Psalm 49
(Leander van Eß)
Die Nichtigkeit des Reichthums. Trost beim Glück der Gottlosen.
1 Dem Vorspieler. Von den Söhnen Korah. Ein Gesang.
2 Höret dieß ihr Völker alle, horchet sämmtlich, ihr Bewohner der Welt!
3 Sowohl ihr Söhne der Niedrigen, als ihr Söhne der Hohen, sämmtlich ihr Reiche und Arme!
4 Mein Mund redet Weisheit, und das Sinnen meines Herzens ist Klugheit.
5 Ich neige mein Ohr zu Sprüchen, ich eröffne mit der Zither meinen Lehrgesang.
6 Warum sollte ich zagen in den Tagen des Unglücks? Mag die Bosheit meiner Nachsteller mich umgeben;
7 mögen sie vertrauen auf ihr Vermögen, und der Größe ihres Reichthums sich rühmen!
8 Kann Keiner doch den Andern lösen; und Niemand Gott die Sühne für sich bringen,
9 noch das kostbare Lösegeld ihrer Seele; ja er steht ab auf ewig,
10 daß er fortlebe auf immer, nicht die Grube sehe.
11 Ja, er sieht's: Weise sterben, zugleich auch der Thor und der Dumme kommen um; und hinterlassen Andern ihr Vermögen.
12 Ihre Gedanken sind: ihre Häuser ständen ewig, ihre Wohnungen bis auf Geschlecht und Geschlecht; man rühme doch ihre Namen auf Erden;
13 indeß der Niedere bei Ehre nicht weile, gleiche dem Viehe, das umkommt.
14 Dieser Weg ist ihre Thorheit, und ihre Nachkommen haben Gefallen an ihrer Rede. Sela.
15 Wie Schafe zur Unterwelt getrieben, weidet sie der Tod; dann treten auf sie die Redlichen bald; sogar ihre Gestalt vernichtet die Unterwelt; nichts bleibt von ihnen.
16 Aber Gott wird retten meine Seele aus der Gewalt der Unterwelt; ja, er wird mich aufnehmen. Sela.
17 Zage nicht, wenn Jemand reich wird, wenn der Glanz seines Hauses sich mehrt.
18 Denn nichts wird er bei seinem Tode mitnehmen, noch folgt ihm herab sein Glanz.
19 Hat ja seine Seele im Leben sich glücklich gepriesen; und man dich gelobt, daß du dir gütlich gethan.
20 Er wird kommen zum Geschlechte seiner Väter, die ewig das Licht nicht sehen.
21 Der Mensch in Herrlichkeit ohne Verstand, gleicht dem Viehe, das umkommt.