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Ps. 109,3

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Ps. 109,3

Predigten

Andachten

Er hat verheißen, dass wir zu ihm kommen werden, d.h. zu jener unaussprechlichen Unsterblichkeit und zur Gleichheit mit den Engeln. Wie weit waren wir entfernt von ihm, in welchen Höhen war er, in welchen Tiefen wir, wie war er erhaben, wir dagegen lagen verzweifelt in der Tiefe. Ohne Hoffnung auf Heil waren wir krank. Da wurde der Arzt gesandt, den der Kranke nicht erkannte. „Wenn sie ihn nämlich erkannt hätten, hätten sie niemals den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt“ (1 Kor 2,8). Aber auch dies war ein Heilmittel für den Kranken, dass der Kranke den Arzt tötete; er kam um ihn zu besuchen, er ist getötet worden, um ihn zu heilen. In die Herzen der Glaubenden ist er eingegangen als Gott und Mensch, als Gott, durch den wir geschaffen sind, als Mensch, durch den wir neu geschaffen worden sind. Das eine trat in ihm in Erscheinung, das andere war in ihm verborgen. Aber was verborgen war, war weit wichtiger als das, was in Erscheinung trat, und was weit wichtiger war, konnte man nicht sehen. Der Kranke wurde geheilt durch das, was er sehen konnte, damit er befähigt würde zur Schau, die durch die Verborgenheit noch verzögert, aber nicht verweigert wurde. Der einzige Sohn Gottes wollte also zu den Menschen kommen, Menschengestalt annehmen und dadurch Mensch werden. Er wollte sterben, auferstehen, in den Himmel auffahren und zur Rechten des Vaters sitzen. Er wollte an den Völkern erfüllen, was er verheißen hatte, und nach der Erfüllung seiner Verheißung an den Völkern auch erfüllen, dass er kommen werde. Dann würde er zurückfordern, was er gegeben hatte. Dann würde er die Gefäße des Zornes von den Gefäßen der Barmherzigkeit scheiden, den Bösen vergelten, was er angedroht hatte, und den Gerechten geben, was er verheißen hatte. Dies alles musste von den Propheten vorhergesagt, verkündet werden, sie mussten vom Kommenden Zeugnis geben, damit wir nicht bei seinem plötzlichen Kommen erschreckt zurückweichen, sondern im Glauben ihn erwarten. (Aurelius Augustinus)


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