,
ich sing und mach auf Erden kund,
was mir von dir bewusst“?
Indessen das Jauchzen auf den Missionsfesten tut's allein doch auch nicht. Wir sind nicht gekommen, um nur auszugeben, sondern auch um etwas geistliche Habe mit heimzunehmen; wir wollen nicht bloß hier zeugen, sondern zu neuem Zeugnis und neuer Arbeit uns stärken lassen. Und darum haben wir uns zuerst gesammelt um Gottes Wort, ehe wir anderes tun. Ihr Meister der Schriftauslegung, euch braucht's der Schüler nicht, ihr Brüder im Amte, euch braucht's der Amtsbruder nicht, ihr Christen, euch braucht's der Mitchrist nicht erst zu sagen, welch einen großen Inhalt das aufgeschlagene Textkapitel in sich birgt. In seinem Anfang hören wir die bekannten Adventstöne: „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste, bereitet dem Herrn den Weg;“ im weiteren Fortgang das Sterbelied auf alle Erdenpracht: „Alles Fleisch ist wie Heu und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blume;“ im Anschluss hieran das große Siegeslied: „Aber das Wort unsers Gottes bleibt in Ewigkeit;“ in seinem weiteren Verlauf das auf alttestamentlichem Standpunkt noch zwar verständliche, aber auf neutestamentlichem Standpunkt unverständliche, mindestens überwundene Wort: „Siehe, die Heiden sind geachtet wie der Tropfen, der am Eimer hängt;“ und in seinem Schluss den Jubelruf: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“ Aber atmet denn dieser ganze große Zug der Gedanken nicht Mission? Einen Weg dem Herrn bereiten, das will doch die Mission; durch das Wort dies Ziel zu erreichen, das ist ihr Beruf; im Lande des Todes das Leben zu pflanzen, dazu ist sie da; aus dem „Tropfen am Eimer“, der da heißt Heidenwelt, zu machen einen Fluss voll geretteter Seelen, das ist ihr heiliges Bemühen; vom Herrn dabei und zu alledem sich Kraft zu erbitten, das ist ihre Lebensbedingung. So lasst uns denn an unseren Text als einen rechten Missionsfesttext in Gottes Namen herantreten. Wir sehen, dass er zwei Bilder enthält: das vom aufwärts fliegenden Adler und das vom vorwärtsstrebenden Wanderer. Weil wir von beiden etwas in der Arbeit unsers Werkes an uns haben sollen, so bitten wir:
Gott verleihe uns Adlerflug und Wandermut im Werke der Mission!
Wir fragen:
1. Wozu wir dessen bedürfen;
2. wie wir's erlangen.
1.
Wir haben mancherlei Dinge in der Mission nötig: Zeit, persönliche Kräfte, Geld, ein Arbeitsfeld; aber diese äußeren Dinge bilden den Leib unsers Tuns, die Seele desselben sind Adlerflug und Wandermut. Was haben wir unter Adlerflug zu verstehen? Nicht das Jagen nach stolzen Plänen, die schließlich mehr auf einen Dienst vor Menschenaugen, statt auf einen Dienst Gottes hinauslaufen; nicht ein charakterloses Flattern mit dem Winde der öffentlichen Meinung, dass man sich von daher die Richtung der Missionsgedanken und -arbeiten vorschreiben ließe; nicht ein Darauflosfahren auf andere unter Blut und Tränen erworbene Arbeitsgebiete, dass man schneiden wollte, wo man nicht gesät hat das wäre nicht königliche Adlerart, sondern stolze Pfauen-, gierige Geier, unedle Rabenart. Nein, Adlerflug ist der Aufschwung der Seele zum Ursprung ihres Seins auf den Flügeln des Gebets; ist das Einkehren in der oberen Welt, um im Nachdenken der großen Missionsgedanken Gottes sich diese zu eigen zu machen für die Arbeit der Erde; ist das immer erneute Suchen seines heiligen Angesichts, wenn es einmal dunkel vor den Augen wird, dass man des Weges nicht fehle; ist das Auffahren im Geist zu ihm in herzlicher Buße, wenn unsere Sünden uns kränken, wie das demütige Nehmen aus seiner Fülle Gnade um Gnade, wenn er seine milde Hand auftut, uns zu segnen.
Was aber bringt die Seele von solchen Adlerflügen, von solchen Himmelfahrten herunter in die Niederungen der Erdenwallfahrt? Die Nähe Gottes macht still; wie nötig solche Stille den Arbeitern in der Mission, die hinaus müssen ins feindliche Leben, dass sie beten lernen: „Vom Geräusch der Welt geschieden, schmeck ich, Jesu, deinen Frieden!“ In Gottes Nähe wird man ernst; wie nötig das uns allen, die wir nur zu gerne die Missionsangelegenheiten mit einer gewissen freudigen Handwerksmäßigkeit zu treiben geneigt werden, dass wir uns immer vorhalten, wie unser Zeuge in der Höhe wohne, der uns allen geben wird nach unseren Werken, auch nach denen in der Mission, sie seien gut gewesen oder böse. Gottes Nähe macht bußfertig; wie nötig dies uns, die wir wissen, wie viel Lippenwerk, Pharisäertücke, Neid, Stolz und Hass sich in die Arbeit unsers Werkes einschleichen und wie große Ursache wir haben zu beten: verzeihe uns auch, o Gott, diese verborgenen Fehler, von denen kein Missionsbericht redet. Die Nähe Gottes macht das Seelenauge klar, wie man vom Adlerauge sagt, dass es immer sonnenhafter werde, je mehr es sich der Sonne nähere; wie nötig dies uns, die wir das letzte Ziel der Mission, Seelen zu Gott zu führen, durch hunderterlei Erdensorgen, Erdenkleinigkeiten uns verschleiern lassen und den Adlerblick, den scharfen, auf das Eine, was nottut, verlieren! Gottes Nähe macht endlich, aber auch froh; wie nötig auch das uns, die wir von den Menschen verlassen, von den Verhältnissen unbefriedigt, von den Ergebnissen unserer Arbeit enttäuscht, gar zu schnell oft die Flügel der Seele sinken lassen, dass wir feststehen auf der Verheißung des Herrn: Selig seid ihr, so euch Menschen verschmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch. Seid fröhlich und getrost, es wird euch im Himmel wohl belohnt werden!
Das ist der Adlerflug, den wir der Mission von Gott erbitten, und dass die Beute, die wir mit ihm für das Missionsleben vom Himmel herabholen.
Hat unsere Leipziger Mission allezeit und auch im letzten Arbeitsjahre sich solchen Auffahrens befleißigt? Daran zweifeln wir nicht. Wie hätte sie denn ohne das Auffahren zu den Bergen, von denen die Hilfe kommt, mit Segen sorgen können für die ihrer Pflege Befohlenen? wie leiten können die Arbeit, die in einem Erdteil geplant und vorbereitet, im andern vollbracht wird? wie in der Pflanzschule des Missionsseminars die jungen Bäumlein pflegen können, dass dieselben nun zum Fruchtbringen hinausversetzt werden können nach Indien? Wie könnte sie heute mit gutem Gewissen ohne dies Aufgefahrensein vor die Gemeinde treten, um Rechenschaft zu geben von dem, was sie mit des Herrn Hilfe und unter seinem Ja und Amen hat tun und lassen dürfen?
Wohlan denn, was sie also getan, das tue sie fort! An jedem Morgen im Missionshause und auf den Missionsstationen draußen, wenn die Glocke tönt, heiße es: auf den Fittichen der Andacht und des Gebets zu ihm, von dem alle gute und alle vollkommene Gabe kommt, heiße dieselbe Lehrtalent oder Predigtgeschick, Verwaltungstreue in himmlischen oder irdischen Gütern! An jedem Abend, wenn man sich müde gearbeitet hat, das Auge nicht geschlossen, ehe zuvor das Herz nicht gebeichtet und gedankt hat vor dem, dessen Erbarmerherz der Ruhehafen unserer Seele allein ist. An jedem Feste, heute und fernerhin, nicht in eitler Selbstberäucherung aufgegangen, sondern die Knie gebeugt zu dem Opfer: Nicht uns, sondern deinem Namen die Ehre! Und auch während der oft harten, eintönigen Arbeit des Tages im Jahreslauf nie vergessen, dass man in gesunder Luft am besten atmet und arbeitet, dass die gedeihliche Luft, in der die Mission eben zu atmen hat, Gottes Nähe ist und dass Missionsmenschen beten müssen: „Gebt Flügel her, wir müssen eilen, es gilt nicht länger hier verweilen.“ Adlerflug, das ist's, was wir zuerst im Werk der Mission brauchen und uns erbitten müssen.
Aber das Werk ist auf Erden zu tun, darum ist uns noch das andere nötig zu erbitten: Wandermut! Wie wir bis jetzt sagten: aufwärts zum Herrn! so nun: vorwärts mit dem Herrn!
„Dass sie laufen und nicht müde werden, dass sie wandeln und nicht matt werden,“ so fährt unser Text fort.
Ein Wanderer ist die Mission seit zwei Jahrtausenden. Sie ist kein Abenteurer, der ziellos in den Tag hineinlebte und strebte; sie geht nicht als Bettler und heischt vor den Türen der Welt ihr Brot; sie murrt nicht wie ein Sklave, der missmutig sein schweres Joch trägt; sie fährt nicht zu, wie ein wilder Kriegsmann, der mit dem Heidentum die Heidenseelen vernichten will; nein, sie ist ein Arzt, der stärken und am Leben erhalten möchte, was sterben will; ein reicher Mann, der da sagen kann: „Silber und Gold habe ich nicht, aber was ich habe, du Heidenwelt, das gebe ich dir: im Namen Jesu stehe auf und wandle!“ sie ist der Herold, der da bittet: lasst euch versöhnen mit Gott; Gottes Säemann, der auch da Samen hinwirft, wo bis jetzt noch keines Säemanns Fuß geweilt; ein Fischer, der das Netz des Evangelii auswirft in Gegenden des Völkermeeres, da man bis jetzt noch keinen Zug getan.
Und das Laufen und Wandeln des Wanderers ist bis jetzt ein gesegnetes gewesen; denn sitzen auch noch Millionen Heiden im Lande geistlichen Todes, andere Millionen sind doch dem Leben aus Gott durch der Mission Handreichung gewonnen; gibt es auch noch manche dunkle Stelle auf der Missionskarte, die Mission als Gottes Dienerin ruft hinein ihr: es werde Licht! und mehr und mehr flieht die Finsternis vor dem Licht; ist der Missionseifer auch nicht immer der der zwölf Apostel gewesen, jenes kleinsten Armeekorps der Welt, das den größten Feind bezwungen, nämlich den Goliath des Heidentums der Riese weicht doch vor dem kleinen, mutigen, demütigen David Schritt für Schritt zurück; hört auch die unbelehrbare Welt nicht auf, uns vorzusagen, dass unsere Rechnung falsch sei, wenn wir so viel Geld für eine Sache, wie die Mission, ausgäben und dass, wenn irgendetwas, so jede Missionsausgabe zum Fenster hinausgeworfen sei, wir, die wir in der oft sauren Praxis des Amtes unserm Volke den Puls des Missionsinteresses zu fühlen Gelegenheit haben, wir wissen, aus wie fröhlichem und aus wie treuem Herzen gegeben wird und greise Mütterchen und arme Mägde und frohe Hochzeitspaare und sterbende Kommunikanten uns oft reiche Gaben in die Hand gelegt haben. Ein Wanderer, der solches erfährt, hat zu dessen Reise der Herr nicht Segen gegeben?
Ja, es ist eine Lust in dieser Zeit eines zweifellos vorhandenen Missionsfrühlings zu leben! Über Land und Meer ziehen ernste, begeisterte Gottesboten, dahin gleich Abraham Vaterland und Freundschaft verlassend, um des Herrn Namen draußen zu predigen und ihm Altäre zu errichten. Nicht eine Macht, sondern eine Großmacht ist jetzt die Mission, der alles dienen muss: Himmel, Erde, Luft und Meere, aller Kreaturen Heere bis auf Post und Telegraph, Schiff und Eisenbahn, Handel und Wandel. In dieser von Waffen starrenden und klirrenden Welt erhebt sie furchtlos als Prophetin ihre Stimme, der man einst noch mehr Recht geben wird, als man ihr bis jetzt gegeben hat: „Es wird nicht Friede werden, bis deine Liebe siegt und dieser Kreis der Erden zu deinen Füßen liegt.“ In dem Zuge, der neuerdings als eine neue Völkerwanderung sich hinaus ergießt aus den alten Kulturländern und mit nervöser Hast, wie wenn sich's um eine letzte Verteilung der Erde handelte, Hand auf alles legt, was noch herrenloser Besitz heißt, wandelt die Mission als stille Priesterin mit und hält die Wandernden an, dass sie draußen mit stillem Wesen ihr eignes Brot essen, sich hüten vor Müßiggang als aller Laster Anfang, und durch guten Wandel die Lehre ihres Gottes und Heilandes schmücken und es dahin komme, dass die Kolonisation draußen mehr und mehr verklärt werde zur Evangelisation! Solches als Wanderer auf Gottes Befehl erleben und die Zeiten eines Bonifatius, Ansgar, Francke und Zinzendorf gleichsam wieder Auferstehung feiern sehen zu dürfen ist das nicht reiche Gnade, die der Mission widerfährt und ist's nicht ein deutlicher Beweis, dass der Herr es den Schwachen, die in seinem hochheiligen Namen ihre Straße ziehen, nie an Mut lässt fehlen?
Und allerdings des Mutes bedarf unser Wanderer! Dieser Mut aber soll nicht jener Übermut sein, der nicht nach Gottes heiligen Ordnungen und Führungen fragt, der da redet, wo er schweigen, schweigt, wo er reden, ruht, wo er wandern, wandert, wo er ruhen sollte! Dieser Mut soll nicht Hochmut sein, der auf seine Arbeit mit dem stolzen Nebukadnezarwort blickt: das ist die große Babel, die ich erbaut habe zu Ehren meiner Macht und Herrlichkeit! Dieser Mut soll nicht jener Missmut sein, der über den Regentagen des Sonnenscheins vergisst und mit Gott und Welt zankt, wenn einmal ein Stein des Anstoßes am Wege dem Fuße wehe tut. Dieser Mut soll auch nicht jener Kleinmut sein, der verzagt, Wolken für Berge und Zwerge für Riesen ansieht und mit Elias nicht sowohl den frischen Zug im Kampf gegen die Götzendiener als vielmehr jene schwache Seelenverfassung gemein hat, da man sich unter den Wachholder des Nichtstuns seht und ausruft: es ist genug, so nimm nun, Herr, meine Seele! Nein, damit ist dem Herrn nicht gedient. Wohl aber mit dem Mannesmut, der die Anfechtung um des Herrn willen erduldet; mit dem Kindesmut, der die Vaterhand nicht loslässt und spricht: ob du mich hinaufführst in die Eisgefilde des Nordens oder den Sonnenbrand der Wüste; ob dir's gefällt, mich auf den Machtspruch einer menschenfressenden afrikanischen Majestät durch Henkershand vom Leben zum Tode bringen zu lassen, oder ob ich wie weiland dein Zeuge Ignatius von der Löwen Rachen zermalmt werden sollte, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde und ob mir gleich Leib und Seele verschmachtete, bist du doch alle Zeit meines Herzens Trost und mein Teil! Mit dem Christenmut, der sich keinen Augenblick ohne seinen Herrn und dessen Zusprache weiß: lass dir an meiner Gnade genügen! Meine Kraft ist in dem Schwachen mächtig!
Und solchen Mutes bedürfen wir wieder einmal recht sehr auch in unseren Tagen. Das Trauerrandblatt, welches ja in keinem Jahresberichte fehlt, legt uns in diesem Jahre in ergreifender Weise die unmittelbar vor und im engsten Zusammenhang mit unserm Text stehenden Worte aus: „Die Knaben fallen und die Jünglinge werden matt.“ Alte liebe Knaben, die einst von Jugendkraft und Heilandsliebe hinausgezogen sind, und nun seit Jahrzehnten zum eisernen Bestande unserer Tamulenmission gehörten, ohne die wir uns unser indisches Arbeitsfeld nicht denken können, sie sind teils ins Grab gesunken, teils schwach und matt nach heißer, schwerer Lebensarbeit heimgekehrt; wir stehen an Gräbern im Geiste auch in dieser Feierstunde und legen auf die Gräber eines Schwarz und Kremmer, und wie sie heißen mögen, die Palme herzinnigsten, wehmütigsten Dankes und sagen: es ist uns leid um euch, ihr Jonathans, ihr Gottesgaben, wir haben viel Wonne und Freude an euch gehabt! Greise, unermüdliche Jünglinge, die einst voll Geist und Leben die Zierde unserer Versammlungen und Feste und sozusagen die Feder in der Uhr des heimischen Missionsbetriebes waren, ich nenne nur die Namen Kahnis, Anacker, v. Erdmannsdorf aus unserm Sachsenlande, sie haben sterbensmüde den Pilgerstab zum Teil rascher, als Menschen meinen konnten, niedergelegt. Wir wissen, ihre Seele ruht in Gottes Hand, ihre Werke folgen ihnen nach, sie wandeln mit den durch sie in Jesu Licht geführten Heiden in diesem Licht und wir wollen sie nicht wieder uns herab erflehen in dies Jammertal, aber wer mag's uns verdenken, wenn wir angesichts ihres Scheidens uns zurufen: heiliger, doppelter Wandermut ist uns nötig, je einsamer wir werden!
Und auch nach anderer Seite hin ist solcher Wandermut uns nötig! So gesegnet die Mission vom Herrn ist, wie wir bisher laut bekannten, so klein ist doch, um mit der Offenbarung zu reden, immerhin ihre Kraft! Klein die Anzahl der Arbeiter was sind wenige Tausend Missionare gegenüber den Hunderten von Millionen Heiden, die noch sitzen in Finsternis und Schatten des Todes?! Klein unser Missionseifer - was leisten England, Amerika, das kleine Herrnhut in Sachen der Mission, gehalten gegen den Missionseifer der deutschen evangelischen Kirchen, und wie bettelarm an Geld und Menschen sind wir gegenüber der römischen Mission! Klein sind und bleiben wir erst recht in den Augen der Welt, die es nun und nimmer verstehen und verzeihen wird, warum wir nicht nach Loyolas Grundsatz arbeiten, da unter Umständen die Klugheit mehr gewertet wird als die Heiligkeit! Wie klein sind unserer tüchtigsten Missionare Kräfte gegenüber dem indischen Heidentum, das ja nicht der Götterglaube naiver Naturkinder, sondern ein mit allem Rüstzeug einer alten, hohen Kultur gepanzerter Koloss ist, dem mit der Predigt von dem Gekreuzigten und Auferstandenen beizukommen und nur einen kleinen Schuppen vom Panzer zu reißen schwerer ist, als mancher daheim ahnt! Lass nun zu alledem, was die Arbeit der Mission, ihr Wandern im fremden Lande an sich schon schwer macht, noch kommen, dass draußen einmal Not und Tod ihre Ernte auf dem Missionsgebiete halten, dass dagegen die erhoffte geistliche Ernte eines Jahres an Bekehrungen ausbleibt, ja vielleicht eine völlige Missernte in Gestalt von Abfall und Rückgang gewonnener Seelen den Acker Gottes verunstalten; nimm hinzu den Rückschlag, den solche Erfahrungen auf die heimischen Missionskreise machen müssen, so dass Missmut, Kleinglaube, Mattwerden im Sammeln und Geben und Beten ganz naturgemäß eintreten, wer, dem die Mission eine Herzens- und Gewissenssache und nicht ein geistlicher Sport ist, kann dann an der Bitte vorüber: Herr, verleihe du Adlerflug aufwärts zu dir, Wandermut vorwärts mit dir im Werke der Mission, weil wir armes Gemächte ohne dich nichts, gar nichts sind!
2.
Ist diese Erkenntnis vorhanden, so heißt's sich nach der rechten Quelle umzusehen, aus der uns die Kraft zu solchem Flug und Mute quillt. Jesaias zeigt auf dieselbe am Anfang unsers Textes: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“
„Kraft und Stoff,“ diese beiden Schlagworte im Kampfe auf einem andern Lebensgebiete, sie haben die Berechtigung ihrer Anwendung wie überall, so auch in der Mission in einem gewissen Sinn. Der Stoff in der Missionsarbeit sind die zu bekehrenden Heiden; das Organ ist die missionierende Kirche; aber die Kraft zu dieser Arbeit liegt nicht in den irdischen Organen, sondern droben im Himmel „die auf den Herrn harren, kriegen Kraft“.
Gott Vater ist diese Kraft, in deren unendliche unausdenkbare Fülle ein Paulus hinabschaut, wenn er anbetet: „welch eine Tiefe des Reichtums beides der Weisheit und Erkenntnis Gottes;“ Gott Sohn ist diese Kraft bezeugt er doch es selbst: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden;“ Gott der Heilige Geist ist diese Kraft - singt doch von ihm die Kirche: „Der durch seine Huld und Kraft alles wirkt, tut und schafft.“
Wie kommen wir in den Besitz dieser Kraft? Nicht durch Gewalt, wie das Juden- und Pharisäertum meinte, das das Himmelreich und seine Kräfte mit Gewalt an sich reißen wollte; nicht auf dem Wege der Lüge, wie ein Simon Magus wollte, der da sagte, er sei die große Kraft Gottes und war es doch nicht; nicht auf dem Wege jener hochmütigen, werkgerechten Scheingeistigkeit, die mit allerlei irdischen Mitteln dem Geiste Gottes nach vieler Sektierer Weise zum Durchbruch im Menschen verhelfen will, sondern so allein, dass wir „harren“ des Herrn, und also Leib und Seele, Kraft und Leben, Zeit und Umstände ihm in treuem Gehorsam zur Verfügung stellen, wann, wie und wo er uns brauchen will im Dienste der Mission. Dass dies „Harren“ kein träges Zusehen, kein teilnahmsloses Gehenlassen, kein vornehmes Sich-nicht-um-die-Sache-kümmern, sondern ein Stille sein voller Bewegung, eine Ruhe voller Empfänglichkeit, ein Warten voller Seligkeit ist, braucht man solchen, die etwas geistliche Erfahrung haben, nicht zu sagen.
So harre des Herrn, Mission, auch in dieser Zeit! Wie die Apostel der Zeit geharrt, da ein Matthäus vom Zollhaus, ein Petrus vom Fischerkahn des Herrn Stimme vernahmen, so achte auch du in Fügungen und Führungen immer auf Gottes Rufe und komme nie eher, aber auch nie später, als er ruft, zu deiner Arbeit! Wie alle Missionare geduldig des Wo? und Wohin? harrten, das der Herr ihnen zeigte und also ein Petrus auf das Gesicht zu Cäsarea, ein Paulus auf den Ruf des Mannes von Troas achtete, ein Jakobus nach Jerusalem, ein Johannes gen Ephesus, ein Bartholomäus Ziegenbalg über Dänemark nach Trankebar sich weisen ließen, so wolle es auch unsere Leipziger Mission alle Zeit ihre höchste Weisheit sein lassen, nach dem Wort zu leben: „Herr, wie und wohin du willst, so schick's mit mir.“ Und wenn es einmal im Missionsbetriebe still und dunkel werden sollte, dann erst recht innerlich stille werden, horchen und harren, wo es hinaus will, nicht murren und schelten und voreilig klagen und anklagen. Und wir werden's erfahren, dass es heute noch wahr ist: durch Harren und Stillesein werdet ihr stark sein!
Das mag mitunter uns schwer werden. Es wird an Enttäuschungen nicht fehlen. Es werden allerlei Menschengedanken dabei in Trümmer gehen! Wir denken etwa: auf Ebbe im geistlichen Leben, auch in der Bekehrung der Völker, müsse regelmäßig eine reiche, gesegnete Flut folgen; es kann so sein, muss aber nicht immer so sein - es kann auf die Ebbe nochmals Ebbe, wie auf Flut Flut folgen in Gottes Gnadenordnung. Wir denken, dass die Zeiten des Zusammentreffens politischer und religiöser Gegensäße die Missionssaaten unter solchen Frühlingsstürmen auch zeitigen müssten aber hat sich Elias nicht getäuscht, als er meinte, dass der Herr im Sturme kommen müsste, der Felsen zerbrach? Wir dachten, als das deutsche Reich erstanden war und der deutsche Adler seine Schwingen zu auswärtigen Erwerbungen an Land und Leuten erhob, es müsste zu einem Neudeutschland nicht nur im politischen, sondern auch im christlichen, ja im evangelischen Sinne des Worts kommen, es ist vieles anders gekommen; aber wir sollen darob nicht unglücklich sein, sondern denken, dass Gott im Regimente sitzt und seine Gedanken jedenfalls höher und besser als unsere Gedanken sein mögen. Harre, meine Seele, dieses Herrn!
Und dieses Harren lohnt sich in der Tat; man kriegt neue Kraft. Wie oft hat der Tod Lücken in die Reihen unserer Arbeiter gerissen; wir harreten und die Füße derer, die den Frieden verkündigen wollten, standen schon wieder vor der Tür. Wie oft ist unsere Missionskasse leer gewesen; aber der, des Gold und Silber ist, hat zur rechten Zeit uns sie auch wieder gefüllt, so dass wir nie einen Mangel gehabt. Wie oft meinten wir, wenn die alte Generation der Missionsfreunde gestorben sein werde, werde es auch mit dem Missionsinteresse vorbei sein; Gott hat uns beschämt, noch ehe wir harreten, und hat uns in der theologischen, in der akademischen, in der deutschen Jugend ein Unterpfand einer verheißungsvollen Missionszukunft gegeben, wie wenigstens dermalen die Sachen stehen. Merke das, Christenherz, und glaube es: die auf den Herrn harren, die kriegen auch in der Mission Kraft zu Adlerflug und Wandermut.
Doch es gibt noch andere Kraftkanäle, als die tägliche Erfahrung und Gottes Führungen. Die Kirche treibt Mission; und die ihr von Gott zur Verfügung gestellten Gnadenmittel sind in erster Linie die Mittel ihrer Arbeit, und je mehr sie des Segens harren lernt, der auf dem Gebrauch dieser ruht, umso mehr wird sie neue Kräfte kriegen.
Wir haben Gottes Wort als unser klarstes Licht, unseren besten Ratgeber, unseren untrüglichsten Wegweiser, unseren nachdrucksvollsten Prediger auch in der Mission; harre der Kräfte, die aus der betenden, bußfertigen, heilsbegierigen Betrachtung dieses Wortes fließen und du wirst verstehen lernen: „Dein Wort durchdringt der Herzen Grund, dein Wort macht Leib und Seel' gesund.“ Wir haben die Sakramente: die Taufe als das Bad der Wiedergeburt der Seele in braunen, weißen und schwarzen Leibern, das heilige Abendmahl als das Nähr- und Fortsetzungssakrament des inneren Lebens für alle, die zur Ewigkeit wallen, sie mögen von Europa oder Afrika oder Asien aus ihren Ausgangspunkt zum Himmel nehmen; harre der Kräfte dieser Sakramente in deinem und anderer Leben bei der Missionsarbeit und du wirst noch einstimmen lernen in das alte schöne Lied: „Dein Wort, dein Tauf', dein Nachtmahl hilft wider allen Unfall.“ Wir haben das Gebet und gebrauchen sein Hand aufs Herz! - lange nicht, wie wir's überhaupt, geschweige denn in Sachen der Ausbreitung des Reiches Gottes unter den Heiden, tun sollten. Wer betet denn täglich, ja nur wöchentlich, ja nur monatlich einmal brünstig für diese große und heilige Sache? Harre mehr der Macht des Gebets; wirf, Missionsgemeinde, fleißiger und demütiger diesen Schöpfeimer in die Fluten des Verdienstes Jesu, das auch denen zugutekommen soll, die noch sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und du wirst es bald erfahren in großen Segnungen, unerwarteten Wendungen des Missionslebens: „O, der unerkannten Macht von der Heiligen Beten!“ „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“
August Hermann Francke hat bekanntlich diesen unseren Textspruch über das Werk seines Lebens, oder vielmehr Gottes Werk in seinem Leben, das Hallesche Waisenhaus geschrieben; er, der übrigens ein warmer Missionsfreund war und als solcher „die ostindische Missionsanstalt“ gegründet, auch die erste „Geschichte der evangelischen Mission zur Bekehrung der Heiden in Indien“ geschrieben hat. Er sagt einmal: „Ich bin in allen meinen Sachen immer passive gegangen; habe stillgesessen und nicht einen Schritt weiter getan, als ich den Finger Gottes vor mir hatte. Dem bin ich gefolgt und habe dann als Knecht ohne Mühe alles zustande gebracht, weil der Herr alles tat.“ Da haben wir das Geheimnis dieses großen Lebens nicht nur, sondern auch der Missionsarbeit. Lasst uns recht passive sein, still sitzen, des Herrn harren, und wir werden neue Kraft zu neuen Aufgaben, neuen Jahresarbeiten kriegen und alles zustande bringen, recht aktiv sein, weil der Herr alles tut!
Es wird die Stunde kommen, da werden wir keine Missionsarbeit mehr tun, keine Missionsfeste auf Erden mehr feiern dürfen, weil unsere Mission hienieden zu Ende geht. Dann gebe uns allen der gnädige Gott, dass wir, die wir uns heute als Missionsfreunde um dies Wort vom Adlerflug und Wandermut gesammelt haben, dann mit fröhlichem Aufwärts! den letzten Flug und mit einem gesegneten Vorwärts! den letzten Schritt durch Grab und Tod hindurch in seinen Himmel tun und dem Lamme unser Loblied weihen dürfen, das als der „Herr“ die Quelle der Kraft unsers Adlerflugs, unsers Wandermutes auf Erden im teuren Werke der Mission war.
Gott segne unsere Mission und trage sie auf Adlersflügeln! Amen.