Allioli, Joseph Franz von - Psalm 17 (18)
Dankgebet Davids für die Rettung von seinen Feinden.
Am Ende. Von dem Knechte des Herrn, David, der zu dem Herrn redete die Worte dieses Gesanges an dem Tage, da ihn der Herr gerettet aus der Hand aller seiner Feinde, und aus der Hand Sauls, und er sprach:
2. Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke,
3. Herr, meine Veste, und meine Zuflucht, und mein Erretter, mein Gott, mein Helfer, und ich will auf ihn hoffen; mein Beschirmer, und Horn meines Heiles, der mich aufnimmt.
4. Ich will den Herrn loben und anrufen, so werd' ich errettet von meinen Feinden.
5. Es haben mich umrungen die Schmerzen des Todes, und mich erschreckt die Bäche der Bosheit.
6. Die Schmerzen der Hölle umgaben mich; es überraschten mich die Schlingen des Todes.
7. In meiner Trübsal rief ich zu dem Herrn, und schrie zu meinem Gott: und er erhörte meine Stimme aus seinem heiligen Tempel, und mein Geschrei vor seinem Angesichte ist gekommen zu seinen Ohren.
8. Da wankte und bebte die Erde; die Grundfesten der Berge zitterten und wankten; denn er zürnte über sie.
9. Es stieg Rauch auf in seinem Zorne, und vor ihm her brannte Feuer; Kohlen entzündete er.
10. Er neigte die Himmel, und fuhr hernieder; und Dunkel war unter seinen Füßen.
11. Und er stieg auf die Cherubim und flog; er flog auf den Flügeln des Windes.
12. Und er setzte Finsternis zu seinem Verstecke, rings um sich her zu seinem Zelte, Wasserdunkel in den Wolken der Luft.
13. Vor dem Glanze seines Angesichts gingen Wolken her, Hagel und Feuerkohlen.
14. Und der Herr donnerte vom Himmel, und der Höchste gab von sich seine Stimme, Hagel und Feuerkohlen. 15. Und er schoss seine Pfeile, und zerstreute sie; häufte Blitze auf Blitze, und erschreckte sie.
16. Und es zeigten sich die Wasserquellen, und aufgedeckt wurden die Grundfesten des Erdkreises: von deinem Schelten, Herr, von dem schnaubenden Zauche deines Zornes.
17. Er sandte aus der Höhe, und fasste mich, und zog mich aus vielen Wassern.
18. Er rettete mich von meinen überstarken Feinden, und von denen, die mich hassten; denn sie waren stärker als ich.
19. Sie überfielen mich am Tage meiner Trübsal; aber der Herr ward mein Beschützer.
20. Und er führte mich ins Weite; rettete mich, weil er mich liebte.
21. Und der Herr wird mir vergelten nach meiner Gerechtigkeit, und nach der Reinheit meiner Hände mir lohnen;
22. denn die Wege des Herrn hielt ich ein, und handelte nicht frevelnd an meinem Gott.
23. Denn all seine Gerichte hatt' ich vor meinen Augen, und seine Gerechtigkeit stieß ich nicht weg von mir.
24. Ich will vollkommen mit ihm sein, und mich hüten vor meiner Bosheit.
25. So wird der Herr mir vergelten nach meiner Gerechtigkeit, und nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
26. Mit dem Heiligen wirst du heilig sein, und mit dem unschuldigen Manne unschuldig.
27. Mit dem Auserwählten wirst du auserwählt sein, und mit dem Verkehrten verkehrt.
28. Denn dem demütigen Volke wirst du helfen, und die Augen der Stolzen demütigen.
29. Denn du, Herr, erleuchtest meine Leuchte; mein Gott, erleuchte meine Finsternis!
30. Denn durch dich werd' ich entrissen der Versuchung, und mit meinem Gott überspring' ich die Mauer.
31. Meines Gottes Weg ist unbefleckt, des Herrn Wort im Feuer bewährt; ein Beschirmer ist er allen, die auf ihn hoffen.
32. Denn wer ist Gott außer dem Herrn, oder wer ist Gott außer unserm Gott!
33. Gott ists, der mich gürtete mit Kraft, und untadelhaft machte meinen Weg;
34. der mir Füße machte wie den Hirschen, und auf Höhen mich stellte;
35. der meine Hände lehrte den Streit, und meine Arme zurichtete wie einen ehernen Bogen.
36. Du gabst mir den Schirm deines Heiles, und deine Rechte nahm mich auf; deine Züchtigung hat mich endlich gebessert, und deine Züchtigung, die wird mich lehren.
37. Du gabst Raum meinen Schritten unter mir, und meine Fußtritte sind nicht schwach geworden.
38. Ich will meine Feinde verfolgen, und sie ergreifen, und nicht umkehren, bis sie vertilgt sind.
39. Ich will sie zerschlagen, dass sie nicht stehen können; sie sollen fallen unter meine Füße.
40. Du hast mich mit Kraft gegürtet zum Streite, mir unterworfen, die sich aufgelehnt wider mich.
41. Meine Feinde gabst du mir in die Flucht, und die mich hassten, vertilgtest du.
42. Sie riefen zu dem Herrn, und es war keiner, der half; und er erhörte sie nicht.
43. Ich will sie zermalmen wie den Staub vor dem Winde her, wie Gassenkot sie zertreten.
44. Du erlöst mich von dem Widerspruche des Volkes, setzt mich zum Haupte der Völker.
45. Ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir; es hörten ihre Ohren, und sie gehorchten mir.
46. Die fremden Kinder haben mir vorgelogen, die fremden Kinder sind darin alt geworden, und hinkten weg von ihren Wegen.
47. Es lebt der Herr, und gepriesen sei mein Gott, und erhoben der Gott meines Heils!
48. Gott, der du mir Rache gibst und die Völker mir unterwirfst, du mein Erretter von meinen zornigen Feinden;
49. du wirst mich erhöhen über die, so sich auflehnen wider mich, vom ungerechten Manne mich erlösen.
50. Darum will ich dich, Herr, preisen unter den Völkern, und deinem Namen Lobgesang bringen;
51. der du herrlich machst das Heil seines Königs, und Barmherzigkeit tust an seinem Gesalbten David, und an seinem Samen ewiglich.