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 Herr! wo wäre Grund der Hoffnung, wenn Du nicht Alles in Deiner Hand hättest? Mein Herz ist getrost. Du wirst doch noch Alles herrlich hinausführen. Gib mir priesterlichen Sinn zum Beten, Glauben, Hoffen. Amen. Herr! wo wäre Grund der Hoffnung, wenn Du nicht Alles in Deiner Hand hättest? Mein Herz ist getrost. Du wirst doch noch Alles herrlich hinausführen. Gib mir priesterlichen Sinn zum Beten, Glauben, Hoffen. Amen.
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 +=====Johannes 18,36.37. =====
 +**Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.**
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 +Das sind königliche Worte, mitten aus der Leidensgeschichte heraus. Unser Heiland heißt nicht umsonst schon in Jes. 9,6 der Wunderbare; er ist ein wunderbarer König: herrlich vor seinen Gläubigen, unverstanden und verachtet vor der Welt. Er steht da, als der Verspottete, Verspiene, Geschlagene und Gelästerte; ist er ein König, so kann sein Reich nicht von dieser Welt sein. Könige dieser Welt stehen und fallen mit äußerem Glanz und äußerer Macht; ihr Thron, und Reich geht zu Grunde, sobald sie der Verachtung anheim fallen und Gewalt der Waffen sie nicht mehr hält. Eben darum sind die Reiche dieser Welt vergänglich; ihre Grundlagen sind keine ewigen, sie stammen aus der Eitelkeit. Christus ist der König der Wahrheit, und sein Reich das Reich der Wahrheit. Darum behält er auch in aller Schmach, sei es vor dem Hohenpriester, oder vor Pilatus oder Herodes seine königliche Würde und Majestät. Seine Krone ist nicht von Volkes Gnaden, der ewige Gott hat sie ihm gegeben. Seine Dynastie ist keine zeitliche, er ist der König der Ewigkeit. Speichel, Schläge, Spott und Hohn können seine Herrlichkeit nicht schmälern, sie besteht in der Wahrheit, gegenüber der Lüge und dem Schein. Die Welt lebt von der Lüge und dem Schein, seit der Mensch dem Satan geglaubt hat. Was sie erobert und zusammenhält, tut sie mit Gewalt; was unser König Christus erobert, erobert er durch das Wort der Wahrheit; Anwendung äußerer Gewalt ist seinem Reich fremd. Ein solches Königtum versteht Pilatus und Herodes nicht; dem Ersteren erscheint es als Eigensinn, dem Letzteren als Narrheit. So ist es heute noch. Lassen wir uns nicht irre machen. Christi Jünger verschmähen die Art und die Mittel der Weltreiche; sie wollen nicht äußerlich herrschen und glänzen; sie stützen sich nicht auf die Gunst der Mächtigen dieser Erde, noch auf den Beifall der Menge; ihre Macht und Herrlichkeit ist die Wahrheit. Von dieser zeugen sie, wie der Meister es getan, und folgen ihm nach durch die Schmach in der Gewissheit: Die Reiche der Welt müssen unsers Herrn und seines Christus werden. Offb. 11,15.
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 +Ja, Herr! Du bist mir herrlich. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, auch inmitten der Schmach. Deine Stimme will ich hören und Dir folgen. Amen.
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 +=====Johannes 19,30. =====
 +**Es ist vollbracht!**
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 +Kein Mensch und kein Engel kann aussprechen, was der Inhalt dieser drei Worte ist. Schon manche große Tat hat eine große Überschrift bekommen; in obigen Worten haben wir die größte Überschrift über die größte Tat: Es ist vollbracht! Zunächst war das Leiden und der Leidenskampf vollendet. Der Kelch, vor dem dem Herrn so bange war, war völlig getrunken. Die tiefste Glaubensprüfung, die Nacht der Gottverlassenheit lag hinter ihm. Ein Leben ununterbrochener Selbstverleugnung und Erniedrigung und eines völligen Gehorsams war vollendet. Die Erweisung der ewigen Gerechtigkeit Gottes am Kreuz, das volle Gericht über die Sünde war vollbracht. Das Opfer zur Versöhnung der Menschen mit Gott lag geschlachtet auf dem Altar und das ganze Werk der Erlösung war vollendet, als der Heiland den völligen Glaubenssieg errungen hatte und bereit war, seinen Geist in des Vaters Hände zu befehlen. Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ist der himmlische Wiederhall auf die Worte: es ist vollbracht, das göttliche Amen für jedes Sünderherz, das sich sehnsuchtsvoll und gläubig ausstreckt nach dem Lamm Gottes am Kreuzesstamm. Wenn das Licht des Wortes Gottes über deine Vergangenheit den Stab bricht und deiner Seele bange wird vor dem wohlverdienten Gericht, so ruft dein Heiland dir vom Kreuz herab zu: es ist vollbracht! dein Gericht ist von mir getragen. Stellt der Feind dir nach, wenn du in innerem Leid über die Sünde stehst und sagt er dir: du hättest noch lange nicht Buße genug getan, so denke an Jesu Wort: es ist vollbracht! Man erkauft die Gnade nicht mit der Buße, das vollendete Opfer Jesu hat sie uns erworben. Merkst du, dass dein Leben zu Ende geht und dein ganzes Tagewerk auf Erden kommt dir so armselig, mangelhaft und unvollendet vor, so höre Jesu Ruf: es ist vollbracht! Du darfst dich mit allem Mangel einhüllen in die völlige Erlösung durch sein Blut. Trauerst du bei der Herzenshärtigkeit der Menschen und fragst bange: wo will es noch hinaus mit der Menschheit? so antwortet dir dein sterbender Erlöser: sei getrost, ich muss dennoch siegen; es ist vollbracht, der Feind ist überwunden. Wenn einst deine Lippen sich im Tränental schließen, so tröste dich als letzter Seufzer das Wort: es ist vollbracht!
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 +Lieber Heiland! Ja, Du hast es vollbracht. Ich sinke anbetend zu Deinen durchgrabenen Füßen und Preise Deine Liebe, dass auch ich armer Sünder erlöst bin. Amen.