Jesaias - Kapitel 56
(Leander van Eß)
Ermahnung zur Ausübung des Rechtes. Verheißung der Theilnahme der Fremden und Verschnittenen am Bunde Jehova's. - Tadel der sorglosen Führer des jüdischen Volkes.
1 So spricht Jehova: Beobachtet das Recht, und übet Gerechtigkeit! Denn bald wird meine Hülfe kommen, und meine Gerechtigkeit sich offenbaren.
2 Heil dem Menschen, der dieses thut, und Heil dem Menschensohne, der daran festhält; der den Sabbath hält, und ihn nicht entweiht, und seine Hand bewahrt, daß sie nichts Böses thut!
3 Dann wird nicht mehr der Fremde, der sich an Jehova hält, denken: Jehova schließt mich aus von seinem Volke! Und der Verschnittene wird nicht mehr sagen: Ich bin ein dürres Holz!
4 Denn so spricht Jehova zu den Verschnittenen: Die meine Sabbathe halten, und thun was mirgefällt, und festhalten an meinem Bund;
5 fürwahr! diesen gebe ich in meinem Hause, und in meinen Mauern Besitz, und einen Namen, der besser ist als Söhne und Töchter; ja, einen ewigen Namen geb ich ihnen, der nicht verlöschen wird.
6 Die Fremden, die sich an Jehova anschließen, um ihm zu dienen, und zu lieben Jehova's Namen, und um ihm Diener zu seyn, Alle, die den Sabbath halten, und ihn nicht entheiligen, und fest an meinen Bund sich schließen,
7 will ich hinführen auf meinen heiligen Berg, und sie erfreuen in meinem Bethause; und ihre Brandopfer, und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig auf meinem Altar seyn; denn mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker.
8 Der Herr Jehova spricht: Die Vertriebenen Israels will ich sammeln, und zu diesen Versammelten noch Andere sammeln.
9 All ihr Thiere des Feldes kommt zum Verschlingen, und all ihr Thiere des Waldes!
10 Denn blind sind deine Wächter, sie alle merken nichts, alle ihre Hunde sind stumm, und können nicht bellen. Sie träumen, liegen da, und lieben das Schlafen.
11 Es sind Hunde von großer Gier, sie können sich nicht sättigen; und die Hirten können nichts einsehen; sie Alle blicken nur auf ihren Weg, ein Jeder nur auf seinen Eigennutz von seiner Stelle her.
12 (Er sagt:) Kommet! ich nehme Wein, und trinken wollen wir berauschendes Getränk, und Morgen soll's wie heute gehn, großer Ueberfluß ist noch da.