Allioli, Joseph Franz von - Psalm 34 (35)
Gebet gegen Feinde.
Von David. Richte, Herr, die mir Schaden tun, bestreite, die mich bestreiten.
2. Ergreif Waffen und Schild, und steh auf, mir zu helfen.
3. Zich aus das Schwert, und schließ ab wider die, so mich verfolgen; sprich zu meiner Seele: Dein Heil bin ich!
4. Zu Schande und Schimpf sollen werden, die meiner Seele nachtrachten. Sie sollen zurückweichen und sich schämen, die mir Böses ansinnen;
5. sie sollen werden wie Staub vor dem Winde her, und der Engel des Herrn beängstige sie.
6. Ihr Weg soll finster und schlüpfrig werden, und der Engel des Herrn verfolge sie.
7. Denn sie bargen mir ohne Ursach' das Verderben ihres Fallstricks, taten Schmach an meiner Seele ohne Ursach'.
8. Es komme über ihn der Fallstrick, an den er nicht denkt; und das Netz, das er verborgen hat, fange ihn, und in seinen eigenen Fallstrick falle er.
9. Aber meine Seele wird frohlocken in dem Herrn, und sich erlustigen an seinem Heile.
10. Alle meine Gebeine werden sagen: Herr, wer ist dir gleich der den Elenden rettet aus der Hand derer, die stärker sind als er, den Armen und Dürftigen von denen, die ihn berauben.
11. Es standen ungerechte Zeugen auf, und fragten mich, wovon ich nichts wusste.
12. Sie vergalten mir Böses für Gutes, machten trostlos meine Seele.
13. Ich aber tat ein Bußkleid an, wenn sie mir lästig waren. Ich demütigte meine Seele mit Fasten, und mein Gebet wandte sich zu meinem Busen.
14. Wie unserm nächsten Freunde und Bruder, also war ich ihnen zu Willen; wie ein Trauernder und Betrübter, so war ich gebeugt.
15. Und sie freuten sich wider mich, und versammelten sich; man sammelte wider mich Geißeln, und ich wusste von nichts.
16. Sie sind uneins geworden, aber nicht reuig, haben mich angefochten, mich verspottet mit Gehöhne, haben mit ihren Zähnen wider mich geknirscht.
17. Herr, wann wirst du (auf mich) sehen? Errette meine Seele von der Bosheit derselben, meine Einsame von den Löwen.
18. So will ich dir danken in großer Gemeine, unter zahlreichem Volke dich loben.
19. Lass sie sich nicht über mich freuen, die mir feind sind mit Unrecht, die mich hassen ohne Ursach', und winken mit den Augen.
20. Denn sie redeten wohl friedlich mit mir, aber sie sprachen im Zorne der Erde, und sannen auf Trug.
21. Und sie sperrten ihr Maul weit auf wider mich, und sprachen: So recht, so recht! unsere Augen haben gesehen!
22. Du hast zugesehen, Herr, schweig nicht! Herr, weich nicht von mir!
23. Steh auf, und hab Acht auf mein Recht, mein Gott, und mein Herr, auf meine Sache!
24. Richte mich nach deiner Gerechtigkeit, Herr mein Gott, dass sie sich nicht freuen über mich!
25. Dass sie nicht sagen in ihren Herzen: So recht, so recht! das ist unsere Herzenslust! Dass sie nicht sagen: Wir haben ihn gefressen!
26. Es sollen sich schämen und zu Schanden werden allzumal, die zu meinem Unglück frohlocken. Es sollen bedeckt werden mit Schande und Schmach, die großsprechen über mich.
27. Es sollen frohlocken und sich freuen, die meine Gerechtigkeit lieben; und die den Frieden seines Knechtes lieben, sollen immerdar sagen: Hochgelobt sei der Herr!
28. Und meine Zunge soll Überdachtes reden von deiner Gerechtigkeit, den ganzen Tag von deinem Lobe!